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Modellbahn ist doch bisweilen todernst ... und ... "christliches Abendland" nur wenn es passt...

geschrieben von: Tobias R.

Datum: 11.11.17 23:04


Drei Gedanken dazu:

Zum einen:
So wie ich manche Aussteller udn Betreiber auf solchen Veranstaltungen erlebt habe, kann so eine Modellbahnausstellung in Sachen Ernsthaftigkeit und betretener Haltung den sog. Stillen Feiertagen durchaus die Krone aufsetzen. Zitat aus einem Gespräch mit einem Modulanlagenbetreiber/mitspieler "Wir spielen nicht, wir machen Fahrbetrieb" [angesäuerte Miene dazu]. Menschen, die nicht sich nicht eingestehen können, dass ihr Fahrbetrieb auch eine Form von Spielen ist - die durchaus auch ein erwachsener ernstzunehmder Mensch an den Tag legen darf, ist nicht mehr zu helfen. Die haben m.E. so wenig zu lachen, dass der Totensonntag dagegen fröhlich erscheint.

Zum anderen:
In Deutschland wird gerade oft das christliche Abendland zitiert, dass es gegenüber Menschen aus anderen Ländern und deren Religion zu verteidigen gelte. Und das besonders in Bundsländern wie Sachsen. 
Aber wehe, das christliche Abendland stellt tatsächlich einen Anspruch, der mit dem christlichen Glauben begründet wird.

Zum letzten:
Als aktiver Christ und Pastor kann ich gut damit leben, dass es einen unterschiedlichen Umgang mit derartigen Feiertagen gibt. Im Idealfall begreift man diese unterschiedlichen Positionen als gegenseitige Herausforderung. Einerseits ist es sinnvoll, Traditionen und eine damit verbundene Forderungen nach einem bestimmten Verhalten oder Unterlassen kritisch zu hinterfragen (bspw. dass alle in der gleichen Art und Weise zum Nachdenken und Innehalten gezwungen werden). Andererseits ist es gut, sich nicht gefühlt ständig über Einschränkungen zu beklagen, ohne nach deren Hintergrund und Anliegen zu fragen (bspw. Innehalten, ernst nehmen, dass es Krankheit, Verlust und Trauernde gibt).
Kompromisse und Einigungen können dann evtl. so Aussehen, dass solche Ausstellungen erlaubt sind, aber erst nach der sog. Hauptgottesdienstzeit ab 11 Uhr öffnen dürfen.

Gruß,
Pastor Tobias R.
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