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Das Thema hatten wir hier schon mehrfach. Nun macht die SPD mit der Forderung nach Planung der U-Bahn Alexanderplatz - Weissensee und weiter das nächste Fass im Wahlkampf auf:

[www.tagesspiegel.de]

[www.tagesspiegel.de]

Und auch diesmal dürfte die Prognose "was passiert nun?" einfach sein: ein paar Wellen werden -nicht wirklich hoch- schlagen, vielleicht kommt auch der eine oder andere flammende Wortbeitrag - und fertsch.

Meine persönliche Meinung: natürlich könnten die Verkehrsströme in diesem Korridor den Bau einer U-Bahn rechtfertigen. Aber sicher nicht um den Preis einer fühlbaren Ausdünnung des Straßenbahnnetzes. Ein Blick auf die Skizze im verlinkten Artikel zeigt ja, wie ausgedünnt sich die Haltestellendichte im Verlauf der Achse im Falle des U-Bahnbaus im Vergleich zur Straßenbahn präsentieren würde - eine gewaltige Verschlechterung der Erreichbarkeiten für die Fahrgäste. Der Großteil der Menschen fährt mit der Straßenbahn in des Wortes wörtlichster Bedeutung besser, denn was zählt sind die Haus-Haus-Reisezeiten. Allenfalls eine U-Bahn ZUSÄTZLICH zur Straßenbahn käme m.E. in Betracht - von Verkehrsmengen, die das rechtfertigen würden, sind wir aber noch weit entfernt. Und finanzierbar wäre es sowieso nicht. Die Straßenbahn ist schon da, könnte schneller werden und noch einen ordentlichen Brocken Nachfrage mehr wegschleppen -Stichwörter längere Züge und höhere Streckenkapazität durch ein echtes Beschleunigungsprogramm. Und auch wenn das Geld da wäre: es gibt zuhaufs ÖPNV-Projekte, für die es nutzbringender ausgeben wäre.

Wahlkampf mit Zombieprojekten

geschrieben von: mh-1

Datum: 28.04.21 19:01

oje, oje. Das wird ein schwieriger Wahlkampf dieses Jahr.
Die Frage ist, ob das heraus kramen eines derartigen Zombieprojektes wirklich verfangen kann oder ob es vom Wähler dann doch als Weltentfremdung wahrgenommen wird.
Das Verhindern und Zurückdrängen der Straßenbahn ist offensichtlich immer noch die erste Priorität in der Verkehrspolitik. Nicht nur in Berlin, sondern zunehmend auch bundesweit, von einzelnen Ausnahmen abgesehen. Die Altparteien und Altindustrien versuchen den Wandel mit aller Macht aufzuhalten, unter Beifall der Wutbürger, aber gegen jede Vernunft. Und die Grünen wollen sowieso lieber Radwege, sind für den SPNV-Ausbau also auch nur mäßig hilfreich.

Typisch SPD

geschrieben von: SvenT

Datum: 28.04.21 21:46

Man stürzt sich auf sinnlose Themen, wo jeder glaubt mitreden zu können.

Die SPD kriegt es seit Jahrzehnten nicht hin, die dringlichsten Themen der Menschen auf die Agenda zu setzen und Angebote zu formulieren. Wer wählt solche Knallchargen überhaupt noch?

Grüße
Sven

The light at the End of the Tunnel is the Light of an oncoming train.


Re: [B] U-Bahn planen als Wahlkampfthema der SPD

geschrieben von: Jay

Datum: 28.04.21 22:17

@TSS: Du hast es eigentlich gut zusammengefasst. Die U-Bahn ergibt auf dieser Achse nur als "echte" Schnellbahn wirklich Sinn - im Gegensatz zu den dargestellten Stationen, wo man sich beim Tagesspiegel offensichtlich nicht entscheiden konnte, welche Phantomhalte man erfindet. Mollstraße ausgelassen, dann aber 3x in Spuckweite halten, bevor es dann Express weiter geht.

Wie schlimm es um die M4 steht, zeigt die aktuelle Fahrzeugbestellung. Die GT6-Doppeltraktionen mit ihren knapp 60 Metern Länge sollen durch 50 Meter lange Flexity abgelöst werden. Die 30-Meter-Variante erhält weiterhin nur eine Notkupplung, so dass man zwar Bahnsteiglängen von 40 und 60 Metern hat, aber nun erstmal nur je 10 Meter kürzere Fahrzeuge anschafft. Und als das Beschaffungsverfahren startete, war die SPD noch Hausherr der zuständigen Senatsverwaltung.

Re: Typisch SPD

geschrieben von: Tatrafahrer

Datum: 28.04.21 22:17

SvenT schrieb:
Wer wählt solche Knallchargen überhaupt noch?
Leider Gottes noch viel zu viele...
Bei der SPD denke ich an Hartz 4, Riesterrente......haben die schon mal irgendwas getan, wo der Arbeitnehmer sagen kann - jut so!???

Ist es denn nicht der Senat, der die Beschaffung von neuen Straßenbahnen zustimmt, in die Wege leitet?
Und nun (um Wähler zu bekommen) will man genau unter der Trasse mit den neuen Straßenbahnen eine Röhre bohren um dort (nicht vorhandene U-Bahnen) fahren zu lassen?
Mag ja sein, daß der IQ-Durchschnitt der Genossen dort gerade mal zweistellig ist, aber ich als Ottonormalo kann hier einen Widerspruch rauslesen...

Einfach nur krank! Und es wird noch schlimmer, der Wahlkampf hat gerade erst begonnen...


schönen Abend
Hallo Allerseits,

unter der Webseite [www.redensarten-index.de] findet sich als Beispielsatz "beinahe täglich treiben Spitzenfunktionäre der SPD eine neue Sau durchs Dorf und verunsichern auch das eigene Parteivolk".

Inzwischen hat man damit also den Status einer Redensart erreicht. Respektabel. Bis auf das Vorzeichen.

Noch ein paar Gedanken zu diesem wiederkehrenden Thema:

Wollte man eine Angleichung der Verkehrsnetze in Ost- und West-Berlin erreichen wäre es tatsächlich notwendig,
in Westberlin Tramstrecken zu bauen und in Ostberlin U-Bahnstrecken. Im Ostberliner Stadtzentrum abgerissene Tramstrecken wären ebenfalls wieder zu erreichten.
In der Polemik zwischen den Interessengruppen geht dies nahezu unter.

Könnte eine U-Bahn Verlängerung gen Weißensee in die U5 zum Hauptbahnhof eingefädelt werden? Reichen bis Greifswalder Str. nicht zwei Zwischenstationen an Moll~ & Danziger~ Str. - die Feinverteilung bleibt bei der Tram?

Soll der U-Bahnbau das öffentliche Angebot ergänzen oder würde das doch wieder die Existenz der Tram M4 in Frage stellen und die Tram Verlängerung gen Blankenburg torpedieren? Viele Grüße aus dem Märkischen Viertel sollte ich an dieser Stelle ausrichten!

Die Kombination einer kostengünstigeren und schnelleren U-Bahn, die nur an entfernten Stationen hält, mit einer Tram zur Feinverteilung wäre kaum teurer und hätte den größten Nutzen im Umweltverbund. Aber diese Kombination wird streng gemieden.

#

Die im Tagesspiegel geführte Argumentation, eine M4 allein kann den Verkehrsstrom nicht aufnehmen ist kein auswegloses Argument für eine neue U-Bahn: Die Tram kann und soll auch Zubringerfunktionen zur S-Bahn Pankow-Blankenburg erfüllen.

Die Finanzierungs- Fördermöglichkeit über den Bund ist wieder diese klassische Westberliner Denke: Wir sind so toll, schaut her und zahlt für uns. So echt 1980er.

Nochmal ein Bezug zum Tagesspiegel: Wer die Lücken im Pankower Norden schließen will, sollte endlich mal die 20-25 Mio. Euro für die Heidekrautbahn Wittenau - Basdorf zusammen kratzen. Die Finanzierung ist bis heute nicht gesichert. Aber so etwas interessiert natürlich nicht wenn es um Milliarden geht!

#

Im Wahljahr will man dem Gegner keine großen Angriffsflächen bieten - und auf das Thema U-Bahn ja oder nein würde das konservative Lager mit Sicherheit abzielen. Eine Verlagerung der Diskussionen in das Dickicht der Machbarkeitsstudien und Untersuchungen, der irgendwann keiner mehr folgen kann, hilft, um das Thema aus den Schlagzeilen heraus zu halten ohne am Ende per Versprechen Milliardengräber ausheben zu müssen. Nur erklärt das alles nicht das Desinteresse an preiswerten Oberflächenverkehren - s. Heidekrautbahn.


Kaum zu glauben, dass bei dem Hin & Her am Ende das Optimum rauskommt. Na denn:
Gute N8!
InterRailer26+



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:29:01:25:08.

Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: def

Datum: 29.04.21 06:34

Die SPD scheint immer verzweifelter zu sein und deshalb immer mehr freizudrehen.

Grüne: 27 %
CDU: 18 %
SPD: 17 %
Linke: 14 %
"AfD": 9 %
FDP: 7 %

(Quelle)

Die SPD unter Giffey wildert also bei den Wählendenpotenzialen von CDU und FDP, einer gleichstarken und einer wesentlich schwächeren Partei (NOCH schwächer als die Giffey-sPD, das muss man sich mal vorstellen). Zusammen stehen sie trotzdem nur bei 42 % - und so viele Wählende, wie die SPD vielleicht von CDU und FDP gewinnt (wenn überhaupt), verliert sie an Grüne und Linke, mindestens.

Man scheint auch überhaupt nichts zu lernen. Die aktuelle Misere der SPD fußt doch im Großen und Ganzen darauf, dass ein gewisser Diktatoren- und Mörderfreund vor bald 20 Jahren "CDU-iger" und "FDP-iger" als CDU und FDP sein wollte.

Zurück zur Verkehrspolitik: angesichts der neu entdeckten Liebe der SPD zur U-Bahn sollte man auch nicht vergessen, welcher Partei man den aktuellen Wagenmangel bei der U-Bahn zu verdanken hat, der längst überfällige Taktverdichtungen verhindert. Tipp: Die Grünen waren es nicht.

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.

Re: Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: Seidi

Datum: 29.04.21 09:36

def schrieb:
Zurück zur Verkehrspolitik: angesichts der neu entdeckten Liebe der SPD zur U-Bahn sollte man auch nicht vergessen, welcher Partei man den aktuellen Wagenmangel bei der U-Bahn zu verdanken hat, der längst überfällige Taktverdichtungen verhindert. Tipp: Die Grünen waren es nicht.


die SPD alleine war es aber auch nicht
die CDU hat Berlin durch den Bankenskandal einen Milliarden Schuldenberg hinterlassen.
dann kam Klaus Wowereit mit seinem berühmte: „Wir werden sparen, bis es quietscht.“

zusammengefasst:
es waren CDU + SPD die an den Zuständen die Hauptschuld tragen

leider vergessen das zu viele Wähler
Seidi schrieb:
leider vergessen das zu viele Wähler
Wenn man sich die genannten Zahlen anschaut funktioniert das Erinnerungsvermögen noch relativ gut:
Man wählt alles ab, was man nicht möchte - und dann kommt ebendiese Prozenteliste raus...

Re: Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: 103612

Datum: 29.04.21 10:26

Seidi schrieb:
def schrieb:
Zurück zur Verkehrspolitik: angesichts der neu entdeckten Liebe der SPD zur U-Bahn sollte man auch nicht vergessen, welcher Partei man den aktuellen Wagenmangel bei der U-Bahn zu verdanken hat, der längst überfällige Taktverdichtungen verhindert. Tipp: Die Grünen waren es nicht.


die SPD alleine war es aber auch nicht
die CDU hat Berlin durch den Bankenskandal einen Milliarden Schuldenberg hinterlassen.
dann kam Klaus Wowereit mit seinem berühmte: „Wir werden sparen, bis es quietscht.“

zusammengefasst:
es waren CDU + SPD die an den Zuständen die Hauptschuld tragen

leider vergessen das zu viele Wähler
Der Bankenskandal war Schuld der CDU, das wollen wir doch mal festhalten!

Der SPD vorzuwerfen, dass sie danach sparen musste, verdreht dann wohl etwas Ursache und Wirkung.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:29:10:30:29.

Re: Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: 103612

Datum: 29.04.21 10:37

def schrieb:
Man scheint auch überhaupt nichts zu lernen. Die aktuelle Misere der SPD fußt doch im Großen und Ganzen darauf, dass ein gewisser Diktatoren- und Mörderfreund vor bald 20 Jahren "CDU-iger" und "FDP-iger" als CDU und FDP sein wollte.
Dieser Diktatorenfreund hat aber immer noch über 34% bei seiner letzen Wahl geholt. Ganz so sehr scheint es die Leute nicht gestört zu haben...
Die Spitzenkandidatin redete ja letztens im rbb, über U-Bahnträume, Straßenbahnen und ander Verkehrsprobleme.
Auffällig für mich, war jedoch, das sie explizit auf die Südosttangente einging. Für das Geld sollte sich doch wohl bestimmt die BAR S-Bahn von (Schönfließ)-Kreuz Karow-Biesdorfer Kreuz-Kreuz Eichgestell-Kreuz Grünau-Schönefeld/Grünau errichten lassen. Damit könnte man erheblichen MIV entlang dieser Strecke verhindern, der mangels vorhandener ÖPNV Alternativen (vor allem zeitlich gesehen), die Straßen im gesamten Südosten & Südwesten verstopft. Außerdem würden sich viele zeitlich atraktive Verbindungen mit dem ÖPNV ergeben, welche auch neues Kundenpotential erschließen würde.
Ja eine U-Bahn (?)-Alex-Weißensee-mit Sausebahnanschluß am BAR-(?Buch/Bernau?) als reine Schnellbahn, könnte auch einen Beitrag leisten. Aber zu welchem Kosten/Nutzen Faktor.
Die BAR S-Bahn ist an einigen Stellen vorbereitet. Die geplanten Neubausiedlungen liegen im Raum Blankenburg/Karow. Da muß man sich nicht unbedingt über das Stadtzentrum zu vielen in Frage kommenden Zielpunkten bewegen. Und die BAR S-Bahn ist ja auch im BVWP verankert. Man diskutiert nur seit Jahren über =750V oder ~15kV, ohne wirklich was zu bewegen. Ach ja die SPD bleibt sich treu.
BAB 100, Südosttangente für Autos und nicht die Bahn (aber Streckenführung auch über Bahngelände), teure U-Bahn statt effektiver Straßenbahn, und Bus auf stark nachgefragten M-Linien im engen Minutentakt. Am besten es bleibt so lange alles wie es ist. Es schein mir als ob die Dame von ihren Idealen, durch die Realpolitik, schon weit in das alte SPD Korsett gezwungen wurde. So wird es nichts mit der Verkehrswende, sondern eher etwas mit der Erhaltung des Status für den MIV, so lange wie möglich.
Aber die neue Einstufung des Klimaschutzgesetzes durch das Bundesverfassungsgericht, zwingt die Politik, in engeren Zeiträumen und Grenzen zu agieren. Und damit dürfte der Ausbau der BAB 100/Südosttangente obsolet werden. Auch die Spitzenkandidatin (& Co.), wird durch die nun gesetzten Grenzen, umdenken müssen. Schnell, effektiv, machbares und vorbereitetes gilt es zu verwirklichen.

Zwei Trapeze pro Bahnhof statt zwei einfacher Weichenverbindungen !!!




3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:29:14:17:10.

Re: Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: def

Datum: 29.04.21 11:15

103612 schrieb:
Der Bankenskandal war Schuld der CDU, das wollen wir doch mal festhalten!

Der SPD vorzuwerfen, dass sie danach sparen musste, verdreht dann wohl etwas Ursache und Wirkung.
Das führt auch zu kurz. Der Bankenskandal und die darauf folgenden Sparmaßnahmen erklären, wieso in den Nullerjahren keine Großprofilzüge beschafft wurden. Sie erklären nicht, warum es auch in den Zehnerjahren nochmal ein halbes Jahrzehnt dauerte, bis man überhaupt darüber nachgedacht hat, welche zu bestellen.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:29:11:18:26.

Re: Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: Baron

Datum: 29.04.21 11:15

Ja, leider hat die Linke ihrer Zeit auch das Sparen, Sparen, Sparen mitgetragen und die wenigen vorhandenen öffentlichen Mittel lieber zum Abriss von Wohnraum ausgegeben. In dieser Sache kommen die Grünen noch am saubersten weg. Wenigstens haben sie damals die rot-grüne Koalition platzen lassen, weil Wowereit auf die Autobahn nach Treptow bestand.
Ich denke, es sollte kein Denkverbot für einen U-Bahnbau geben. Bei den strahlenförmigen Zulaufstrecken auf den Alex klafft schon eine eklatante Lücke, und mit der M4 oder 2 oder 5 sich die Alleen runterzuquälen dauert schon eine ganze Weile, zu lang, um es wirklich attraktiv zu machen. Allerdings wäre es wohl doppelt gemoppelt, wollte man dabei einfach die Trasse durch die Greifswalder kopieren. Warum nicht eine Linienführung zwischen Greifswalder und Landsberger (Lenin)? in etwa Alex-Mollstr. (für Umsteigeverbindungen)-Märchenbrunnen, dann die Bötzowstr. hoch, Arnswalder Platz, dann entlang einiger der Publikumsmagneten im Gewerbegebiet Michelangelostr., schließlich Einschwenken Richtung Ortszentrum Weißensee. So hätte man Gebiete erschlossen, die heute teilweise hoffnungslos weit weg von der Schiene liegen, und sicher auch Neukunden geworben, mehrere Umsteigemöglichkeiten zu Ost-West-Straßenbahnlinien geschaffen, und könnte dennoch zwischen Weißensee und Alex die M4 entlasten, ohne sie komplett redundant zu machen.
Wo Weißensee auf der Prioritätenliste möglicher U-Bahnneubauten steht, angesichts der teilweise drängenderen und leichter zu realisierenden Neubauten, ist allerdings eine andere Frage.

Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897

Re: Die neueste Sonntagsfrage zur Abgeordnetenhauswahl...

geschrieben von: def

Datum: 29.04.21 11:17

103612 schrieb:
def schrieb:
Man scheint auch überhaupt nichts zu lernen. Die aktuelle Misere der SPD fußt doch im Großen und Ganzen darauf, dass ein gewisser Diktatoren- und Mörderfreund vor bald 20 Jahren "CDU-iger" und "FDP-iger" als CDU und FDP sein wollte.
Dieser Diktatorenfreund hat aber immer noch über 34% bei seiner letzen Wahl geholt. Ganz so sehr scheint es die Leute nicht gestört zu haben...
Der eigentliche Moment kam auch erst Jahre später - als plötzlich innerhalb kürzester Zeit Milliarden für Banken da waren, nachdem man den Leuten 20 Jahre lang erzählt hatte, was alles nicht geht.

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.

Es war einmal eine Volkspartei...

geschrieben von: Boldur

Datum: 29.04.21 11:46

Die U10 nach Weißensee/Hohenschönhausen bzw aktuell weiter nach Blankenburg/Buch geistert schon seit Jahrzehnten im 200 km-Plan herum.
Oder die S-Bahntrasse am Außenring, da gibt es seit den 80ern von Wartenberg gebauten Bahndamm, Brücken usw...
Oder sie wollen die Siemensbahn wieder aufbauen oder die Stammstrecke der Heidekrautbahn oder endlich der 3. Bauabschnitt auf der Friedrich-Engels-Str (sollte übrigens so 2010/2011 fertig sein)
oder eine Tram-Verbindung von Pankow nach Weißensee oder die U2-Verlängerung nach Pankow/Kirche oder die Tram auf der Wollankstr, Oberbaumbrücke, Leipziger Str, Sonntagstr usw...

Bin vorgestern mal wieder die Stralauer "Allee" nach Treptow gelaufen und warum nicht wieder die alte Trassen der 82/87/95 bis nach Schöneweide wieder aufbauen!
Platz für die Tram ist reichlich, auf dem noch immer existierenden Bahndamm vorhanden, und durch den Aufbau könnte das Umfeld aufgewertet werden.
Die Lebensqualität an dieser Raser-Strecke geht z.Z. gegen Null, die Stralauer sieht immer noch so aus wie in den 80ern.
Die teilweise ersatzlose Einstellung dieser Strecken in den 60/70er Jahren ist ein Paradebeispiel für die gescheiterte Vision der autogerechten Stadt.
Breite Strassenzüge wurden gleisfrei und auf dem früheren Bahndamm wurden Parkplätze geschaffen.
Ein paar Meter Gleise gibt es noch in der Holzmarktstr zwischen Tanke und Bahnbrücke und bis vor einigen Jahren auch noch am S-Bhf Plänterwald.

Re: [B] U-Bahn planen als Wahlkampfthema der SPD

geschrieben von: nozomi07

Datum: 29.04.21 11:51

Türen schließen selbsttätig schrieb:
Meine persönliche Meinung: natürlich könnten die Verkehrsströme in diesem Korridor den Bau einer U-Bahn rechtfertigen. Aber sicher nicht um den Preis einer fühlbaren Ausdünnung des Straßenbahnnetzes.
Mir fällt auch hier wieder auf, wie ideologisch diskutiert wird. Die SPD ganz böse, und es geht natürlich nur gegen die arme Tram...

Was spricht nun gegen eine U-Bahn nach Weißensee? Wenn sie deutlich mehr Fahrgäste für den ÖV gewinnt, ist sie doch zu begrüßen! Gibt es da Untersuchungsergebnisse? Knnte man nicht mit deutlich größerem Stationsabstand die Reisezeiten verkürzen und die Feinerschließung der Straßenbahn lassen?

Straßenbahn und U-Bahn sind keine Konfessionen. Sondern lediglich Technologien.

Re: [B] U-Bahn planen als Wahlkampfthema der SPD

geschrieben von: def

Datum: 29.04.21 12:49

nozomi07 schrieb:
Türen schließen selbsttätig schrieb:
Meine persönliche Meinung: natürlich könnten die Verkehrsströme in diesem Korridor den Bau einer U-Bahn rechtfertigen. Aber sicher nicht um den Preis einer fühlbaren Ausdünnung des Straßenbahnnetzes.
Mir fällt auch hier wieder auf, wie ideologisch diskutiert wird. Die SPD ganz böse, und es geht natürlich nur gegen die arme Tram...

Was spricht nun gegen eine U-Bahn nach Weißensee?
Dass es im Berliner ÖPNV-Netz (auch im Schnellbahnnetz) jede Menge andere, viel dringendere Baustellen gibt, z.B. der seit Jahrzehnten in fünf Jahren stattfindende Ausbau der Kremmener Bahn oder die S-Bahn-Anbindung des Gleisdreiecks, während der ÖPNV in Weißensee ganz gut funktioniert.

Dass nach jahrzehntelangen Berliner Erfahrungen hinterher ein Kahlschlag im Oberflächennetz zu befürchten ist, während dem MIV exakt kein Platz weggenommen wird. Die letzte Glanzleistung in dieser Hinsicht war, dass einer der größten Krankenhausstandort der Stadt, gelegen mitten im Stadtzentrum, abends und am Wochenende nur noch alle 20 min ohne längeren Fußweg erreichbar ist, weil über einen Kilometer entfernt eine neue U-Bahnstrecke eröffnet wurde. Überflüssig zu erwähnen, dass bei der Straße Unter den Linden einfach der Ursprungszustand wieder hergestellt wurde und der MIV genauso viel Platz bekommt wie vorher.

Und vor allem: dass die x-te Machbarkeitsstudie für irgendeinen feuchten Traum des SPD-Kegelclubs Planungskapazitäten bindet, während man mit konkret geplanten Projekten einfach nicht weiterkommt. Seit Jahren wird eine U-Bahn-Strecke nach der anderen machbarkeitsgeprüft oder selbiges angekündigt; heraus kommen immer irgendwelche Jubelmeldungen, in denen bewusst schwammig die technische Machbarkeit mit dem volkswirtschaftlichen Nutzen vermengt wird, und mit irgendwelchen angeblichen Fahrgastprognosen um sich geworfen wird, ohne zu sagen, welche Annahmen (insbesondere beim Busnetz) dem zugrundeliegen.

Zugleich scheitert man schon seit Jahren daran, ein paar hundert Meter Straßenbahn-Doppelgleis am Ostkreuz gegen ein paar renitente NIMBYs rechtsverbindlich planfestzustellen und umzusetzen - nachdem man vorher 20 Jahre Zeit hatte, sich auf die Fertigstellung des Ostkreuzumbaus vorzubereiten.

Ist es da nicht verständlich, dass man als an Berliner Verkehrspolitik interessierter Mensch irgendwann aggressiv auf die neueste U-Bahn-Fantasie reagiert?

Zitat
Straßenbahn und U-Bahn sind keine Konfessionen. Sondern lediglich Technologien.
Richtig. Aber genau das ist ja das Problem. SPD und CDU schauen nicht, wo es Defizite im ÖPNV gibt, und versuchen dann die beste Lösung dafür zu finden, sie wollen ihre U-Bahn, egal wo, koste es, was es wolle, und lassen eine Strecke nach der anderen prüfen - während die wirklichen Probleme liegen bleiben.

(Viele Edits, weil ich mehrfach Gedanken ergänzt und dann frisch eingebaute Fehler korrigiert habe.)

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.




7-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:29:14:24:18.

Gääähn...

geschrieben von: Baron

Datum: 29.04.21 16:02

Hallo Def,

manche Sachen werden durch Wiederholung nicht besser. Also:

+ Wenn es nur um Verkehrsberuhigung ginge, wäre die Straßenbahn sicherlich das teuerste und ungeigneste Mittel, um die Blechlawinen zu bekämpfen. Der öffentliche Raum sollte gegebenenfalls für Fußgänger, den Fahrradverkehr (bzw. vor allem, um diesen vom Fußverkehr zu trennen), vor allem aber für mehr Aufenthaltsqualität und Grün umgestaltet werden. Wenn eine Tram Platz braucht, bitte schön, aber als Kampfobjekt für den Platz? Ich bitte dich...

+ Für UdL wird mW noch an einem Konzept gefeilt, ein Rückbau oder gar weitgehende Sperrung ist mW noch nicht vom Tisch, nur noch nicht spruchreif.

+ Wie haben Deine Charité-Geschichte nun schon das xte Mal hier gelesen. Ärgerlich wie die ist, brauch man die nun auch nicht jede Woche neu auszupacken.

Also auch meinerseits: keine Fetischisierung eines bestimmten Verkehrsmittels, bitte, bei aller Sympathie für da eine oder andere Vehikel.

Was ist Ihr Lieblingsduft?
"Der Geruch von Dampfschiffen und Eisenbahnen."
Aleko Konstantinov, Weltreisender, Schriftsteller, 1863-1897
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