Wäre mir neu. Einzige westdeutsche Partnerstadt von Chemnitz war und ist m.E. (und auch nach Wikipedia) Düsseldorf.Klassisches Beispiel: Gelsenkirchen und seine Partnerstadt Chemnitz, bei in etwa gleichgroß.
Wäre mir neu. Einzige westdeutsche Partnerstadt von Chemnitz war und ist m.E. (und auch nach Wikipedia) Düsseldorf.
Ach gucke...Zu der Zeit waren die Städte an Rhein und Ruhr noch dabei, ihre Stadtbahnlinien auszubauen. Das wäre vielleicht auch so zu Ende gegangen, aber die Lasten des Solidarpakts wurde den Städten noch zusätzlich aufgebürdet.
Nichtwissen macht nichts, wenn man nicht damit prahlt. Wie kommst Du auf das schmale Brett, dass Cottbus und die anderen ostdeutschen Kommunnen nach ihrer Sanierung (die ja längst nicht abgeschlossen ist) schuldenfrei wären?? Diese Kommunen haben genauso ihren Anteil geleistet und sich genauso verschuldet, um halbwegs dahin zu kommen, wo westdeutsche Kommunen längst waren.Gelsenkirchen hatte schon vor Jahren hohe Schulden und marode Infrastruktur,ChemnitzCottbus war quasi schuldenfrei und frisch saniert.
Aber einer der Hauptproduktionsstandorte befindet sich nach wie vor in Solingen...Bonn natürlich. Aber dir ist schon klar, dass der Standort Bonn eher aufgegeben wurde als Wilkau-Haßlau, ja?
Nein, auch modern nach Weltstandard. Das kannst Du jetzt glauben oder Du lässt es sein...Modern nach Ostblockstandard oder was?
... nachdem die hochgelobte Bundesbahn Anfang der 90er Jahre nicht mehr in der Lage war, mit eigenen Loks und Lokführern ihren Betrieb vollständig aufrecht zu erhalten. Da kam doch der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostens gerade Recht und rettete die Bundesbahn vor dem Offenbarungseid. Darüber spricht heute außerhalb der Bahnszene kein Mensch mehr...E-Loks aus DDR-Produktion sind übrigens tatsächlich noch jahrelang auf NRW-S-Bahn-Linien gefahren.
Mit guten Willen wäre da viel mehr möglich gewesen. Es gibt schließlich Konzerne, die haben gezeigt, was geht wenn man will. Henkel zum Beispiel, das leuchtende Beispiel aus NRW. Die kauften 1990 ihr früheres Zweigwerk in Genthin zurück und machten es fit für die Zukunft anstatt es plattzumachen. Das leuchtende Beispiel dauerte aber dann auch keine zwanzig Jahre. Dann brauchte Henkel das Werk in Genthin nicht mehr und machte es dicht, nachdem die Fördermittelbindefristen ausgelaufen waren. Henkel baute die gesamte Anlage in Genthin ab und verlagerte sie nach Düsseldorf. Dass man heute manch uninformierten Ossi Glauben macht, dass er mit dem Kauf der nun in Düsseldorf hergestellten Waschmittelmarke "Spee" etwas für seine ostdeutsche Heimat tut, passt dann noch gut ins Bild. Achja, Firmen aus NRW machen ja sowas nicht...Das Problem dürfte aber gewesen sein, dass unter den geänderten Voraussetzungen selbst Betriebe mit relativ moderner Ausstattung wirtschaftlich nicht mehr überlebensfähig gewesen sind.
Viele ja, aber nicht alle. Die Übrigen konnten die Ostwaren nicht mehr kaufen, weil sie von den westdeutsch dominierten Supermärkten gar nicht angeboten wurden. Das solltest Du nicht ausblenden, auch wenn Du davon keine Kenntnis hast...Tja, und viele haben sich auf Westprodukte gestürzt.
Ich habe nichts gegen die Nachrichten aus ARD und ZDF, und ich schrieb auch nichts von Fakenews. Aber die haben in ihren Hauptnachrichtensendungen nunmal kaum über die nur regional relevanten Geschehnisse berichtet und tun das ja auch heute kaum, das ist auch nicht deren Aufgabe. Wenn da täglich im Osten Firmen durch Westunternehmen übernommen und dann platt gemacht wurden, dann wurde davon kaum bei ARD und ZDF berichtet. Sowas kam nur in den hiesigen Regionalsendern. Dass Du deren Nachrichten nicht gesehen hast, wirft Dir keiner vor. Nur muss man sich dann nicht hinstellen und behaupten, es wäre nicht so gewesen, nur weil man es nicht wusste bzw. wissen konnte.Aber was hast du gegen Tagesthemen und heute-journal? Sind das für dich etwa "Lügenpresse" und "Fake-News-Medien"?
Nicht weitestgehend, sondern teilweise, das ist ein Unterschied. Aber macht das das Verhalten mancher westdeutscher Unternehmen besser?? Schließlich wurde damit genauso "Volkseigentum" verschleudert (die Treuhand war ja in Bundeshand, somit in "Volkseigentum") wie beim Ausschlachten von noch zu DDR-Zeiten modernisierten Betrieben.Die Maschinen, die im Osten abgebaut und im Westen wiederaufgebaut wurden stammten weitestgehend von der Treuhand
Das wussten wir selber, das musstest Du uns jetzt nicht schreiben, aber das war gerade auch nicht Thema. Vor allem dient auch das nicht als Erklärung für die Strategie des Plattmachens zur Ausschaltung lästiger Konkurrenz, die seinerzeit nicht wenige westdeutsche Unternehmen durchgezogen haben.Die DDR-Wirtschaft war (zumindest für ein kapitalistisches System) weitestgehend auf dem Boden.[...]
Nur waren viele westdeutschen Unternehmen nicht an dieser Erneuerung interessiert, sondern haben sich auf das Plattnmachen der vorher aufgekauften Konkurrenten beschränkt und auf diese Weise ihre Absatzmärkte erweitert, ohne die so manches dieser Unternehmen über kurz oder lang nicht überlebt hätte...Bei der Wiedervereinigung wurde sicherlich eine Menge zu brutal durchgezogen, die grundsätzliche Notwendigkeit für eine vollständige Erneuerung war aber gegeben.
Dir ist aber schon klar, dass manche der klassischen Bergbaustädte im Ruhrgebiet bereits in den 60er Jahren massive Zechen geschlossen haben und auch seit den 70er Jahren keine Steinkohle gefördert haben, ja? Die Wiedervereinigung kam dann etwa 20 Jahre später und bedeutete für die Städte, die gerade dabei waren, sie neu aufzustellen, einen schweren Schlag ins Kontor. Die erste Neugründung einer Hochschule erfolgte übrigens auch erst 1962, weil vorher das preußische Prinzip galt: "Die Arbeiter im Ruhrgebiet sollen Kohle fördern und Stahl produzieren - höhere Bildung brauchen sie nicht."Hallo Ruhri,
ich weiß nicht woher du deine Informationen hast, in Ostdeutschland scheinst du noch nicht gewesen zu sein.
Ich habe noch zu DDR-Zeiten erlebt, wie täglich 6 Zugpaare a 4000 Tonnen gute polnische Steinkohle ins Ruhrgebiet fuhren, diese Zügen fahren auch heute noch, es sind aber weitere vom privaten EVUs dazu gekommen.
Ich habe damals in der Tagesschau gesehen, wie die Zechen im Ruhrpott geschlossen wurden und genau da liegen die Ursachen für den Niedergang der Region und die Armut der Städte.
Ich habe etliche Jahre in NRW gearbeitet und live miterlebt, wie die Zechen in Hamm und Marl geschlossen wurden, dafür können wir im Osten nichts!
Ich sehe in deinen Aussagen nur Neid, weil ab 1990 die Gelder für eure "blühenden Landschaften" mit 16 Millionen Neubürgern geteilt werden mußten.
Jetzt bitte ich dich, die Abschweifungen vom Thema zu beenden, Besserung kannst du nur nach den nächsten Wahlen erwarten.
Gruß vom Ringbahner, welcher 15 Jahre Aufbau West geleistet hat ;-)
Wieso überteuert? Die Städte haben doch nur etwa 5% der Kosten getragen. Der Rest wurde von Bund und Land finanziert.Ach gucke...
Erst leistet man sich überteuerte und meist nicht notwendige Leuchtturmprojekte zu einer Zeit, in der der Niedergang des Ruhrgebietes längst abzusehen war. Dann heult man rum, wenn man wegen absehbar wegfallender Steuereinnahmen die Kredite für diese Leuchtturmprojekte nicht mehr finanzieren kann. Aber Schuld hat der Aufbau Ost, der dieselben Kommunen nur einen Bruchteil der Summen dieser Tunnel gekostet hat. Ich hatte Dich weiter oben nicht umsonst gefragt, wie hoch die Kredite waren, die nur wegen des Aufbau Ost aufgenommen worden sind. Ich schrieb ausdrücklich nicht von den zigfach höheren Kreditsummen für Leuchtturminvestitionen, von denen man hätte wissen können, dass man sie nie hätte abzahlen können. Kommunen in Bayern und BaWü waren da wohl schlauer, die wussten, was sie sich leisten können...
Und im Übrigen, das Ruhrgebiet hat damals schon seit Jahrzehnten auf Kosten des bundesdeutschen Steuerzahlers gelebt, ohne sich darüber zu beschweren. Denn die Steinkohle wäre ohne Milliardensubventionen gar nicht überlebensfähig gewesen. Da hatte der Bund das absehbare Siechtum nur über Jahrzehnte hinausgeschoben, und die Ruhrgebietskommunen haben kaum Vorsorge für die Zeit nach der Steinkohle getroffen, sondern stattdessen schon damals weit über ihre Verhältnisse gelebt.
Nichtwissen macht nichts, wenn man nicht damit prahlt. Wie kommst Du auf das schmale Brett, dass Cottbus und die anderen ostdeutschen Kommunen nach ihrer Sanierung (die ja längst nicht abgeschlossen ist) schuldenfrei wären?? Diese Kommunen haben genauso ihren Anteil geleistet und sich genauso verschuldet, um halbwegs dahin zu kommen, wo westdeutsche Kommunen längst waren.
Und in Bonn wird auch produziert, aber Gewerbe wird sicherlich eher in Grafschaft gezahlt. Fakt ist aber: Was immer Haribo vor 30 Jahren in Wilkau-Haßlau getan hat, ändert nichts daran, dass man den Betrieb noch für 30 Jahre aufrecht erhalten hat. Und das entspricht sicherlich nicht dem "Billig aufkaufen, ausschlachten und dicht machen", oder?Aber einer der Hauptproduktionsstandorte befindet sich nach wie vor in Solingen...
Nein, auch modern nach Weltstandard. Das kannst Du jetzt glauben oder Du lässt es sein...
... nachdem die hochgelobte Bundesbahn Anfang der 90er Jahre nicht mehr in der Lage war, mit eigenen Loks und Lokführern ihren Betrieb vollständig aufrecht zu erhalten. Da kam doch der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostens gerade Recht und rettete die Bundesbahn vor dem Offenbarungseid. Darüber spricht heute außerhalb der Bahnszene kein Mensch mehr...
Mit guten Willen wäre da viel mehr möglich gewesen. Es gibt schließlich Konzerne, die haben gezeigt, was geht wenn man will. Henkel zum Beispiel, das leuchtende Beispiel aus NRW. Die kauften 1990 ihr früheres Zweigwerk in Genthin zurück und machten es fit für die Zukunft anstatt es plattzumachen. Das leuchtende Beispiel dauerte aber dann auch keine zwanzig Jahre. Dann brauchte Henkel das Werk in Genthin nicht mehr und machte es dicht, nachdem die Fördermittelbindefristen ausgelaufen waren. Henkel baute die gesamte Anlage in Genthin ab und verlagerte sie nach Düsseldorf. Dass man heute manch uninformierten Ossi Glauben macht, dass er mit dem Kauf der nun in Düsseldorf hergestellten Waschmittelmarke "Spee" etwas für seine ostdeutsche Heimat tut, passt dann noch gut ins Bild. Achja, Firmen aus NRW machen ja sowas nicht...
Viele ja, aber nicht alle. Die Übrigen konnten die Ostwaren nicht mehr kaufen, weil sie von den westdeutsch dominierten Supermärkten gar nicht angeboten wurden. Das solltest Du nicht ausblenden, auch wenn Du davon keine Kenntnis hast...
Ich habe nichts gegen die Nachrichten aus ARD und ZDF, und ich schrieb auch nichts von Fakenews. Aber die haben in ihren Hauptnachrichtensendungen nunmal kaum über die nur regional relevanten Geschehnisse berichtet und tun das ja auch heute kaum, das ist auch nicht deren Aufgabe. Wenn da täglich im Osten Firmen durch Westunternehmen übernommen und dann platt gemacht wurden, dann wurde davon kaum bei ARD und ZDF berichtet. Sowas kam nur in den hiesigen Regionalsendern. Dass Du deren Nachrichten nicht gesehen hast, wirft Dir keiner vor. Nur muss man sich dann nicht hinstellen und behaupten, es wäre nicht so gewesen, nur weil man es nicht wusste bzw. wissen konnte.
Nicht weitestgehend, sondern teilweise, das ist ein Unterschied. Aber macht das das Verhalten mancher westdeutscher Unternehmen besser?? Schließlich wurde damit genauso "Volkseigentum" verschleudert (die Treuhand war ja in Bundeshand, somit in "Volkseigentum") wie beim Ausschlachten von noch zu DDR-Zeiten modernisierten Betrieben.
Das wussten wir selber, das musstest Du uns jetzt nicht schreiben, aber das war gerade auch nicht Thema. Vor allem dient auch das nicht als Erklärung für die Strategie des Plattmachens zur Ausschaltung lästiger Konkurrenz, die seinerzeit nicht wenige westdeutsche Unternehmen durchgezogen haben.
Nur waren viele westdeutschen Unternehmen nicht an dieser Erneuerung interessiert, sondern haben sich auf das Plattnmachen der vorher aufgekauften Konkurrenten beschränkt und auf diese Weise ihre Absatzmärkte erweitert, ohne die so manches dieser Unternehmen über kurz oder lang nicht überlebt hätte...
Gruß Peter
Ich hatte Dich schon zwei Mal nach konkreten Zahlen gefragt. Also, was bedeuten 5% von überteuerten und oft überdimensionierten Tunnelstrecken in Mark und Euro und was der Anteil der jeweiligen Stadt am Aufbau Ost??Wieso überteuert? Die Städte haben doch nur etwa 5% der Kosten getragen.
Ich schrieb es doch, man hat sich über Jahrzehnte hinweg ein Wolkenkuckucksheim erbaut und beschwert sich nun über finanzielle Lasten, die andere Städte im Bundesgebiet weitaus besser stemmen können. Der Steinkohlebergbau wurde viel zu lange künstlich am Leben gehalten, auf Kosten von Bund und Ländern und auf Kosten der Umwelt, und beides auch noch in die weite Zukunft hinein. Jahrzehntelang Subventionen kassieren und nun jammern, wenn man mal ein kleines Stück davon abgeben muss. Das ist die Kurzform, das kannst Du nicht wegdiskutieren.Als der Stadtbahnausbau begonnen wurde, haben manche übrigens argumentiert mit neuen Jobs für Bergleute (hat es kaum gegeben) und mit der Bevölkerungsentwicklung. Essen hätte dieser Tage etwa eine Millionenstadt sein sollen - die Prognose hat nicht so ganz gepasst. Zugleich plante man immer noch die Nordwanderung des Bergbaus, der in dieser Form niemals stattgefunden hat.
Das Geld, was vor der Wiedervereinigung jahrzehntelang in Gelsenkirchen investiert wurde, kam in großen Teilen auch nicht aus Gelsenkirchen.Das Geld, das Gelsenkirchen für den Solidarpakt hatte aufnehmen müssen, wurde (von der Höhe her gesehen) in Projekte in Cottbus investiert.
Die Produkte mögen hier und da veraltet gewesen sein (was aber auch oft nicht zutraf), sie waren vor allem aber nachhaltig produziert. Die hielten ein Vielfaches von dem, was billig im anderen Teil Deutschlands produziert wurde und wird. Auch das war vielen Unternehmen ein Dorn im Auge. Produkte, die robust sind und die man einfach reparieren kann, kann man nicht durch neu produzierte Produkte ersetzen. Hat man seinerzeit einfach die kaputte Laugenpumpe in der Waschmaschine ersetzt, kommt man heute kaum noch ran, muss die halbe Maschine auseinander bauen und zahlt in Summe fast genauso viel wie für eine Neue. Und da man bei dem heutigen Billigkram darauf wetten kann, dass nach der Laugenpumpe bald das Wassereinlassventil und der Steuerblock die Grätsche machen, kauft man auch gleich eine neue Maschine. Das freut den Unternehmer, deswegen musste vielerorts die Produktion haltbarer Produkte platt gemacht werden.Wenn du mit modernen Produktionsmitteln veraltete Produkte herstellst, gewinnst du keinen Blumentopf.
Doch, beide haben es getan, wenn auch nicht sofort. Man zieht die Produktion in die eine Hälfte Deutschlands ab und degradiert die Menschen in der anderen Hälfte vom Produzenten zum Verbraucher. Genau das passierte im großen Stil in den 90ern. Und auch wenn Du es weiter abstreitest, da waren mit Sicherheit auch Firmen aus NRW beteiligt.Zitat:Tja, offensichtlich nicht!Dass man heute manch uninformierten Ossi Glauben macht, dass er mit dem Kauf der nun in Düsseldorf hergestellten Waschmittelmarke "Spee" etwas für seine ostdeutsche Heimat tut, passt dann noch gut ins Bild. Achja, Firmen aus NRW machen ja sowas nicht...
Das macht die Verschleuderung des Volksvermögens nach 1990 besser??Die wahre Verschleuderung dieses Volksvermögens hatte aber eben schon zuvor begonnen.
Die Rufe kamen auch deshalb, weil da einer hier blühende Landschaften versprochen hatte, ohne zu verraten, dass das nur auf platt gemachten Firmengrundstücken geht. Der hat dafür gesorgt, dass seine Gefolgsleute hier zusätzliche Absatzmärkte finden anstatt hier den Aufbau einer gesunden Wirtschaft zu fördern. Ich schrieb es schon mehrfach, ohne diese zusätzlichen Absatzmärkte hätte es keinen Aufschwung West gegeben. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass wenigstens ein kleiner Teil dieses Aufschwungs wieder dorthin zurück gebracht wurde, wo er her kam, nämlich in den Osten.Da mag es gute Lobbyarbeit gegeben haben, und die Befriedigung der Rufe "von der Straße" nach einer Währungsreform hat da ihr übriges getan.
Sollen wir da jetzt noch ausdrücklich Danke sagen?? Ich hätte erwartet, dass die diese Standorte im Osten dauerhaft erhalten und nicht dann platt machen, wenn der Absatz im Westen einbricht. Warum hat Henkel nicht sein Werk in Düsseldorf geschlossen sondern stattdessen die einst mit Fördermitteln aufgebauten Produktionsanlagen von Genthin nach Düsseldorf verschleppt??Mit der löblichen Ausnahme von Firmen wie Haribo und Henkel, die ihre übernommenen Oststandorte noch jahrzehntelang aufrecht erhalten haben. Stimmt doch, oder?
Ich hatte Dich schon zwei Mal nach konkreten Zahlen gefragt. Also, was bedeuten 5% von überteuerten und oft überdimensionierten Tunnelstrecken in Mark und Euro und was der Anteil der jeweiligen Stadt am Aufbau Ost??
Ich schrieb es doch, man hat sich über Jahrzehnte hinweg ein Wolkenkuckucksheim erbaut und beschwert sich nun über finanzielle Lasten, die andere Städte im Bundesgebiet weitaus besser stemmen können. Der Steinkohlebergbau wurde viel zu lange künstlich am Leben gehalten, auf Kosten von Bund und Ländern und auf Kosten der Umwelt, und beides auch noch in die weite Zukunft hinein. Jahrzehntelang Subventionen kassieren und nun jammern, wenn man mal ein kleines Stück davon abgeben muss. Das ist die Kurzform, das kannst Du nicht wegdiskutieren.
Das Geld, was vor der Wiedervereinigung jahrzehntelang in Gelsenkirchen investiert wurde, kam in großen Teilen auch nicht aus Gelsenkirchen.
Die Produkte mögen hier und da veraltet gewesen sein (was aber auch oft nicht zutraf), sie waren vor allem aber nachhaltig produziert. Die hielten ein Vielfaches von dem, was billig im anderen Teil Deutschlands produziert wurde und wird. Auch das war vielen Unternehmen ein Dorn im Auge. Produkte, die robust sind und die man einfach reparieren kann, kann man nicht durch neu produzierte Produkte ersetzen. Hat man seinerzeit einfach die kaputte Laugenpumpe in der Waschmaschine ersetzt, kommt man heute kaum noch ran, muss die halbe Maschine auseinander bauen und zahlt in Summe fast genauso viel wie für eine Neue. Und da man bei dem heutigen Billigkram darauf wetten kann, dass nach der Laugenpumpe bald das Wassereinlassventil und der Steuerblock die Grätsche machen, kauft man auch gleich eine neue Maschine. Das freut den Unternehmer, deswegen musste vielerorts die Produktion haltbarer Produkte platt gemacht werden.
Doch, beide haben es getan, wenn auch nicht sofort. Man zieht die Produktion in die eine Hälfte Deutschlands ab und degradiert die Menschen in der anderen Hälfte vom Produzenten zum Verbraucher. Genau das passierte im großen Stil in den 90ern. Und auch wenn Du es weiter abstreitest, da waren mit Sicherheit auch Firmen aus NRW beteiligt.
Das macht die Verschleuderung des Volksvermögens nach 1990 besser??
Die Rufe kamen auch deshalb, weil da einer hier blühende Landschaften versprochen hatte, ohne zu verraten, dass das nur auf platt gemachten Firmengrundstücken geht. Der hat dafür gesorgt, dass seine Gefolgsleute hier zusätzliche Absatzmärkte finden anstatt hier den Aufbau einer gesunden Wirtschaft zu fördern. Ich schrieb es schon mehrfach, ohne diese zusätzlichen Absatzmärkte hätte es keinen Aufschwung West gegeben. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass wenigstens ein kleiner Teil dieses Aufschwungs wieder dorthin zurück gebracht wurde, wo er her kam, nämlich in den Osten.
Sollen wir da jetzt noch ausdrücklich Danke sagen?? Ich hätte erwartet, dass die diese Standorte im Osten dauerhaft erhalten und nicht dann platt machen, wenn der Absatz im Westen einbricht. Warum hat Henkel nicht sein Werk in Düsseldorf geschlossen sondern stattdessen die einst mit Fördermitteln aufgebauten Produktionsanlagen von Genthin nach Düsseldorf verschleppt??
Gruß
Peter
Nicht ganz Deutschland. Und vor allem nicht zu dem künstlich nach unten gedrückten Preis. Ein frühzeitiger Abbau der Subventionen hätte dazu geführt, dass man sich weit früher nach passenden Alternativen umgesehen hätte. So aber hat man mit steigenden Subventionen eine Industrie am Leben gehalten, die schon lange auf dem absteigenden Ast stand. Damit hätten man uns die Ewigkeitskosten in dem Umfang wie heute erforderlich nämlich sparen können. Wo kein Abbau in hunderten Metern Tiefe, da keine Grube, da kein Grubenwasser, was abgepumpt werden muss. Wieso kommen eigentlich nicht die Steinkohlekonzerne dafür auf, die jahrzehntelang schon an den Subventionen verdient haben??Dir ist aber schon klar, dass ganz Deutschland diese Kohle über einen langen Zeitraum dringend gebraucht hat, ja? Und der Begriff "Ewigkeitskosten" ist dir sicherlich auch bekannt?
Wo sind denn nun die Zahlen, die Deine Vorwürfe erklären könnten??dass armen und hoch verschuldeten Städten Lasten für den Aufbau Ost aufgebürdet wurden
Dazu braucht es keine Gesetze, sondern Vernunft (auch der Verbraucher) und ein klein wenig Verzicht auf den ausschließlichen Kurs der Unternehmen ausgerichtet an Profiten.Wenn einer Gesellschaft Nachhaltigkeit wichtig ist, muss sie sich entsprechende Gesetze geben.
Warum geilst Du Dich an diesen drei Firmen auf und blendest die hunderten auch aus NRW aus, die anders gehandelt haben?? Es geht dabei nicht nur um die großen Namen, sondern auch um viele Klein- und Mittelständler.Brandt etwa? Aber halten wir es noch einmal fest: Haribo und Henkel haben noch zig Jahre nach der Wiedervereinigung im Osten produziert.
Mit Sicherheit nicht. Es gab eine Reihe Betriebe, die gut in Schuss waren, und es gab vor allem auch welche, deren Anlagen man plünderte um sie im goldenen Westen wieder aufzubauen. Alles Volksvermögen aus VEB-Zeiten, welches im Besitz der Treuhand immer noch Volksvermögen war.Was gab es da noch zu verschleudern? Das Volksvermögen, was in deinen Augen noch da gewesen ist und "verschleudert" wurde, bestand zu diesem Zeitpunkt bereits nur noch auf dem Papier.
Ein typischer Satz von jemanden, der nie hier war, die Betriebe hier nicht kannte und sein "Wissen" hauptsächlich aus der westlich-regionalen Presse bezog.Mit anderen Worten: Die Menschen haben geglaubt, dass ihre Betrieb noch etwas wert gewesen wären, aber dem war schon längst nicht mehr so.
Na ja, wenn ich da an die "Verschleuderung von Volksvermögen" oder das "Abbauen und Plattmachen" denke, über das in diesem Thread bereits fabuliert wurde, dann drehen sich das einige andere hier auch immer so zurecht, wie sie es brauchen.Solange Du Dir die Dinge immer wieder passend zurecht drehst, werden wir wohl nicht auf einen grünen Zweig kommen...
Nicht ganz Deutschland. Und vor allem nicht zu dem künstlich nach unten gedrückten Preis. Ein frühzeitiger Abbau der Subventionen hätte dazu geführt, dass man sich weit früher nach passenden Alternativen umgesehen hätte. So aber hat man mit steigenden Subventionen eine Industrie am Leben gehalten, die schon lange auf dem absteigenden Ast stand. Damit hätten man uns die Ewigkeitskosten in dem Umfang wie heute erforderlich nämlich sparen können. Wo kein Abbau in hunderten Metern Tiefe, da keine Grube, da kein Grubenwasser, was abgepumpt werden muss. Wieso kommen eigentlich nicht die Steinkohlekonzerne dafür auf, die jahrzehntelang schon an den Subventionen verdient haben??
Wo sind denn nun die Zahlen, die Deine Vorwürfe erklären könnten??
Dazu braucht es keine Gesetze, sondern Vernunft (auch der Verbraucher) und ein klein wenig Verzicht auf den ausschließlichen Kurs der Unternehmen ausgerichtet an Profiten.
Warum geilst Du Dich an diesen drei Firmen auf und blendest die hunderten auch aus NRW aus, die anders gehandelt haben?? Es geht dabei nicht nur um die großen Namen, sondern auch um viele Klein- und Mittelständler.
Mit Sicherheit nicht. Es gab eine Reihe Betriebe, die gut in Schuss waren, und es gab vor allem auch welche, deren Anlagen man plünderte um sie im goldenen Westen wieder aufzubauen. Alles Volksvermögen aus VEB-Zeiten, welches im Besitz der Treuhand immer noch Volksvermögen war.
Ein typischer Satz von jemanden, der nie hier war, die Betriebe hier nicht kannte und sein "Wissen" hauptsächlich aus der westlich-regionalen Presse bezog.
Gruß Peter
Es gab eine Reihe Betriebe, die gut in Schuss waren, und es gab vor allem auch welche, deren Anlagen man plünderte um sie im goldenen Westen wieder aufzubauen.
Ich glaube er verwechselt das mit der Sowjetunion nach dem 2. WeltkriegMD 612 schrieb:Mehr als Einzelfälle? Hast Du Beispiele für im Osten demontierte und im Westen wieder aufgebaute Anlagen?Es gab eine Reihe Betriebe, die gut in Schuss waren, und es gab vor allem auch welche, deren Anlagen man plünderte um sie im goldenen Westen wieder aufzubauen.
Der ganze Osten Deutschlands brauchte die Steinkohle aus dem Ruhrgebiet nicht. Es war zwar nicht einfach, aber einerseits konnte die durch Braunkohle, Braunkohlebriketts oder BHT-Koks ersetzt werden, andererseits gab es ja noch Steinkohle aus Schlesien. Mit letzteren konnten die Kollegen seinerzeit auch die Dampfloks betreiben. Und auch die westlichen Bundesländer hätten Ersatz gefunden, wenn es keine Steinkohle gegeben hätte oder die für den jeweiligen Produktionsprozess mangels Milliardensubventionen unbezahlbar teuer geworden wäre. Es ist ja nicht so, dass das Kohle aus dem Ruhrgebiet unersetzbar gewesen wäre, man hielt sie dort nur dafür...Gut, das Saarland hat die Ruhrkohle sicherlich nicht gebraucht, und vielleicht die Lausitz und angrenzende Gegenden nicht, denn da gab bzw. gibt es Stein- und Braunkohle.
Es war Deine Behauptung, die darfst Du gerne untermauern. Ansonsten musst Du Dich nicht wundern, dass diese Behauptungen angezweifelt werden.Woher bitte soll ich genaue Zahlen haben, hm?
Wir fallen auf die Knie und werden unsere Brüder und Schwestern in NRW auf alle Ewigkeit in tiefster Dankbarkeit in Erinnerung behalten...Henkel hat 20 Jahre lang im Osten produziert, Haribo sogar 30. Nachhaltiger kann das niemand erwarten.
Es gab genügend Fernsehreportagen dazu im hiesigen Dreiländerprogramm. Du wirst mir verzeihen, dass ich mir die Firmenamen über die vergangenen drei Jahrzehnte hinweg nicht gemerkt habe. Ein prominentes Beispiel hatte ich allerdings schon benannt, auch wenn der Abbau und die Verlagerung der Anlagen erst ein paar Jahre später nach Ablauf der Fördermittelbindefristen stattfand: der Waschmittelhersteller Henkel, der die Anlagen in Genthin abgebaut und nach Düsseldorf verlagert hat.Mehr als Einzelfälle? Hast Du Beispiele für im Osten demontierte und im Westen wieder aufgebaute Anlagen?
Und auch die westlichen Bundesländer hätten Ersatz gefunden, wenn es keine Steinkohle gegeben hätte oder die für den jeweiligen Produktionsprozess mangels Milliardensubventionen unbezahlbar teuer geworden wäre. Es ist ja nicht so, dass das Kohle aus dem Ruhrgebiet unersetzbar gewesen wäre, man hielt sie dort nur dafür...
kaufhalle schrieb:Es gab genügend Fernsehreportagen dazu im hiesigen Dreiländerprogramm. Du wirst mir verzeihen, dass ich mir die Firmenamen über die vergangenen drei Jahrzehnte hinweg nicht gemerkt habe.Mehr als Einzelfälle? Hast Du Beispiele für im Osten demontierte und im Westen wieder aufgebaute Anlagen?
Ein prominentes Beispiel hatte ich allerdings schon benannt, auch wenn der Abbau und die Verlagerung der Anlagen erst ein paar Jahre später nach Ablauf der Fördermittelbindefristen stattfand: der Waschmittelhersteller Henkel, der die Anlagen in Genthin abgebaut und nach Düsseldorf verlagert hat.
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