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Schätzung Kosten- und Bauaufwand unserer Anlage

geschrieben von: Go Fleiter

Datum: 21.04.22 15:51


Herbert Eisenreich (meine Bibel!) hat mal eine interessante Grobkalkulation für die Gesamtkosten einer Anlage vorgeschlagen. Weil die Weichenzahl Maßstab für den Folgaufwand ist, nahm er die Summe aller Weichenkosten x 2, wenn ich mich recht entsinne.

Ich halte das für zu niedrig.

Um meinen Rücken zu schonen, investiere ich hier mal eine Stunde für Philosophie.

Völlig freihändig und bestimmt mit einer Unsicherheitsquote von -50% bis plus …..200 % je nach Anspruch und Fähiggkeiten schätze ich im folgenden einfach mal A ) Kosten und B ) Zeitaufwand. Dessen Dimension kann ich nur noch grober als die des finanziellen Aufwandes abschätzen.

Sicher treffe ich aber präziser als die Jungs mit dem Flughafen BER…

Wir bauen relativ groß, die Folgekosten / Weiche sind dann eher niedriger als bei kleinen Anlagen (Wahrheitsgehalt kann nicht unabhängig geprüft werden …)
Wenn man mit großen Schattenbahnhöfen baut, braucht man dort keine teuren Signale aufzustellen und die Ausfahrtsweichen müssen ggf. nicht angetrieben sein.

Wir haben ca. 218 Weichen, davon 100 in den Abfs.
Dazu brauchten wir ca. 100 Signale. Die machen zweifellos die höchsten direkten Folgekosten. Wir haben unsere konkreten Kosten bewußt nicht festgehalten :)) !
Also laßt mich mal rechnen:
Sichtbare Anlage: je 1,2 Weichen 1 Signal oder besser
Gesamtanlage: je 2 Weichen 1 Signal.

Fertige Signale sind zwar teurer, aber sparen beim Zeitaufwand (Tabelle: runterscrollen bis k) unter "B"

Alles Weitere breche ich hier als Diverses übers Knie, da kann jeder seine Summe einsetzen:
Unterbau, Flexgleise, Fahrleitung, Steuerung, Gebäude, Vegetation etc.

Loks + Wagen gehen nach Belieben zusätzlich.

A ) Kosten + Folgekosten je Weiche: gut 100€

Weiche: ab 25€
½ Signal: ab 30€
Diverses 50€

Zeitaufwand:

Ich schätze zwar grob, aber mit einer gefühlten Fehlergröße unter 25%
Sicher haben wir seit 1984 bis 2022 jeder 1 Std./Tag Moba gemacht, Ferien schon mit eingerechnet.
Seit ich 2017 bin ich beruflich und von familiären Belastungen frei, da kommen täglich sicher etwa 3 Stunden dazu. Egon kann nur noch einmal/ Woche anreisen.
Wir haben fast alle Gebäude umgebaut, mit Steckrahmen entnehmbar plaziert oder z.B. an ein Gefälle gesetzt, was enorme Bauzeiten verschlingt! Wenn man sich mit fertigen (Kompromiß-) Lösungen der Industrie begnügt, spart man sicher die Hälfte Zeit!

38 Jahre x 350 Stunden x 2 Personen = 26.600 Std
6 Jahre x 350 x 3 Stunden x 1 Person = 6300 Std.

33 000 Std : 218 Weichen = ~150 Std.

B ) Bauzeit Gesamtaustattung, pro Weiche: ~ 150 Stunden

Wir sind aber auch viel gefahren, haben an Fahrzeugen geschraubt und viel zu Erzählen gehabt.

Falls jemand wirklich seine eigenen Aufwand überschlagen will:
wir sind zu zweit wesentlich langsamer statt schneller geworden, denn zwei sehen (Mängel) deutlich schärfer als einer alleine! Wir haben deswegen so manches mehrmals gebaut, z.B. die gesamte Gleisanlage der Nordeinfahrt neu gebaut und alle sichtbaren Weichen mit Präzisionsherzstücken umgebaut….

Jetzt setze ich mich erstmal unter meinen Schreibtisch wegen der Prügel :)).

LG! Go

Schöne Grüße aus Düsseldorf!
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