geschrieben von: Schwarz-Fahrer
Datum: 12.06.21 12:50
Natürlich kann man die Menschen in ihrem Wohnort einsperren, sogar in ihren Wohnungen, das ist doch gerade getestet worden. Kunst und Kultur sind verzichtbar, das ist doch nun erwiesen. Paketdrohnen liefern Dir, was Du brauchst, ganz genau. Der Weg zur Arbeit ist natürlich weiterhin möglich. Und Du wirst glücklich sein, solange Du Dich regierungsfreundlich äußerst...Wenn man den MIV beschneidet, muss man Alternativen anbieten. Du wirst die Menschen nicht alle in ihrem Wohnort, bzw. Stadtteil, einsperren können. Und würde man nur 20% der Autonutzer zum Umstieg bringen, wären die Bahnen überfüllt. Und das Fahrrad ist in einer älter werdenden Gesellschaft sowie bei schlechtem Wetter auch kein Allheilmittel für die Verkehrsbedürfnisse einer Großstadt. Also muss man den ÖPNV ausweiten. Anders geht es nicht.
Was für eine Stadt schwebt dir denn vor? Alle bleiben in dem Veedel, wo sie wohnen, die Geschäfte in Hohe Str. und Schildergasse werden zu Wohnungen umgebaut - außer denen, die der Nahversorgung dienen - gearbeitet und gelernt wird nur noch vom Home office, statt Einkäufern oder Kinobesuchern beleben Liefer- und Paketdrohnen den Luftraum über den leeren Straßen usw.. Dann gibt es wirklich keinen Grund mehr für irgendeinen Verkehr, ob mit dem Privatwagen oder der Stadtbahn. Denn für die paar Krankenpfleger und Feuerwehrleute, die noch außerhalb ihrer Wohung arbeiten, lohnt sich das alles nicht. Die kriegen Werkswohnungen in fußläufiger Entfernung zur Arbeitsstelle, so wie das früher mit den Zechensiedlungen war.
geschrieben von: Schwarz-Fahrer
Datum: 12.06.21 13:01
Mobilität ist natürlich ein Stück Lebensqualität.Du malst da natürliches ein extremes Bild an die Wand, aber von der Tendenz her könnte es schon in die Richtung gehen. Das Klima hätte sicher nichts dagegen.
Mobilität ist schließlich kein Wert an sich und auch keine Voraussetzung für Lebensqualität. Es soll z.B. tatsächlich Menschen geben, die auch ohne regelmäßige Kreuzfahrturlaube ein glückliches Leben führen können. Um mal ein ebenso extremes Beispiel zu nennen.
geschrieben von: Strizie
Datum: 12.06.21 14:28
Ich wage zu bezweifeln, dass dies mit der heutigen Infrastruktur zwischen Barbarossaplatz und Eifelwall jemals kommt.Eine Linie über Barbarossaplatz und Severinstraße und eine Verlängerung der kurzen 18 (oder der neuen Linie) nach Hürth wären ja eine Angebotsverdichtung in diesem Bereich.
Hochflurfahrzeuge können auch an Niederflurbahnsteigen halten, wenn man Trittstufen hat. Bei der Linie 13 auf dem Gürtel ist das tagtäglich der Fall.Angesichts der Tatsache, daß die 18 Hochflur und die Ringe Niederflur sind, wird es diese Möglichkeit irgendwann sicher nicht mehr geben, allenfalls vom Bf.Süd bis Ebertplatz nonstop. Da ist der SEV für einen Großteil der Fahrgäste ohnehin erforderlich.
Och die Lkw reißen am Bf. Süd unter der Brücke öfter mal die Oberleitung der Stadtbahn herunter. Mal eben vom Barbarossaplatz zum Eifelwall zu Fuß laufen ist zwar nicht so weit aber die meisten finden das alles andere als toll.Dann scheint diese Umleitungsmöglichkeit wohl nicht allzu wichtig zu sein. Wichtig ist, daß das System möglichst störungsarm läuft, dann braucht man auch keine Umleitungsmöglichkeiten. Extra Tunnelstrecken nur für Umleitungsmöglichkeiten zu bauen, die im regulären Verkehr nicht genutzt werden, wäre ganz sicher sehr fragwürdig.
Das gab es meines Wissens schon, dass die Linie 4 nach Barbarossaplatz abgeleitet wurde, während der Bauarbeiten im Innenstadttunnel.Einen weiteren Vorteil des Bypasses sehe ich in der Möglichkeit, den Innenstadttunnel zwischen Poststraße und Appellhofplatz bei Bauarbeiten ganz zu umfahren, und zwar nicht nur von Friesenplatz und Dom kommend sondern eben auch von Barbarossaplatz und Severinstraße aus. Auch mit 18 Fahrten pro Stunde, vorausgesetzt, die Severinsbrücke ist dafür bereit.
Wie schön, dass Du und mannibreuckmann schon den entsprechenden Beschluss gefasst haben, dass dies so gebaut wird. Darf ich fragen, wie ihr das finanzieren wollt?Die Umleitungsmöglichkeit über den Gürtel entfällt bei einer Durchbindung der 18süd mit der 1ost und 9ost übrigens genau so wie die über die Ringe, während der Bypass neue Flexibilität schafft. ;-)
Für einen durchgreifenden ÖPNV-Ausbau in Köln bedarf es mMn nicht einer Verlängerung des Tunnels Weyerstraße sondern eher einer Trennung der 18 von der 3/4. Der Bypass überlebt das nicht. Aber den braucht man danach auch nicht mehr.
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 12.06.21 15:12
geschrieben von: Schwarz-Fahrer
Datum: 12.06.21 16:13
Irgendwann wird auch die KVB Hochflurwagen ohne Stufen beschaffen. Wenn alle Haltestellen barrierefrei ausgebaut sind, werden die Stufen nämlich nicht mehr gebraucht.Hochflurfahrzeuge können auch an Niederflurbahnsteigen halten, wenn man Trittstufen hat. Bei der Linie 13 auf dem Gürtel ist das tagtäglich der Fall.
Diese Aussage stimmt für Köln allerdings nicht. Wenn es nach der FDP ginge, gäbe es den Ost-West-Tunnel schon längst, und auch ein Tunnel unter der Dürener war im Gespräch.Wonach sollte man zuerst fragen? Nach dem, was notwendig ist, oder nach der Finanzierbarkeit?
Ob etwas finanzierbar ist, kann man individuell übrigens sehr unterschiedlich sehen. Frag mal bei der FDP nach: Wenn es nach deren Vorstellungen ginge, gäbe es gar keinen ÖPNV. Begründung: nicht finanzierbar - oder anders ausgedrückt: Dafür lohnt es sich nicht, Geld auszugeben bzw. Steuern einzutreiben.
geschrieben von: Strizie
Datum: 13.06.21 06:35
Er ist aus deiner Sichtweise notwendig. Kannst ja gerne eine Machbarkeitsstudie finanzieren. Ich behaupte einfach mal beim NKU und NKV würde so ein Tunnel krachend scheitern.Wonach sollte man zuerst fragen? Nach dem, was notwendig ist, oder nach der Finanzierbarkeit?
Mit der FDP würden wir hier in Deutschland noch ganz andere Probleme bekommen.Ob etwas finanzierbar ist, kann man individuell übrigens sehr unterschiedlich sehen. Frag mal bei der FDP nach: Wenn es nach deren Vorstellungen ginge, gäbe es gar keinen ÖPNV. Begründung: nicht finanzierbar - oder anders ausgedrückt: Dafür lohnt es sich nicht, Geld auszugeben bzw. Steuern einzutreiben.
Und da steht ein solcher Tunnel ganz weit hinten an.Es kommt also auf die Frage der Prioritäten an, wenn es um Finanzierbarkeit geht.
geschrieben von: TBOAR (bt)
Datum: 13.06.21 13:27
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 13.06.21 14:02
... gäbe es bereits zahlreiche untertunnelte, kreuzungsfreie autobahnähnliche Schnellstraßen kreuz und quer durch Köln sowie eine Verdoppelung der Parkplätze durch den Abriss von Häusern. Die FDP blubbert viel, wenn der Tag lang ist. Wenn es aber konkret wird, fällt die Entscheidung schnell zugunsten der Straße und zuungunsten der Schiene oder der Öffis.Wenn es nach der FDP ginge
geschrieben von: Hauptmann Mumm
Datum: 14.06.21 13:13
mannibreuckmann schrieb:Mobilität ist natürlich ein Stück Lebensqualität.Du malst da natürliches ein extremes Bild an die Wand, aber von der Tendenz her könnte es schon in die Richtung gehen. Das Klima hätte sicher nichts dagegen.
Mobilität ist schließlich kein Wert an sich und auch keine Voraussetzung für Lebensqualität. Es soll z.B. tatsächlich Menschen geben, die auch ohne regelmäßige Kreuzfahrturlaube ein glückliches Leben führen können. Um mal ein ebenso extremes Beispiel zu nennen.
geschrieben von: Gernot
Datum: 14.06.21 13:23
Ohne Verkehr in allen seinen Spielarten bleiben dir bei der Mobilität nur die eigenen Füße oder ein Reittier, falls man das nicht schon zu den Verkehrsmitteln zählt. Jedenfalls solange, wie das Beamen technisch noch nicht ausgereift ist :-). Von daher scheinen mir Mobiltät und Verkehr im normalen Gebrauch doch eher Synonyme zu sein. Zu trennen wäre meiner Meinung nach eher zwischen öffentlichem Verkehr und Individualverkehr. Darum geht es jedenfalls bei den diversen Diskussionsfäden hier im Forum, wobei das Fahrrad als nichtmotorisiertes Individualverkehrsmittel eine Sonderrolle einnimmt.Schwarz-Fahrer schrieb:Das stimmt natürlich. Bitte bei solchen Diskussionen aber nie vergessen, dass Mobilität und Verkehr nicht dasselbe sind.mannibreuckmann schrieb:Mobilität ist natürlich ein Stück Lebensqualität.Du malst da natürliches ein extremes Bild an die Wand, aber von der Tendenz her könnte es schon in die Richtung gehen. Das Klima hätte sicher nichts dagegen.
Mobilität ist schließlich kein Wert an sich und auch keine Voraussetzung für Lebensqualität. Es soll z.B. tatsächlich Menschen geben, die auch ohne regelmäßige Kreuzfahrturlaube ein glückliches Leben führen können. Um mal ein ebenso extremes Beispiel zu nennen.
geschrieben von: Kölnbahner
Datum: 14.06.21 15:15
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 14.06.21 15:22
geschrieben von: Gernot
Datum: 14.06.21 15:56
Dann also zurück ins Mittelalter, wo der Umzug in eine 200 km entfernte Stadt oft bedeutete, dass man sich den Rest des Lebens nicht mehr sieht, oder wie? Und den abendlichen Besuch bei Freunden, welche zwar in der gleichen Stadt wohnen, aber ca. 12 km entfernt, kann man demnach genauso knicken wie die Theateraufführung in der Innenstadt bei winterlichem Dauerregen.Mobilität und Verkehr sind nicht dasselbe.
Im Idealfall kann man seine Mobilitätsbedürfnisse befriedigen, indem man ausschließlich zu Fuß geht oder das Fahrrad benutzt. Das hängt von den Rahmenbedingungen ab.
Daher ist Zersiedlung abzulehnen und sind Wohnformen zu bevorzugen, bei denen möglichst viele dieser Bedürfnisse befriedigt werden können, ohne in das Auto, die Bahn oder den Bus zu steigen.
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 14.06.21 16:43
geschrieben von: Gernot
Datum: 14.06.21 17:55
Ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber meine engere Familie wohnt zwischen 15 und 250 km entfernt, einige gute Freunde und Freundinnen sogar noch etwas weiter. So etwas kommt durch Beruf und Studium nicht nur bei mir vor. Und so etwa zwei Mal im Jahr wage ich es sogar in Urlaub zu fahren, mal mit dem PKW, mal mit der Bahn. Nun weiß ich nicht, welchen gesellschaftlichen Schaden ich dadurch verursache, aber der Urlaub und die Besuche von Familie und Freunden tragen zu meinem psychischen Wohlbefinden bei. Genauso, dass ich ab und an mal zu einem Konzert, ins Theater oder Kabarett gehe. Zu Fuß oder mit dem Rad ist das alles etwas weit.Ich sagte: Im Idealfall KANN man.
Es soll nämlich Leute geben, die haben gar keine Lust, ihr halbes Leben im Auto zu sitzen. Für die wäre es erstrebenswert, dass es auch ohne geht, z.B. durch wohnortnahes Einkaufen, wohnortnahe Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
Was hat das mit Mittelalter zu tun? Ist es vielleicht modern, einfach nur unterwegs von A nach B zu sein oder im Stau zu stehen, statt seine Zeit sinnvoller zu nutzen?
Wem das dann zu wenig ist, der kann ja gerne mehr Mobilität für sich in Anspruch nehmen - allerdings zu einem Preis, der dem gesellschaftlichen Schaden entspricht, der dadurch verursacht wird.
geschrieben von: PotsdamerEiche
Datum: 14.06.21 18:00
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