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{H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: Fasanenkrug

Datum: 05.09.20 17:56

Liebe Bahnfreunde,

im ÜSTRA-Blog ist ein interessanter und schön bebilderter Artikel über die Dreharbeiten zum Tatort "Taxi nach Leipzig", die im Jahr 1970 natürlich nicht in Leipzig stattfinden konnten. Daher stellte ein Stahlwagen aus Hannover mit ein paar kleinen Änderungen, hauptsächlich der Beschilderung, einen Zug aus Leipzig dar: ÜSTRA-Blog Dreharbeiten

Viele Grüße



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:05:17:56:59.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: Emmi

Datum: 05.09.20 22:22

Danke für den Beitrag zu den Dreharbeiten. Wie schon im verlinkten Beitrag richtig geschrieben, fuhr eine Li 14 in Leipzig nie nach Markkleeberg.
Und damit hätten wir gleich die nächste Unstimmigkeit. Denn Markkleeberg hatte damals zwei Endstationen:

- Markkleeberg Ost = Li 11
- Markkleeberg West = Li 28

Aber alles ist ja nur Film und ob der (West-) Zuschauer die Fehler überhaupt bemerkte ist die zweite Frage?
Dann würde M-West ja doch irgendwie passen, 14 ist die Hälfte von 28... ;-)

Da DSO mein mobiles Endgerät nicht mag, bin ich nicht als "der 1bügler", sondern grammatikalisch korrekter als "Der Einbügler" zu lesen.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: Fasanenkrug

Datum: 06.09.20 11:11

Emmi schrieb:

Aber alles ist ja nur Film und ob der (West-) Zuschauer die Fehler überhaupt bemerkte ist die zweite Frage?
Ich denke, nur wenn der Zuschauer auch Verwandschaft in Leipzig hatte, und diese dann auch besuchte, sonst sicher nicht. Ansonsten ist auch die restliche Geschichte in weiten Teilen naiv-unrealistisch. Ein hoher Kripo-Offizier hätte niemals ein Westtelefonat mit seinem alten Kripo-Kumpel in Hamburg führen dürfen, dieser hätte (wenn überhaupt) nicht ohne Genehmigung seiner Dienststelle in die DDR fahren dürfen. Und der VP-Leutnant hätte keinen westdeutschen Polizisten in seiner Wohnung empfangen. Auch das Treffen an der Transit-Raststätte wäre nicht gegangen.

Viele Grüße

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: 118 640 - 2

Datum: 06.09.20 13:35

Für die Straßenbahn Szene gibt es in YouTube einen Videomitschnitt

[youtu.be]


Gruß Olaf

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.09.20 14:27

Emmi schrieb:
Danke für den Beitrag zu den Dreharbeiten. Wie schon im verlinkten Beitrag richtig geschrieben, fuhr eine Li 14 in Leipzig nie nach Markkleeberg.
Und damit hätten wir gleich die nächste Unstimmigkeit.
Wo fuhr denn 1970 in Hannover eine '14'?

Ich kam Mitte der Achtziger für diverse Jahre nach Hannover.Damals war die '14' eine der wenigen Linien, die noch oberirdisch die Innenstadt durchquerten. Sie fuhr von Limmer via Hbf-Vorplatz zur Medizinischen Hochschule in Roderbruch. Aber 1970 dürfte es weder diese Hochschule noch das Neubaugebiet noch den Stadtbahnast dorthin schon gegeben haben.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.09.20 14:56

Frank1406 schrieb (zur Linie '14' um 1970 in Hannover:
Kirchrode-Oberricklingen
D.h. es gab zum Friedhof mal einen Straßenbahnast, der später Opfer des Stadtbahnbaus wurde?
kmueller schrieb:
Frank1406 schrieb (zur Linie '14' um 1970 in Hannover:
Kirchrode-Oberricklingen
D.h. es gab zum Friedhof mal einen Straßenbahnast, der später Opfer des Stadtbahnbaus wurde?
Hallo,
welchen Friedhof meinst du denn? Der Ast von/nach Kirchrode ist eigentlich bis heute unverändert, nur eben verlängert nach Anderten. Der älteste Netzplan, den ich bei mir in der Sammlung habe, ist leider von 1972.
Gruß
Andreas
Üstra Netzplan Winter 1972 73.jpg

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: Fasanenkrug

Datum: 06.09.20 16:06

kmueller schrieb:
Zitat:
Kirchrode-Oberricklingen
D.h. es gab zum Friedhof mal einen Straßenbahnast, der später Opfer des Stadtbahnbaus wurde?
Ja und Nein! Es gab ursprünglich mal einen Streckenast Richtung Süden, von der Beekestraße zur Landwehrschänke / Ricklinger Friedhof, der aber schon 1955 stillgelegt wurde. Mit der Stadtbahn hatte das noch nix zu tun. Die Strecke von der Beekestraße wurde dann 1956 in der heutigen Form über die Wallensteinstraße nach Oberricklingen / Hamelner Chaussee verlängert. "Opfer" des Stadtbahnbaus zum Mühlenberg war dann nur die Wendeschleife Oberricklingen. Dafür kam die Kehranlage Wallensteinstraße dazu.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 06.09.20 16:19

Fasanenkrug schrieb:
kmueller schrieb:
Zitat:
Kirchrode-Oberricklingen
D.h. es gab zum Friedhof mal einen Straßenbahnast, der später Opfer des Stadtbahnbaus wurde?
Ja und Nein! Es gab ursprünglich mal einen Streckenast Richtung Süden, von der Beekestraße zur Landwehrschänke / Ricklinger Friedhof, der aber schon 1955 stillgelegt wurde. Mit der Stadtbahn hatte das noch nix zu tun.

Die 14 ist aber nie zur Landwehrschänke gefahren, da fuhr immer nur die 7. Mal abgesehen davon, dass die 14 auch erst ab 1954 zur Beekestraße fuhr, vorher fuhr da die 5 - aber auch die immer nur bis Beekestraße, während die 14 bis 1954 bis Limmer fuhr (sie ist also 1976 eigentlich nur auf den historischen Linienweg zurückgekehrt). So ein bisschen war das schon eine Außenstrecke mit reduziertem Angebot, wenn auch auf Stadtgebiet. Die aus dem Ersatzverkehr entstandene Buslinie wurde dann auch später stadtgrenzenüberschreitend nach Westerfeld verlängert.

Fasanenkrug schrieb:
Die Strecke von der Beekestraße wurde dann 1956 in der heutigen Form über die Wallensteinstraße nach Oberricklingen / Hamelner Chaussee verlängert. "Opfer" des Stadtbahnbaus zum Mühlenberg war dann nur die Wendeschleife Oberricklingen. Dafür kam die Kehranlage Wallensteinstraße dazu.

Und die Schleife Beekestraße wurde stillgelegt.

Ich glaube aber nicht, dass der Ricklinger Friedhof hier überhaupt gemeint war.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: Fasanenkrug

Datum: 06.09.20 16:30

kaufhalle schrieb:
Und die Schleife Beekestraße wurde stillgelegt.

Ich glaube aber nicht, dass der Ricklinger Friedhof hier überhaupt gemeint war.
Genau, bezog sich auch nicht nur auf die "14", es war in dem Zusammenhang die einzige stillgelegte Strecke zu einem Friedhof, die mir einfiel...

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 06.09.20 16:35

Fasanenkrug schrieb:
kaufhalle schrieb:
Und die Schleife Beekestraße wurde stillgelegt.

Ich glaube aber nicht, dass der Ricklinger Friedhof hier überhaupt gemeint war.
Genau, bezog sich auch nicht nur auf die "14", es war in dem Zusammenhang die einzige stillgelegte Strecke zu einem Friedhof, die mir einfiel...

Ich würde in diesem Zusammenhang eher an den Friedhof Nackenberg denken, auch wenn da nur die Schleife stillgelegt wurde.

vielen dank für den video-link (o.w.T)

geschrieben von: 6001

Datum: 06.09.20 17:53

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
gruß andreas alias http://abload.de/img/6001bqeqqd.jpg

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.09.20 18:37

kaufhalle schrieb:
Ich glaube aber nicht, dass der Ricklinger Friedhof hier überhaupt gemeint war.
Ich hatte ihn gemeint, weil es der einzige mir bekannte Friedhof in der Nähe des vom VP angegebenen Linienwegs 1970 (mit u.a. einem Endpunkt Oberricklingen) war.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 06.09.20 19:11

kmueller schrieb:
kaufhalle schrieb:
Ich glaube aber nicht, dass der Ricklinger Friedhof hier überhaupt gemeint war.
Ich hatte ihn gemeint, weil es der einzige mir bekannte Friedhof in der Nähe des vom VP angegebenen Linienwegs 1970 (mit u.a. einem Endpunkt Oberricklingen) war.

Aha. Die Medizinische Hochschule gab es übrigens 1970 sehr wohl schon. Wieviel davon damals am heutigen Standort schon da war, weiß ich allerdings nicht. Die Siedlung Roderbruch müsste damals wohl auch schon im Entstehen gewesen sein. Die Straßenbahn zur MHH gibt es seit 1979, verlängert zum Roderbruch 1984.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: VM

Datum: 08.09.20 12:33

Hallo,
Schau doch mal hier bei der üstra nach.

[fahrtenbuch.uestra.de]

LG Volker

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.09.20 18:11

VM schrieb:
Hallo,
Schau doch mal hier bei der üstra nach.

[fahrtenbuch.uestra.de]

LG Volker

Ich lese dort unter anderem:
Vom Betriebshof Kirchrode kamen der Schaffner Heinrich Dettmer und der Fahrer Heinrich Beiße. Beiden war ein Leipziger Stadtwappen auf die grauen Ärmel genäht worden – der NDR achtete eben auch auf Details.
...
Der Stahlwagen ist (zumindest für ältere Hannoveraner) auch innen unverkennbar, aber die Kameraführung so geschickt, dass die Tiergartenstraße absolut nicht als Stück Westdeutschland auftritt. Diese Straßenbahn könnte so ziemlich überall unterwegs sein. Überhaupt spielt sie nur eine Rolle am Rande, die ganze Szene von Ankunft über Einsteigen und Platznehmen bis zur Fahrt dauert gerade einmal 41 Sekunden im 88-Minuten-Farbfilm.

Auf der verlinkten Seite findet man weit oben ein Foto des Schaffners, der in der Wendeschleife vor seinem Zug steht. Umgehängt hat er u.a. den damals verbreiteten Wechselgeldspender mit im Fünffingersystem zu bedienenden Fächern für verschiedene Münzensorten. Das ist m.E. ein viel schlimmerer Stilbruch, als ein kaum erkennbares falsches Stadtwappen gewesen wäre: in der DDR war in den Siebzigern schon die Zahlbox üblich, und wo es noch Schaffner gab, nutzten die sicherlich nicht westliche Technik.

Ich kenne allerdings nicht die damalige Praxis speziell in Leipzig (Erinnerungen habe ich nur an Ostberlin, Dresden und einige sächsische Provinzstädte), und ich weiß auch nicht, ob das Gerät im Film sichtbar war.

Re: {H}/{"L"}: Stahlwagen Hannover im "Tatort" 1970

geschrieben von: Fasanenkrug

Datum: 08.09.20 18:38

kmueller schrieb:


Auf der verlinkten Seite findet man weit oben ein Foto des Schaffners, der in der Wendeschleife vor seinem Zug steht. Umgehängt hat er u.a. den damals verbreiteten Wechselgeldspender mit im Fünffingersystem zu bedienenden Fächern für verschiedene Münzensorten. Das ist m.E. ein viel schlimmerer Stilbruch, als ein kaum erkennbares falsches Stadtwappen gewesen wäre.

Wie bereits erwähnt, nutzt der Film mangels besserem Wissen und der fehlenden Möglichkeiten die künstlerische Freiheit voll aus.
Immehin wurden Hannover und Leipzig bereits 1987 schon Partnerstädte, was aber meines Wissens auf dem Straßenbahnsektor keine Rolle spielte; Hiroshima bekam immerhin von Hannover einen Aufbau-TW geschenkt..
Moin,

kmueller schrieb:
(...)
Auf der verlinkten Seite findet man weit oben ein Foto des Schaffners, der in der Wendeschleife vor seinem Zug steht. Umgehängt hat er u.a. den damals verbreiteten Wechselgeldspender mit im Fünffingersystem zu bedienenden Fächern für verschiedene Münzensorten. Das ist m.E. ein viel schlimmerer Stilbruch, als ein kaum erkennbares falsches Stadtwappen gewesen wäre: in der DDR war in den Siebzigern schon die Zahlbox üblich, und wo es noch Schaffner gab, nutzten die sicherlich nicht westliche Technik.

Ich kenne allerdings nicht die damalige Praxis speziell in Leipzig (Erinnerungen habe ich nur an Ostberlin, Dresden und einige sächsische Provinzstädte), und ich weiß auch nicht, ob das Gerät im Film sichtbar war.
der Wechsler war im Film zu sehen. Und es gab in der DDR sehr Wohl Galoppwechsler. Ich habe mehrere Schaffnertaschen der Fa. Erlach aus Mittweida, hergestellt nach der deutschen Teilung. Zwei davon haben einen Galoppwechsler angebaut. Der Unterschied zum "Westprodukt" von Krauth ist, dass hier keine verchromten Messingröhren und ein Oberteil aus Alu-Druckguss vorhanden sind, sondern aus flachen Eisen(?)blechen gerollte Röhren und ein Oberteil aus gefalteten flachen Blechen.

Der benutzte Wechsler war natürlich einer aus Hannover, der m.W. mit der Form der Tasche auch nur in Hannover zum Einsatz kam.

Viele Grüße

Christoph

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