geschrieben von: InterRailer26+
Datum: 17.11.20 20:07
Naja, es ist ebenso ein Tribut an die Haushaltslage Berlins, auch wenn in Zeiten negativer Zinsen ein Schuldenberg (Berlin ca. 60 Mrd. EUR) eine provitable Sache zu sein scheint. -- Warum verlangt meine Bank überhaupt noch posivitve Dispozinsen?Damit U-Bahnen vermeiden zu wollen scheint mir ein, besonders Berliner, Irrglaube zu sein.
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 18.11.20 07:09
Ja, das wäre dann womöglich der einzige Fall. Allerdings muß man die Gesamtsituation im Inflationsjahr 1923 bedenken, die generell zu hohen Fahrgastrückgängen, zur Pleite der ja bereits städtischen Berliner Straßenbahn, einem straßenbahnlosen Tag (dem 9. September 1923), Entlassungen aller 7.000 Straßenbahner, der Reduzierung von 89 auf 32 Linien (vom 8. zum 10. September 1923) und der Wiedereinstellung von nur noch 4.000 Straßenbahnern führte.Marienfelde schrieb:Da kann ich helfen. Gehen wir mal 100 Jahre zurück. 1912 begann der Bau der im Eigentum der Stadt Berlin stehenden Nordsüd-Untergrundbahn. Durch die Kriegs-/Nachkriegsereignisse, Pandemie, Revolution und Inflation stark erschwert, gelang erst im März 1923 die Inbetriebnahme zwischen Seestraße und Halleschem Tor. Umständehalber mit den ältesten Kleinprofilwagen und Personal der privaten Hochbahngesellschaft. Die Fahrzeuge nachgerüstet mit "Blumenbrettern" - Parallelen zur heutigen U5 sind rein zufällig ;-).(...)
4. Historisch gesehen, war die Einstellung von Straßenbahnstrecken wegen neuer U-Bahnstrecken in Berlin bis 1930 (Ende der zweiten Ausbauphase der Berliner U-Bahn - die meisten Berliner U-Bahnhöfe gab es bereits 1930) unüblich. Ich wüßte keinen einzigen Fall, in dem der Bau einer U-Bahn bis dahin zur Aufgabe einer Straßenbahnstrecke geführt hätte.
Dennoch war nach den ersten Wochen der neuen U-Bahn der Fahrgastschwund auf den Straßenbahnlinien in der Chausseestraße, Friedrichstraße und im erst 1914 bis Ende 1916 als Konkurrenz zur U-Bahn durch die private Straßenbahngesellschaft GBS und die Stadt Berlin (!) gebauten Straßenbahntunnel so gewaltig, dass der Verkehr stark ausgedünnt wurde und im September 1923 die westliche Hälfte des viergleisigen Tunnels (die Seite zum heutigen Bebelplatz) stillgelegt, die Gleisanlagen und Rampe bis 1926 abgebaut wurde.
Natürlich wurden die Verluste kommunalisiert, da die GBS wie alle anderen privaten Straßenbahngesellschaften Groß-Berlins durch die Stadt übernommen wurden. Dennoch wurde in der zweiten Hälfte der 1920er sowohl das U-Bahnnetz als auch das Straßenbahnnetz (übrigens ohne staatliche Förderung) weiter ausgebaut. (...)
Gibt's noch mehr als diese hingerotzte Satzfetzen?Ja nee, is klar ...
Hallo Frank Schönow,Macht nichts, dann bleibt der Hohenschönhauser Plattenbaubewohner eben bei seinem A und O. Am westlichen Statdrand würde man sich freuen wenn endlich die U-Bahn das Falkenhagener Feld und die Heerstraße erreicht und am südlichen Stadtrand wird man sich der U9 nach Lankwitz auch nicht verwehren.
Wenn noch Geld übrig ist reichts vielleicht noch für die U3 bis Mexikoplatz.
Um Kosten im Osten zu sparen könnte man die U5 hinter Tierpark zuschütten und auf die restlichen Trasse eine Strassenbahn legen ...
Macht nichts, dann bleibt der Hohenschönhauser Plattenbaubewohner eben bei seinem A und O. Am westlichen Statdrand würde man sich freuen wenn endlich die U-Bahn das Falkenhagener Feld und die Heerstraße erreicht und am südlichen Stadtrand wird man sich der U9 nach Lankwitz auch nicht verwehren.
Geistiger Dünnpfiff.Um Kosten im Osten zu sparen könnte man die U5 hinter Tierpark zuschütten und auf die restlichen Trasse eine Strassenbahn legen ...
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 19.11.20 18:56
geschrieben von: InterRailer26+
Datum: 19.11.20 21:41
Das glaube ich aufs Wort - bis dahin war doch ein einziger Senats-Mitarbeiter für die gesamte Tramnetz zuständig. Zuerst galt es also 2016 Stellenanzeigen auszuschreiben, um neues Personal einzustellen! Möglicherweise fällt in diesen Kontext auch der ein oder andere Berufserfahrungs-Lerneffekt, der Nacharbeiten erforderlich machte. Dann gibt es noch das BER Dilemma: Bei langer Planungszeit ändern sich zwischenzeitlich die Bestimmungen. Komplexe Bauwerke werden so ein kaum zu gewinnender Wettlauf gegen die Zeit.SenUVK habe Ende 2016 auf keine Vorarbeiten zu Straßenbahnplanungen zurückgreifen können.
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 20.11.20 08:05
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