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Kurioses Problem mit Brawa 01 und dem Decoder D&H SD22A (plus Einstelltips)

geschrieben von: manuelberlin

Datum: 25.05.22 21:43


Hallo zusammen!

Aktuell bin ich dabei, ein wenig mit meiner neuen Brawa 001 234-0 herumzuspielen. Wie ich an anderer Stelle schon erwähnt hatte, ist es meine erste Begegnung mit einem D&H-Decoder in einer Dampflok.


Die Lok läuft wirklich hervorragend. Aufgefallen ist mir dabei, dass die Anfahrspannung/Mindestgeschwindigkeit ab Werk auf CV 2 = 2 gesetzt ist. Ich habe daher probeweise CV 2 = 0 gesetzt (0 ist bei D&H der Minimalwert). Dabei fährt die Lok immer noch völlig gleichmäßig und ruckelfrei und ganz beeindruckend langsam. Sehr, sehr schön.


Diese Änderung hat natürlich zur Folge, dass man die Dampfstoßhäufigkeit neu einstellen muss.

Dazu gibt es drei CVs, die erste ist CV 353 "Dampfstöße bei Fahrstufe 1". In der Anleitung heißt es: "Der Wert entspricht der Zeit in 64-ms-Schritten zwischen den Dampfstößen bei Fahrstufe 1".

Und hier gibt es nun ein kurioses Problem: Mit der neuen Einstellung von CV 2 = 0 dauert eine volle Treibradumdrehung nun circa 100 Sekunden (man kann sich vorstellen, wie langsam die Lok nun fährt). Wenn man das weiter ausrechnet, hat man also alle 25 s beziehungsweise 25.000 ms einen Dampfstoß, geteilt durch 64 ms, ergibt für die CV 353 ein Wert von 390 - der Wertebereich geht aber nur bis 255!

Die Konsequenz ist, dass die hervorragenden Langsamfahreigenschaften der Lok leider nicht voll ausgereizt werden können, weil sich dann aufgrund des Einstellbereichs von CV 353 der Dampfstoß nicht mehr mit der Radumdrehung synchronisieren lässt. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Mindestgeschwindigkeit in CV 2 wieder anzuheben ... schade.


Ich habe jetzt noch weiter herumprobiert: Bei CV 2 = 1 reicht der Wertebereich von CV 353 "Dampfstöße bei Fahrstufe 1" aus. Die Lok ist dann allerdings schon eine ganze Ecke schneller, aber immer noch deutlich langsamer als in der Werkseinstellung CV 2 = 2. Damit kann ich leben.


Mit den anderen beiden Werten CV 354 "Dampfstöße bei höherer Fahrstufe" und CV 362 "Dampfstöße bei Fahrstufe 127" lassen sich die Dampfstöße dann weiter gut mit der Radumdrehung synchronisieren:

- Für CV 353 habe ich zehn volle Radumdrehungen gestoppt und alles weitere daraus errechnet. Also die Sekunden für zehn Radumdrehungen durch 10 teilen, dann mit 1000 multiplizieren, um den Wert in Millisekunden zu erhalten. Für 4 Dampfstöße pro Umdrehung diesen Wert durch 4 teilen. So hat man den Zeitabstand zwischen zwei Dampfstößen in Millisekunden. Dieses Zwischenergebnis dann durch die 64 ms Schrittweite teilen und man hat den CV-Wert.

- Für CV 354 habe ich die Dampfstöße auf 1 m Fahrstrecke gezählt. Bei Fahrstufe 20 kann man noch gut mitzählen. Es ist also zunächst auszurechnen, wie viele Radumdrehungen für einen Meter Fahrstrecke nötig sind und das Ergebnis multipliziert man mit 4. Bei der 01 in Spur H0 müssen es aufgrund des Raddurchmessers 55 Schläge pro 1 Meter Fahrstrecke sein. Der CV-Wert ist dann experimentell so zu justieren, dass die Zählung mit dem Rechenergebnis übereinstimmt. Im Bereich der Voreinstellung hat eine Veränderung des Werts um +/-5 ungefähr eine Änderung der Schlagzahl pro Meter um +/-10 bewirkt.

- Für CV 362 muss man den Wert rein rechnerisch aus Raddurchmesser und Höchstgeschwindigkeit ermitteln. Hier muss man zunächst ausrechnen, wie viele Radumdrehungen pro Sekunde für die am Modell justierte Höchstgeschwindigkeit nötig sind. Dies multipliziert man mit 4 und hat die Dampfstöße pro Sekunde. Da aber umgekehrt Millisekunden pro Dampfstoß einzutragen sind, muss man anschließend noch 1000 durch die ermittelte Zahl der Dampfstöße pro Sekunde teilen und hat den Wert.


Damit konnte ich die Lok sehr präzise und weit schneller justieren, als ich den Text oben verfassen konnte. Sehr angenehm finde ich, dass sich die Werte allein durch Berechnung, Zeitmessung und Zählung ermitteln lassen.


Meine Werte für mein Exemplar der 001 234-4 sind nun (der Werkswert jeweils in Klammern dahinter):

CV 2 = 1 (2)

CV 5 = 89 (92) für 130 km/h

CV 353 = 67 (50) für CV 2 = 1

CV 354 = 203 (200)

CV 362 = 44 (50)


Eine Frage noch an die D&H-Kenner: Was bewirkt CV 358 "Der Wert bestimmt, wie stark die Fahrstufe Einfluss auf die Tonhöhe nimmt" bei einer Dampflok? Auch genau dieses? Vielen Dank im voraus!

Viele Grüße
Manuel
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