geschrieben von: fr3
Datum: 26.07.16 20:36
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 31.07.16 17:43
Ein unbekanntes Land? Das ist genauso so eine Lüge, wie die Behauptung zur Abschottung der KVDR. Wer möchte, der kann hinreisen - nur bezahlten Verbreiter politische Gülle und Lügen, die müssen draußen bleiben.
geschrieben von: Kurioser Weise
Datum: 02.08.16 23:39
geschrieben von: wolfgang-d. richter
Datum: 03.08.16 00:33
...auf dem Foto für ein Wagen?
Würde mich über eure Kommentare zum Film freuen.
... Der Film an sich ist ganz nett und die Bilder gut, aber der (leider oft übliche) Märchenonkelduktus (sowas suggeriert auch immer, der Zuschauer hat eh keine Ahnung) des Sprechers missfällt mir, insbesondere auch die folgenden Textstellen:
"Wir kommen immer wieder heimlich mit Mitreisenden ins Gespräch"
...
Nein, ist nur Generatorwagen, nicht für Fahrgäste. Ein paar Abteile dienen dem Zugpersonal. Bei den Fernzügen im Iran fahren immer mehrere Techniker mit, einer ist für die Klimaanlage zuständig, ein anderer für die Bordelektrik, einer eben für den Generatorwagen. Diese sind unter Umständen im Zug unterwegs, habe jedoch dort ihr fixes Abteil.
Wird der ganze Wagen als Maschinenwagen benutzt oder ist der vordere Teil noch für den Personenverkehr gedacht (die Fensteraufteilung legt das ein wenig nahe)?
Hat jemand vielleicht ein größeres Foto von dem Wagen?
Ja, viele sogar. Auch chinesischer Bauart. Heißen alle Generatorwagen.Das Interessante finde ich ja, dass mir das nach einem Umbau aussieht. Soweit mir bekannt haben die iranischen Bahnen ja auch, ich nenn das jetzt mal, Vollmaschinenwagen.
bahamas schrieb:... Der Film an sich ist ganz nett und die Bilder gut, aber der (leider oft übliche) Märchenonkelduktus (sowas suggeriert auch immer, der Zuschauer hat eh keine Ahnung) des Sprechers missfällt mir, insbesondere auch die folgenden Textstellen:
"Wir kommen immer wieder heimlich mit Mitreisenden ins Gespräch"
...
Da kann ich Bahamas nur beipflichten, das ist ja wirklicher Schmarrn.
Diese Kommentare sind in der Tat nicht besonders. Ich hatte jedoch mit den Texten nichts zu tun, da ich an der Post-Produktion nicht mitgearbeitet habe. Habe den fertigen Film auch erst vor 2 Tagen gesehen."Heute benötigen die Reisenden keine Karawanserei mehr, heute lassen sie sich gemütlich in den Schlaf schaukeln"
"Und es besteht Hoffnung, dass die Menschen im Iran irgendwann wirklich in Freiheit leben können"
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 05.08.16 18:00
Habe einen anderen Iran besucht und erlebt. Kann dir daher nur zustimmen. Der Film zeigt teilweise wunderschöne und absolut sehenswerte Aufnahmen, aber selbst beim Filmmaterial beginnt schon die Manipulation und Verdummung. So werden schwarz gekleidete Frauen wesentlich länger gezeigt als die bunt gekleideten Damen. Richtig ist: die Landbevölkerung läuft überwiegend schwarz, die Stadtbevölkerung in der absoluten Mehrheit ziemlich bunt, teilweise sehr gewagt und die jungen Damen haben das Kopftuch oft sehr weit hinten. Ich musste da oft lächeln und es kam ein freudiges Lächeln zurück. Jungen Leute vergnügen sich nicht gemeinsam? Das ist Lüge pur, wie meine privaten Aufnahmen problemlos beweisen. Für solche Möglichkeiten baut man sogar Freizeitbereiche, wo sich abends junge Leute Treffen. Man denke nur an den Stadtrand von Schiras an der Straße nach Persepolis. Bei Regen werden die oftmals erstklassigen Fernstraße im Iran oftmals sehr glatt (warum?) und dann gibt es oft heftige Unfälle auf der Straße - das ist der Sicherheitsvorteil der Bahn. Und wer im Iran auf der Straße Esel, Kamele und Pferde vermutet - den hat die Manipulation voll vereinnahmt. Der Autoverkehr ist nicht nur in Teheran der blanke Wahnsinn, es gibt auch Einbahnstraße mit 5 Fahrspuren in einer Richtung. Sehr viele junge Leute studieren - bekommen dann aber fast alle keinen angemessen Job. Es studieren mehr Frauen als Männer. Viele Menschen im Iran sind politisch sehr interessiert, deshalb sind auch die Moscheen so voll! Denn die Gelehrter (hoch gebildet, mehrere international (!) anerkannte Studienabschlüsse zwingend erforderlich, anders als bei den Wahabtiten wo man mit 23 geistiger Führer sein kann) behandeln dort umfassend stundenlang weltpolitische Themen. Selbst mit den Gelehrten kommt man aus dem Stand so nebenbei ins Gespräch und man könnte mit denen stundenlang diskutieren, die können übrigens weit besser Englisch als die Masse (Logisch: Studium im Ausland samt Abschluss zwingend erforderlich). Der Gipfel des Blödsinns war aber die Aussage zur Bedeutung der Waffenlieferungen 1944 an die Rote Armee im WKII. Ähnlich ist es mit den Lobeshymnen über die Schah im allgemeinen - der davon gejagte Schah tat absolut nichts gutes für das Land und wird scheinbar von allen noch im Land lebenden Leuten verflucht.fr3 schrieb:Aber gerne. Der Film an sich ist ganz nett und die Bilder gut, aber der (leider oft übliche) Märchenonkelduktus (sowas suggeriert auch immer, der Zuschauer hat eh keine Ahnung) des Sprechers missfällt mir, insbesondere auch die folgenden Textstellen:Würde mich über eure Kommentare zum Film freuen.
"Wir kommen immer wieder heimlich mit Mitreisenden ins Gespräch"
"Heute benötigen die Reisenden keine Karawanserei mehr, heute lassen sie sich gemütlich in den Schlaf schaukeln"
"Und es besteht Hoffnung, dass die Menschen im Iran irgendwann wirklich in Freiheit leben können"
geschrieben von: fr3
Datum: 05.08.16 20:20
Bei der Auswahl der Locations habe ich mich sehr bemüht, den Regisseur nicht in dieses leider immer wiederkehrende Denkschema zu führen und versucht, jenen Iran zu vermitteln, den ich kenne - und der sich weitgehend mit deiner Wahrnehmung deckt. Aber es scheint in den genetischen Code europäischer Reporter und Dokumentarfilmer geschrieben zu sein, dass man zu jedem Land einmal die Stereotypen darstellen muss. Spätestens seitdem die Amerikaner sich mit dem Film "Nie ohne meine Tochter" an dem Schmach der Geiselnahme ihrer Botschaftsangehörigen gerächt haben, lastet auf dem Iran das Bild der kohlrabenschwarzen Chador-Tragerinnen aus dem mittelalterlichen Gottesstaat. Dabei werden sie auch im Iran spöttischerweise als Kaloreh-Sia, also als schwarze Krähen bezeichnet.Der Film zeigt teilweise wunderschöne und absolut sehenswerte Aufnahmen, aber selbst beim Filmmaterial beginnt schon die Manipulation und Verdummung.
So werden schwarz gekleidete Frauen wesentlich länger gezeigt als die bunt gekleideten Damen. Richtig ist: die Landbevölkerung läuft überwiegend schwarz, die Stadtbevölkerung in der absoluten Mehrheit ziemlich bunt, teilweise sehr gewagt und die jungen Damen haben das Kopftuch oft sehr weit hinten.
Die (Un-)Sicherheit im Straßenverkehr trifft leider zu. Hier hinkt das Sicherheitsbewusstsein unter Umständen hinter (Mittel-)Europa nach, weshalb die Unfallstatistiken tatsächlich um einiges schlechter ausfallen.Bei Regen werden die oftmals erstklassigen Fernstraße im Iran oftmals sehr glatt (warum?) und dann gibt es oft heftige Unfälle auf der Straße - das ist der Sicherheitsvorteil der Bahn.
Volle Moscheen sieht man nur im staatlichen Fernsehen - die Realität ist eine andere. Außer an wenigen Pilgerstätten sind sie zumeist gähnend leer und am Freitag kommen auch nicht mehr zur wöchentlichen Ansprache des Predigers als in Europas Kirchen zur Sonntagsmesse, meist ältere Leute. Menschen, die auf der Straße ihr Gebet verrichten, sieht man im Gegensatz zu arabischen Ländern so gut wie nie und selbst der Gang in die Moschee beim obligatorischen Gebetshalt des Zuges wird bestenfalls von 15-20% der Fahrgäste in Anspruch genommen, wobei das auch von Zug und Route abhängig ist. Manchmal geht die Teilnahme gegen 0.Viele Menschen im Iran sind politisch sehr interessiert, deshalb sind auch die Moscheen so voll!
Interessant dass du so ein positives Bild von der Geistlichkeit im Iran bekommen hast. Meine Begeisterung hält sich in Grenzen.Denn die Gelehrter (hoch gebildet, mehrere international (!) anerkannte Studienabschlüsse zwingend erforderlich, anders als bei den Wahabtiten wo man mit 23 geistiger Führer sein kann) behandeln dort umfassend stundenlang weltpolitische Themen. Selbst mit den Gelehrten kommt man aus dem Stand so nebenbei ins Gespräch und man könnte mit denen stundenlang diskutieren, die können übrigens weit besser Englisch als die Masse (Logisch: Studium im Ausland samt Abschluss zwingend erforderlich).
Naja, ganz falsch war das nicht. Der Persische Korridor und im besonderen die Rolle der Transiranischen Eisenbahn war - wenn auch nicht direkt ausschlaggebend doch aufgrund der alternativen Nachschubroute sehr bedeutend für die Wende im Krieg gegen Deutschland. Die Formulierung mag etwas salopp gewesen sein, aber es dürfte nicht leicht sein, ein Thema dass Bücher füllt und Generationen von Militärhistorikern beschäftigt in einem Satz zu vermitteln. Logistisch war es auf jeden Fall eine Meisterleistung. Und erklärt ganz nebenbei, warum die Rote Armee beim Kampf um Wien mit amerikanischen Jeeps auffuhr.Der Gipfel des Blödsinns war aber die Aussage zur Bedeutung der Waffenlieferungen 1944 an die Rote Armee im WKII.
Es muss grundsätzlich zwischen Reza Shah (Regierung 1921-1941) und seinem Sohn Mohammad Reza Pahlavi (Regierung 1941-1979) unterschieden werden. Während ersterer zwar despotisch und mit Härte das Land regierte, wird seine Leistung für das Land heute von vielen Iranern positiv bewertet, während sein Sohn eher als Marionette der Amerikaner gilt und als jemand, der gegen das Volk regiert hat.Ähnlich ist es mit den Lobeshymnen über die Schah im allgemeinen - der davon gejagte Schah tat absolut nichts gutes für das Land und wird scheinbar von allen noch im Land lebenden Leuten verflucht.
Hier muss ich die Eisenbahner bis in die höchsten Etagen in Schutz nehmen, denn sie haben - ganz im Gegenteil - wirklich alles dazu getan, damit dieser Film gedreht werden konnte. Die Schwierigkeiten kamen eher aus dem Bereich der für die "öffentliche Sicherheit" Zuständigen, und die stehen unter der Kontrolle einer anderen Stelle.In den USA posaunen seit Monaten alle Medien "Wird Frau Clinton Präsidentin, dann gibt es sofort Krieg gegen den Iran" . Dieser Film dient von A bis Z der geistigen Vorbereitung des Krieges. Deshalb ist kein Wunder für mich, wenn das Eisenbahnpersonal einige "Interview" verbot.
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