[...] Und zum Eisenbahnverkehrsknoten BER macht halt alleine die U7 Sinn, keine Tram oder sonstwas. [...]
Überhaupt nicht! Es zeigt ganz deutlich, dass die Planer in München und Hamburg cleverer sind und keine Nebelkerzen zünden. In Stuttgart kommen noch zwei Themen hinzu:Es waren die "no U-Bahn anywhere" Fanboys, die als Argument angeführt haben, dass man in München oder Hamburg ja auch keine zusätzliche U-Bahn zum Airport bauen würde. Die Beispiele Stuttgart und Düsseldorf zeigen aber, dass dieser Argument gegen eine U7 nach Schönefeld Blödsinn ist.
Eisenbahnverkehrsknoten am BER? Wovon träumst du nachts? Der Flughafen liegt abseits jeder Magistrale.Und zum Eisenbahnverkehrsknoten BER macht halt alleine die U7 Sinn, keine Tram oder sonstwas.
Wenn ich eine LOP mit 337 Punkten habe, dann sollte man bei beschränkter Ressourcenverfügbarkeit eben nicht bei Punkt 295 anfangen sondern bei Punkt 1!Dass es noch deutlich wichtigere U-Bahnlinien gäbe zweifelt wohl keinen an, sinnlos ist die U7 trotzdem nicht.
Du hast es noch immer nicht verstanden (weshalb ich im Folgenden das Entscheidende fett markiere) - es geht nicht allein um den Nutzen, es geht um das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen. Und dieses Prinzip gilt selbstverständlich für Neubauten schwächer ausgelasteter Linienenden - wobei der Nutzen dann natürlich auch die bessere Nutzung der schon bestehenden Linie umfasst, ebenso wie eben einen größeren ÖPNV-Anteil am Modal Split. Aber eben diese Zahlen werden nicht diskutiert, und stattdessen eine extrem optimistische Fahrgastprognose in den Raum geworfen (danke, Jay, für den Hinweis), die allenfalls dann eintritt, wenn sich Gewerbe- und Wohngebiete nach den optimistischsten Prognosen entwickeln.Das Argument, dass U-Bahnen am Linienende leerer sind als in in der Mitte, gegen U-Bahnen zu verwenden, ist ebenfalls ziemlicher Blödsinn. Mit der selben Argumentation muss man auch wahrscheinlich jede Linienverlängerung der Tram ablehnen, denn da dürfte ein Bus reichen, der bei entsprechender Ampelschaltung nicht länger als eine Tram benötigt und dank kleineter Gefäßgröße sogar eine bessere Feinerschließung garantiert.
Der Vergleich mit den "Altvorderen" zieht hier nicht. Als die U-Bahn in Berlin eingeführt wurde, war eben noch kein flächendeckendes Schnellbahnnetz in Berlin vorhanden. Es gab für das System einen echten Bedarf, das Auto als Konkurrenz war auch praktisch noch nicht vorhanden, so dass sich sogar annehmen ließ, mit U-Bahnstrecken Profite zu erzielen. An einigen Stellen zogen Schnellbahnlinien sogar die spätere Bebauung nach sich. Heute sind die Rahmenbedingungen anders. Linienführungen wurden früher im Zweifel eher an echtem Bedarf ausgerichtet. Ganz anders leider die heutige U-Bahnplanung für den Bezirk Spandau, die im Grunde genommen auf Manipulation beruht. Wenn ein U-Bahnbauprojekt kaum Fahrzeitvorteile gegebenüber einem vorhandenen, modernen Busnetz bietet - zum Teil sogar Fahrzeit-Nachteile - ist diese Planung schlichtwegs nichts wert. Die U-Bahn wird dadurch zum Selbstzweck, und das kann meines Erachtens letztlich nur scheitern - auch deshalb, weil mit dem erwartbaren Scheitern der jetzigen U-Bahnprojekte auch allerlei wichtigere Projekte ins Hintertreffen geraten dürften, nicht zuletzt im U-Bahnbereich.Nabend,
Die von Dir angesprochenen Investitionen für den Ausbau des U-Bahnnetzes sind unbedingt notwendig, schon als Investition in die Zukunft des ÖPNV in Berlin. Wenn unsere Altvorderen so gedacht und gehandelt hätten wie es auch Du hier schreibst würden wir Heute noch keine U-Bahn in Berlin haben und könnten uns an der Pferdebahn erfreuen.
Und jetzt ist es an Dir auch einmal nachzugeben ...
Nein. Bundesweit verteilen sich die Personenkilometerleistungen etwa so (Fuß-Rad-ÖV-MIV):Den besten Ertrag für die Verkehrswende würde übrigebs der flächendeckende Ausbau der Radinfrastruktur bringen. Ist im Vergleich zu schienengebundenem ÖPNV fast zum Nulltarif zu haben.
Aber Fahrradinfrastruktur macht dann auch wieder insbesondere Traminfrastruktur eher obsoleter, da die Tram tendenziell bei den Reiseweiten unterhalb der U-Bahn agiert.
Wenn man also überall Distanzen von 3-4 Kilometer super mit dem Rad zurücklegen könnte, würde das viele Tramprojekte tendenziell obsolet machen. Die U-Bahn agiert da hingegen in einer anderen Liga und kann nicht so einfach vom Fahrrad substituiert werden.
Richtig. Deshalb gehört ÖPNV und Radinfrastruktur auch viel stärker als bisher zusammengedacht.Den besten Ertrag für die Verkehrswende würde übrigebs der flächendeckende Ausbau der Radinfrastruktur bringen. Ist im Vergleich zu schienengebundenem ÖPNV fast zum Nulltarif zu haben.
Nicht zwangsläufig. Wenn man zuungsten des MIV sowohl eine Straßenbahntrasse als auch vernünftige Radwege baut, profitieren beide Verkehrsträger. Das Problem der aktuellen Verkehrspolitik ist doch, dass sie nur Verschiebungen innerhalb des Umweltverbundes fördert, statt den Umweltverbund als ganzes gegenüber dem MIV zu stärken. Das hätte nämlich vor allem zur Folge, dass man den MIV schwächen muss, durch radikale Maßnahmen. Stattdessen kommt immer die Ausrede, dass es doch erst Alternativen geben müsse, auch wenn direkt unter der umzubauenden Straße eine U-Bahn fährt...Aber Fahrradinfrastruktur macht dann auch wieder insbesondere Traminfrastruktur eher obsoleter, da die Tram tendenziell bei den Reiseweiten unterhalb der U-Bahn agiert.
Wenn man also überall Distanzen von 3-4 Kilometer super mit dem Rad zurücklegen könnte, würde das viele Tramprojekte tendenziell obsolet machen.
Das ist in dieser Pauschalität falsch - es trifft nur dann zu, wennDie U-Bahn agiert da hingegen in einer anderen Liga und kann nicht so einfach vom Fahrrad substituiert werden.
geschrieben von: Pio
Datum: 22.02.21 10:57
Wenn dem so wäre, wären Busse und Bahnen in Kreuzberg, Friedrichshain, Prenzlauer Berg und dem Teil Neuköllns innerhalb des S-Bahn-Rings doch besonders leer - das Gegenteil ist der Fall. Das ganze ist halt etwas komplexer als "Dann werden manche kurze Wege mit dem Rad statt öffentlich zurückgelegt und niemand fährt mehr Straßenbahn", weil es um die Summe aller Wege und nicht um einzelne Wege geht. Und jemand, der Wege mit dem Rad zurücklegt, wird für andere Wege dann eher den ÖPNV nutzen als ein Autobesitzende.Man muss halt sehen, dass eine massive Förderung des Radverkehrs zum Anknabbern des Marktanteils des ÖPNV auf Distanzen bis ca. 3km führt. Da sich Tram und Bus im Gegensatz zu U-Bahn und S-Bahn genau auf den Kurzstrecken besonders eignen, führt die Förderung des Radverkehrs da zu Problem für den ÖPNV.
Ja, wäre es. In Spandau hat der MIV einen Anteil von über 40 % an allen Wegen - demgegenüber in Friedrichshain-Kreuzberg von 13,5 %. Wer von den >40 % MIV-Anteil in Spandau weg will (auch wenn mir der Friedrichshainer Wert für Spandau sehr ambitioniert erscheint), muss flächendeckend den ÖPNV und den Radverkehr fördern, statt sie gegeneinander auszuspielen. Spandau hat übrigens 300.000 Einwohnende, viel mehr als andere Städte, die über ein Straßenbahnnetz verfügen oder dieses sogar ganz neu aufgebaut haben. Wieso sollte sich da kein Inselnetz lohnen?Auf das Beispiel Spandau übertragen: Fast der gesamte besiedelte Bereich befindet sich im Umkreis von 4km um das Rathaus und ist damit in bester Fahrradentfernung. Ob es da so klug wäre ein vor allem für den Binnenverkehr oder als Zubringen zu S- und U-Bahn agierendes eigenes Tram-Netz aufzubauen, wage ich da zu bewzeifeln.
Die Verlängerung der U7 zur Heerstraße bringt für lange Reiseweiten wenig, weil sie für diese für viele davon einen völlig absurden Umweg darstellt. Mit vorhandenen Bussen oder möglichen Straßenbahnen wäre man schon im Zentrum, während man mit der U7 noch durch die Siemensstadt gondelte. Durch den Umweg vom Magistratsweg über Heer- und Pichelsdorfer Straße wäre schon bis zum Rathaus der Zeitvorteil gegenüber dem Bus überschaubar.Die Verlängerung des S- und U-Bahn nach und in Spandau ermöglicht hingegen die Durchbindung auch für lange Reiseweiten.
Es wäre doch auch, wenn ich das richtig sehe, nur ein temporäres Inselnetz. Denn langfristig sollte das Spandauer Netz nach Osten und das Restberliner Netz nach Westen wachsen, bis die beiden sich irgendwann mal treffen. Und die Investition in einen Betriebshof Spandau braucht man sowieso, oder wie lange Aus-und Einrückfahrten soll man sich gönnen?Ja, wäre es. In Spandau hat der MIV einen Anteil von über 40 % an allen Wegen - demgegenüber in Friedrichshain-Kreuzberg von 13,5 %. Wer von den >40 % MIV-Anteil in Spandau weg will (auch wenn mir der Friedrichshainer Wert für Spandau sehr ambitioniert erscheint), muss flächendeckend den ÖPNV und den Radverkehr fördern, statt sie gegeneinander auszuspielen. Spandau hat übrigens 300.000 Einwohnende, viel mehr als andere Städte, die über ein Straßenbahnnetz verfügen oder dieses sogar ganz neu aufgebaut haben. Wieso sollte sich da kein Inselnetz lohnen?
Das stimmt natürlich. Und richtig cool wäre, wenn das Spandauer nicht nur mit dem Berliner, sodnern auch mit dem Potsdamer Netz zusammenachsen würde.def schrieb:Es wäre doch auch, wenn ich das richtig sehe, nur ein temporäres Inselnetz. Denn langfristig sollte das Spandauer Netz nach Osten und das Restberliner Netz nach Westen wachsen, bis die beiden sich irgendwann mal treffen. Und die Investition in einen Betriebshof Spandau braucht man sowieso, oder wie lange Aus-und Einrückfahrten soll man sich gönnen?Ja, wäre es. In Spandau hat der MIV einen Anteil von über 40 % an allen Wegen - demgegenüber in Friedrichshain-Kreuzberg von 13,5 %. Wer von den >40 % MIV-Anteil in Spandau weg will (auch wenn mir der Friedrichshainer Wert für Spandau sehr ambitioniert erscheint), muss flächendeckend den ÖPNV und den Radverkehr fördern, statt sie gegeneinander auszuspielen. Spandau hat übrigens 300.000 Einwohnende, viel mehr als andere Städte, die über ein Straßenbahnnetz verfügen oder dieses sogar ganz neu aufgebaut haben. Wieso sollte sich da kein Inselnetz lohnen?
Ich halte es seit der Wahl Günthers zur Senatorin und der Erkrankung von Kirchner sogar für wahrscheinlicher dass die Potsdamer schneller mit der Bahn in Spandau sind als die Berliner.Zitat:Das stimmt natürlich. Und richtig cool wäre, wenn das Spandauer nicht nur mit dem Berliner, sodnern auch mit dem Potsdamer Netz zusammenachsen würde.Betriebshof Spandau braucht man sowieso, oder wie lange Aus-und Einrückfahrten soll man sich gönnen?
wäre für das Potsdamer Netz nicht eher eine Ausweitung über Kleinmachnow in den Berliner Süden angebracht?Gernot schrieb:Das stimmt natürlich. Und richtig cool wäre, wenn das Spandauer nicht nur mit dem Berliner, sodnern auch mit dem Potsdamer Netz zusammenachsen würde.def schrieb:Es wäre doch auch, wenn ich das richtig sehe, nur ein temporäres Inselnetz. Denn langfristig sollte das Spandauer Netz nach Osten und das Restberliner Netz nach Westen wachsen, bis die beiden sich irgendwann mal treffen. Und die Investition in einen Betriebshof Spandau braucht man sowieso, oder wie lange Aus-und Einrückfahrten soll man sich gönnen?Ja, wäre es. In Spandau hat der MIV einen Anteil von über 40 % an allen Wegen - demgegenüber in Friedrichshain-Kreuzberg von 13,5 %. Wer von den >40 % MIV-Anteil in Spandau weg will (auch wenn mir der Friedrichshainer Wert für Spandau sehr ambitioniert erscheint), muss flächendeckend den ÖPNV und den Radverkehr fördern, statt sie gegeneinander auszuspielen. Spandau hat übrigens 300.000 Einwohnende, viel mehr als andere Städte, die über ein Straßenbahnnetz verfügen oder dieses sogar ganz neu aufgebaut haben. Wieso sollte sich da kein Inselnetz lohnen?
Da kann ja die Stammbahn helfen und die U3... ;)def schrieb:wäre für das Potsdamer Netz nicht eher eine Ausweitung über Kleinmachnow in den Berliner Süden angebracht?Gernot schrieb:Das stimmt natürlich. Und richtig cool wäre, wenn das Spandauer nicht nur mit dem Berliner, sodnern auch mit dem Potsdamer Netz zusammenachsen würde.def schrieb:Es wäre doch auch, wenn ich das richtig sehe, nur ein temporäres Inselnetz. Denn langfristig sollte das Spandauer Netz nach Osten und das Restberliner Netz nach Westen wachsen, bis die beiden sich irgendwann mal treffen. Und die Investition in einen Betriebshof Spandau braucht man sowieso, oder wie lange Aus-und Einrückfahrten soll man sich gönnen?Ja, wäre es. In Spandau hat der MIV einen Anteil von über 40 % an allen Wegen - demgegenüber in Friedrichshain-Kreuzberg von 13,5 %. Wer von den >40 % MIV-Anteil in Spandau weg will (auch wenn mir der Friedrichshainer Wert für Spandau sehr ambitioniert erscheint), muss flächendeckend den ÖPNV und den Radverkehr fördern, statt sie gegeneinander auszuspielen. Spandau hat übrigens 300.000 Einwohnende, viel mehr als andere Städte, die über ein Straßenbahnnetz verfügen oder dieses sogar ganz neu aufgebaut haben. Wieso sollte sich da kein Inselnetz lohnen?
Berlin muss planungsrechtlich in die Pötte kommen und baureife Projekte haben, damit das Bundesgeld des GVFG nicht weiter jedes Jahr zu über 50% nach BaWü fließt. Das ist ein Skandal, dan aber all die Länder ohne gute Projekte auch selbst zu verantworten haben.
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