Guten Tag,

da mich diese Tage mehrere Anfragen nach Neuigkeiten erreichten,
hier der Versuch einer Zusammenstellung:


Die ersten Verlagsinfos über Novitäten sind raus, JA – ABER: kaum Tram etc.

Die letzte 2022-er Novität bei Trams war Haagse PCC-Cars in NL-Sprache von de Alk,
mit Entwicklungen in den USA vom PCC-Car und in Osteuropa sowie Westeuropa.

Sutton: das GT 4 Halle-Buch soll erschinen (schon wieder verschoben, jetzt auf Ende Februar),
im April vorgesehen Nahverkehr in Erfurt,
im Mai dann Borkumer Inselbahn.

Beim Lok-Report kommt vsl. im März Berliner Straßenbahn in den 60er Jahren, Band 14, Linien 84, 87, 88,
mit mehr Umfang und mehr Abbildungen - dadurch und aufgrund der allgemeinen Teuerung höherer Preis.

Beim Schwand-Verlag kommt als nächstes, vsl. schon Anfang Februar:
Tram Atlas Schweiz & Österreich (3. Aufl.)
sowie U-Bahn, S-Bahn & Tram in Berlin (3. Aufl.).
Für den Sommer vorgesehen: Tram Atlas Südosteuropa
Im Hersbt dann: Atlas Kanada (1. Teil).

Der Karlsruher Verein TSNV arbeitet am Band 2 der Gelenktriebwagen der AVG,
geplant: ab März in die Druckerei, also wohl Mai oder Juni Erscheinung.

R M G in Wien: wohl im Mai von Gunter Mackinger: Lokalbahn Lambach – Vorchdorf, nunmher mit 160 Seiten, als Buch.
Im Herbst dann Band 2 - Nächster Halt: Rumänien – Straßenbahnen für ein leidendes Land, Geschichte und Folgen
einer ungewöhnlichen Hilfsaktion - Von Nord nach Süd und die Fahrzeugabgaben

Ein neuer Verlag wurde hier bereits vorgestellt: SBB von Sven Binder, erschienen ist das Vestische-Buch weit vor Weihnachten.
Nun in Arbeit und in der Drucerei ist ein Reprint von 1911, stark ergänzt und Beildert unter
Die Straßenbahnen im rheinisch-westfälischen Kohlenbezirk.


Alles andere heißt „in die Glaskugel schauen“, da bekanntlich sowohl Papierversorgung,
Druck und Buchbindearbeiten erhöhte Kosten und zeitliche Probleme bereiten.

Auch BAHNmedien.at sagt keinen Termin für das Nonstalbahn-Buch, nur "im Satz" ……

Bei LRTA in UK sind mehrere Bücher Trams in .... in Colour angekündigt, Infos liegen noch nicht vor
(zuletzt erschienen Tramways in Upper Silesia (Oberschlesien) sowie The Tramways OF Portugal LRTA-Handbook,
beide Titel sind derzeit nicht lieferbar - da kein Paketdienst-Service bestand, vsl. ab März / April wieder).

Sicherlich erscheint das ein oder andere Straßenbahn- oder Nahverkehrs-Buch noch zusätzlich,
viele Autoren arbeiten bekanntlich an mehreren Projekten ........

Hinweis: Diese Titel können schon vorbestellt werden bei den ekannten Anbietern,
so auch beim Fachbuchhändler Donat in Duisburg und im Versand beim TramShop

Gruß aus Köln
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de

Edit: Tippfehler beseitigt, speziell für die Alles-besser-Könner ....



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:01:25:14:11:42.

Rolf Hafke schrieb:

Beim Schwand-Vrlagl kommt als nächstes, vsl. schon Anfang Februar

Was ist denn ein Vrlagl? Kann man das essen?

Wenn schon das erste Wort im Thema fehlerhaft ist ....

Was soll dieses herumgenöhle wegen dieser lässlichen Tippfehler, die den Informationswert der Meldung nicht einmal schmälern.

Irgendwo habe ich einmal gelesen das derjenige den ersten Stein werfen soll, der ohne Fehler ist.

Mir jedenfalls helfen diese Mitteilungen, weil ich nicht ständig sämtliche Neuankündigungen der Verlage und Verkehrsbetriebe verfolge.

Aber doch der freundlichen Hinweis an den Thread-Ersteller: ein Buchstabendreher hält sich hartnäckig in der Überschrift ;-)

Gary Larson schrieb:

Was soll dieses herumgenöhle wegen dieser lässlichen Tippfehler, die den Informationswert der Meldung nicht einmal schmälern.

Irgendwo habe ich einmal gelesen das derjenige den ersten Stein werfen soll, der ohne Fehler ist.

Es geht hier nicht um mal einen Fehler und vielleicht mal noch einen. Passiert allen. Aber diese Häufung von Schreibfehlern, die einem sofort entgegenleuchten, ist dann doch was anderes. Ich empfinde es als Missachtung der DSO-Benutzerschaft.

Und was den Informationswert betrifft: Die deutsche Sprache hat erstaunliche Fehlertoleranz. Aber soll die Konsequenz wirklich sein, in Aliexpress-Deutsch zu kommunizieren?

Guten Tag,

erst jetzt hat uns eine Novität aus UK erreicht,
die ich hier gene vorstellen möchte,
derzeit nur in kleiner Menge verfügbar bei der Fachbuchahndlung Donat in Duisburg
und im Versand beim TramShop:

Gruß aus Köln
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de


erschienen Ende November 2022 bei Amberley Publishing:

Belgium's Trams and Trolleybuses
(von) John Law, featuring the photographs of Tony Martens
(mit Fotografien von Tony Martens)

96 Seiten im Format 16,5 x 23,5 cm, Softcover,
mit rund 180 Fotos, davon 28 in Schwarz/weiß
Preis: 25,00 €uro

Die meisten Abbildungen stammen von Tony Martens, der in Belgien aufgewachsen ist.
Die abgedruckten Fotos stammen von Ende der 50er Jahre (einige von anderen Fotografen ab Anfang der 60er)
bis in Jahr 2019. Rund 80 % der Aufnahmen zeigen historische Motive.

Folgende Städte/Betriebe sind mit Farbabbildungen vertreten (historische in Schwarz/weiß):
19 Brüssel (+ 9)
23 Antwerpen, davon 6 Museum und 1 Obus im Museum
19 Gent, davon 2 x Obus (+ 1)
7 Charleroi (+ 1)
9 Liége, davon 1x Museum + 3x Obus (+ 1)
4 Verviers
32 Vicinal (+ 14)
2 Han-sur-Lesse, Grottenbahn
2 Érézée
31 Küste (+ 2)

Hinweis: Obwohl der Buchtitel … und Trolleybusse heißt, sind nur insgesamt sechs Obusse abgebildet
(Antwerpen: 1 x im Museum Berchem / Gent: 2 x Van Hool AG 280T / Liége: 1 x im Museum der ZR-Obus; 2 x als Type VB # 532
bzw. # 515) – also bitte nicht überbewerten.

Die Straßen- und Kleinbahn (Vicinal)-Abbildungen zeigen meist historische Motive. Dort, wo neuerdings Nfl.-Trams geliefert wurden
auch solche bis hin zu den neuesten Fahrzeugen). Bei der Vicinalbahn abgebildete Fahrzeuge in Wemmel, Grimbergen, Ninove, Mons,
in Charleroi, Anderluis, Thuin und Shepdaal.


Der Verlag gibt als Kurzbescheibung an:
Wie die meisten europäischen Länder haben auch die größten Städte Belgiens ihre eigenen Straßenbahnnetze entwickelt. Zu den heute erhaltenen gehören Brüssel, Gent, Antwerpen und Charleroi. In den 1960er Jahren verloren sowohl das französischsprachige Lüttich als auch Verviers ihre Straßenbahnen, obwohl in Lüttich der Wunsch besteht, sie wieder zu sehen. Zusätzlich zu den Stadtsystemen gab es im ganzen Land ein ländliches Netz von hauptsächlich Meterspur-Straßenbahnen, das als Vicinal bekannt ist.

Tony Martens, obwohl in Belgien geboren, lebte die meiste Zeit seines Lebens in Großbritannien, besuchte das Land jedoch in den 1960er Jahren und fotografierte die meisten überlebenden Operationen. John Laws erster Besuch im Land war 1971, als er Tony in Brüssel begleitete, wo die letzten Vicinal-Strecken noch in Betrieb waren und vierrädrige Straßenbahnen auf den Straßen der Stadt fuhren. Seitdem kehrt John regelmäßig nach Belgien zurück.

Leider ist Tony Martens Anfang 2019 verstorben. Glücklicherweise konnte sich John Law Zugang zu Tonys Dia-Sammlung verschaffen und hat dieses Archiv zusammen mit seiner eigenen fotografischen Arbeit genutzt, um Ihnen eine fotografische Geschichte der belgischen Straßenbahnen und Oberleitungsbusse aus dem Archiv zu präsentieren Mitte der 1960er Jahre bis heute.

Rolf Hafke schrieb:

Guten Tag,



Beim Lok-Report kommt vsl. im März Berliner Straßenbahn in den 60er Jahren, Band 14, Linien 84, 87, 88,
mit mehr Umfang und mehr Abbildungen - dadurch und aufgrund der allgemeinen Teuerung höherer Preis.

Hallo,

der neue Band 14 ist nun beim Lok-Report angekündigt, welcher am 25.3.2023 ausgeliefert werden soll und kostet 28,80 €

Das Buch ist beim Verlag oder auch bei Region im Modell [region-im-modell.de] bestellbar-

Mit freundlichen Grüßen

Jens

Liebe Straßenbahn- und Nahverkehrsfreunde,

nun auch lieferbar Berliner Straßenbahn in der 60er Jahren, Band 14 - endlich .....

Dieser Titel dürfte kaum bei einem Großstadt-Buchhändler lieferbar sein (Ausnahme
Donat und möglicherweise Stiletteo), sicherlich hier und da in der Hauptstadt.

Erhältlich möglicherweise bei den bekannten Anbietern hier,
im Versand u.a. auch beim TramShop in Köln.

Gruß aus Köln + frohe Ostertage
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de


*** Strassenbahnen Deutschland ***
„Mit der Straßenbahn durch das Berlin der 1960er Jahre – Band 14: Linien 84,87 und 88“ von Reinhard Schulz und Sigurd Hilkenbach, Berlin 2023, 112 Seiten im Format 24,5 x 21,5 cm, gebunden, Herausgeber: Lokomotive-Fachbuchhandlung; Preis: 28,80 €

Ohne Titelaufdruck ist nun der Band 14 der beliebten Buchreihe erschienen – eine Endkontrolle scheint da nicht mehr stattgefunden zu haben? Diese Malheur schmälert den Wert des Inhalts aber natürlich nicht. In bewährter und bekannter Form werden dieses Mal zwei „Ost“ und eine „West“-Linie beschrieben. Die „84“ war eine Linie im Köpenicker Netz und fuhr lange Jahre zwischen Altglienicke und Friedrichshagen, Wasserwerk und sie stand aufgrund des dort eingesetzten Wagenmaterials im besonderen Interesse der Verkehrsfreunde, erhielt sie doch erst 1977 bzw. 1980 an den Endstellen Wendeschleifen. Bis sie Ende der 1960er Jahre mit einer Sonderserie von Reko-Zweiachsern in Zweirichtungsbauweise ausgestattet wurde, waren vierachsige Maximum-Triebwagen die Stammfahrzeuge, behängt mit allem, was so an Beiwagen existierte. Diese bunt zusammengewürfelten Garnituren machten den besonderen Reiz der Linie aus und wurden entsprechend häufig von Fotografen „aufs Korn genommen“. Einen schönen Querschnitt durch das Gebotene zeigt der Band 14.

Die zweite behandelte Linie 87 stellte lange Jahre die Verbindung zwischen der Berliner Innenstadt und dem Köpenicker Netz her, endete nach der Netztrennung 1953 in Treptow an der „Wiener Brücke“ einem Fußgängersteg über den Landwehrkanal als Sektorengrenze. Diese Brücke war ab August 1961 nicht mehr zu überqueren. Schon relativ früh auf Reko-Wagen umgestellt bediente sie einen abwechslungsreichen Fahrweg, fuhr durch Oberschöneweide mit seiner Industrie, begegnete in der Friedrichshagener Bölschestraße der zuvor erwähnten „84“ und hatte ihre Endstation „Rahnsdorf“ im Grünen und ziemlich weit entfernt vom Ausgangspunkt der Woltersdorfer Straßenbahn am S-Bahnhof.

Die dritte beschriebene Linie 88 war vor 1945 mit der Linie 87 verbunden, verkehrte aber nach 1945 nur noch in den Westsektoren zwischen Steglitz und Kreuzberg wo ihr Ziel ebenfalls „Wiener Brücke“ lautete, aber eben auf der Westseite der Sektorengrenze und des Landwehrkanals. Ihr Ende kam im März 1961 noch vor dem Bau der Mauer. Die Bilder nehmen den Leser mit auf eine abwechslungsreiche Fahrt durch den Westteil der Stadt, wobei das eingesetzte Fahrzeugmaterial aus Mitteleinstiegstriebwagen und Beiwagen der Typen B24/B25 wenig Abwechslung bot. Absolut sehenswert war die Endstation am Steglitzer Stadtpark. Die Straßenbahn befuhr die Bismarckstraße zweigleisig jeweils an deren Seitenrändern, an der Endstation wurde bei Beiwagenbetrieb an der Ankunftshaltestelle umgekuppelt, dann zurückgeschoben und nach erneutem Richtungswechsel „quer über`n Damm“ zur Abfahrthaltestelle gefahren. Auch dort gab es ein Ausweichgleis.

Auch der Band 14 lässt hinsichtlich der Qualität des Bildmaterials und der ausführlichen Texte mit vielen Informationen z.B. zu den Straßennamen und der Bebauung wieder keine Wünsche offen. (reu)

Liebe Straßenbahn- und Nahverkehrsfreunde,

auch das Nonstabahn-Buch ist nun lieferbar .....

Dieser Titel dürfte kaum bei einem Großstadt-Buchhändler lieferbar sein (Ausnahme
Donat und vor allem Stiletteo).

Erhältlich möglicherweise bei den bekannten Anbietern hier,
im Versand u.a. auch beim TramShop in Köln.

Gruß aus Köln + frohe Ostertage
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de


*** Privatbahnen Italien ***
„Nonstalbahn - Ferrovia Trento - Malè – Mezzana“ – von Rudolf Koller, Wien 2023, 95 Seiten im Format 24,5 x 21,0 cm, gebunden, Herausgeber: bahnmedien.at; Preis: 37,40 €

Der Bildband 26 des Wiener Verlages hat eine elektrische Kleinbahn aus der K&K-Monarchie zum Thema, die alle politischen Veränderungen überlebt hat und heute als moderne Regionalbahn ihren Bestand hat. Sie hat vor einiger Zeit sogar ihre Strecke verlängert. Neben der Straßenbahn auf dem Ritten-Plateau oberhalb von Bozen ist die Ferrovia Trento – Malè (FTM) die letzte der einst zahlreichen und zumeist elektrisch betriebenen Schmalspurbahnen der einstigen K&K-Monarchie. Auch hier stand die Stilllegung Ende der 1950er wegen totaler Überalterung im Raum, die Region Trentino entschied sich jedoch zu einer grundlegenden Modernisierung. Diese erfolgte „unter Rollendem Rad“ mit dem alten Fahrzeugmaterial und der ursprünglichen Spannung von 800 Volt Gleichstrom. 1964 kam dann neues Rollmaterial und die Fahrdrahtspannung wurde auf 3000 Volt angehoben. Auch wurden zwei Gelenktriebwagen von der stillgelegten Dolomitenbahn Toblach – Cortina de Ampezzo übernommen. Teilweise wurde auch die ursprüngliche Trasse verlegt, so im Stadtbereich von Trient.

Zahlreiche Einzelheiten zu Bau und Betrieb erfährt man aus einem kurzen Textblock zur Einführung. Er enthält auch die wichtigsten Daten zu den Streckenverlängerungen. Auch eine Übersichtskarte fehlt nicht.

Der Bilderbogen dieses gut gestalteten Büchleins beginnt in der Phase des Einsatzes der Altwagen auf modernisierter Strecke, deckt dann umfangreich den Einsatz des 1964 beschafften Materials ab, in zwei Schritten kamen 1994/95 und 2005/06 neue Gelenktriebwagen zur FTM. Das alte Material wird seither nicht mehr eingesetzt ist aber zum Teil noch vorhanden. Auch aus dieser neuen Ära, die mit einer zweimaligen Streckenverlängerung in erster Linie für den Tourismus im Winter verbunden war, gibt es zahlreiche Bilder. Auch ein historischer Zug ist vorhanden mit einem zugekauften Motorwagen und einem original Beiwagen. Auch er wird auf der Strecke gezeigt. Auch an den Ende der 1990er Jahre eingestellten Güterverkehr wird erinnert.

Zahlreiche Aufnahmen sind bei Sonderfahrten entstanden, da die Strecke teilweise in schwer zugänglichen Gelände verläuft, ist das die einzige Möglichkeit dort Bilder zu machen. Erinnert wird in einem kurzen Kapitel auch an die von 1909 und nur bis 1934 betriebene, ebenfalls meterspurige Nonsbergbahn, die in Dermulo Anschluss an die FTM hatte und zum Mendelpass führte. Letzte gebliebene Erinnerung an diese Bahn ist deren Triebwagen 105, der nach der Einstellung zur Rittnerbahn kam und dort noch als historisches Fahrzeug im Einsatz bewundern kann.

Ein in Druck und Gestaltung gut gelungenes Buch, welches den Freund elektrischer Privatbahnen sicherlich anspricht. (reu)

Liebe Straßenbahnfreunde,

hier nun der zweite Teil der Rezensionen zu Buchtiteln, die in letzter Zeit erschienen sind
(der Rezensent war ja leider lange Zeit durch Krankheit ausgefallen).

Auch hier gilt wieder, dass Straßenbahn-Titel nicht bei jedem Buchhändeler an der
"nächsten Ecke" geführt werden. Zu erhalten bei den hier bekannten Anbietern,
so auch bei der Buchhandlung Donat in DDuisburg und im Versand beim TramShop in Köln.

Gruß aus Köln
Rolf Hafke, TS: TramShop
hafke.koeln@t-online.de


*** Straßenbahnen Europa ***
„Tram Atlas Südosteuropa“ von Andrew Phipps und Robert Schwandl, Berlin 2023, 160 Seiten im Format 17,0 x 24,0, broschiert, Herausgeber: Robert Schwandl Verlag; Preis: 24,50 €

Dieser neue Atlas über die Straßenbahnbetriebe in Bosnien & Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kroatien, Rumänien und Serbien (in alphabetischer Reihenfolge) schließt endlich eine schmerzliche Lücke, denn gerade in diesen Ländern ist die Informationslage schwierig. Teilweise gibt es in den einzelnen Ländern nur einen Straßenbahnbetrieb in deren Hauptstadt, in Kroatien zwei, aber immerhin elf in Rumänien plus einer bevorstehenden Wiedereröffnung. Vergleiche mit früheren Darstellungen der Betriebe zeigen deutlich, dass sich die Modernisierung „auf dem Balkan“ beginnt durchzusetzen und die Zeit, dass sich die Betriebe mit gebraucht „aus dem Westen“ übernommenen Fahrzeugen über Wasser halten mussten. Noch gibt es sie zwar in vielen Städten, aber ihre Tage sind gezählt. Im griechischen Athen kehrte die Straßenbahn als modernes Verkehrsmittel erst 2004 zurück und wird seither auch ausgebaut. In der bulgarischen Hauptstadt Sofia ist der Versuch, das meterspurige Netz auf Normalspur umzubauen in den Ansätzen steckengeblieben, es existieren beide Spurweiten parallel, womit für die breitere Spur ein separater Fahrzeugpark vorgehalten werden muss.

Die Reihenfolge der Darstellung ist nicht alphabetisch, sondern folgt eher geographischen Gesichtspunkten: Zuerst die aus dem früheren Jugoslawien hervorgegangenen Staaten, dann der große Block mit den rumänischen Betrieben und schließlich Bulgarien und Griechenland. Alle Betriebe werden in der üblichen Form mit Tabellen und Text in Deutsch und Englisch und reichhaltig illustriert beschrieben. Auch Fahrparklisten fehlen nicht. Herzstück des Atlas sind aber wie immer die gut gestalteten Karten mit Gesamtübersichten und Detaildarstellungen.

Auch wenn das Werk „Tram-Atlas“ heißt, so werden natürlich die übrigen elektrischen Verkehrsmittel in Form von Metros und Obussen nicht vergessen und ergänzt die Darstellung somit zu einer vollständigen Übersicht. Die Druckqualität ist wie immer ausgezeichnet. Als Reisebegleiter ist der neue Atlas ein „muss“, aber auch wer sich einfach nur über die aktuelle Lage in den einzelnen Städten informieren möchte, bekommt hier für wenig Geld einen kompletten Überblick, der keine Wünsche offenlässt. (reu)