August Villinger – Ludger Kenning:
"Die Münstertalbahn"
144 Seiten DIN-A4 gebunden, 22 Farb- und 184 SW-Fotos, 44 Skizzen und 35 Tabellen
ISBN 978-3-933613-54-7 – Preis: 29,95 €
Selten lässt sich so viel Klein- und Privatbahngeschichte an wenigen Streckenkilometern ablesen:
Angefangen vom Bau der normalspurigen Nebenbahn Krozingen - Staufen - Sulzburg, der von der Bau- und Betriebsgesellschaft Vering & Wächter ausgeführt wurde,
über die Betriebsführung durch die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft bis hin zur Übernahme der Betriebsführung durch die Südwestdeutsche Eisenbahngesellschaft
tummelten sich in der Verantwortung für diese im Markgräflerland im Süden Freiburgs gelegene Bahn immer Unternehmungen, die noch zahlreiche weitere Bahnstrecken in ihrer Obhut hatten.
Die 11 km lange Strecke wurde erst 1916 um eine 5,9 km lange Zweigstrecke von Staufen nach Untermünstertal ergänzt.
Nachdem der Abschnitt Staufen - Sulzburg 1969 für den Personenverkehr und in der Folge auch ganz stillgelegt wurde,
ist die Münstertalbahn Krozingen - Staufen - Untermünstertal heute ein moderner Nahverkehrsbetrieb, der auf der inzwischen elektrifiizierten Strecke zeítweise sogar im Halbstundentakt fährt.
Auch die Fahrzeuggeschichte der Münstertalbahn spiegelt vor allem bei den Triebwagen nahezu alles wieder, was bei deutschen Kleinbahnen Rang und Namen hat(te):
DWK - Dessau - Uerdingen - WUMAG - Werdau - Esslingen - MAN - NE '81 - Regio Shuttle - Talent 2.
Wie bei Kleinbahn-Monographien aus diesem Verlag üblich, wird die Vor- und Betriebsgeschichte der Bahn ausführlich vorgestellt
und die Strecke mit ihren Bahnhöfen (inklusive Gleisplänen und Gebäudeskizzen) beschrieben.
Durch die überregionalen Betriebsführungen und damit verbundene Verschiebungen zwischen den zugehörigen Bahnen gab es zahlreiche Wechsel im Fahrzeugpark.
Nur wenige Fahrzeuge waren so seßhaft im Münstertal wie beispielsweise der Esslinger Triebwagen VT 104, der über 25 Jahre zur Münstertalbahn gehörte.
Er war auch häufig auf Durchläufen über die DB-Strecke nach Freiburg zu sehen.
Erstaunlich ist, wie viele aussagekräftige Bilder zum Thema aufzutreiben waren, die in gewohnter Druckqualität wiedergegeben werden.
August Villinger hat, unterstützt von Thomas Hettinger und Stefan Kirner, über Jahrzehnte hinweg die Geschichte der Münstertalbahn erforscht.
Es ist zwar traurig, dass die drei Genannten das Erscheinen dieses Buchs nicht mehr erleben können, andererseits ist es erfreulich, dass die Ergebnisse ihrer Arbeit mit dem vorliegenden Werk
der Nachwelt erhalten und einer (hoffentlich breiten) Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Fazit: Ein großes Buch über eine kleine Bahn.
(VT 104, Untermünstertal, Sommer 1973, Foto: Dieter Junker (Archiv Stiftung Deutsche Eisenbahn).
Dieses Bild ist im Buch als s/w-Aufnahme enthalten und wurde freundlicherweise vom Verlag Kenning zur Verfügung gestellt.)