…vom Lebenswerk André Chapelons über die Trümmerbahnen in Berlin bis hin zum ICE, der heute am 2. Juni 2016 sein 25-jähriges Jubiläum begeht, bieten sich dem Leser der „Bahn-Epoche“, die mich heute erreichte. Die Sommerausgabe der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift vom Hamburger Robin Garn berichtet darüber hinaus auch von der Hochlegung der Bahnanlagen in Oldenburg aus dem Jahre 1966, zeigt bislang unveröffentlichte Farbbilder aus Sachsen (1959-69) und erzählt, wie es 1990 zur Vermietung von je einer 243 und 250 der DR in die Schweiz kam. Weitere Artikel berichten von „Dachboden-Funden“ alter Eisenbahnbilder – in diesem Fall handelt es sich um herrliches Bildmaterial rund um Frankfurt aus den fünfziger Jahren, die ein Eisenbahner namens Erich Beresheim seinerzeit anfertigte, sowie von einer – in jeder Hinsicht - spannenden Polenreise eines DDR-Bürgers aus dem Jahre 1986, der unter anderem den letzten ex-DR 42er auf der Spur war.
Doch wirklich beeindruckend finde ich den Bericht von Jean-Pierre Sentenbien, der sich in den Jahren 1970-78 mehrfach mit dem weltbekannten französischen Lokomotiv-Konstrukteur André Chapelon in Paris traf und sich mit Ihm – auch aus Sicht eines frühen, aktiven deutschen Museumseisenbahners – über dessen Lebenswerk austauschte. Besonders die hierin beschriebene Bescheidenheit des genialen Konstrukteurs in Verbindung mit zur Sprache gebrachten Lokomotiven, für dessen Bauten und Umbauten er federführend war, zeigen ein völlig neues Bild dieser für die Eisenbahn berühmten Persönlichkeit. Dass darin auch die beiden ex-französischen DR-Versuchslok 07 und 08 behandelt werden, sei nur am Rande bemerkt. Die Interviews, Gesprächsnotizen und Erinnerungen von Autor Sentenbien sind im Übrigen umfangreich genug, um auch in der kommenden Ausgabe mit einem zweiten Teil aufzuwarten. Man darf also gespannt sein!
Den erwähnten Trümmerbahnen – rund um den Berliner Stadtteil Schöneberg – widmeten sich die Brüder Peter-Jürgen und Volkmar Glodschey in den Jahren 1947-50 und hielten diese in zeitgeschichtlich relevanten Bildern fest – neben einer den damaligen Alltag lebendig beschreibenden Geschichte.
Hierzu steht ganz im Kontrast das hochaktuelle Jubiläum des ICE-Verkehrs in Deutschland, der mit der Linie München-Stuttgart- Mannheim-Frankfurt-Hamburg am 2. Juni 1991 in den fahrplanmäßigen Verkehr ging. Vom „letzten großen Zug der Bundesbahn“ erzählen Joachim Seyferth und in einem Interview mit Robin Garn auch Eberhard Happe, der frühere Zugförderungs-Dezernent der BD Hamburg.
Die gesamte Lektüre möchte ich an dieser Stelle wirklich uneingeschränkt empfehlen.

Mit besten Grüßen,

Wolfgang Löckel

Ich freue mich auch schon auf das neue Heft. :-)
Komme leider erst am Mittwoch dran,
macht die Teamsitzung dann erträglicher...