Moin,

im letzten Jahr konnte ich unverhofft ein paar schicke Modelle günstig erwerben, darunter auch eine Gützold 52er. Eine normale Ty2 im Bestand ist eh längst überfällig gewesen, also ging es ab Neujahr endlich an den Basteltisch. Mit etwa 1400 Loks war sie die wichtigste Dampflok in Polen nach 1945 und bis zum Ende der Dampfzeit im Dienst.

Eigentlich eine simple Sache: Den Frontbereit etwas umwerkeln, neue Rauchkammertür und Windleitbleche, und etwas bedeutungsloser Kleinkram. Im Grunde also nur eine vergrößerte Umlackierungsaktion, dache ich…. Kurzum, ich habe das Projekt völlig unterschätzt. Das beginnt damit, dass wohl weit über 90% der Loks bei den PKP einen Blechrahmen hatten. Gützold hätte einen im Angebot, für 75 Euro als Ersatzteil. Mensch, die Lok hat mich 50 gekostet, das musste also wirklich nicht sein. Also wurde der Rahmen um 3mm mit Polystyrol erhöht und bekam neue Wandteile aus Prospekt-Papier samt Nieten (Steuerungsträger, Umlaufhalter und Luftbehälter mussten folglich angepasst werden). Vor allem der vordere Teil hat dann mehrere Versuche gedauert, bis die Aussparungen für die Achse perfekt gepasst haben – die Form muss, bedingt durch das Aussschlenken (auch ohne Schweineradius!), nun mal etwa angepasst werden.

Dann der Schneepflug erst. Es hat sechs Stunden gedauert, bis ich eine gute Lösung gefunden habe: Aus den kleinen Verpackungsröhrchen, in denen die Cutter-Messer-Klingen vom Conrad beim Kauf stecken, wurden sie ausgeschnitten und in Form geschliffen. Dicke (bzw. besser-: Dünne) und Wölbung passen nun ganz gut. Durch den Umbau verliert die Lok vorne aber die Möglichkeit einer Kupplungsaufnahme (obwohl: Umso besser, muss ich am Tender keine funktionierenden Lampenleitungen durch das Metall des Gehäuses bohren, könnte ich eh nicht :D ).

Das Führerhaus bekommt neue Griffstangen und eine neue Dachluke.

Der Umlauf benötigt die typische polnische Rohrkonstruktion (wie heißt das Ding eigentlich korrekt?) – auch hier hab ich diverse Anläufe gebraucht für eine Lösung. Letztlich wurden vier Löcher (jeweils zwei parallel, 3mm Abstand) gebohrt und der Außenrahmen der Konstruktion aus Federstahldraht eingeklebt. Die Rohre wurden aus Messingdraht um ein 2mm-Polystyrol-Teil gebogen und dann durch die Rahmen geschoben. Mit eingesteckten 0,5er-Polystyrol-Teilchen wurden dann die Abstände der einzelnen Ebenen fixiert und die Innenkonstruktion mit Sekundenkleber an den Federstahl-Rahmen geklebt. Was für ein Aufwand.

Es fehlt natürlich noch jede Menge Kleinkram. Flache Rauchkammertür, Windleitbleche etc. werde ich in Polen bestellen (bei der Firma APM). Aber so langsam sieht es immerhin schon nach Ty2 aus… den Rahmen werde ich vermutlich morgen dann grundieren können. Schwierig wird es noch, die forderen Lampen noch beleuchtet zu bekommen, aber mal sehen, irgendetwas wird mir schon noch einfallen…













Hier noch mein kleines Ziwschen-den-Jahren-Projekt: Ein Piko „Ludwigshafen“ wurde zum Typen CIIb. Das Modell ist nur Grundiert und hat für das Bild auch nur einen vorübergehenden (zu kurzen) Rahmen.

Viele Grüße,
Patrick





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