Hallo,

man glaubt gar nicht, wie lange sich das in manchen Köpfen hielt:

Bei meinem alten Prof. an der Uni gab's bis Ende 1999 sogar eine gemietete Unteranlage zur Uni-Telefonanlage mit mindestens einen modernen Apparat in jeden Raum, und eine kleine Küchennische mit normaler Kaffeemaschine. Als mein jetziger Chef den Bereich 2000 übernahm, kamen die Telefone dann direkt an die Uni-Anlage, die Apparate mußten getauscht werden (die Mietanlage war Philips, die Uni hatte Siemens). Es gab jetzt noch ein paar Apparate mehr, fast alle als Systemapparate, nur vielleicht noch drei Wähscheibentelefone. Die haben uns uni-intern einmalig eine Art Anschlußgebühr und auch jährlich einen festen Betrag gekostet, zusätzlich zu den telefonierten Einheiten. War aber nie ein Thema, weil ihm gute Infrasturktur wichtig ist (heute gibt es keine Jahresgebühr mehr und auch keine Einheiten mehr, Dank Flatrate). Kurz danach kam auch eine richtige Küche mit Herd, Geschirrspüler, Mikrowelle und Kaffeevollautomat. Auch sind bis heute gute Möbel, Laptops usw. gar keine Thema, wir sollen gut arbeiten können.

Den benachbarten Bereich kannte ich früher auch recht gut, ich habe dort ein paarmal bei deren IT ausgeholfen: dort gab es bis Anfang der 2000er Jahre für ca. 10 Angestellte und einige Studierende genau drei Telefone: Prof. selbst (könnte bereits ein Systemapparat gewesen sein), seine Sekretärin hatte Wählscheibe (wer braucht schon in der Position Rufnummernanzeige und Wahlwiederholung?), beim Laboringenieur ebenfalls Wähscheibe mit Schloß, wenn die Doktoranden telefonieren wollten, mußten sie aufschließen lassen und alles genau eintragen. Die haben auch Möbel aus den 70ern, die wir 2000 gleich ersetzt haben, noch gerne genommen. Von einem Vollautomaten mußten sie noch lange träumen, und hingen auch noch so lange am Yellow Cable, bis unser Rechenzentrum sie zur Umstellung gezwungen hat.

Viele Grüße,
Alexander