Moin zusammen,
aufmerksame Leser haben es bemerkt: Auf einem Foto des Magirus-Zustellfahrzeugs in meinem Beitrag vom Montag letzter Woche steht auch unser zweites Druckwerk in Sachen pa-Behälterverkehr. Die nach den Modellen von Fleischmann (BTms 33), Roco (BTs50), Liliput (BTms 55) und Brawa (BTmms 58) einzig offene Lücke im Großserienangebot der Tragwagen betrifft den BT 10 – das MäTrix-Exemplar entspricht, obwohl noch gar nicht mal soo alt, mit der ganzflächigen Riffelblech-Abdeckung, der Hochbeinigkeit und dem etwas rustikalen Fahrwerk heutigen Ansprüchen nicht mehr so recht, ein Umbau schied wegen des exorbitanten Aufwands jedoch realistischerweise aus.
Also war 3D-Druck die einzig sinnvolle Alternative. Das beim Vorbild als Ausgangsbasis verwendete G10-Fahrwerk ist ja ausreichend dokumentiert, die die Gestaltung der Behälter-Tragschienen und der sonstigen Besonderheiten müssen die (wenigen) Fotos herhalten. Insgesamt ist die verfügbare Dokumentation zu diesem Fahrzeug eher mangelhaft.
Dennoch haben wir uns daran versucht und den Wagen als einteiliges Druckteil konstruiert, lediglich Bremsanlage und Bremsgestänge werden separat gedruckt und nachträglich angesteckt. Die Behälter stammen von Brawa, sie sind ja netterweise einzeln erhältlich. Wir verwenden auch hier wieder Weinert-Finescale-Zapfenradsätze, in diesem Fall sogar mit einer wirksamen Dreipunktlagerung:
Im Vergleich mit dem Märklin-BT (hier schon mit Drahtkupplungen, abgedrehten Radsätzen und Federpuffern) offenbaren sich doch einige Differenzen:
Und selbst gegen den neuzeitlichen Liliput BTms 55 (rechts) ist der häufig geschmähte 3D-Druck in Sachen Detail- und Oberflächenqualität nicht von vornherein auf der Verliererseite:
Das ganze Projekt verlief erstaunlich problemlos: Samt Aufbringen der Beschriftung von Andreas Nothaft, Einsetzen der U-förmigen Achslager-Phosphorbronzebleche sowie der Puffer und ein bisschen finalem Puderstaub stecken keine zehn Arbeitsstunden in dem Modell – mancher Umbau einer Industrie-Basis verschlingt mehr Aufwand. Die einmalige Konstruktionszeit von in diesem Fall runden dreißig Stunden kommt natürlich noch hinzu. Aber die läuft ja unter der Rubrik „Spaß an der Freude“ und kann obendrein auf eine Handvoll gedruckter Exemplare umgelegt werden.
Und so ist er schon munter unterwegs, unser Selbstbau-BT - ein kleines Sommerprojekt mit hohem Spaßfaktor!
Viele Grüße
MMitze
(ausführlichere Fassung im EMF)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:15:08:47:04.