geschrieben von: Bahnhof Mickten
Datum: 06.06.21 01:40
StrabfreundAlexcgn schrieb:Das kann man auch anders sehen. Wer finanziert das? Und warum? Kriegen Zeitkarteninhaber bei Benutzung was raus?Das nenn ich doch mal nee gute Idee, sollten sich andere Städte mal abschauen.
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 06.06.21 03:42
Ich denke, so eine einzelne Maßnahme "aus dem Aktionsprogramm Innenstadt" (Weser-Kurier vom 24.02.21) mit dem Ziel, die City (wieder) zu beleben, sollte man nicht inhaltlich überfrachten.MSS schrieb:Ja, Verarsсhung von Zeitkarteninhabern. Ich verstehe durchaus die Intention, aber man sollte da nicht auf dem Level "Tolles Angebot, so gewinnt man neue Fahrgäste" das Denken einstellen. So gewinnt man Gelegenheitsfahrgäste, die auch immer welche bleiben werden; die was abgreifen, was es umsonst gibt. Daher ist durchaus die Frage angebracht, was das kostet und wer das zahlt. Und was man anderweitig damit machen könnte. Zeitkarteninhaber sind übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts.kaufhalle schrieb:Kann man, braucht man aber nicht.StrabfreundAlexcgn schrieb:Das kann man auch anders sehen. Wer finanziert das? Und warum? Kriegen Zeitkarteninhaber bei Benutzung was raus?Das nenn ich doch mal nee gute Idee, sollten sich andere Städte mal abschauen.
Solche Angebote kann Fahrgäste verlocken, die sonst nicht (mehr) der ÖPNV benutzt, und einige davon wird überzeugt der ÖPNV (wieder) regelmässig zu benutzen.
Es lohnt sich bestimmt.
Darüberhinaus fährt immer halb- oder völlig leere Fahrzeuge zu bestimmte Zeiten herum. Auch diese verdient kein Zent, sind aber ein wichtiger teil des gesamtangebotes.
Vor allem geht es darum der ÖPNV attraktiv zu machen.
Und Bitte, warum sollte Zeitkartrneinhaber etwas daraus krigen? Man bekommt ja schon der billigsten Tarif. Ich denke die meisten versteht der sinn ein solcher Angebot.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 06.06.21 10:19
Wer finanziert den stehenden Autoverkehr? Die KFZ-Steuern allein richten es nicht. Ganz einfach: ÖPNV ist Daseinsvorsorge. Und kann demzufolge aus Steuermitteln finanziert werden. Allein seine Nutzung iat wirtschaftlich darstellbar.
Ich denke, so eine einzelne Maßnahme "aus dem Aktionsprogramm Innenstadt" (Weser-Kurier vom 24.02.21) mit dem Ziel, die City (wieder) zu beleben, sollte man nicht inhaltlich überfrachten.
Die Kosten für die "11" sind absolut überschaubar. Vermutlich ließen sich auch in Bremen Beispiele für "ÖV-Marketing" finden, die mehr Geld kosten - und womöglich dennoch nicht sinnvoller sind.
Übrigens können auch Gelegenheitsfahrgäste aus ganz unterschiedlichen Motiven zu Dauerfahrgästen werden - so wie sie auch aus ganz unterschiedlichen Motiven Gelegenheitsfahrgäste sind.
"Zeitkarteninhaber sind übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts". Ich füge dem zitierten Satz einen Satz hinzu: Die öffentliche Hand ist übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts.
geschrieben von: cs
Datum: 06.06.21 10:52
Ich habe in keinem Beitrag dieses Fadens den Vorwurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen, gelesen. Du scheinst da einen Strohmann aufzubauen.Es ging um den Vowurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 06.06.21 10:56
kaufhalle schrieb:Ich habe in keinem Beitrag dieses Fadens den Vorwurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen, gelesen. Du scheinst da einen Strohmann aufzubauen.Es ging um den Vowurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen.
Und Bitte, warum sollte Zeitkartrneinhaber etwas daraus krigen? Man bekommt ja schon der billigsten Tarif.
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 06.06.21 14:59
Dann schlage ich einfach einfach einmal folgende Verfahrensweise vor: Alle Unternehmen des ÖV in unserem Land verzichten für den Rest dieses Jahres auf sämtliche Zuwendungen aus öffentlichen Kassen - mal sehen, wie lange es den ÖV z.B. im Land Bremen dann noch im jetzigen Umfang gibt.Marienfelde schrieb:Das ist so pauschal zwar schlichtweg falsch, aber darum ging es nicht. Es ging um den Vowurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen. Und genau das stimmt eben nicht, sie sind auf der Einnahmenseite der zuverlässigste und wichtigste Posten."Zeitkarteninhaber sind übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts". Ich füge dem zitierten Satz einen Satz hinzu: Die öffentliche Hand ist übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 06.06.21 15:04
kaufhalle schrieb:Dann schlage ich einfach einfach einmal folgende Verfahrensweise vor: Alle Unternehmen des ÖV in unserem Land verzichten für den Rest dieses Jahres auf sämtliche Zuwendungen aus öffentlichen Kassen - mal sehen, wie lange es den ÖV z.B. im Land Bremen dann noch im jetzigen Umfang gibt.Marienfelde schrieb:Das ist so pauschal zwar schlichtweg falsch, aber darum ging es nicht. Es ging um den Vowurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen. Und genau das stimmt eben nicht, sie sind auf der Einnahmenseite der zuverlässigste und wichtigste Posten."Zeitkarteninhaber sind übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts". Ich füge dem zitierten Satz einen Satz hinzu: Die öffentliche Hand ist übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts.
geschrieben von: Nils Carl Aspenberg
Datum: 07.06.21 00:22
geschrieben von: sepruecom
Datum: 07.06.21 06:00
geschrieben von: robert55
Datum: 07.06.21 10:02
Aber: Stosszeit > Maximal Einsatz Personale und Wagen > Höchste KostenBahnhof Mickten schrieb:Dieser ÖPNV ist aber keine Daseinsvorsorge, sondern ein Sonderangebot an Autofahrer.Wer finanziert den stehenden Autoverkehr? Die KFZ-Steuern allein richten es nicht. Ganz einfach: ÖPNV ist Daseinsvorsorge. Und kann demzufolge aus Steuermitteln finanziert werden. Allein seine Nutzung iat wirtschaftlich darstellbar.
Marienfelde schrieb:Eine öffentliche Aufgabe ist das aber nicht. Das sollten dann die Gewerbetreibenden der Innenstadt schon selbst finanzieren.Ich denke, so eine einzelne Maßnahme "aus dem Aktionsprogramm Innenstadt" (Weser-Kurier vom 24.02.21) mit dem Ziel, die City (wieder) zu beleben, sollte man nicht inhaltlich überfrachten.
Marienfelde schrieb:Es ist aber gar kein ÖPNV-Marketing, sondern Innenstadtmarketing.Die Kosten für die "11" sind absolut überschaubar. Vermutlich ließen sich auch in Bremen Beispiele für "ÖV-Marketing" finden, die mehr Geld kosten - und womöglich dennoch nicht sinnvoller sind.
Marienfelde schrieb:Dazu tragen aber solche Gratismaßnahmen nichts bei.Übrigens können auch Gelegenheitsfahrgäste aus ganz unterschiedlichen Motiven zu Dauerfahrgästen werden - so wie sie auch aus ganz unterschiedlichen Motiven Gelegenheitsfahrgäste sind.
Marienfelde schrieb:Das ist so pauschal zwar schlichtweg falsch, aber darum ging es nicht. Es ging um den Vowurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen. Und genau das stimmt eben nicht, sie sind auf der Einnahmenseite der zuverlässigste und wichtigste Posten."Zeitkarteninhaber sind übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts". Ich füge dem zitierten Satz einen Satz hinzu: Die öffentliche Hand ist übrigens die finanzielle Stütze des ÖPNV, ohne die geht gar nichts.
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 07.06.21 10:10
Nulltarif kann durchaus Sinn machen. In Melbourne mit seinem umständlichen (und langsamen) Myki-Ticketsystem (wo das Lesegerät schon mal mehrere Sekunden brauchen kann, bis es die Karte registriert, und mitunter mehrere Anläufe notwendig sind) beschleunigt die "Free Tram Zone" das häufige Umsteigen innerhalb der Innenstadt, weil dort die meisten Umsteigevorgänge stattfinden und die Leute nur noch beim "letzten Einstieg" ihre Karte registrieren müssen. Allerdings wurde auch dort schon kritisiert, dass die Free Tram Zone letztendlich die Wirtschaft der Innenstadt auf Kosten der Außenbezirke bezuschusst.
Aber: Stosszeit > Maximal Einsatz Personale und Wagen > Höchste Kosten
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 07.06.21 14:57
Und genau das ist der Punkt. Das hat mit ÖV Förderung genau gar nichts zu tun. Man fördert es mit dem Auto in die Stadt zu fahren um dort einzukaufen. Die Leute die wirklich den ÖV nutzen haben davon gar nichts. Und das betrifft gar nicht nur die Zeitkarteninhaber, das betrifft jeden der mit dieser Autofahrerlinie nicht auskommt, was die meisten Nutzer betreffen dürfte.Dieser ÖPNV ist aber keine Daseinsvorsorge, sondern ein Sonderangebot an Autofahrer.
geschrieben von: Früherwarallesbesser
Datum: 07.06.21 20:27
geschrieben von: schienenbär42
Datum: 08.06.21 00:22
Moin!kaufhalle schrieb:Und genau das ist der Punkt. Das hat mit ÖV Förderung genau gar nichts zu tun. Man fördert es mit dem Auto in die Stadt zu fahren um dort einzukaufen. Die Leute die wirklich den ÖV nutzen haben davon gar nichts. Und das betrifft gar nicht nur die Zeitkarteninhaber, das betrifft jeden der mit dieser Autofahrerlinie nicht auskommt, was die meisten Nutzer betreffen dürfte.Dieser ÖPNV ist aber keine Daseinsvorsorge, sondern ein Sonderangebot an Autofahrer.
geschrieben von: no-night
Datum: 08.06.21 07:51
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 08.06.21 10:33
Natürlich richtet sich diese Linie an Autofahrer - an wen denn sonst??? Der Zeitkartenbesitzer ist schon Kunde, den muß man nicht mehr locken. Der Autofahrer soll ein bequemes Angebot bekommen, die Straßenbahn einfach mal unkompliziert zu testen. Und dabei merken, daß die ja viel besser ist, als ihr Ruf...
und in der Bremer Innenstadt soll er natürlich auch ordentlich Umsatz machen, nicht irgendwo am Stadtrand im Shoppingcenter mit großem Parkplatz. Richtet sich auch an Umlandbewohner, wo nicht alle 10 Minuten ein Bus oder eine Bahn in die Stadt abfahren.
Das ist nicht der große Durchbruch zum kostenlosen ÖPNV, sondern einfach eine Werbeaktion. Kostet natürlich auch ein bißchen Steuergeld und vielleicht etwas von der BSAG, aber es wird sich durch den Werbeeffekt hoffentlich lohnen.
Da es ein zusätzliches Angebot ist, stellt es für niemand eine Verschlechterung dar.
Besser eine kostenlose Straßenbahnlinie anbieten als kostenloses Parken im Parkhaus.
Mal zum Vergleich: wenn ein Fitnessstudio neue Kunden werben will, bietet es auch nicht den bestehenden Abonnenten einen kostenlosen Probemonat an - sondern Neukunden, am liebsten denen, die bisher bei der Konkurrenz trainieren...
geschrieben von: schienenbär42
Datum: 09.06.21 01:22
Na gut, vielleicht paßt als Vergleich hier nicht gerade der Probemonat, sondern eher ein kostenloses Ausprobieren einiger neuer Geräte.Da steckt öffentliches Geld drin, also darf es auch hinterfragt werden.
Klar darf alles hinterfragt werden, und man darf auch unterschiedliche Meinungen haben, was sinnvoll ist und was nicht.
Ich sehe das hier nicht so superpessimistisch, daß sich Autofahrer niemals aus ihrer Kiste rausbewegen lassen. Und Wirtschaftsförderung ist auch durchaus eine städtische Aufgabe - in der Hoffnung, daß damit Umsatz und Steueraufkommen gesteigert werden.
schienenbär42 schrieb:kaufhalle schrieb:Besser eine kostenlose Straßenbahnlinie anbieten als kostenloses Parken im Parkhaus.
Nö. Das kommt ziemlich aufs gleiche raus. Ob man als Autofahrer nun das Geld fürs Parkhaus spart oder für den Parkhauszubringer in der Innenstadt, ist letztlich egal. Es sieht nur hässlicher aus, wenn man Parkhäuser subventioniert. Aber letztlich ist es das gleiche.
Das ist schon ein großer Unterschied. Weniger im Geldbeutel, als in der Wirkung. Ein kostenloses Parkhaus sendet das Signal: "Fahrt mit dem Auto!"
Und dann könnte auch ein ÖPNV-Nutzer auf die Idee kommen, das doch mal auszuprobieren. Vielleicht waren ihm die Parkhäuser bisher zu teuer, und so wird es billiger als die Straßenbahnfahrkarten... und wenn er das erstmal gemerkt hat, wie bequem das ist, nimmt er nächstes Mal wieder das Auto. Das ist genau das Gegenteil der hier beabsichtigten Wirkung.
schienenbär42 schrieb:kaufhalle schrieb:Mal zum Vergleich: wenn ein Fitnessstudio neue Kunden werben will, bietet es auch nicht den bestehenden Abonnenten einen kostenlosen Probemonat an - sondern Neukunden, am liebsten denen, die bisher bei der Konkurrenz trainieren...
Völlig unpassender Vergleich. Die kostenlose Probezeit im Fitnesscenter wäre vergleichbar mit Probezeitkarten für den Alltagsverkehr. Da gab es auch schon Ansätze. Das ist problematisch wegen Mitnahmeeffekten, aber dafür letztlich zielgerichtet auf die nachhaltige Gewinnung von Fahrgästen. Mit Samstagsparkhauszubringern dagegen ist nichts auszurichten.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 09.06.21 05:12
Es gibt keinen kostenlosen ÖPNV, solch eine Phrase ist ein Widerspruch in sich.Kostenlos in die Innenstadt
Neue Straßenbahnlinie 11 nimmt Betrieb auf
Die neue Straßenbahnlinie 11 wurde am Freitag offiziell eingeweiht. Jeweils sonnabends von 11 bis 18 Uhr im 10-Minuten-Takt können die Fahrgäste die Linie kostenlos zwischen Bürgerpark und Innenstadt nutzen.
Nähere Infos (ohne Bezahlschranke!):
[www.weser-kurier.de]
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 09.06.21 09:59
auf alles möchte ich nicht nochmal eingehen, nur noch ein paar Zusammenfassungen...
Ich sehe das hier nicht so superpessimistisch, daß sich Autofahrer niemals aus ihrer Kiste rausbewegen lassen.
Und Wirtschaftsförderung ist auch durchaus eine städtische Aufgabe - in der Hoffnung, daß damit Umsatz und Steueraufkommen gesteigert werden.
Das ist schon ein großer Unterschied. Weniger im Geldbeutel, als in der Wirkung. Ein kostenloses Parkhaus sendet das Signal: "Fahrt mit dem Auto!"
Und dann könnte auch ein ÖPNV-Nutzer auf die Idee kommen, das doch mal auszuprobieren. Vielleicht waren ihm die Parkhäuser bisher zu teuer, und so wird es billiger als die Straßenbahnfahrkarten... und wenn er das erstmal gemerkt hat, wie bequem das ist, nimmt er nächstes Mal wieder das Auto. Das ist genau das Gegenteil der hier beabsichtigten Wirkung.
Na gut, vielleicht paßt als Vergleich hier nicht gerade der Probemonat, sondern eher ein kostenloses Ausprobieren einiger neuer Geräte.
Nicht jeder aus dem Umland fährt jedes Wochenende zum Shoppen in die Stadt. Aber jedes Wochenende kommen andere Leute zum Shoppen in die Stadt, es ist also immer Potential da.
Und wie auch schon Marienfelde schrieb: auch aus Gelegenheitsfahrgästen können Stammnutzer werden.
Nach einiger Zeit wird man sehen, wie es sich entwickelt und kann daraus seine Schlüsse ziehen, ob es erfolgreich war oder nicht.
geschrieben von: cs
Datum: 09.06.21 20:53
Und wo steht da, dass die Zeitkarteninhaber zu wenig bezahlen?cs schrieb:MSS schrieb:kaufhalle schrieb:Ich habe in keinem Beitrag dieses Fadens den Vorwurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen, gelesen. Du scheinst da einen Strohmann aufzubauen.Es ging um den Vowurf, Zeitkarteninhaber würden zu wenig bezahlen.Und Bitte, warum sollte Zeitkartrneinhaber etwas daraus krigen? Man bekommt ja schon der billigsten Tarif.
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