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 05 - Straßenbahn-Forum 

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Hallo zusammen,

hier die Fortsetzung des Mehrteilers zu Köln - weiter ins Jahr 2008.
Wie angekündigt, ist der Anfang etwas exotisch.

Mittlerweile wieder fallweise verbreitet, war es vor gut 10-15 Jahren nicht üblich, Drehstrom- und Schaltwerk B-Wagen gemischt zu fahren. Anfang des Jahres 2008 wurde davon aber, warum auch immer wieder Gebrauch gemacht und mein Weg, eigentlich auf dem Weg zu einer Feier, kreuzte ein solches Gespann. Also mitfahren und am Klettenbergpark dokumentieren. Die Feier war eh von brasilianischen Freunden ausgerichtet, da gehört eine Verspätung zum guten Ton.

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B-Wagen 2115 hat die Wendeanlage Klettenbergpark mit seinem Berliner Anhang erreicht. Der Kurs Richtung Brühl ist auch schon vorbei.

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Hier nochmal das Gespann in voller Breitseite.
Die Fahrt in die Stadt (im WU-Wagen) war dann recht ruckelig. Hier merkte man, dass Schaltwagen und Drehstrom nicht so recht harmonieren.

Wir kommen nochmal nach Ossendorf. Da klar war, dass sich in absehbarer Zeit dort einiges ändern würde, wurde dieser Bereich entsprechend oft genug aufgesucht – und nah war‘s auch noch.

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In der Schleife

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Der zweite Wagen

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Und beide zusammen an der Rektor-Klein-Straße
Wir sehen B100S 2051 und 2003, dem ersten Serienwagen in Köln.
Beide sollten auch im selben Jahr noch den Weg nach Istanbul antreten (251 und 203)

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Der nächste Kurs hat die Schleife erreicht, wir sehen B100S 2119, welcher 2020 zur Modernisierung zu Wagen 2419 abgestellt wurde im Verband mit…

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B100S 2031. Auch er ist heute noch in Köln vorhanden und stellt das älteste aktive Fahrzeug dar!
Zumindest für den Fahrgastbetrieb, denn…

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…die alte Lady macht ihrem Namen alle Ehre und daraus, dass sie hier am Longericher Friedhof steht, sollte man keine falschen Schlüsse ziehen! Wagen 6405 ist Gleispflegewagen und entstand 1999 aus den Köpfen der Wagen 3865 und 3869.

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Fast perfekt den Bogen geschlagen, aber leider nur fast. Nach 4559 kamen noch 10 weitere K4500er, sonst wäre er das damals neueste Fahrzeug der KVB gewesen. Wir sehen ihn hier an der umgebauten Station Zollstock Südfriedhof und haben bleiben dem Thema Friedhof somit kurz treu.

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Auch der Nachbau K4000 4121 erreicht seine Endstation und hat sogar schon für die Gegenrichtung geschildert.

Was bei beiden auffallen sollte: der Friesenplatz ist natürlich regulär nicht der nördliche Endpunkt der Linie 12. Wegen Bauarbeiten in 2008 war dies aber für eine Zeit so, da die Station Ebertplatz grundlegend umgebaut und auf die Höhe der Zeit gebracht wurde.
Wir sehen gleich noch weitere Auswüchse davon.

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Nein, wir sind nicht 5 Jahre zurück gefallen, der SSB Triebwagen 9376 zeigt tatsächlich als Ziel Chorweiler an – wie „damals“ (1994 – 2003). Wir sehen ihn hier im äußeren Grüngürtel zwischen Hürth Efferen und Klettenbergpark

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Gut 10 Minuten später zeigt der ex KBE Wagen 2193 (seit 2018: 2423) mit 2104 (seit 2016: 2404) das Ziel Chorweiler nochmal deutlicher.
Was ist der Hintergrund?
Für den barrierefreien Umbau wurde die Station Ebertplatz seinerzeit grundlegen umgebaut und auf den Stand der Dinge gebracht. Die bisherigen Außenbahnsteige wurden mit den innenliegenden vereint und die Gleise auf die Außenseite verlegt. Daher waren die äußeren Gleise, nach Riehl und zu den Ringen zeitweise nicht befahrbar, sodass man nur aus Nippes Richtung Breslauer Platz kam. Daher wurden 12 und 15 am Friesenplatz gebrochen, die 16 nach Merkenich geschickt, die „lange“ 18 nach Chorweiler (wie früher) und die kurze 18…?

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Die fuhr nach Weidenpesch, zur Wilhelm-Sollmann-Straße und wendete in der Schleife Niehl, wie hier bei B80D 2322 zu sehen. Weswegen nicht bis Niehl mitgefahren werden konnte, weiß ich leider nicht mehr.

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Ihm folgt schon der nächste Kurs mit 2111 als zweitem Wagen. Dieser ist seit 2019 als 2411 unterwegs.

Und was war mit den regulären Ästen nach Niehl und Thielenbruch?
Niehl, Sebastianstraße wurde, wenn ich mich richtig erinnere per Bus bedient, ebenso der Abschnitt bis Slabystraße.

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Thielenbruch wurde durch die Linie 13 angebunden, hier zu sehen bei K5000 5121 an der südlichen Endstation Sülzgürtel

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B80D 2235 ist auf dem Weg nach Sürth, als ob nichts wäre; hier zwischen Eifelstraße und Ulrepforte

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K4000 4027 zeigt aber deutlich die Veränderung, ab Friesenplatz wartet der Bus.

Schauen wir auf die Gäste im Kölner Norden.

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Zwischen Altonaer Platz und Herforder Straße ist B80D 2326 zu sehen. Er trug lange Zeit Werbung für das 100jährige Jubiläum der Rheinuferbahn im Jahr 2006. Verloren hat er sie erst Anfang der 2010er Jahre, wenn ich mich recht erinnere

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B80D 2321 auf dem Weg nach Bonn Bad Godesberg. An dieser Stelle befindet sich nun der Abzweig zur neuen Abstellanlage Weidenpesch.

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Einmal rumgedreht, sähe die Szenerie heute auch viel anders aus. Wagen 2003 kennen wir schon und auch die Anzeige „ 18 Chorweiler“ ist irgendwie vertraut.
Im Gegensatz zum Bild weiter oben, muss 2003 hier richtig arbeiten; auf der 5 gab es seinerseit auf beiden Seiten Wendeschleifen, sodass er da den ganzen Tag geführt wurde.

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B80D 2301 auf der kurzen 18 präsentiert sich als Einkaufswagen der KVB (mit einer Eigenwerbung)

Kurz zum Streckenast Richtung Merkenich.

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Der B80D-Verband unter Führung von 2319 schickt sich an, die HGK Strecke zu überqueren und dann das „Niehler-Ei“ (ein großer Kreisverkehr) zu unterqueren. Im Hintergrund ist die Station Niehl zu erkennen, die auch 1986 – 1991 der Linie 19 als Endstation diente.

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Genau dort ist Wagen 2207 bereit, zurück nach Klettenberg zu starten. Würde er über die Ringe fahren, käme dies der alten Linienführung gleich.

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Im Bereich der Fordwerke begnet Prototyp 2202 zusammen mit einem Berliner dem Fotografen. Auch er hat noch einige Kilometer bis Bonn vor sich

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Kurz vor’m Ziel ist das Beliner Gespann unter Leitung von 2254. Der Fahrer hat’s gut, er konnte sitzen bleiben, hab es doch damals in Merkenich noch die alte Wendeschleife.

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Bis ich dort hingeradelt war, hat er genau das auch getan. Hinter dem zweiten Wagen schaut die Abstellanlage Merkenich hervor.

Somit kommen wir zum Ende der 2008er Dokumentation und machen erstmal eine etwas längere Pause bis ins Frühjahr 2010.
Dort warten eine Baustelle und ein Jubiläum…

LG

Thomas

Köln im Jahr 2006
Köln im Jahr 2007
Köln im Jahr 2008
Köln im Jahr 2010
Köln im Jahr 2011/2013

! und ? sind keine Rudeltiere.

Meine Bildbeiträge




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:09:18:48:19.
Hallo Thomas,

vielen Dank für die tollen und guten Bilder!

Es gab also mal eine Zeit, in der die KVB mit den Bahnen pfleglich umgegangen ist. Auch wenn die Wagen damals jünger waren, sehen sie allesamt besser aus als es die 52er heute tun.
Danke für die schönen Fotos! Macht Spaß, sie anzusehen. Wie schnell die Zeit vergeht!

Kurzer Hinweis zur Schleife Niehl: Dort gab es lange Zeit noch keine 35er-Bahnsteigkanten. Daher war ein Fahrgastwechsel mit Hochflurwagen ohne die untere Schwenkstufe dort nicht möglich. Daher eventuell das Ziel „Wilhelm-Sollmann-Straße“.
flexi_swift schrieb:
Hallo Thomas,

vielen Dank für die tollen und guten Bilder!

Es gab also mal eine Zeit, in der die KVB mit den Bahnen pfleglich umgegangen ist. Auch wenn die Wagen damals jünger waren, sehen sie allesamt besser aus als es die 52er heute tun.
Spinnennetze gab es leider bereits vor vierzig Jahren regelmäßig in Kölner Stadtbahnwagen. Diese konnte man in Bonn auch ohne Kenntnis der Eigentumsverhältnisse immer sofort am Dreck und dem ungepflegten Erscheinungsbild erkennen.
flexi_swift schrieb:
Hallo Thomas,

vielen Dank für die tollen und guten Bilder!

Es gab also mal eine Zeit, in der die KVB mit den Bahnen pfleglich umgegangen ist. Auch wenn die Wagen damals jünger waren, sehen sie allesamt besser aus als es die 52er heute tun.
Da hat auch etwas mit dem vorhandenen Geld zu tun. In den letzten gut 15 Jahren wurde der Fahrzeugeinsatz deutlich ausgeweitet: Taktverdichtungen im Tag-, Abend- und Nachtnetz, dazu noch die Streckenverlängerung der 5 und die neu eingeführte 17. Und das alles bei nur unwesentlich erhöhtem Fahrzeugbestand, wobei das immer höhere Durchschnittsalter der Flotte zwangsläufig mehr Werkstattaufenthalte bis hin zur Zweiterstellung der 2100er mit sich bringt. Dazu dann noch die Kostendeckelung seitens des Stadtrates. Wie also soll man da noch die Zeit finden und das Personal bezahlen, um die Züge anständig zu pflegen?
Hinzu kommt sicher noch eine Abwandlung der Broken-Windows-Theorie: Wenn der Zug schon angeschmuddelt ist, wird weniger auf den eigenen Müll geachtet als bei einem sauberen Fahrzeug.
Hallo zusammen,

Danke für die Bilder und den informativen Text, so habe ich das Straßenbahnjahr 2008 auch in Köln erlebt.

Drei etwas andere Bilder aus 2008 hänge ich gerne an.

Gruß von Michael


KVB958_01_09092008.jpg

Bild 1: Köln-Ossendorf , 09.09.2008 , K-VB 958

Im Zuge von regelmäßigen Wartungsarbeiten (Kontrolle des Fahrleitungsquerschnittes, der Isolatoren und Befestigungen) auf dem Streckenabschnitt der Linie 5 nach Ossendorf konnte an einem schönen Spätherbstnachmittag ein Schörling-OMF der Kölner Verkehrsbetriebe im Einsatz gesichtet werden, es befindet sich gerade in der Wendeschleife der Endhaltestelle Ossendorf. Heute existiert dieser Fleck nicht mehr, durch die Verlängerung der Straßenbahn entfiel die Schleife. Durch die isolierte Arbeitsbühne können die Arbeiten an einer unter Spannung stehenden Fahrleitung ausgeführt werden. Bild 2 wurde beim Verlassen der Schleife aufgenommen.



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Bild 2: K-VB 958 hat gerade die Wendeschleife Ossendorf verlassen, im Vordergrund die Rochusstraße



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Bild 3: Köln-Riehl , 06.08.2008 , 2-Wege-Bagger Nr. 11 der Firma Otto Conrad, die heute nicht mehr existiert

Im Zuge des Umbaues der Haltestelle Ebertplatz in Köln war auch die Straßenbahnstrecke an der Amsterdamerstraße in Köln-Niehl gesperrt. Über die vorhandenen Gleise wurde von hier aus das Baumaterial für den Haltestellenumbau angeliefert, auch Bagger 11 der Baufirma Otto Conrad kam hier zum Einsatz. Das Bild zeigt den Bagger in einer für Baustellen unüblichen Umgebung - gepflegtes Rasengleis, eigener Bahnkörper mit Alleecharakter - dazu noch sommerliche Temperaturen . . . so macht das Straßenbahnhobby Spaß.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:02:11:35:10.

Re: [K] Köln und die KVB im Jahr 2008 - Sammelantwort

geschrieben von: Thomaner

Datum: 02.05.21 10:50

Hallo zusammen,

auch hier erstmal vielen Dank für Euer positives Feedback.

@ flexi_swift&Gernot: ja, dass die Fahrzeuge damals außen deutlich gepflegter daher kamen und das liebste Hilfsmittel der Werkstatt nicht das Gaffa-Tape (3. Spitzenlicht und obere Windschutzscheibe bei diversen Bombardier-Fahrzeugen) war, ist mir auch aufgefallen. Hier muss, meines Erachtens dringend gehandelt werden. Grund wird, wie Gernot schon schrieb das Geld sein. Sicherlich wird niemand spontan aufs Auto wechseln, weil die Bahn aussieht, wie Sau, aber sowas sind schleichende Prozesse. Unzuverlässig, voll, zur Zeit noch der Ruf der Viren-Schleuder, dazu noch dreckig und die einzig zuverlässige ist die Fahrpreiserhöhung, da wechseln sicher einige irgendwann auf Alternativen. Dass die Bonner Wagen "schon immer" innen sauberer waren, als die Kölner, kann ich so gefühlt auch bestätigen.
Nota bene: die S-Bahnen haben, meiner Meinung nach, ihren Tiefpunkt der Pflege hinter sich. Klar sehen in München und Stuttgart die gleichen Triebwagen besser aus, aber es war schon schlimmer.

@ Christoph L: ja, die Zeit fliegt. Den Gedanken mit dem fehlenden Bahnsteig hatte ich zunächst auch, ABER wenn Du Dir das Bild von 2207 in der Schleife ansiehst, erkennst Du rechts neben dem Triebwagen den Bahnsteig. Den gab es damals wohl schon. Die regulären Haltestelle wurde ja auch schon aus der Kurve in die Gerade an die Bremerhavener Straße verlegt.

@ Michael: vielen Dank wieder für die bildliche Ergänzung. In der Tat ist da kein Stein auf dem anderen geblieben. Dazu im nun folgenden Teil übrigens mehr.

Ich hoffe (und denke) Ihr bleibt mir gewogen.

LG Thomas

! und ? sind keine Rudeltiere.

Meine Bildbeiträge
Kleine Korrektur zu Bild 3: Das ist nicht in Niehl, sondern in Riehl. Niehl beginnt erst hinter der Freidrich-Karl-Str.