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Re: Einspruch jpg

geschrieben von: bean

Datum: 30.07.20 11:59


manuelberlin schrieb:
Deinem Beitrag kann ich leider nicht folgen, Deine Ausführungen erscheinen mir völlig absurd und praxisfern. Natürlich kann man auch TIFF-Bilder auf 280 kB reduzieren, dann bleibt halt kaum etwas an Auflösung erhalten.

Jedes Dateiformat ist verlustbehaftet, wenn man die Dateigröße verringern will.

Deswegen wurde ja gerade JPEG entwickelt, um die sichtbaren Verluste so gering wie möglich zu halten. Wenn ich als Ziel um die 300 kB habe, ist JPEG einfach mal unfassbar viel besser als TIFF.
Hallo Manuel,

wie AS78 bereits schrieb, vergleichst du hier Äpfel mit Birnen. Ja, es gibt drei Arten, die Größe einer pixelbasierten Bilddatei zu reduzieren:
1.) Farbtiefe verringern. Je weniger Farben und Farbkanäle, desto kleiner ist die Dateigröße. Einfach weil weniger Information abgespeichert werden muss. Wenn ich weniger Farben speichere als das Originalbild hat, habe ich Verlust.
2.) Bildauflösung verringern. Damit entferne ich viel Information aus dem Bild und habe Verlust.
3.) Kompression verwenden, und hier gibt es verlustfreie und verlustbehaftete.

Es liegt in der Natur der Sache, dass verlustfreie pixelbasierte Formate wesentlich größer sind als die verlustbehafteten Formate. Die Idee von MPEG (und JPEG) war, durch Aufteilen in kleine „Rechtecke“ nicht mehr jedes einzelne Pixel zu definieren, sondern jedes Rechteck als Farbverlauf durch eine mathematische Funktion zu beschreiben. Je größer ich diese Rechtecke wähle, desto geringer ist der Speicherbedar. Je größer die Rechtecke sind, desto eher sind sie aber als solche zu erkennen und es entsteht ein sichtbarer Qualitätsverlust. Die Algorithmen haben auch ihre Probleme mit starken Kontrasten = Farbtrennkanten. Daher sehen irgendwelche eingefügten Texte oder geometrische Formen bei niedrigeren Qualitätsstufen oft scheuslich aus. Für Fotos, die selten wirklich scharfe Farbtrennkanten oder gleichmäßig eingefärbte Flächen haben, eignet sich JPEG in letzter Abspeicherungsstufe sehr gut — auch bei reduzierter Qualität. Für die schlussendliche Darstelluung von Fotos im WWW reichen Qualitätsstufen von 80% und weniger in vielen Fällen aus, ohne dass die verlustbehaftete Kompression sichtbar negativ hervorsticht. Und das kann JPEG, wie du schon schreibt, besser wie kaum ein anderes pixelbasiertes Dateiformat.

Dennoch ist JPEG in vielen Fällen nicht die erste Wahl. Das liegt eben an der verlustbehafteten Kompression und auch an der fehlenden Möglichkeit zur Transparenz sowie der eingeschränkten Farbtiefe von 3x8 Bit. Auch gibt es viele Fälle insbesondere bei Grafikdarstellungen, bei denen JPEG einfach deutlich schlechter abschneidet als andere Dateiformate.

Mein Bildschirmfoto des auf dem Kopf stehenden Bildes mit Histogramm und so weiter hat als PNG nur noch 90 Farben, daher sind im Foto einige Bereiche „abgesoffen“. Die ursprüngliche JPEG hat in nicht allzu geringer Qualitätsstufe einen größeren Speicherbedarf gehabt. Sei es drum: versuche einmal, dieses Bildschirmfoto als JPEG abzuspeichern, ohne dass die Textinformationen rechts verschwimmen und auf eine geringere Dateigröße als die PNG zu kommen. Ich wünsche dir viel Glück dabei!

Jedes der gängigen Bildformate hat seine Anwendung und es hängt vom konkreten Einzelfall ab, welches jeweils das Beste ist.
SVG: Für alle Vektorgrafiken die skaliert dargestellt werden können sollen und größer sind als der kleine Zehennagel. Setzt voraus, dass vektorfähige Grafiken auch als Solche erstellt werden. Ansonsten eines dieser Pixelformate:

JPEG: Für alle fertig bearbeiteten Fotos ohne eingefügten Text etc.
PNG: Vor allem für Grafiken mit reduzierter Farbanzahl und für Transparenzen, auch Teiltransparenzen. Kann auch mehr als 8 Bit.
GIF: Ähnlich wie PNG, nur älter mit einer maximalen Farbanzahl von 256. Kann als einziges Format auch animiert werden, beherrscht im Gegensatz zu PNG „nur“ Volltransparenz. Im direkten Vergleich zu PNG nehmen sich die Speichergrößen nicht viel bzw. GIF liegt oft leicht im Vorteil.
TIFF: Vergleichbar mit PNG, es sind noch mehr Varianten möglich, also noch höhere Komplexität für die Programme und damit ein gewisses Kompatibilitätsproblem. Dateigrößen meist vergleichbar mit PNG. In der richtigen Kompression ist TIFF die erste Wahl für reine Schwarzweiß-Scans (also 1 Bit Farbtiefe). Hier kann man für eine DIN-A4-Seite locker auf 600 dpi hoch gehen und hat im Normalfall pro Seite dennoch weniger als 200 kiB Speicherplatzbedarf. TIFF wird zwar nicht animiert, kann aber aus mehreren „Seiten“ bestehen.
BMP: Relikt aus der Zeit ohne Rechenleistung, keinerlei Kompression, keine Transparenz. Hat heute keine Daseinsberechtigung mehr, weil der Speicherplatzbedarf immer höher ist als mit allen anderen Formaten.

Wenn pixelbasiert mit Ebenen arbeiten will, muss man auf proprietäre Formate der Grafikprogramme ausweichen, also zum Beispiel PSD oder XCF.

Grundsätzlich nimmt man also das Bildformat, welches für den jeweiligen Anwendungszweck am geeignetsten ist. Eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht und wird es auch nicht geben.

---

Weil mir das jetzt nicht entgegnet wurde: Die JPEG-Definition kennt tatsächlich verlustfreie Stufen und auch Farbtiefe von 3x12 Bit. Nur unterstützt das fast keine Software. Daher habe ich auch von immer verlustbehaftet geschrieben, weil die Praxis halt so aussieht. Das ist ähnlich wie bei MP3: Theoretisch gibt es eine später hinzugefügte Definitionen für lückenlosen Übergang zwischen zwei Dateien (wichtig zum Beispiel bei Livemitschnitten, wo man keine Zwangspause haben will). In der Praxis gibt es dennoch genug Müllsoftware (insbesondere bei Autoradios und so), die das nicht kann. Daher nimmt man in der Praxis ja auch gerne andere Musikformate für die eigene Sammlung als gerade MP3.


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