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Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: Marienfelde

Datum: 02.07.21 13:50

"Berlin ist keine Autostadt" - so lautete eine Schlagzeile auf der ersten Seite der Berliner Zeitung vom Montag, dem 28. Juni 2021. Peter Neumann, ein ausgewiesener Schreiber für die "Öffis", hat sich die Mühe gemacht, viele Zahlen herauszusuchen und zu bewerten.

Zwar hat die Zahl der Autos auch in Berlin zugenommen. Bezogen auf jeweils 1.000 Einwohner/innen ist Berlin mit aktuell 336 PKW aber nach wie vor das (positive) Schlußlicht in Deutschland. Hamburg kommt auf 436 PKW je 1.000 Einwohner/innen, Köln auf 453 und München gar auf 493 (allerdings bei abnehmender Tendenz).

"Sehen" kann man die vergleichsweise niedrige Motorisierungsrate der Berliner/innen allerdings nicht, subjektiv scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein: Durch die noch bis 2019 steigenden Bevölkerungszahlen in Berlin und seinem Umland (im Jahr 2020 gab es in Berlin auch pandemiebedingt keinen Zuwachs mehr) sind insgesamt deutlich mehr Autos auf den Straßen als vor zehn Jahren. Weil sich die Straßenverkehrsfläche in Berlin selbst kaum noch erhöht, hat sich der Druck auf die Straßenflächen also weiter erhöht.

Abschließend noch ein Zitat: „Eine Politik gegen das Auto macht wenig Sinn. Aber eine reine Autopolitik funktioniert auch nicht. Wichtig ist, in den Städten den Umstieg aufs Elektroauto schneller zu schaffen. Dabei spielt Lade-Infrastruktur in den Stadtzentren eine Schlüsselrolle. Wichtig ist aber auch, die Lebensqualität in den Stadtzentren zu erhöhen. Dabei spielen gute und sichere Rad- und Fußgängerwege eine Schlüsselrolle.“

Gesagt hat das der bekennende Autoanhänger Ferdinand Dudenhöffer, hier wohl kein ganz Unbekannter. "Ich bin in Berlin noch nie Auto gefahren", wurde er in einem leider nicht frei zugänglichen Interview auf Seite 11 derselben Ausgabe des Blattes zitiert, nur der "Einstieg" ist für alle sichtbar: [www.berliner-zeitung.de]

Vielleicht noch einige Aussagen aus dem nicht zugänglichen Teil des Interviews:

- "Wenn viele Menschen mit dem Rad und nicht mit dem Auto in der Stadt unterwegs sind, entlastet das die Straßen. Autofahrer profitieren davon, wenn es viele Radfahrer gibt, auch wenn das längst nicht alle Autofahrer so sehen.

- "Wir brauchen mehr und bessere Radwege. Das wäre vernünftig, vor allem in Großstädten wie Berlin."

10,20 € im Jahr für eine Bewohnerparkvignette in Berlin hält Dudenhöffer für lächerlich, wie auch 50 € in München. Sein Vorschlag: 100 € "drinnen", weiter draußen 10 € pro Jahr.

Von einer "autofreien" Innenstadt hält er aber nichts, einem Argument dagegen können wir uns ganz sicher nicht entziehen: "Und was würden die armen Vorstände der Deutschen Bahn machen, wenn sie nicht mehr im Dienstwagen zum Bahn-Tower am Potsdamer Platz dürften?"

Offen wäre Dudenhöffer für höhere Parkgebühren für Nichtbewohner in Parkraumbewirtschaftungszonen, auch für eine City-Maut. Hat der private Autoverkehr in Berlin eine Zukunft? Ja, auch in 50 Jahren würde so viel wie heute oder allenfalls etwas weniger Auto gefahren, ist er sich sicher - aber "autonom" und "elektrisch". Wie viele Kilometer fährt der in Bochum wohnende Dudenhöffer selbst mit dem Auto? "Im Schnitt gerade mal um die 5000 Kilometer pro Jahr", beantwortet er diese Frage.

Abschließend noch ein Link zur Online-Fassung des oben beschriebenen Artikels: [www.berliner-zeitung.de]

Noch einen schönen Freitag wünscht Euch
Marienfelde



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:02:13:51:28.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: mannibreuckmann

Datum: 02.07.21 14:34

Dazu fällt mir nur eines ein:

Der Glaube, man könne herkömmliche Autos einfach durch E-Autos ersetzen, verkennt den Ernst der Lage, denn auch dafür wird Energie benötigt. Um im Hinblick auf Klima weitgehend auf Energie aus fossilen Brennstoffen verzichten zu können, muss massiv Energie eingespart werden. Und das geht nur, wenn der Verkehr auf der Basis fossiler Brennstoffe zurückgefahren wird.

Also: Innenstädte autofrei und Radwege ausbauen.

Berlin ist eine autogeile Stadt!

geschrieben von: Türen schließen selbsttätig

Datum: 02.07.21 16:17

Die Besonderheiten von Berlin sind wesentlich vielfältiger und differenzierter als gemeinhin angenommen. Ja, einerseits ist es die deutsche Stadt mit dem geringsten Bestand an PKW / EW. Das konzentriert sich aber vor allem -wie viele andere Besonderheiten auch- auf bestimmte Bezirke, in denen dieser Bestand nicht aufgrund aufgeklärterer Verhaltensweisen der Bevölkerung bei der Verkehrsmittelwahl, sondern aufgrund der sozialen Verhältnisse im Keller ist. Es ist eben nicht wie in Karlsruhe, Zürich oder Wien, wo auch die "besseren Schichten" den ÖPNV nutzen. Berlin ist krass zerrissen zwischen ÖPNV- und MIV-Bezirken. Und natürlich die Sonderfälle Prenzlauer Berg -da ist es in der Tat wie in Zürich!- und Kreuzhain, wo einfach Fahrradfahren angesagt ist.

Sobald man den S-Bahnring nach aussen verlässt, sinkt der Anteil des ÖPNV am Modal Split drastisch. Da nutzen dann nur noch dort, wo Schiene angeboten wird, mehr Menschen den ÖPNV als der Anteil, der mangels PKW-Besitz dazu gezwungen ist. Man drehe doch nur mal einige Runden mit Buslinien, die z.B. das Märkische Viertel bedienen oder in Spandau unterwegs sind. Da sagt schon die optische Wahrnehmung mehr als deutlich: mit diesen Bussen ist niemand unterwegs, der ein Auto zur Verfügung hat. Das krasse Gegenteil, beispielsweise Zehlendorf, bietet ein dazu 100%ig passendes Bild: auch hier fast niemand in den Bussen, der nicht dazu gezwungen wäre. Hier allerdings vorwiegend Schüler und Senioren, die nicht mehr selbst fahren können. Dafür langt dann dort, wo die BVG jetzt U-Bahn bauen will (Mexikoplatz - Krumme Lanke) ein ausserhalb der Schulanfangs- und Endzeiten weitgehend leerer 12-m-Bus im 10- bis 20-min-Takt. Auch im feinen Südwesten gilt: nur bei Schienenangeboten ist es besser.

Solange die Politik vor Konzepten zurückschreckt, die in anderen Städten seit Jahrzehnten Alltag sind (Anwohnerparken, überhaupt Parkraumbewirtschaftung) und den ÖPNV weiterhin nicht gegenüber dem MIV vorrangig behandeln will -siehe das hier schon x-mal diskutierte Verreckenlassen der Straßenbahn im Autostau- und solange die Berliner Straßenquerschnitte, wo zwei Spuren je Richtung schon als "eng" empfunden werden, nicht konsequent zulasten des Autoverkehrs umverteilt werden, solange wird das nichts mit "besser". Kaum Fußgängerbereiche -ausserhalb Berlins seit Jahrzehnten Alltag, hier kann man z.B. die Schlossstraße in Steglitz quasi schon im Range eines Stadtverkehrs-Freilichtmuseums der 1960er besichtigen. Und es wird auf den Straßen gerast wie von Sinnen, ohne dass es wenigstens ein bisschen kontrolliert und sanktioniert würde. Ich erinnere mich noch wie heute, als ich Mitte der 1980er nach Berlin kam und in Mariendorf eine Übergangswohnung bezogen habe, zu der ich anders als per PKW nicht vernünftig gekommen bin, da habe ich an einer Ampel um ein Haar einen Unfall verursacht. Warum? Weil die Ampel auf rot schaltete, ich volle Kanne auf die Bremse und hinter mir ebenso volle Kanne alle aufs Gas gestiegen sind.....

Und wie könnte es besser werden? Schluss mit der Auto-Verhätschelei! 30 Jahre lang jährlich 4, 5, 6 km mehrstreifige Straße umbauen: zwei Spuren wegnehmen und dort dann Straßenbahn auf eigenem Gleiskörper bauen. Und die Realität? Ich sehe schon jetzt mit Grauen eine straßenbündig trassierte Straßenbahn 2050 in der Leipziger Straße im Stau stecken.

Re: Berlin ist eine autogeile Stadt!

geschrieben von: Der Einbügler

Datum: 02.07.21 16:54

Wie nennt man die kürzeste, meßbare Zeiteinheit?

“Berliner Sekunde“

Wie ist diese definiert?

“Die ˋBerliner Sekunde‘ bezeichnet den Zeitraum zwischen dem Umschalten der Ampel vor einem auf Grün und dem Hupen des Taxifahrers hinter einem.

Da DSO mein mobiles Endgerät nicht mag, bin ich nicht als "der 1bügler", sondern grammatikalisch korrekter als "Der Einbügler" zu lesen.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: ICE11

Datum: 02.07.21 23:13

Naja, was den Vergleich der Städte angeht wäre ich vorsichtig. Interessant wäre nämlich die Frage, wie viele von den in Wolfsburg und Ingolstadt angemeldeten Fahrzeugen dort auch tatsächlich täglich unterwegs sind. Ich denke da z. B. an die ganzen Limousinen mit "IN"-Kennzeichen, mit denen so genannte "VIPs" gerne im ganzen Land rumchauffiert werden.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: nozomi07

Datum: 02.07.21 23:36

Marienfelde schrieb:
Zwar hat die Zahl der Autos auch in Berlin zugenommen. Bezogen auf jeweils 1.000 Einwohner/innen ist Berlin mit aktuell 336 PKW aber nach wie vor das (positive) Schlußlicht in Deutschland. Hamburg kommt auf 436 PKW je 1.000 Einwohner/innen, Köln auf 453 und München gar auf 493 (allerdings bei abnehmender Tendenz).
Wie kommt er auf diese Zahlen? Das Problem sind Mietwagen- und Firmenflotten, die nicht in der Stadt fahren, in der sie zugelassen sind. Durch Corona dürfte sich bei Miet- und Firmenflotten einiges verändert haben.

Interessanter wäre also, wie viele Haushalte wie viele Autos nutzen. Dürfte aber schwierig sein, diese Zahlen zu erheben.

Aber wozu brauchen wir Zahlen, wir wissen es alle: Es sind zu viele Autos. Mehr als die Städte verkraften. Und mehr als man für eine sinnvolle Mobilität benötigt.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: def

Datum: 03.07.21 07:43

nozomi07 schrieb:
Marienfelde schrieb:
Zwar hat die Zahl der Autos auch in Berlin zugenommen. Bezogen auf jeweils 1.000 Einwohner/innen ist Berlin mit aktuell 336 PKW aber nach wie vor das (positive) Schlußlicht in Deutschland. Hamburg kommt auf 436 PKW je 1.000 Einwohner/innen, Köln auf 453 und München gar auf 493 (allerdings bei abnehmender Tendenz).
Wie kommt er auf diese Zahlen? Das Problem sind Mietwagen- und Firmenflotten, die nicht in der Stadt fahren, in der sie zugelassen sind. Durch Corona dürfte sich bei Miet- und Firmenflotten einiges verändert haben.
Ja, gerade bei München muss man mit diesem Vergleich sehr vorsichtig sein, da es einen sehr hohen Dienstwagenanteil hat. Und nicht zu vergessen: auch alle (deutschen) Sixt-Autos tragen ein Münchner Kennzeichen.

Zitat:
Interessanter wäre also, wie viele Haushalte wie viele Autos nutzen. Dürfte aber schwierig sein, diese Zahlen zu erheben.
Wobei man es wahrscheinlich schon etwas vereinfachen kann: einerseits gibt es Haushalte ganz ohne Pkws, andererseits solche mit gleich zweien. Es ist natürlich ein Näherungswert, aber besser als nichts.

Wahrscheinlich könnte man, so es der Datenschutz zulässt, anhand der Adressdaten privater Pkws zumindest für Einfamilienhausgebiete Daten erheben. Schwieriger wird es dann natürlich bei Geschosswohnungsbau, weil man ja nicht unbedingt ein Auto einer Wohnung zuordnen kann. Hier wäre ein System wie in anderen Ländern praktisch, wo Wohnungsnummern fester Bestandteil einer Adresse sind. (Und der Nachname hilft auch nicht weiter: einerseits müssen Menschen in einem Haushalt ja nicht zwangsläufig den gleichen Nachnamen tragen, andererseits kann es in einem Haus mit 20, 30 oder 50 Haushalten ja auch durchaus zweimal die Familie Müller geben.)

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.07.21 09:53

Und ein weiteres Problem spielt hier mit rein:

In dem Maße wie bezahlbarer Wohnraum in Berlin immer knapper wird, wächst der Druck zur Verdrängung an den Stadtrand
oder gleich aus der Stadt heraus, und damit wiederum der Zwang zum täglichen Pendeln zur Arbeit.

Dann kommt noch der angestiegene Lieferantenverkehr, weil heute alles online bestellt wird. Nicht nur Kleidung bei Zalando
sondern inzwischen ja auch die Lebensmitteltüten vom Supermarkt.

Gruß, Harkort

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: bolusch

Datum: 03.07.21 11:44

Dieses Thema mag zwar interessant sein und hätte das Thema Straßenbahn irgendwo tangieren können, hat es aber nicht.
Wie in diesem Forum leider öfter, entstand wieder ein Diskurs, der nichts mehr mit "Aktuelle Bilder, Berichte, News, Fragen und Antworten zum Thema Straßenbahn" zu tun hat.
Ob Marienfelde das nicht vorhergesehen oder eventuell so gewollt hat, weiß ich nicht.
Einfach nur schade!

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.07.21 12:50

Harkort schrieb:
Und ein weiteres Problem spielt hier mit rein:

In dem Maße wie bezahlbarer Wohnraum in Berlin immer knapper wird, wächst der Druck zur Verdrängung an den Stadtrand
oder gleich aus der Stadt heraus, und damit wiederum der Zwang zum täglichen Pendeln zur Arbeit.
Das ist aber nicht Berlin-spezifisch, sondern lässt sich in anderen Großstädten ebenfalls beobachten.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: Tw666

Datum: 03.07.21 13:19

Harkort schrieb:
Und ein weiteres Problem spielt hier mit rein:

Dann kommt noch der angestiegene Lieferantenverkehr, weil heute alles online bestellt wird. Nicht nur Kleidung bei Zalando
sondern inzwischen ja auch die Lebensmitteltüten vom Supermarkt.

Gruß, Harkort
Was aber nun ein völliges Nonsens-Argument ist.
Die Kleidung wird auch in den Laden geliefert, die Arbeitnehmer müssen zum Laden kommen und der Kunde fährt auch hin.

Daher ist es rechnerisch wohl eher so, dass zwar die gelben, weißen und grauen Fahrzeuge in den Wohngebieten zunehmen, dafür muss aber nicht jede Familie eine Weg zurücklegen, sondern der Paketbote legt einen Weg für viele Haushalte zurück.

Natürlich nehmen das Shoppen und damit auch die Wege zu, das liegt aber nicht generell am Onlineshop

Freundliche Grüße

666

Mein Beitragsverzeichnis

Nächster Halt: Köln Hauptbahnhof-Messe/Deutz (Tief)

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: mannibreuckmann

Datum: 03.07.21 15:20

bolusch schrieb:
Dieses Thema mag zwar interessant sein und hätte das Thema Straßenbahn irgendwo tangieren können, hat es aber nicht.
Wie in diesem Forum leider öfter, entstand wieder ein Diskurs, der nichts mehr mit "Aktuelle Bilder, Berichte, News, Fragen und Antworten zum Thema Straßenbahn" zu tun hat.
Ob Marienfelde das nicht vorhergesehen oder eventuell so gewollt hat, weiß ich nicht.
Einfach nur schade!
Warum darf es beim Thema Straßenbahn keine politischen Diskurse geben, bei denen Straßenbahnen eine Rolle spielen?

Es mag sein, dass es hier vereinzelt Straßenbahn-Fans gibt, die sich zwar für Fotos, Historisches, Sonderfahrten oder technische Details zum Thema interessieren, die im Alltag aber vorzugsweise mit dem Auto unterwegs und denen daher Diskussionen pro ÖPNV und für weniger MIV ein Dorn im Auge sind.

Nach meiner Beobachtung sind die hier aber in der Minderheit.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.07.21 15:36

Tw666 schrieb:
Harkort schrieb:
Dann kommt noch der angestiegene Lieferantenverkehr, weil heute alles online bestellt wird.
Was aber nun ein völliges Nonsens-Argument ist.
Die Kleidung wird auch in den Laden geliefert, die Arbeitnehmer müssen zum Laden kommen und der Kunde fährt auch hin.

Daher ist es rechnerisch wohl eher so, dass zwar die gelben, weißen und grauen Fahrzeuge in den Wohngebieten zunehmen, dafür muss aber nicht jede Familie eine Weg zurücklegen, sondern der Paketbote legt einen Weg für viele Haushalte zurück.
Umgekehrt erledigen klassische Innenstadt-Einkäufer(familien) mit einem einzigen Weg dorthin (und zurück) mehrere eigene Einkäufe.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: Nemo

Datum: 03.07.21 17:22

kmueller schrieb:
Tw666 schrieb:
Harkort schrieb:
Dann kommt noch der angestiegene Lieferantenverkehr, weil heute alles online bestellt wird.
Was aber nun ein völliges Nonsens-Argument ist.
Die Kleidung wird auch in den Laden geliefert, die Arbeitnehmer müssen zum Laden kommen und der Kunde fährt auch hin.

Daher ist es rechnerisch wohl eher so, dass zwar die gelben, weißen und grauen Fahrzeuge in den Wohngebieten zunehmen, dafür muss aber nicht jede Familie eine Weg zurücklegen, sondern der Paketbote legt einen Weg für viele Haushalte zurück.
Umgekehrt erledigen klassische Innenstadt-Einkäufer(familien) mit einem einzigen Weg dorthin (und zurück) mehrere eigene Einkäufe.
Allerdings geht oder fährt jede Familie einzeln für sich einkaufen, während der eine Bote für alle Familien Dinge vorbeibringen kann.

Rein ökologisch ist Online-Shopping übrigens eine Verbesserung, wenn die Einkäufe bisher mit dem Auto stattgefunden haben. Das interessiert aber natürlich niemanden.

---
Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: bolusch

Datum: 04.07.21 12:20

mannibreuckmann schrieb:
"Warum darf es beim Thema Straßenbahn keine politischen Diskurse geben, bei denen Straßenbahnen eine Rolle spielen?"

Wenn es so wäre, hätte ich mich nicht geäußert, aber in keinem der nachfolgenden Beiträge wurde die Straßenbahn noch erwähnt.
Für das Übrige gibt es andere Foren, in denen man seine Meinung kundtun kann.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: mannibreuckmann

Datum: 04.07.21 14:42

Berlin hat eine Straßenbahn. Wenn es also darum geht, den MIV in Berlin und anderen Großstädten zu verringern (und ich denke, darauf zielt der Thread letztlich), dann spielt der Ausbau der Straßenbahn mMn automatisch eine Rolle.

In welchem Unterforum siehst du das Thema denn? Oder grundsätzlich gar nicht bei DSO?

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: Knut Ochdorf

Datum: 04.07.21 23:06

Nemo schrieb:
Rein ökologisch ist Online-Shopping übrigens eine Verbesserung, wenn die Einkäufe bisher mit dem Auto stattgefunden haben. Das interessiert aber natürlich niemanden.

Wenn man die Retouren mit einbezieht sieht die Ökobilanz nicht mehr so gut aus.

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: mannibreuckmann

Datum: 05.07.21 07:34

Knut Ochdorf schrieb:
Nemo schrieb:
Rein ökologisch ist Online-Shopping übrigens eine Verbesserung, wenn die Einkäufe bisher mit dem Auto stattgefunden haben. Das interessiert aber natürlich niemanden.
Wenn man die Retouren mit einbezieht sieht die Ökobilanz nicht mehr so gut aus.
So sieht es aus.

Außerdem: Wo findet Online-Handel ohne Auto statt? Die Lager befinden sich oft im europäischen Ausland. Wie kommt die Ware also zum Kunden in Deutschland?

Re: Berlin ist keine Autostadt.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 05.07.21 07:47

Auto fahren in Berlin ist doch die Höchststrafe. Da bin ich lieber mit dem Fahrrad neben der Stadtbahn unterwegs.

Re: Berlin ist eine autogeile Stadt!

geschrieben von: cproft

Datum: 05.07.21 08:04

Moin,

Der Einbügler schrieb:
Wie nennt man die kürzeste, meßbare Zeiteinheit?

“Berliner Sekunde“

Wie ist diese definiert?

“Die ˋBerliner Sekunde‘ bezeichnet den Zeitraum zwischen dem Umschalten der Ampel vor einem auf Grün und dem Hupen des Taxifahrers hinter einem.
Das ist der Schöpfung geschuldet. Am fünften Tag warf Gott das Hirn vom Himmel.
Am sechsten Tag die Taxis. Darauf stürzten sich nun alle, die am fünften Tage nicht zum Zuge gekommen waren.

SCNR

Christof

P.S.: Das Beste an Berlin ist der Autobahnring, den ich gerne nutze, um dem Drama aus dem Wege zu fahren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:05:08:05:39.
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