Den Gedanken hatte ich schon, als ich den Namen des Threaderstellers sah.Hallo,
Warum muss ich bei dem Threadstarter bloß an Osterspai denken?
Wer ist denn gegen ÖPNV?Wer gegen ÖPNV ist, dem ist nicht mehr zu helfen.
Ganz deiner Meinung.Schaut euch doch mal den Namen, das Registrierungsdatum, und die bisherigen Beiträge des Users an.
Schön wie einige wieder mal über sein Stöckchen gesprungen sind. Antworten werden von ihm sicher nicht kommen.
9 Antworten innerhalb von 30 Minuten...
Ich habe mir mal die in dem Abendblatt-Artikel verlinkte Studie zur Berliner U-Bahn angeschaut und bin der Meinung, dass diese von falschen Werten ausgeht.Der BUND hat für U-Bahnen eine fatale ökologische Bilanz errechnet. Der Bau verursacht einen fürchterlich hohen CO2-Ausstoß, der erst durch einen 100-jährigen Dauerbetrieb der U-Bahn kompensiert werden kann. Das ist illusorisch. Die Klimabilanz wurde für die Berliner U-Bahn errechnet, das Ergebnis ist aber allgemein gültig. Deshalb ist der Bund auch gegen den Bau einer fünften U-Bahn-Linie in Hamburg.
[www.abendblatt.de]
geschrieben von: userCman
Datum: 08.01.21 23:52
Wo stellt der BUND "richtige" Fragen? Wo stellt er überhaupt Fragen? Er behauptet was. Auf Bais einer eindimensionalen Betrachtung. Das ist für die Debatte kein Beitrag.Aber ob man diesen per Straßenbahn oder U-Bahn durchführt darf man doch wohl diskutieren? Ob man sich mal um das Thema Verkehrsminimierung kümmert und den Ausbau jeder bauintensiven Verkehrsinfrastruktur sein lässt - das darf man ja wohl mal diskutieren?
Der Verkehrs- und der Bausektor sind die größten Schlafmützen beim Klimaschutz. Es wird Zeit, dass man hier mal bequeme Wahrheiten in Frage stellt. In so fern stellt der BUND genau die richtigen Fragen. Wer das schon im Ansatz nicht versteht - DEM ist nicht zu helfen.
Ben.Skye schrieb:Wo stellt der BUND "richtige" Fragen? Wo stellt er überhaupt Fragen? Er behauptet was. Auf Bais einer eindimensionalen Betrachtung. Das ist für die Debatte kein Beitrag.Aber ob man diesen per Straßenbahn oder U-Bahn durchführt darf man doch wohl diskutieren? Ob man sich mal um das Thema Verkehrsminimierung kümmert und den Ausbau jeder bauintensiven Verkehrsinfrastruktur sein lässt - das darf man ja wohl mal diskutieren?
Der Verkehrs- und der Bausektor sind die größten Schlafmützen beim Klimaschutz. Es wird Zeit, dass man hier mal bequeme Wahrheiten in Frage stellt. In so fern stellt der BUND genau die richtigen Fragen. Wer das schon im Ansatz nicht versteht - DEM ist nicht zu helfen.
Die Frage, welches Verkehrsmittel wo geeignet ist, muss man schon konkret vor Ort betrachten. Beispiel München: Den Bau der U9 stellen nicht mal die Grünen in Frage, fordern aber zur Ergänzung zahlreiche Tram-Querverbindungen. Welchen Debattenbeitrag liefert dazu bitte die BUND-Behauptung? Garkeinen.
Ich sehe eher den gegenteiligen Effekt: Manch Autofahrer wird denken "ÖV ist klimaschädlich, sagt sogar der BUND, also fahre ich weiter Auto". Prima gemacht, echt klasse.
Blöd ist halt, dass Verbrennungsmotoren per se einen ziemlich schlechten Wirkungsgrad im Gegensatz zum Elektromotor aufweisen. Wird Kraftstoff mit einer gar nicht mal so hohen Energiedichte dazugenommen ist der Wirkungsgrad noch viel geringer.Umgekehrt könnte man die Kraftstoffe für herkömmliche PKW, LKW und Busse regenerativ herstellen. Das bringt zwar nicht ganz so viel in Sachen Schadstoffen (synthetische Kraftstoffe sind sauberer als fossile) und Lärm, aber vermutlich deutlich mehr für Klima- und Umweltschutz. Vermutlich könnte man sich da sogar ein paar Synthesewerke in wirtschaftlich eher schwach entwickelten Ländern leisten, die zudem noch hochwertigere Arbeitsplätze schaffen würden.
Zumal die Akkus am Ende des Fahrzeuglebens für eine weitere Anwendung als stationärer Speicher (siehe [www.mobilegeeks.de] ) oder für das Recycling (siehe [www.duesenfeld.com] ) taugen, was den Footprint weiter mindert.Ruhri schrieb:Blöd ist halt, dass Verbrennungsmotoren per se einen ziemlich schlechten Wirkungsgrad im Gegensatz zum Elektromotor aufweisen. Wird Kraftstoff mit einer gar nicht mal so hohen Energiedichte dazugenommen ist der Wirkungsgrad noch viel geringer.Umgekehrt könnte man die Kraftstoffe für herkömmliche PKW, LKW und Busse regenerativ herstellen. Das bringt zwar nicht ganz so viel in Sachen Schadstoffen (synthetische Kraftstoffe sind sauberer als fossile) und Lärm, aber vermutlich deutlich mehr für Klima- und Umweltschutz. Vermutlich könnte man sich da sogar ein paar Synthesewerke in wirtschaftlich eher schwach entwickelten Ländern leisten, die zudem noch hochwertigere Arbeitsplätze schaffen würden.
Ein ID3 benötigt um die 20kWh pro 100 Kilometer, ein neuer Golf um die 6 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern.
Schlussendlich haben E-Fuels einen Wirkungsgrad zwischen 10 und 15 Prozent, während ein Elektroauto 70-80 Prozent (Power-To-Weel also Stromverbraucht von der Produktion bis zum Antrieb) Wirkungsgrad hat.
Benötigt man für 100 Kilometer im ID3 also 25kWh Strom, werden für 100 Kilometer im Golf rund 170kWh Strom aufgewandt (ein Liter E-Diesel benötigt 30 kWh Strom in der Produktion).
Da amortisiert sich die energieaufwändige Produktion der Akkus recht schnell...
Große Reichweite als Anforderung wird häufig überschätzt, mit meinem Tesla Model 3 muss ich auf der Langstrecke etwa alle 300-350 km für eine halbe Stunde nachladen. Bei der üblichen Stau- und Baustellengeplagten Autobahn ist das nach etwa 3 Stunden Fahrtzeit, also genau dann, wenn man eh eine Pause machen sollte. Diese kann man auch bequem mit Entsorgungsgängen und Nahrungsaufnahme verbinden. Im Oktober hatte ich einen Audi e-tron 2 Wochen lang getestet, dessen geringe Reichweite mich allerdings etwas überrascht hatte. Mit dem musste man schon nach etwa 150 km an die Ladesäule, also schon nach 1,5 h, was sich auf den Langstreckenfahrten als recht lästig herausstellte. Für jemand, der mit seiner Familie und Gepäck nur rund um den Kirchturm fährt, aber sicherlich ein brauchbares Fahrzeug. Aber immerhin gibt es ausreichend Ladesäulen, sodass die kurze Reichweite des Audis dann auch nicht so das Problem war. Mit den stetig sinkenden Preisen für Akkus wird es sicherlich für die Hersteller einfacher, Fahrzeuge mit großen Akku günstiger an den Mann/Frau zu bringen.E-Fuels sind eigentlich nur was für LKW oder ähnliches, wo man lange Strecken ohne große Wartezeiten überbrücken muss. Für private Fahrten sind batterieelektrische Fahrzeuge das nonplusultra. Schön wäre natürlich ein gut ausgebautes Schnelladenetz und Reichweiten um die 500-800 Kilometer. Das dürfte aber in der nächsten Zeit noch kommen.
Dazu: Lithium ist ziemlich gut recyclebar, was man von Öl nicht gerade behaupten kann.
Grüße zurückFreundliche Grüße
666
geschrieben von: Schmalspurbahnfreund
Datum: 09.01.21 01:53
In München ist es auch so. Es sind in erster Linie Strecken im Strassenraum verschwunden. Von der Kapazität könnte der Verkehr weder mit Tram noch mit Autos bewältigt werden. Tram müsste teilweise im 20s-Takt fahren.Diese oft angeführte These bezweifle ich. In meiner Heimatstadt Köln hat nur ein Bruchteil der Tunnelkilometer dazu geführt, dass an der Oberfläche mehr Platz für die Autos ist. Der so gewonnene Raum kam meist den Fußgängern, Radfahrern und ein paar neu gepflanzten Bäumen zugute. Die Zahl der Fahrspuren blieb aber meist gleich. Höchstens dass die Autos sich die Spur nicht mehr mit der Straßenbahn teilen müssen, was aber für beide Seiten Vorteile hat.
Auch Elektroautos verstopfen Strassen und gefährden Menschen. Ein anderer Antrieb löst allenfalls das Problem der lokalen Luftverschmutzung.Meine Meinung dazu: Wir sind mitten in einer Energie- und Verkehrswende weg von klimaschädlicher Stromerzeugung und Umwelt verschmutzendem Verkehr hin zu Ökostrom aus rein regenerativen Quellen und E-Mobilität. Es ist nur eine Frage der Zeit, längstens 20 Jahre, bis wir nur noch saubere Autos auf unseren Straßen haben, die nahezu geräuschlos und gut fürs Klima sind. Etwa alle 12-15 Jahre wird der gesamtdeutsche Kfz-Pool komplett erneuert. Deshalb sollte kein Geld in fragwürdige Neuprojekte des ÖPNV investiert werden, die sich ökologisch erst irgendwann gegen Ende dieses oder im nächsten Jahrhundert rechnen.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 09.01.21 10:52
Viele verwechseln den Begriff Verkehrswende mit Energiewende bzw. vermischen ihn. Dabei hat Verkehrswende fast rein gar nichts mit dem Umstieg von Verbrenner auf Elektro zutun. Verkehrwende heißt für mich, dass man die Ressource Auto effizienter einsetzt. 1,1 - 1,3 Personen in einem Fahrzeug im Schnitt ist definitiv nicht effizient.Adolf Ülzen schrieb:Auch Elektroautos verstopfen Strassen und gefährden Menschen. Ein anderer Antrieb löst allenfalls das Problem der lokalen Luftverschmutzung.Meine Meinung dazu: Wir sind mitten in einer Energie- und Verkehrswende weg von klimaschädlicher Stromerzeugung und Umwelt verschmutzendem Verkehr hin zu Ökostrom aus rein regenerativen Quellen und E-Mobilität. Es ist nur eine Frage der Zeit, längstens 20 Jahre, bis wir nur noch saubere Autos auf unseren Straßen haben, die nahezu geräuschlos und gut fürs Klima sind. Etwa alle 12-15 Jahre wird der gesamtdeutsche Kfz-Pool komplett erneuert. Deshalb sollte kein Geld in fragwürdige Neuprojekte des ÖPNV investiert werden, die sich ökologisch erst irgendwann gegen Ende dieses oder im nächsten Jahrhundert rechnen.
Und ein Fahrzeug, das im Schnitt 23 Stunden täglich nicht genutzt wird sowieso nicht.Viele verwechseln den Begriff Verkehrswende mit Energiewende bzw. vermischen ihn. Dabei hat Verkehrswende fast rein gar nichts mit dem Umstieg von Verbrenner auf Elektro zutun. Verkehrwende heißt für mich, dass man die Ressource Auto effizienter einsetzt. 1,1 - 1,3 Personen in einem Fahrzeug im Schnitt ist definitiv nicht effizient.
So einfach ist es auch nicht. Wenn grosse Massen zu befördern sind, ist die U-Bahn erste Wahl. Ein U-Bahnzug fährt in München so viele Leute wie vier Tramzüge. Selbst mit Doppeltraktionen kommt man maximal auf 2. Mehr geht nicht wegen der StVO. In München werden die wichtigsten Strecken der U-Bahn mittlerweile alle 2 min befahren. Dazu kommt auch noch, dass Niederflur die Höchstgeschwindigkeit der Bahnen eher senkt und auch der Fahrkomfort bei höheren Geschwindigkeiten niedriger ist. Manche U-Bahnen als Prestigeprojekte sind allerdings überflüssig.In diesem Forum (!) sollte JEDEM bewusst sein, dass eine U-Bahn mit Abstand das teuerste öffentliche Verkehrsmittel ist.
Der Bau ist kompliziert und reißt das Umfeld in jahrelange Bauphasen, die Flächenerschließung ist eher überschaubar
und auf Dauer sind Tunnelanlagen teurer in der Instandhaltung. Dazu kommen noch die Kosten für die Haltestellen,
die womöglich dauerhaft künstlich beleuchtet werden müssen, es sind Bauwerke für barrierefreien Zugang nötig
(Rolltreppen, Lift) und eine niveaugleiche Kreuzung von Strecken im Tunnel geht auch nicht.
Ich sehe in der Aussage des BUND KEINE Spinnerei (bitte erstmal Schaum vom Mund wischen), sondern eher eine
Empfehlung von Straßenbahnen! Die können viel mehr Haltestellen haben, im eigenen Gleiskörper können die
innerorts auch 70km/h fahren.
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