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? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: teile

Datum: 16.02.21 21:30

Hallo miteindander,

seit dem Winter 2010 haben viele Verkehrsbetriebe in Schneeräumtechnik investiert, in der Regel in Schneepflüge, teiweise wie in Erfurt auch in Technik zum Schutz vor dem Vereisen der Fahrleitung. Im Wintereinbruch der letzten Woche erwiesen sich jedoch in allen betroffenen Städten vereiste Schienenrillen als die Achillesferse.
Frage: Gibt es für die Rillen bessere Räumtechnik als Mann und Spitzhacke? In der Vergangenheit gab es Schneekehreinrichtungen mit rotierender Bürste oder auch Schneekratzeinrichtungen, aber wären diese in der Lage gewesen, das Problem besser zu lösen? In die Rillen reichen auch diese nicht.

Es grüßt
der Thomas

Re: ? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.02.21 23:59

Eine Lösung wäre direkte Wärmeeinstrahlung in Verbindung mit Druckluft, so schmilzt das Eis und wird direkt aus dem Schienenprofil herausgeblasen. Ob das jemand einsetzt weiß ich nicht.

Re: ? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: teile

Datum: 17.02.21 00:15

Ich hatte auch schon Strahltechniken im Kopf. Aber Wasserstrahlen bildet am Ende warscheinlich nur zusätzliches Eis, Sandstrahlen womöglich zu viel Schweinerei.oder könnte das gleich als Streugut dienen? Evtl. Trockeneisstrahlen. Aber wie weit käme man damit?

Re: ? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: der weiße bim

Datum: 17.02.21 00:33

teile schrieb:
Frage: Gibt es für die Rillen bessere Räumtechnik als Mann und Spitzhacke?
Klassiker wäre ein Bahnbediensteter mit einer Schippe, der aus einer in Weichennähe aufgestellten Kiste ein paar Schippen Tausalz über den Weichenbereich verteilt.
Ohne Personal kein Winterdienst.

So long

Mario

Sole ("Lauge") ...

geschrieben von: Thomas Wedekind

Datum: 17.02.21 00:47

... automatisiert aus Tankfahrzeug verteilbar, aber bei großer Kälte nicht mit Kochsalz (wird unter -10 Grad trotzdem fest). Aber umweltschädlich.

Gruß Thomas

Heißdampf/Metallecken/Kehrmaschinen

geschrieben von: Tw666

Datum: 17.02.21 00:53

Da hast du recht. Viele Betriebe haben Schneepflüge, andere Zweiwegfahrzeuge mit Räumschilden.
Gegen vereiste Oberleitungen wird ja in vielen Betrieben Glycerin aufgebracht, teils im laufenden Betrieb, teils durch Schienenpflegezüge.

An Rillen dachte ich entweder an Heißdampfstrahlen in Verbindung mit Eisenkanten im Gleis und ordentlich Gewicht oder aber nur an Eiskanten, welche knapp über der Unterkante der Rille entlanglaufen, direkt vor einem Drehgestell/Radsatz angebracht sind und daher auch im Bogen laufen können. Hierbei müsste natürlich ebenfalls viel Gewicht auf dem Gestell sein, damit kein Aufklettern stattfinden kann.

Vorbeugend wäre natürlich schlicht Kehrmaschinen mit rotierenden Walzen schlau, die den Schnee aus den Rillen holen. Bei großen Netze ist hier aber die schiere Masse des Schnees ein Problem. Mehr als zwei Geräte wird sich kein großer Betrieb auf die Gleise stellen. Wenn man Pech hat vereist es hinter einem direkt wieder. Vorrangstrecken müssen ausgewiesen werden.

Freundliche Grüße

666

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Nächster Halt: Köln Hauptbahnhof-Messe/Deutz (Tief)

Re: ? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: 1418

Datum: 17.02.21 01:17

Moin,
Zitat:
Im Wintereinbruch der letzten Woche erwiesen sich jedoch in allen betroffenen Städten vereiste Schienenrillen als die Achillesferse.
Die vereisten Spurrillen sind nur ein kleines Segment in einem Teufelskreis.

Früher: STraßenbahnen sind bauartbedingt auch zum Fahren bei größerer Schneehöhe geeignet, vor den Drehgestellen befinden sich brettartige Bahnräumer, die den meisten Schnee wegräumen können, den Rest schaffen die Spurkränze/Räder. Der Winterdienst arbeitete nicht gegen die Straßenbahn, an ein betriebsbehinderndes Zuschieben von quer zur Straße verlaufenden Straba-Gleisen kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Wo es in kleineren Mengen doch passierte, fuhren sich die Bahnen ihre Trassen frei, siehe oben. Auf den Abschnitten mit straßenbündigen Gleisen wurde zuerst die Spur mit den Schienen vom Schnee geräumt, da hatte es die Straßenbahn entsprechend leichter.

Heute: Straßenwinterdienst und Straßenbahn/Omnibus mögen zwar beide der Stadt gehören, sind aber soweit unabhängig, daß jeder sein Süppchen kocht und nicht mit dem jeweils anderen zusammenarbeitet (eher gefühlt gegeneinander). Unabhängige Bahnkörper begünstigen diese Trennung. Die NF-Fahrzeuge haben bauartbedingt einen sehr niedrig liegenden Wagenboden. Für einen gescheiten Bahnräumer mit Möglichkeit des seitlichen Schnee"auswurfs" ist keinerlei Platz. An der erstbesten Kreuzung, wo der bahnblinde Schneepflugkutscher einen 30-cm-Wall quer übers Gleis geschoben hat, bleibt ein NF-Wagen stecken (bzw. läuft Gefahr zu entgleisen). Ein Winterdienstwagen der Straßenbahn würde hier vielleicht noch durchkommen, doch nicht überall sind diese Fahrzeuge (in ausreichender) Anzahl vorhanden oder kommen zu spät zum Einsatz. Inzwischen haben die Straßenfahrzeuge reichlich Zeit, den Schnee zu einer tatsächlich für Straßenbahnen jeder Art unpassierbaren Eisplatte zu verdichten. Und ab jetzt dauert der Stillstand entsprechend länger.
Meine Vorschläge: Schulung der Straßen-Schneepflug-Fahrer, wo sie ihren Schnee besser nicht stapeln sollten sowie häufigeres Spurfahren mit dafür geeigneten Straßenbahn-Fahrzeugen, die dafür in ausreichender Anzahl vorzuhalten sind. Die Man-Power kann sich derweil um Haltestellen kümmern.

Probleme wie kürzlich in Hannover sind natürlich eine andere Liga. Hier kamen die Abdeckplatten der Überwege "hoch", so daß selbst die eigentlich schneetauglichen schweren Stadtbahnfahrzeuge daran nicht vorbei kamen. Ähnliches gab es übrigens vor etwa 10 Jahren schon mal in Leipzig, als sich in der Zschocherschen Straße (nördlich der Lützner Straße) die Betonplatten zwischen dien Schienen anhoben und daran ein NB4 entgleist ist, nachdem die beiden führenden T4DM die Stelle noch schadlos passiert hatten. Bis zur vollständigen Entfernung der Platten in diesem Bereich blieb die Straße für KFZ und Straßenbahn gesperrt, dann nach Entfernung der Platten nur noch der KFZ-Verkehr, die Bahn durfte wieder fahren. Irgendwann im Frühjahr wurde die Sache wieder "gerichtet".

1418

Re: ? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 17.02.21 06:17

der weiße bim schrieb:
teile schrieb:
Frage: Gibt es für die Rillen bessere Räumtechnik als Mann und Spitzhacke?
Klassiker wäre ein Bahnbediensteter mit einer Schippe, der aus einer in Weichennähe aufgestellten Kiste ein paar Schippen Tausalz über den Weichenbereich verteilt.
Ohne Personal kein Winterdienst.
Thema verfehlt: Es geht nicht um eingefrorene Weichen, denn da haben die Weichenheizungen ihren Dienst verrichtet.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Dazu notwendige Wärmemenge

geschrieben von: sukram01

Datum: 17.02.21 06:53

Stefan3872 schrieb:
Eine Lösung wäre direkte Wärmeeinstrahlung in Verbindung mit Druckluft, so schmilzt das Eis und wird direkt aus dem Schienenprofil herausgeblasen. Ob das jemand einsetzt weiß ich nicht.
Die dazu notwendige Wärmemenge wäre geradezu irrwitzig. Ich habe es einmal nachgerechnet, um mir eine Vorstellung davon zu machen: 1 kg Eis von 0° C in flüssiges Wasser von 0°C zu verwandeln bedarf der gleichen Wärmemenge wie dieses eine Kilogramm flüssigen Wassers danach von 0°C auf circa 80°C zu erwärmen.

--
Markus

Der Museumsbahnhof Lette im Netz:

[www.bahnhof-lette.de]




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:17:06:54:54.
sollte bekannt sein oder?

Warmes/heißes Wasser neigt deutlich schneller dazu zu gefrieren und das würde automatisch Eisplatten nach sich ziehen. Könnte für den ein oder anderen zusätzlichen Ausrutscher bei glatten Verhältnissen sorgen. Deshalb halte ich diese Idee für nicht zielführend, es sei denn man möchte als Benefit der Aktion neben freien Spurrillen die ein oder andere Anzeige wegen (grober) Fahrlässigkeit haben.

Das beste Mittel in meinen Augen ist immer noch Kratzen wenn die Eisschicht in den Rillen schon vorhanden ist.

Meine Bilder bei Flickr:
Christian G. on Flickr

Re: Salz und Lauge

geschrieben von: Mahuli4

Datum: 17.02.21 09:30

Als der Umweltgedanke noch nicht so eine Rolle spielte, besaß die Leipziger Straßenbahn zur Eisfreimachung der Schienenrillen eine Reihe von Salzstreu-Beiwagen und die Weichenspülwagen 5021-5025 konnten im Winter als Laugewagen eingesetzt werden. Hat funktioniert.
Gruß Jens-Peter

Re: Heißdampf/Metallecken/Kehrmaschinen

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 17.02.21 09:30

Tw666 schrieb:
An Rillen dachte ich entweder an Heißdampfstrahlen in Verbindung mit Eisenkanten im Gleis und ordentlich Gewicht oder aber nur an Eiskanten, welche knapp über der Unterkante der Rille entlanglaufen, direkt vor einem Drehgestell/Radsatz angebracht sind und daher auch im Bogen laufen können. Hierbei müsste natürlich ebenfalls viel Gewicht auf dem Gestell sein, damit kein Aufklettern stattfinden kann.

Vorbeugend wäre natürlich schlicht Kehrmaschinen mit rotierenden Walzen schlau, die den Schnee aus den Rillen holen. Bei großen Netze ist hier aber die schiere Masse des Schnees ein Problem. Mehr als zwei Geräte wird sich kein großer Betrieb auf die Gleise stellen. Wenn man Pech hat vereist es hinter einem direkt wieder. Vorrangstrecken müssen ausgewiesen werden.
Schnee in den Rillen ist im Normalfall ja kein Problem, sofern er nicht schon hoch verdichtet ist. Aber dann reden wir in der Regel ja schon über Eis.

Ein großes Problem dabei (außer aktuell der vorhergehende Eisregen, da hilft vermutlich alles nichts) ist, dass der MIV dir den Matsch da immer wieder rein fährt und wenn es kalt genug ist, dieser bei der guten Wärmeleitfähigkeit von Stahl dann auch fix wieder vereist. Und gegen eine gut gefüllt und verdichtet gefüllte Rille hilft auch kein Gewicht mehr.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.

Re: Salz und Lauge

geschrieben von: Christoph Zimmermann

Datum: 17.02.21 09:34

Mahuli4 schrieb:
Hat funktioniert.
Bis zu welcher Temperatur?

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
... da müsste man den Bus umleiten, damit er die Schienen nicht zufährt. Also am besten sauber räumen.

Gruß Thomas

Re: Heißdampf/Metallecken/Kehrmaschinen

geschrieben von: Tw666

Datum: 17.02.21 11:53

Christoph Zimmermann schrieb:
Tw666 schrieb:
An Rillen dachte ich entweder an Heißdampfstrahlen in Verbindung mit Eisenkanten im Gleis und ordentlich Gewicht oder aber nur an Eiskanten, welche knapp über der Unterkante der Rille entlanglaufen, direkt vor einem Drehgestell/Radsatz angebracht sind und daher auch im Bogen laufen können. Hierbei müsste natürlich ebenfalls viel Gewicht auf dem Gestell sein, damit kein Aufklettern stattfinden kann.

Vorbeugend wäre natürlich schlicht Kehrmaschinen mit rotierenden Walzen schlau, die den Schnee aus den Rillen holen. Bei großen Netze ist hier aber die schiere Masse des Schnees ein Problem. Mehr als zwei Geräte wird sich kein großer Betrieb auf die Gleise stellen. Wenn man Pech hat vereist es hinter einem direkt wieder. Vorrangstrecken müssen ausgewiesen werden.
Schnee in den Rillen ist im Normalfall ja kein Problem, sofern er nicht schon hoch verdichtet ist. Aber dann reden wir in der Regel ja schon über Eis.

Ein großes Problem dabei (außer aktuell der vorhergehende Eisregen, da hilft vermutlich alles nichts) ist, dass der MIV dir den Matsch da immer wieder rein fährt und wenn es kalt genug ist, dieser bei der guten Wärmeleitfähigkeit von Stahl dann auch fix wieder vereist. Und gegen eine gut gefüllt und verdichtet gefüllte Rille hilft auch kein Gewicht mehr.
Das ist ja das Problem. Deshalb ist es bei großen Netze in der Tat fast nicht zu schaffen, siehe Kassel. Und hier ist ja schon der Anteil an Rillenschienen ziemlich gering.

Was ich meinte, dass ein Eisenkeil praktisch in der Rille aufliegt, unter den Eiskanal greift und ihn aushebelt. Dafür braucht es einiges an Gewicht, damit dieser Keil nicht aufklettert, was ja bei Straßenbahnen ein Problem ist.
Obwohl man natürlich auch mit sehr hohem Gewicht das Eis zum Brechen bringen kann - im EBO-Bereich wurde mit 90-Tonnen-Loks das Eis auf BÜs gebrochen, wo Straßenbahnen entgleist wären (Strecke nach Hess. Lichtenau). Solch eine hohe Achslast ist natürlich im BOStrab-Bereich nicht praktikabel...

Daher wäre bei solch einem Wetter das Sperren von kleineren BÜ eine vorbeugende Lösungsmöglichkeit, wo kein MIV, da zumindest kein zusammengepresstes Eis im Gleis.

In Kassel gab es ja zusätzlich das Problem des warmen Bodens zu Beginn, der den Schnee geschmolzen hat und dann durch stark fallende Temperaturen zu Eis geworden ist.

Re: das Ergebnis von heißem Wasser und Minusgraden ...

geschrieben von: Tw666

Datum: 17.02.21 11:59

Schi-Stra Bus schrieb:
sollte bekannt sein oder?

Warmes/heißes Wasser neigt deutlich schneller dazu zu gefrieren und das würde automatisch Eisplatten nach sich ziehen. Könnte für den ein oder anderen zusätzlichen Ausrutscher bei glatten Verhältnissen sorgen. Deshalb halte ich diese Idee für nicht zielführend, es sei denn man möchte als Benefit der Aktion neben freien Spurrillen die ein oder andere Anzeige wegen (grober) Fahrlässigkeit haben.

Das beste Mittel in meinen Augen ist immer noch Kratzen wenn die Eisschicht in den Rillen schon vorhanden ist.
Mir ist das Verhalten von Wasser und Dampf bei Minusgraden schon bekannt, ich habe aber kein Erfahrungen mit Heißdampfstrahlern im Winter ;) Daher der Einwurf. Dampfloks sind ja auch nicht von einem Dicken Eispanzer umschlossen und nicht jedes Teil hat hohe Temperaturen...

In der Tat ist aber ein Strahler keine schlechte Idee z. B. mit Heißluft (ohne Wasser). Ich teile aber deine Sorgen des Schmelzenden Eises, es müsste wohl noch Salz aufgebracht werden um ein wiederanfrieren zu verhindern. Würde aber nur das unmittelbare Gleis mit Eis überzogen werden, wäre dies nicht schlimm. Das können Schienenfahrzeuge recht gut ab.
Vielleicht ist ein Heißdampf/luft-Strahler in Verbindung mit Kehrwalzen eine einfache Lösung, das anfrierende Wasser wird durch die Bürste stark verteilt und bildet keine Eisplatten, die für MIV, Radfahrende und zu Fuß Gehende gefährlich werden können.

Ich halte daher wie du eine mechanische Beseitigung des Problems mit Eiskratzern, wie von mir beschrieben, für recht praktikabel. Problematisch könnten hier sehr enge Bögen werden.

Re: das Ergebnis von heißem Wasser und Minusgraden ...

geschrieben von: T3R.PV

Datum: 17.02.21 12:43

Tw666 schrieb:
Schi-Stra Bus schrieb:
sollte bekannt sein oder?

Warmes/heißes Wasser neigt deutlich schneller dazu zu gefrieren und das würde automatisch Eisplatten nach sich ziehen. Könnte für den ein oder anderen zusätzlichen Ausrutscher bei glatten Verhältnissen sorgen. Deshalb halte ich diese Idee für nicht zielführend, es sei denn man möchte als Benefit der Aktion neben freien Spurrillen die ein oder andere Anzeige wegen (grober) Fahrlässigkeit haben.

Das beste Mittel in meinen Augen ist immer noch Kratzen wenn die Eisschicht in den Rillen schon vorhanden ist.
Mir ist das Verhalten von Wasser und Dampf bei Minusgraden schon bekannt, ich habe aber kein Erfahrungen mit Heißdampfstrahlern im Winter ;) Daher der Einwurf. Dampfloks sind ja auch nicht von einem Dicken Eispanzer umschlossen und nicht jedes Teil hat hohe Temperaturen...

In der Tat ist aber ein Strahler keine schlechte Idee z. B. mit Heißluft (ohne Wasser). Ich teile aber deine Sorgen des Schmelzenden Eises, es müsste wohl noch Salz aufgebracht werden um ein wiederanfrieren zu verhindern. Würde aber nur das unmittelbare Gleis mit Eis überzogen werden, wäre dies nicht schlimm. Das können Schienenfahrzeuge recht gut ab.
Vielleicht ist ein Heißdampf/luft-Strahler in Verbindung mit Kehrwalzen eine einfache Lösung, das anfrierende Wasser wird durch die Bürste stark verteilt und bildet keine Eisplatten, die für MIV, Radfahrende und zu Fuß Gehende gefährlich werden können.

Ich halte daher wie du eine mechanische Beseitigung des Problems mit Eiskratzern, wie von mir beschrieben, für recht praktikabel. Problematisch könnten hier sehr enge Bögen werden.
Also ein bisschen schnapsig kommt mir die Idee ja schon vor. Mit einem Kärcher kriegst du das nicht hin, und so ein Gerät wie unten kann ich mir schlecht im Stadtbild vorstellen... Aufgabe des ATG1 Auftaugerätes war u. a. das Eisfreimachen von Bahnübergängen: [www.fotocommunity.de]

Während meiner Armeezeit "durfte" ich u. a. in Berlin Rummelsburg Reisezugwagen auftauen. Wenn ich vergleiche wie lange der Dampfstrahl gebraucht hat um ein paar cm Toilettenfallrohr aufzutauen weiß ich, dass ein paar km Schienennetz keine triviale Aufgabe sind.

Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß.

Die echte Seite über die Chemnitzer Straßenbahn: [www.strassenbahn-chemnitz.de]

+1 (o.w.T)

geschrieben von: Tw666

Datum: 17.02.21 12:51

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Re: ? Räumtechnik für vereiste Rillen

geschrieben von: jmh67

Datum: 17.02.21 13:37

Meine bescheidene Idee für den Anfang: Fleißig fahren (wenn es sein muss, auch während der Betriebspause), damit die Gleise frei bleiben. Bei einem zünftigen Schneesturm hilft das wahrscheinlich aber auch nicht viel, wobei Pulverschnee noch ziemlich leicht weggeschoben werden kann. Wenn schon mal Dreck und Schnee in den Rillenschienen ist: früher hatten manche Straßenbahnbetriebe sogar spezielle Arbeitswagen zum Reinigen derselben, in Sachsen hießen die "Zutschwagen". Kenne die Technik dahinter leider nicht und möchte behaupten, dass man auch damit in jedem Falle schnell bei der Sache sein müsste, bevor die Pampe gefriert.

Re: Sole ("Lauge") ...

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 17.02.21 14:08

...ist anscheinend nur bei der Straßenbahn umweltschädlich. Die Autobahnen hier in Rhein-Main wurden, trotz lächerlicher Schneehöhen, kräftig „gepökelt“, da spielt die Umweltverträglichkeit offenbar keine Rolle.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -