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[HRO & HBS] ? Frage zu Unfallursache ?

geschrieben von: Malte65

Datum: 21.11.20 22:57

Guten Abend!

In diesem Jahr gab es in den Städten Halberstadt und Rostock jeweils ein schweren Straßenbahnunfall.
In Halberstadt stießen zwei Fahrzeuge zusammen,
in Rostock fuhr ein Linienzug auf eine Werkstattfahrt (Bremsprobe) auf.
Hier wurde entsprechend berichtet.

Die Unfallursache (z.B. ob menschliches oder technisches Versagen) hören meist die Einheimischen.
Gibt es zu der Ursache Informationen, z.B. auch in der örtlichen Presse?
Der ein oder andere Einheimische hat vermutlich etwas darüber erfahren.

Danke für Beantwortung,
Malte

Re: [HRO & HBS] ? Frage zu Unfallursache ?

geschrieben von: Ditmar

Datum: 22.11.20 01:14

HBS: Hier hatte der eine Fahrer die Weichenstellung nicht beachtet, so daß beide Wagen mit etwa 10 km/h zusammenprallten. Quelle: GF Stein.
Ich verstehe nicht, warum die Vorfälle jetzt derart selektiv (es gab noch mehr Vorfälle, s.o.) nochmals aufgewärmt werden sollen.
Hier sollten zumindest offizielle Ergebnisse des nunmehr in HBS geführten staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahrens abgewartet werden. Die bisher bekannte Faktenlage hat Ditmar korrekt dargestellt.
Die Ursachen in Braunschweig und Köln lagen ähnlich wie in Halberstadt. Rostock fällt eher aus der Serie heraus, weil das ein Auffahrunfall und keine Kollision nach einer Linksweiche war. Die lokalen Medien haben auch zur Unfallursache in BS, HBS und K einiges geschrieben.

Ich sehe das mMn grundsätzliche und nicht auf einzelne Betriebsdetails eingrenzbare Problem in der Nicht-Abhängigkeit (nicht-Verriegelung) der Fahrtfreigabe im Balkensignal von den Weichenlage-Signalen. Ein Begegnungsausschluss für beiderseits "geradeaus" bei auf Abzweig liegender Weiche und umgekehrt (Weiche blockiert auf "Geradeaus" bei entsprechender Balken-Signalisierung) liesse sich realisieren. Dann "verfährt" sich der eine Kurs eben, anstatt dass es scheppert. Möglicherweise aber zu pauschal gedacht.
Weiteres Problem ist aber die Konsequenz, dass es u.a. wegen dieser 4 Vorfälle zu einem Imageverlust für das Verkehrsmittel "Strassenbahn" kommt.
Vielleicht auch, weil die Betriebe nicht auf das achten, was in anderen Betrieben oder im "Beritt" anderer Bundesländer und TAB-s passiert ("Bei unseren ganz besonderen Verhältnissen kann das so gar nicht passieren" - und: BUMMMS).
Dem weiter unten erwähnten "Autopilot-Effekt": Computergesteuerte Weichenlagen ... mit eingeschläfertem Aufmerksamkeitsverhalten werden die auf mehrere Bundesländer zersplitterten Ermittlungsverfahren nicht beikommen - oder nicht beikommen wollen. Ich wüsste jetzt nicht, dass sich eine Arbeitsgruppe im VDV damit befassen würde, würde mich aber freuen, wenn es anders wäre.

Der Unglaeubige Thomas