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Re: Ehem. BÜ in Markkleeberg bei Leipzig

geschrieben von: 1418

Datum: 08.04.21 11:57

Moin,
Zitat:
Mit der Speiseleitung vom Mastschalter nach links zur Eisenbahnfahrleitung meinst Du sicher die hier sichtbare?
Genau. Und hinter der Lampe ging es zum Eisenbahn-Fahrdraht.

1418

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: derasselner

Datum: 08.04.21 12:29

Man kann bei beiden Kreuzungen gut erkennen dass die Isolation des gemeinsamen Oberleitungs-Abschnitts zur Eisenbahn hin viel größer ausgeführt ist als zur Tram. Der gemeinsame Abschnitt kann also Erde oder 750 Volt führen, aber keine 15 kV - dafür kann die Isolation der Trenner zur Tram hin nicht reichen.

Was passiert eigentlich wenn der Triebfahrzeugführer vergisst den Fahrschalter auszuschalten wenn er unter einen geerdeten Abschnitt fährt?

der weiße bim schrieb:
derasselner schrieb:
Dass die Schienen elektrisch verbunden sind, sollte kein Problem darstellen. Sie sind ja in jedem Fall geerdet. Die beiden Stromsysteme sind ansonsten "galvanisch getrennt", also stellt eine Verbindung an einem einzigen Punkt kein Problem dar.
Das ist schon ein Problem. Nach den einschlägigen Standards (DIN VDE EN) ist eine permanente Verbindung verschiedener Erdungssysteme von Gleichstrom- und Wechselstrombahnen unzulässig.
Danke für deine Erläuterungen!

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: Emmi

Datum: 08.04.21 13:31

derasselner schrieb:
Man kann bei beiden Kreuzungen gut erkennen dass die Isolation des gemeinsamen Oberleitungs-Abschnitts zur Eisenbahn hin viel größer ausgeführt ist als zur Tram. Der gemeinsame Abschnitt kann also Erde oder 750 Volt führen, aber keine 15 kV - dafür kann die Isolation der Trenner zur Tram hin nicht reichen.

Was passiert eigentlich wenn der Triebfahrzeugführer vergisst den Fahrschalter auszuschalten wenn er unter einen geerdeten Abschnitt fährt?


Bei den gezeigten Bü-Anlagen würdest Du mindestens eine Phase des Bahnstromes über das eingeschaltete Triebfahrzeug auf die Fahrleitungskreuzung legen. Die Fahrleitungskreuzung ist aber auf beiden Seiten der Eisenbahn mit Streckentrennern versehen. Bei den normalen Trennstrecken im elektrischen Streckennetz der Eisenbahn kann Dir damit das Netz zusammen brechen, wenn die zugehörigen Kraftwerke nicht Phasensynchron arbeiten und eigentlich auch nie arbeiten. In der Zwischenzeit sind aber alle Kraftwerke in Deutschland, die auch Bahnstrom erzeugen, über Verbundleitungen miteinander verbunden so das es kaum noch Trennstellen (wir Tf sagen Schutzstrecken dazu) gibt. Die Kraftwerke zur Bahnstromversorgung arbeiten somit Phasengleich. Anders war es zu Zeiten der DR besonders bei der Elektrifizierung ab den 80er Jahren, als der Bahnstrom über Umformer aus dem jeweiligen Landesnetz entnommen wurde. Die DDR wollte damit den Bau von Bahnstromversorgungsleitungen sparen.
Ich erinnere mich, dass vor vielen Jahren bei der SBB in der Schweiz genau dies mal passiert ist. Die Verbundleitung über die Alpen zur Verbindung des Nord- und Südnetzes war wegen Bauarbeiten unterbrochen, so das beide Netze für sich allein arbeiteten. Zur Trennung beider Netze hatte man in der Nähe von Erstfeld eine "Schutzstrecke" eingebaut. Ein Tf hatte, warum auch immer, vergessen seinen Hauptschalter beim Durchfahren auszuschalten und somit kurzzeitig beide Netze miteinander verbunden. Nord- und Südnetz sind dann wegen der Phasenverschiebung schlagartig zusammen gebrochen. Die Energietechniker hatten lange zu tun, dass gesamte Netz wieder hoch zufahren.

P.S. kleiner Hinweis: nicht der Fahrschalter wird beim Triebfahrzeug ausgeschaltet sondern der Hauptschalter!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:08:13:37:24.

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 08.04.21 14:01

Emmi schrieb:
Bei den gezeigten Bü-Anlagen würdest Du mindestens eine Phase des Bahnstromes über das eingeschaltete Triebfahrzeug auf die Fahrleitungskreuzung legen.
Das sollte eigentlich nicht passieren, da zwischen dem Bahnstrom-Abschnitt und der Kreuzung noch ein weiterer, beidseitig abgetrennter Bereich besteht. Das ist so weit ich weiß auch bei Phasentrennstellen im dezentralen Netz der Fall.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: wostei

Datum: 08.04.21 21:52

Das kann aber nur passieren wenn zwischen den beiden unsynchronisierten Inselnetzen keine isolierte Schutzstrecke verbaut ist UND mehr als ein Stromabnehmer anliegt UND der Hauptschalter nicht ausgeschaltet ist. Da muss also schon einiges zusammenkommen. Klar dann rummst es gewaltig und Kupfer geht in den flüssigen Aggregatzustand über. So etwas sollte aber eigentlich durch entsprechende Konstruktion solcher Übergangsstellen vermieden werden. Wenn da die Sparfüchse zugeschlagen haben, sorry, habens nicht besser verdient.
Wofgang

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: der weiße bim

Datum: 08.04.21 22:08

Christoph Zimmermann schrieb:
Emmi schrieb:
Bei den gezeigten Bü-Anlagen würdest Du mindestens eine Phase des Bahnstromes über das eingeschaltete Triebfahrzeug auf die Fahrleitungskreuzung legen.
Das sollte eigentlich nicht passieren, da zwischen dem Bahnstrom-Abschnitt und der Kreuzung noch ein weiterer, beidseitig abgetrennter Bereich besteht. Das ist so weit ich weiß auch bei Phasentrennstellen im dezentralen Netz der Fall.
Richtig. Kommt ein Wechselstrom-Triebfahrzeug mit seinem Stromabnehmer auf den isolierten Bereich der Fahrleitung, spricht das Unterspannungsrelais an und schaltet unverzögert den Hauptschalter aus. Falls es ein Lokführer mal vergessen hat. Es entsteht dadurch höchstens ein Abrissfunke beim Verlassen des spannungsführenden Bereichs am Streckentrenner.

So long

Mario

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: Wilson1835

Datum: 09.04.21 09:37

der weiße bim schrieb:
Richtig. Kommt ein Wechselstrom-Triebfahrzeug mit seinem Stromabnehmer auf den isolierten Bereich der Fahrleitung, spricht das Unterspannungsrelais an und schaltet unverzögert den Hauptschalter aus. Falls es ein Lokführer mal vergessen hat. Es entsteht dadurch höchstens ein Abrissfunke beim Verlassen des spannungsführenden Bereichs am Streckentrenner.
Das stimmt schon was Du schreibst, nur auf das Unterspannungsrelais täte ich mich als Tf nicht verlassen, schon gar nicht bei verkürzten Schutzstrecken (El 1/2). Wie lang ist dort das neutrale Stück, ein Meter, zwei Meter? Auf alle Fälle kürzer als des Tfz lang ist.
Nach meiner Meinung wird es schon sehr schnell reagieren, doch ist es schneller als der Strom?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:04:09:09:46:59.

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: derasselner

Datum: 09.04.21 11:29

Die Palette eines gehobenen Stromabnehmers überbrückt einen einfachen Trenner stets, auch wenn der Hauptschalter ausgeschaltet ist. Daher dürfte immer eine neutrale Schutzstrecke erforderlich sein wenn unterschiedliche Stromversorgungen aufeinander treffen oder wie hier ein geerdeter Abschnitt folgt.
Dass ein Abreißfunken durch die Abschaltung verhindert wird macht Sinn, Danke für die Erläuterung!

Re: Schrankenposten 3 in Dortmund-Obernette

geschrieben von: Chris_EDO

Datum: 12.04.21 08:37

Tolle Fotos mit dem Gläsernen. Kannte ich bis dato noch nicht. Danke fürs zeigen.
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