DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 05 - Straßenbahn-Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Aktuelle Bilder, Berichte, News, Fragen und Antworten zum Thema Straßenbahn - Sonstiger ÖPNV ist gestattet.
Historische Aufnahmen sind im Historischen Forum willkommen. Hier befindet sich das Bus-Forum (auch für O-Busse).
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Achja, 's war wieder schön, da kommt man Freitagnachmittag aus dem Leipziger Hauptbahnhof und schon klackert surrend eine Tatra-Straßenbahn an einem vorbei, als wäre die Zeit für immer stehen geblieben! Noch im vergangenen November 2020 gab‘s teilweise 3 Tatrazüge auf einen Blick vorm Hauptbahnhof, immer wieder geil! Doch der Ausfall der Fußballspiele mit Zuschauern machte einige Tatras arbeitslos die sonst die Rasenballfans transportieren durften. Aber selbst ohne den pandemiebedingten Wegfall von Großveranstaltungen gab’s noch genug Linien die zahlreiche Tatraeinsätze erforderten.

Gestern Nachmittag war dank zahlreicher Niederflur-Neuauslieferungen davon nicht mehr viel übrig. Wenn man Pech hat, muss eine halbe Stunde warten, bis wieder ein Tatra auftaucht.

Spätabends kam ich ins Gespräch mit einer Verkehrsaufsicht vorm Hauptbahnhof. Wir plauderten über verbliebene Tatra-Einsätze, die jeden Tag neu operativ disponiert werden, die derzeit vielen Umleitungen werden vorzugsweise mit Niederflurzügen bedient.

Dann erzählte er mir von unlängs durchgeführten nächtlichen Versuchen, auf dem Straßenbahnring durch die City mit 4-5 teiligen Großzügen. Die dortigen Doppelhaltestellen lassen wohl die XXXL-Züge zu. Er sagte, bei Großveranstaltungen aller Art sind die Tatratriebwagen einfach unschlagbar um große Fahrgastmengen in kürzester Zeit zu transportieren, weshalb man die für hoffentlich bald wieder vollbesetzten Bundesligaspiele immer noch als Reserve beibehält.

Über die Suchfunktion mit dem Schlagwort „Großzüge” konnte ich nichts hier dazu finden. Frage an Euch:
Hat mir der Mann von den Leipziger Verkehrsbetrieben einen Tatrabären aufgebunden oder gab es diese Versuche mit 4-5 teiligen Tatra-Riesenzügen wirklich, bzw. wo gibt’s Fotos oder Videos davon?
Ich weiß es nicht, kann mich also nur zu den technischen Möglichkeiten äußern. Schon beim Einsatz der KT4D-Dreifachtraktionen war das größte Problem die Türüberwachung. Die Tatras hatten da ab Werk nichts - ist da bei der Modernisierung was eingebaut worden? Wär mir neu. Ein Zug von 70 bis 75 m ist faktisch nicht mehr überschaubar, und ohne Türüberwachung ist das nicht vergleichbar mit aktuellen Stadtbahnzügen, bei denen die Türen mit Lichtschranken oder Trittkontakten gesichert sind. Wenn man jetzt annimmt, dass es sich schon der Haltestellenlängen wegen um reine Punkt-zu-Punkt-Verbindungen handelt und Zwischenhalte ausgelassen werden, kann man das durch Zugabfertiger an der Start- und Zielhaltestelle lösen, deren Verfügbarkeit sollte bei Großveranstaltungen kein Problem sein. Ein Einsatz wie normale Linienzüge mit Zwischenhalten an jeder Haltestelle dürfte unmöglich sein.
Ich habe bis vor kurzem in Leipzig gewohnt und bin immer wieder gerne dort. Als Leipziger Tatra-Fan glaube ich, die Entwicklung der Tatra-Einsätze im Blick zu haben.
Das mit den XXXL-Zügen stimmt wirklich. Man hat in der Vergangenheit auch immer mal wieder in der Zeitung davon berichtet, auch mit Foto.
Die TTT-Kombination ist von den Schienen verschwunden, seitdem die dafür zugelassenen Wagen, die an 3.Stelle verkehren durften (Nummernkreis 2154 bis 2167 mit Lücken), abgestellt und in die Ukraine verkauft wurden. Statt dessen will man Mega-Züge einsetzen für Großveranstaltungen, wie z.B. Fußballspiele.
Mal gespannt, ob es in der kommenden Bundesligasaison damit beginnen kann.
Überhaupt sind die Tatras wegen ihrer Robustheit immer noch unverzichtbar. Das merkt man bei Extremwetter. Bei großer Hitze macht bei den Neubaufahrzeugen die Hochleistungstechnik schlapp, da kann es gut passieren, dass auch Sonntags vor allem am Nachmittag gefühlt alle noch verfügbaren Züge im Einsatz sind, quer durch alle Linien. Und bei starker Kälte im Winter ist es auch nicht viel anders.
In 2021 haben noch 4 Tatras mit den 21-Nummern Fristablauf. In 2022 betrifft der Fristablauf nur die 20-Nummern. Wenn Leipzig den wirklich nötigen Reservebestand an Tatras aufbauen möchte, müßten die ab 2023 fälligen Tatras eigentlich eine neue HU bekommen.
Viele Grüße
HS
Hallo

Die Bestrebungen solche langen Züge, nicht nur mit Tatra, zu bilden gibt es schon länger. Im Oktober 2019 war es glaube, gab es dann eine Probefahrt mit einem solchen Zug bestehend aus 3 Triebwagen und einem NB4. Der NB4 hat den Vorteil der Türüberwachung und des Einklemmschutzes. Umgebaut wurden 11 Triebwagen, welche als führende Triebwagen eines solchen Zuges vorgesehen sind. Erkennbar an der I auf dem Pult. Der Umbau beinhaltet eine Fahrstufenbegrenzung, da weiterhin mit nur einem Bügel gefahren werden soll.

[transphoto.org]

http://abload.de/img/dd-lklein0hb8g.jpg

"Das Ziel bestimmt die Art und Weise, wie man dahin gelangt"
(Emanuel Seidelbast)
Hallo,

es gab nur Probefahrten mit 3 Tatras und 1 NB4.

Bilder findest du auf http://www.l-nv.info



MfG
Oliver

http://www.olivers-bahnseiten.de/banner_oliver_bahn.jpg
Ich finde es cool das die Leipziger tatsächlich auf die letzten Tage der Tatras noch einmal etwas völlig neues gewagt haben! Wäre schön so einen 4-Wagen-Zug mal tatsächlich bei Tageslicht in Leipzsch sehen zu dürfen!
Tony Laake schrieb:
Der Umbau beinhaltet eine Fahrstufenbegrenzung, da weiterhin mit nur einem Bügel gefahren werden soll.

Aber warum? Die Leoliner-Zugverbände fahren doch auch mit zwei angelegten Bügeln, also kann es ja eigentlich nicht an Oberleitungskontakten liegen?
Oder Gefahr durch überbrückte Streckentrenner durch die E-Verbindung über die Kupplung?
Ich glaube man müsste die Trenner an denOberleitungen versetzen. Hat man damals bei den Leos auch gemacht. (Ist meine Vermutung) Außerdem ist der Abstand beider Bügel bei den Tatras kleiner als bei den Leos.
Bei den Tatras liegt nur ein Bügel an.
Bei den Leos liegen beide Bügel an.

Mit den Signalkontakten hat das nichts mehr zu tun. Laut Jens Strobel: "Wird alles per Infrarot gesteuert.".

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.
Jens schrieb:
Ich glaube man müsste die Trenner an denOberleitungen versetzen. Hat man damals bei den Leos auch gemacht. (Ist meine Vermutung) Außerdem ist der Abstand beider Bügel bei den Tatras kleiner als bei den Leos.
Das man die Infrastruktur mehr oder weniger Aufwändig für die Leos umgefriemelt hat, ist mir neu.

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.
Unabhängig der rechtlichen und technischen Zulässigkeit dürfte sich dieses Thema mit fortschreitendem Schwund der Hauptuntersuchungen sowie Neuauslieferung von Fahrzeugen, von selbst erledigen.
Hallo,

E40 808 schrieb:Zitat:
Die TTT-Kombination ist von den Schienen verschwunden, seitdem die dafür zugelassenen Wagen, die an 3.Stelle verkehren durften (Nummernkreis 2154 bis 2167 mit Lücken), abgestellt und in die Ukraine verkauft wurden.
TTT wären mit den für die Langzüge umgerüsteten I. Wagen theoretisch schon weiter möglich und mindestens ein Zug wurde am Jahresanfang auch so gebildet, allerdings macht ein Einsatz angesichts des schrumpfenden Tatrabestandes bei gleichzeitig mehr als genug verfügbaren NB4 momentan einfach keinen Sinn mehr, sodass die Tatras nur noch als Kurz- bzw. Großzug zusammen mit NB4 laufen, jetzt in den Ferien planmäßig sogar ausschließlich als Großzug.

Zitat:
In 2021 haben noch 4 Tatras mit den 21-Nummern Fristablauf. In 2022 betrifft der Fristablauf nur die 20-Nummern. Wenn Leipzig den wirklich nötigen Reservebestand an Tatras aufbauen möchte, müßten die ab 2023 fälligen Tatras eigentlich eine neue HU bekommen.
Klassische HU wird man den Tatras nicht mehr spendieren, aber es gibt ja noch die Möglichkeit von Fristverlängerungen und Inspektionen, mit denen man sich auch über die Zeit retten kann. So sind erst vor wenigen Monaten die letzten Tatras, die ihre letzte reguläre HU 2007(!) hatten, ausgeschieden. Da ist also für die 30 Bestandswagen, die letztmals 2014-16 hauptuntersucht wurden, bei entsprechenden Bedarf und Willen durchaus noch einiges möglich.
SES schrieb:
Jens schrieb:
Ich glaube man müsste die Trenner an denOberleitungen versetzen. Hat man damals bei den Leos auch gemacht. (Ist meine Vermutung) Außerdem ist der Abstand beider Bügel bei den Tatras kleiner als bei den Leos.
Das man die Infrastruktur mehr oder weniger Aufwändig für die Leos umgefriemelt hat, ist mir neu.
Hat man hier und da tatsächlich, insbesondere mussten natürlich die Signalanlagen der eingleisigen Streckenabschnitte angepasst werden.
Zitat:
Das man die Infrastruktur mehr oder weniger Aufwändig für die Leos umgefriemelt hat, ist mir neu.
Bei den Signalanlagen für die eingleisigen Strecken war dies der Fall. Und ja, es war recht aufwändig, bis es zuverlässig funzte.

Und ja, bei den Tatras ist das Problem die mögliche Überbrückung von Trennern (und damit der Spannungsausgleich unterschiedlich belasteter Speiseabschnitte über die E-Teile). Die Leos ab 1303 haben keine 600V(bzw. 750V)-Verbindung über die E-Teile, da die Kupplungen klappbar sind. Bei den Prototypen 1302 (nunmehr L-Tw 5003)+1301 haben die 600V-Verbindungen an den (nicht klappbaren) Kupplungen, 5003 nur hinten, 1301 nur vorne, darum fahren diese -wenn im Verband- mit nur 1 angelegtem Stromabnehmer und in eben dieser Reihung.

In Schwerin gab es scharf vor der Wende auch Versuche oder kurzzeitige Versuche/Einsätze mit TTTB-Langzügen (alle Stromabnehmer am Draht). In Leipzig habe ich diese Zugbildung mit T6/B6 bei Überführungsfahrten (nur 1. Stromabnehmer am Draht).

Fünfteilige Züge gab/gibt es maximal bei Schleppfahrten (TT schleppt elektrisch toten TGZ ab).

1418
Gläserner Leipziger schrieb:
SES schrieb:
Jens schrieb:
Ich glaube man müsste die Trenner an denOberleitungen versetzen. Hat man damals bei den Leos auch gemacht. (Ist meine Vermutung) Außerdem ist der Abstand beider Bügel bei den Tatras kleiner als bei den Leos.
Das man die Infrastruktur mehr oder weniger Aufwändig für die Leos umgefriemelt hat, ist mir neu.
Hat man hier und da tatsächlich, insbesondere mussten natürlich die Signalanlagen der eingleisigen Streckenabschnitte angepasst werden.
Oh Hilfe, hab das mit dem "Ampeln" verwechselt - autsch.

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.
1418 schrieb: Bei den Signalanlagen für die eingleisigen Strecken war dies der Fall. Und ja, es war recht aufwändig, bis es zuverlässig funzte."

Oh Hilfe, hab das mit dem "Ampeln" verwechselt - autsch.

SCHANDAUER ELEKTRISCHE STRASSENBAHN

1898-05-26 Behördliche Probefahrten.
1898-05-27 Eröffnungsfahrten und -feier.
1898-05-28 Aufnahme des Fahrplanmäßigen Betriebes.
Hallo

Ein wenig Klarheit in die Wirrungen:

Den grundsätzlichen Zugverband des Großzugs wollte man nicht anfassen. Deswegen auch weiterhin mit einem angelegten Stromabnehmer. Um dort, an den Kuppelschützen und den Kupplungskontakten die Last in Grenzen zu halten, musste der Fahrstrom begrenzt werden. Rückspeiseströme sind weniger das Problem, da der Anteil an Rückspeisung wesentlich geringer ist als Fahrstrom.

Man hat für den Leoliner teils auch Trenner versetzt, wenn diese im Haltestellenbereich lagen.
Die 1301 und 5003(1302) wurden zur HU umgebaut und bekamen andere E-Teile. Damit entfiel auch die Hochspannungsleitung darüber und beide fahren inzwischen mit angelegtem Stromabnehmer im Verband. Für die Fahrschulausbildung jetzt auch nicht verkehrt.

Die mit Ende 2021 verbleibenden 30 Tatras werden erst mit der Lieferung der nächsten Neufahrzeuge ab 2024 ersetzt. Bis dahin sind die Wagen als Reservebestand unverzichtbar. Denn auch wenn die Auslieferung der Polnischen Wunderwerke abgeschlossen ist, wird man damit nur den planmäßigen Auslauf abdecken können. Die Wagen werden dann mit Inspektionen am laufen gehalten. Zumal deren Zustand nach der aufwendigen HU noch sehr gut ist.

Abseits vom Thema:
Kollege Strobel hat mit den Ampeln nicht unrecht. Am Fahrzeug befindet sich das Fahrzeuge-Lese-Modul, ein IR-Empfänger/Sender. An verschiedenen Masten befinden sich die IR-Baken. Diese senden dann Weg- und Signalinformationen ans Fahrzeug. Das Fahrzeug sendet dann Funktelegramme, welche von einer Antenne nahe der Ampel empfangen werden und dort in Anmeldeinformationen für die Ampelsteuerung umgesetzt werden. Schon leuchtet das A.

Gruß

http://abload.de/img/dd-lklein0hb8g.jpg

"Das Ziel bestimmt die Art und Weise, wie man dahin gelangt"
(Emanuel Seidelbast)

In Schwerin gab es scharf vor der Wende auch Versuche oder kurzzeitige Versuche/Einsätze mit TTTB-Langzügen (alle Stromabnehmer am Draht).
Moin

Es gab nur Versuche, aber der Stromverbrauch war gigantisch... Und beim 3. Tw war der Stromabnehmer unten; der wurde vom 2. Tw mit versorgt. Der Zug bestand aus den Tw 283, 247, 248 und dem Bw 324.

Gruß Ralph
Hallo
Gläserner Leipziger schrieb:

Gläserner Leipziger schrieb:
Hallo,

Zitat:
In 2021 haben noch 4 Tatras mit den 21-Nummern Fristablauf. In 2022 betrifft der Fristablauf nur die 20-Nummern. Wenn Leipzig den wirklich nötigen Reservebestand an Tatras aufbauen möchte, müßten die ab 2023 fälligen Tatras eigentlich eine neue HU bekommen.
Klassische HU wird man den Tatras nicht mehr spendieren, aber es gibt ja noch die Möglichkeit von Fristverlängerungen und Inspektionen, mit denen man sich auch über die Zeit retten kann. So sind erst vor wenigen Monaten die letzten Tatras, die ihre letzte reguläre HU 2007(!) hatten, ausgeschieden. Da ist also für die 30 Bestandswagen, die letztmals 2014-16 hauptuntersucht wurden, bei entsprechenden Bedarf und Willen durchaus noch einiges möglich.
Welche Wagen sind diese 30?

Gruß
Es geht bei den 4-Wagen-Zügen auch weniger darum, auf den letzten Tagen das Rad neu zu erfinden, sondern mit diesen Fahrzeugen relativ simpel zu testen und zu simulieren, wie sich 60-Meter-Einheiten im Netz für den Zweck des Fußball- oder Veranstaltungsverkehres einsetzen lassen. Sinn und Ergebnisse dieser Idee bei den gegebenen infrastrukturellen Bedingungen (Signalanlagen, Räumzeiten, konsequente Haltestellenanlage für 45 Meter etc.) seien mal dahin gestellt.

Für die Beschaffung der neuen Fahrzeuge soll einfach geklärt werden, ob es sich lohnt, die kurzen Einheiten für diese Zwecke traktionsfähig zu bestellen.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -