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Zu teuer für Rostock: OB Madsen stoppt Kauf neuer Straßenbahnen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.20 20:48

Geht es nach dem Rathaus, dann werden die Rostocker noch Jahre in alten Straßenbahnen fahren: OB Claus Ruhe Madsen hat den Kauf neuer Bahnen für die RSAG auf Eis gelegt. Der Grund: Die Hansestadt kann sich den Zuschuss von 60 Millionen Euro nicht leisten, würde andere Großprojekte gefährden.
[www.ostsee-zeitung.de]
Die Notwendigkeit für neue Bahnen ist aber wohl da: [www.ndr.de]
Kann der Bürgermeister hier walten, wie er will?
Ich dachte immer, er soll die Vorgaben der Politik umsetzen.
Sehr alte Fahrzeuge dürften im Unterhalt immer teurer werden oder stimmt das nicht?
"Alterserscheinungen wie rostende Radreifen"

nunja ;-)

Retrofit wie in Kassel ist keine Option?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:11:20:52:16.
Hallo

Also die Rostocker 6NGTWE sind ziemlich runter. Eine Aufarbeitung und Modernisierung (Bitte nicht den Begriff Retrofit nutzen, das ist einfach nur ein Kunstwort...) ist sicher möglich und würde die Wagen noch 16 Jahre am laufen halten. Den Aufwand, den man allerdings reinstecken müsste, wäre wohl so groß, dass ein Neukauf von Fahrzeugen auf die Lebensdauer bezogen wirtschaftlicher ist.
Problem an den Wagen ist die bestehende Obsoleszenz von einigen wichtigen Komponenten, sodass hier auch ein nicht unerheblicher Teil in die Neuausstattung von Leitebene und Antriebstechnik fließt.

Gruß

http://abload.de/img/dd-lklein0hb8g.jpg

"Das Ziel bestimmt die Art und Weise, wie man dahin gelangt"
(Emanuel Seidelbast)

Re: Zu teuer für Rostock: OB Madsen stoppt Kauf neuer Straßenbahnen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.20 21:50

Hallo,
es gab ja schon einen Kompromiss mit nur 28 neuen Straßenbahnen: [www.nnn.de]
Der Herr Madsen setzt wohl teilweise andere Schwerpunkte: Für den Kauf vom Warnowtunnel scheint das Geld da zu sein: [www.nnn.de]
Da er mal eine Wohnmobilvermietung betrieben hat, sollte er eigentlich wissen, dass alle Fahrzeuge, auch Straßenbahnen, nur eine begrenzte wirtschaftliche Lebensdauer haben.
Im Gegensatz zum Wohnmobil ist die Lieferzeit von neuen Bahnen auch deutlich länger.
Ich denke Mal, das die wagen allein schon durch die Salz haltigere Luft allein im Bereich der Bleche und Träger weitaus schlechter sind. Das würde den Aufwand bei einem "retrofit" auch weiter erhöhen. Auch für Kassel sehe ich das retrofit eigentlich als Fehlinvestition. Auf der anderen Seite muss die KVG den Neukauf inzwischen selbst finanzieren, was bei 23 zu ersetzenden Fahrzeuge dann doch mächtig in die Kasse schlägt.

Der schönste Düwag ....
.. kam von WEGMANN
Oberdeichgraf schrieb:
Kann der Bürgermeister hier walten, wie er will?
Ich dachte immer, er soll die Vorgaben der Politik umsetzen.

Walten wie er will, kann er nicht. Als Chef der Verwaltung muß er Beschlüsse des Stadtrates umsetzen. Allerdings kann er sein Veto (bzw. Widerspruch) einlegen, wenn er Verstöße gegen das Haushaltsrecht oder die Kommunalverfassung erkennt. Das Veto kann der Stadtrat wiederum zurückweisen und an seinem Beschluß festhalten. Dann hat der OB nur noch die Möglichkeit der Klage. "Vorgaben der Politik", was soll das sein? Befehle von "oben"? Das gibt es im Kommunalrecht nicht.

Parallelen zu Bremen

geschrieben von: Hansawagen

Datum: 12.09.20 10:04

Auch die 77 GT8N in Bremen sind ziemlich runter.

Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) wollte sie durch 77 neue Fahrzeuge ersetzen; der Senat hatte zunächst aber den Ankauf von nur 67 Stück genehmigt. Zehn GT8N sollten wieder aufgearbeitet werden.
Es stellte sich aber heraus, dass die Aufarbeitung dieser zehn Fahrzeuge teurer würde als die Anschaffung neuer Wagen.
Und so erhält Bremen jetzt 77 neue Avenios.

https://abload.de/img/bremen_wappend1jnk.jpg
Gruß aus Bremen
53° 5’ 15" nördlicher Breite; 8° 47‘ 43‘‘ östlicher Länge
(Bitte nicht den Begriff Retrofit nutzen, das ist einfach nur ein Kunstwort...) Problem an den Wagen ist die bestehende Obsoleszenz

Obsz...wer??? Also Retrofit verstehe ich wenigstens. ;D

Gruß, Olaf

(,“)
< />
_/\_

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[gelöscht, weil unerwünscht] (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.09.20 14:21

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:13:18:28:45.
Helmut Ulrich schrieb:
Steht Rostocks oberster Quoten-Däne dem System Straßenbahn nicht sowieso eher distanziert gegenüber, um es vorsichtig auszudrücken?
Das ist jetzt aber ganz, ganz, ganz vorsichtig ausgedrückt. Irgendwo hat er mal gesagt, dass er die Straßenbahn für ein Auslaufmodell hält, für das er kein Geld mehr ausgeben möchte und stattdessen lieber „innovative“ Lösungen (vermutlich eine andere Bezeichnung für „Bus“) umsetzten möchte. Er wird hoffentlich nicht lange genug im Amt bleiben, um die Straßenbahn nachhaltig zu schädigen.

gelöscht (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.09.20 14:54

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:13:18:29:29.
Ditmar schrieb:
"Vorgaben der Politik", was soll das sein? Befehle von "oben"? Das gibt es im Kommunalrecht nicht.
Was ist das denn jetzt für eine Frage? Natürlich gibt es die "Vorgaben der Politik" auch auf kommunaler Ebene. Nichts anderes hast du selber in den Sätzen vorher recht detailliert beschrieben. Der Stadtrat ist ein politisches Gremium.

Grüße

-chriz

--
Rückfragen ersparst du dir oft viel, nennst du sofort dein Reiseziel.
Helmut Ulrich schrieb:
Danke fürs Gedächtnis-Auffrischen! Dann war meine Erinnerung doch nicht ganz auf dem falschen Dampfer. "Witzig" daran finde ich, dass sein Heimatland gerade dabei ist, die Vorzüge der Straßenbahn neu zu entdecken ...
Vielleicht ist er deswegen nach Deutschland ausgewandert...
Früherwarallesbesser schrieb:
Helmut Ulrich schrieb:
Steht Rostocks oberster Quoten-Däne dem System Straßenbahn nicht sowieso eher distanziert gegenüber, um es vorsichtig auszudrücken?
Das ist jetzt aber ganz, ganz, ganz vorsichtig ausgedrückt. Irgendwo hat er mal gesagt, dass er die Straßenbahn für ein Auslaufmodell hält, für das er kein Geld mehr ausgeben möchte und stattdessen lieber „innovative“ Lösungen (vermutlich eine andere Bezeichnung für „Bus“) umsetzten möchte. Er wird hoffentlich nicht lange genug im Amt bleiben, um die Straßenbahn nachhaltig zu schädigen.
Leider ein weit verbreitete meinung unter Dänen, weil das system in die 60/70er jahre als "tief veraltet" Landesweit abeschafft wurde...
Wegen der damals massive Propaganda gegen Straßenbahnen war der rückkehr dieser Verkehrsmittel in Dänemark auch ein unendlich langer und schwieriger prozess.
Wie im Himmel kann übrigens ein Däne Bürgermeister in ein Deutschen Stadt sein..?

MFG Morten aus Dänemark

Meine eisenbahnfotos: [mortenschmidt.piwigo.com]
http://mortenschmidt.piwigo.com/uploads/7/o/d/7odqzpartj//2017/05/29/20170529221833-f5aca47d.jpg
Natürlich kann er nicht schalten und walten wie er will, allerdings hat er als Verwaltungschef durchaus die Mittel Projekte so lange zurecht zurechnen bis es passt, in Bezug auf die Drucksachen die er dem Stadtrat vorlegt. Außerdem muss bedacht werden das er zwar im Wahlkampf so getan hat als wäre er Parteiunabhägig, er wurde aber von CDU und FDP unterstützt. In dem Zusammenhang gehe ich auch davon aus das er die beiden schonmal grundsätzlich auf seiner Seite hat.

Und zum Thema dänischer Bürgermeister in Deutschland: Die EU macht es möglich. Es dürfte aber umgekehrt genau so sein. (Ich gehe davon aus, dass es so ist, weiß es aber nicht.)
Funfact am Rande: In einem kleinen Dorf (ich meine in Norddeutschland) war ein seit Jahrzehnten in Deutschland lebender Brite ehrenamtlicher Bürgermeister. Mit dem formalen Austritt des Vereinigten Königreiches hat er automatisch sein Amt verloren. Wenn also der "morgen" Dänix kommt, gibt es für Madsen wohl zwei Möglichkeiten: Er nimmt die deutsche Staatsbürgerschaft an, oder er verliert sein Amt.
Helmut Ulrich schrieb:
Steht Rostocks oberster Quoten-Däne dem System Straßenbahn nicht sowieso eher distanziert gegenüber, um es vorsichtig auszudrücken?
Hallo,

natürlich ist es bedauerlich, wenn ein Oberbürgermeister eine ignorante Meinung gegenüber dem Verkehrsmittel Straßenbahn hat. Dies allerdings an der Nationalität des Amtsinhabers festzumachen, finde ich unplausibel.

Madsen lebt laut Wikipedia seit 1992 in Deutschland, also deutlich länger als vorher in Dänemark. Dass er noch nicht deutscher Staatsbürger ist, ist erstaunlich, die Voraussetzungen dazu dürfte er schon sehr lange erfüllen.

Mir gefällt nicht, wenn in diesem oder einem anderen Forum abwertend über Herkunft gesprochen wird. Es gibt auch leider viele Deutsche, die Straßenbahnen nicht lieben. Und eine Quote für Dänen gibt es natürlich nicht - er hat offenbar die Wahl nicht wegen, sondern trotz seiner Staatsangehörigkeit (oder unabhängig davon) gewonnen.
MSS schrieb:
Wie im Himmel kann übrigens ein Däne Bürgermeister in ein Deutschen Stadt sein..?
Kann ein Däne nicht in jedem EU-Land Bürgermeister werden? Kann ein Deutscher nicht in Dänemark Bürgermeister werden?

Das Europäische Projekt hat dem Staatsbürgerrecht doch zum Glück ein "Retrofit" (tolles Wort übrigens) unterzogen 🙂
Bei Kommunalwahlen in Deutschland, z.B. Kommunalwahl in NRW morgen, können EU-Bürger wie selbstverständlich ihr aktives und passives Wahlrecht nutzen. Und auch bei der Europawahl kann man als Unionsbürger in jedem Staat fürs EU-Parlament kandidieren [1]. Sollte man für Landtags- und Bundestagswahlen übrigens - finde ich - auch einführen. Ich hätte nichts gegen Dänen (die in Deutschland wohnen) im Bundestag. Muss ja nicht der Bürgermeister von Rostock sein 🙂


[1] [de.wikipedia.org]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:12:21:08:12.
...diverse Kommunalordnungen haben die Vorschrift für (Ober)bürgermeister und hauptamtliche Beigeordnete (darüber sind manche Leute schon gestolpert, ggf. noch lange nach der Wahl), und die/derjenige muss natürlich das aktive u. passive Wahlrecht dort haben. Letzteres sollte im Bundesrecht geregelt sein, für alle Nationalitäten (ggf. zusammengefasst für EU-/Nicht-EU-Bürger). Im übrigen gilt: In einer Demokratie hat der Wähler immer recht...

Gruß Thomas
Entscheidend für das passive und aktive Wahlrecht sind die EU-Mitgliedschaft und der Hauptwohnsitz im Bereich des zu wählenden Gremiums, hier innerhalb der Stadtgrenzen Rostocks (einschl. evtl. Ortsteile).



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:13:02:06:27.
Winterkind schrieb:
....
Mir gefällt nicht, wenn in diesem oder einem anderen Forum abwertend über Herkunft gesprochen wird. Es gibt auch leider viele Deutsche, die Straßenbahnen nicht lieben. Und eine Quote für Dänen gibt es natürlich nicht - er hat offenbar die Wahl nicht wegen, sondern trotz seiner Staatsangehörigkeit (oder unabhängig davon) gewonnen.
Und wen interessssiert es, ob Dir das gefällt oder nicht? Da kannst hier jeden persönlich anschreiben, wenn Du Probleme hast.

Im Übrigen wirst Du nicht leugnen können , dass es in Deutschland wesentlich besser für das Verkehrsmittel gelaufen ist als in Däneark.
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