geschrieben von: baxmann
Datum: 17.02.21 15:30
Genau, wie du es beschreibst, ist es ein "Schön-Wetter-System". Der Hersteller IVU kann alle Daten nur dann verarbeiten, wenn dezidierte Solldaten vorliegen. Spontane Einsätze sind nicht vorgesehen. Daher fuhr z.B. auch der Pendelverkehr bis "Vier Grenzen" mit dem Ziel "Buchholz/Bhf.", weil schlicht die Anzeige "Vier Grenzen" nicht im regulären Sollfahrplan enthalten ist. Die Übernahme der Solldaten dauert - lt. Üstra - bis zu 3 Werktage, da die Schnittstellen wohl zum überwiegenden Teil "händisch" bedient werden und das Personal dafür nur Mo-Fr im 1-Schichtdienst arbeitet. Das erklärt hinlänglich, warum stündliche Änderungen niemals in der DFI versorgt sein können. (erst Recht kein BNV, der z.T. erst wenige Stunden vor dem Auslaufen geplant werden kann. Das gleiche Problem auch auf der Linie 2, die zum Endpunkt Messe/Nord umgeleitet wurde - die gesamte Beschilderung, Fahrgastinfo und die Standortverfolgung des einzelnen Zuges scheitert daran, dass sich der Zug nicht - wie im Sollfahrplan vorgesehen - auf der Strecke nach Rethen bewegt. Häufig fällt dazu auf, dass auch das Personal mit der offensichtlich "Bediener-UN-freundlichen" Oberfläche des ITCS überfordert ist, davon künden diverse Beschilderungen mit Bus- und Ersatzverkehrszielen....Die „Echtzeit“ der Üstra funktioniert am besten dann, wenn ich sie nicht brauche. Sie zeigt mir zuverlässig an, wenn Bus und Bahn 1 bis 3 min Verspätung haben. Aber wozu? Als Zeitvertreib für die Wartezeit?
Die gesamte elektronische Auskunft versagt aber oft, wenn man sie wirklich braucht. Nämlich dann, wenn sie bei Störungen eine Alternative errechnen soll. So fehlt aktuell der „BNV“. Scheinbar fehlt hier das Werkzeug um ihn einzupflegen bei den häufigen Abänderungen. Bei der Tunnelzehn wird seit einer Woche der Abschnitt Glocksee - Kröpcke Hbf zwar befahren, aber in der elektronischen Auskunft wird das immernoch ignoriert, sowohl in DFI wie in der App und unter EFA.de, Üstra.de etc.
Den Autofahrern geht durch Navis das eigene Orientierungsvermögen verloren. Den Nutzen will ich nicht in Frage stellen, aber manche Leute schalten ihr Gehirn offenbar ab und landen dann in Baustellen oder sogar in Flüssen (wenn ein übermüdeter chinesischer Programmierer die Fähre für eine Brücke hielt) .
Ähnliches befürchte ich im ÖPNV.. Die Fähigkeit sich im Netz zurechtzufinden wird schwinden. Man orientiert sich mehr und mehr an irgendwelchen Apps und ist aufgeschmissen, wenn die etwas Falsches anzeigen. Die Plausibilität wird mangels Basiswissen nicht hinterfragt.
Daher ist es wichtig auch bei Störungen, echte Zeiten zu liefern.
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