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[NDH] Linie 4 in Nordhausen

geschrieben von: Snps719

Datum: 24.08.20 17:08

Hallo,

vergangene und diese Woche verkehrt in Nordhausen die Linie 4 vom Bahnhof nach Nordhausen Ost, weil in
der Stolberger Straße Bauarbeiten sind und die Bahnen nicht als Linie 1 zum Südharzklinikum fahren können.

Heute Nachmittag waren folgende Fahrzeuge im Einsatz :
Linie 2 : Tw 104, 106, 107, 109
Linie 4 : Tw 103, 105, 108
Linie 10 : Tw 202 und 203
Auf dem Abschnitt Bahnhof - Nordhausen Ost waren die Tw 202 und 203 aber als Linie 4 gekennzeichnet.

Nun einige Fotos :

P1030034.JPG
Tw 203 auf Linie 4 erreicht gleich die Haltestelle "Am Förstemannpark".

P1030035.JPG
In der Gegenrichtung kommt Tw 109 als Linie 2 zur gleichen Haltestelle.

P1030036.JPG
Hier kommt Tw 104 als Linie 2 und nähert sich "Am Förstemannpark".

P1030038.JPG
Begegnung von Tw 108 (Linie 4) und Tw 107 (Linie 2).

P1030041.JPG
Tw 106 auf Linie 2 "Am Förstemannpark".

Teil 2 folgt. Horst



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:24:17:16:07.

Re: [NDH] Linie 4 in Nordhausen

geschrieben von: Snps719

Datum: 24.08.20 17:13

weitere Fotos :

P1030042.JPG
Tw 105 auf Linie 4 ist am Förstemannpark vorbeigefahren und erreicht gleich die ebenso genannte Haltestelle.

P1030046.JPG
Tw 103 auf Linie 4 in der Rautenstraße.

P1030048.JPG
Tw 108 auf Linie 4 in der Rautenstraße.

P1030049.JPG
Tw 202 auf Linie 4 auch in der Rautenstraße.

P1030043.JPG
Die SEV-Busse der Linie 1 zum Südharzklinikum beginnen am Kino in der Töpferstraße.

(Ein Bild kommt noch) Horst

Re: [NDH] Linie 4 in Nordhausen

geschrieben von: Snps719

Datum: 24.08.20 17:14

Und hier noch ein Foto von gestern von der kleinen Unterbrechung in der Stolberger Straße.

P1030033.JPG

Viele Grüße aus Nordhausen. Horst

Re: [NDH] Linie 4 in Nordhausen

geschrieben von: Tramfreak

Datum: 24.08.20 17:45

Warum ist man eigentlich mit dem Einsatz der beiden Ursprungs-Combinos so sparsam?

Warum betrieb zweier Linien?

geschrieben von: Tw666

Datum: 24.08.20 17:52

Moin,

es stellt sich mir die Frage, warum für das kurze Stück zum Bahnhof zwei Linien betrieben werden, die ansonsten die gleiche Linienführung haben?

Wäre es nicht sinnvoller bei einer Sperrung des Nord- oder Ostastes nur eine Linie fahren zu lassen?

Beispielsweise bei Sperrung des Astes zum Klinikum:
Linie 1 und Linie 2 eingestellt, Linie 3 verkehrt Parkallee - Bahnhof - Nordhausen Ost, Linie 10 verkehrt Ilfeld - Nordhausen Ost unabhängig.

Sperrung des Astes nach Nordhausen Ost:
Linie 1 und 2 eingestellt, Linie 4 Parkallee - Bahnhof - Klinikum, Linie 10 verkehrt separat.

Sperrung des Astes zur Parkallee
Linie 1/10 Normalfahrplan, Linie 2 wird zum Bahnhof umgeleitet. Dies resultiert aus der länge der jeweiligen Außenäste.

Eine Gleisverbindung ist vorhanden, es müsste natürlich ein Sonderfahrplan gefahren werden.
Der gemeinsam befahrene Abschnitt im Innenstadtbereich dürfte nicht so eine starke Frequenz an Fahrgästen aufweisen, dass zwingend in einem 5 Minuten Takt gefahren werden müsste.

Beste Grüße

666

Re: Warum betrieb zweier Linien?

geschrieben von: Tramfreak

Datum: 24.08.20 18:12

Ist es nicht vollkommen üblich, dass bei baubedingten Ableitungen zuweilen Streckenabschnitte mangels vorheriger Wendemöglichkeit stärker bedient werden als nötig ist und bestellt wird? Unsere Ehrlichstraße wird derzeit auch durch vier Linien bedient, obwohl da nur eine planmäßig hin gehört.

Große und kleine Netze?

geschrieben von: Tw666

Datum: 24.08.20 18:59

Natürlich, aber in der Regel nur in großen Netzen und wenn die Linien noch anderweitige Verkehrsbedürfnisse erfüllen. Der Linie 1 oder 2 (je nach dem) würde ich aber in Nordhausen, außer ihrer Verbindungsfunktion zum Bahnhof, praktisch keinen Nutzen bescheinigen, wenn ihr eigentlicher Nord/Ostast gesperrt ist.
Der Fahrtweg von der Parkallee zur Innenstadt würde sich über Bahnhof um gerade einmal drei Minuten verlängern.

Ich kann nur ein Beispiel aus meiner Heimatstadt Kassel nennen. Dort war zwischen Bahnhof Wilhelmshöhe und Innenstadt nur die Strecke über die Wilhelmshöher Allee befahrbar. Statt 2,5 dann fünf Linien darüber zu schicken fand man wohl ein wenig nutzlos und so wurde eine Linie geteilt, eine andere über die Wilhelmshöher Allee umgeleitet und die nächste endete innenstadtnah.
Ostern (bei der Baustelle am Walther-Schücking-Platz) wurde die Linie 3 nach Wilhelmshöhe umgeleitet, was aber ursächlich mit der geringen Kapazität der vorgelagerten Wendeschleife zusammenhängt (wo geplant zwei Linien wenden sollten, wovon eine dann Coronabedingt nicht fuhr), nicht mit dem Verkehrsbedürfnis nach Wilhelmshöhe.
Also nein, es werden nicht immer alle Linien umgeleitet, nur wenn es sich anbietet.

In Nordhausen hätte ich es sinnvoller gesehen, wenn ein kleiner Verkehrsbetrieb kosten einspart (der SEV ist teuer genug) und eben einige Kurse streicht und kein großartig vermindertes/verschlechtertes Angebot fährt.

Beste Grüße

666

Das Beispiel Ehrlichstraße in Berlin ist ja eigentlich logisch. Es ist die nächstmögliche Wendeanlage. Aber diese Linien bilden ja Richtung Köpenick et al. ein gewisses Verkehrsbedürfnis ab, was im Vergleich in Nordhausen nicht so gegeben ist.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:24:19:13:36.

Re: Große und kleine Netze?

geschrieben von: 1418

Datum: 24.08.20 21:50

Moin,
es gibt in NDH für jede Endstelle-Endstelle-Verbindung *) eine separate (interne) Liniennummer, die bei derartigen Umleitungen auch ausgeschildert wird. Die Linienführung Üarkallee-Hbf-Ost wäre also eine Kombination aus (ich glaube) 5 und 4 geworden. Auch nicht gerade übersichtlich.
Und wenn man den Fahrgästen der 2 den Umweg zum Hbf mitgegeben hätte, hätte sich evtl. für einen Teil der Fahrgäste die Fahrzeit derart verlängert, daß der Fußweg die schnellere/bessere Alternative gewesen wäre.
So hat man die 2 im Normalbetrieb und eben die 1 (als 4) soweit es geht auf dem Normalweg, eben mit Weiterführung nach Ost.
Man hätte natürlich auch die 1 (die 10 hat sie ohnehin) mit ZR-Wagen bestücken können und am Gleiswechsel Theaterplatz wenden lassen können. Aber ob das durch Einbindung der 10 effektiv etwas gespart hätte? Eben durch die zwischen die 1 geschobene 10 ist es praktikabel, wenn die Umleitungsstrecke ähnlich lang die die Normalroute ist - hier jeweils 4 Haltestellen ab Theaterplatz.
Alternativ hätte man nur die 1/10 nach Ost legen können und die 2 im Zentrum kappen. Hätte 1 Kurs gespart und man hätte 3 ZR-Wagen für die Rest-2 gebraucht. Und andere Dienstpläne. Wow!
Es ist nicht alles schlecht, was auf dem ersten Blick schlecht aussieht.
1418

Re: Große und kleine Netze?

geschrieben von: Hendi

Datum: 24.08.20 22:47

1418 schrieb:
Die Linienführung Üarkallee-Hbf-Ost wäre also eine Kombination aus (ich glaube) 5 und 4 geworden.
Von der Parkallee zum Bahnhof wäre es die Linie 6. Die Linie 5 führe von Nordhausen-Ost zum Südharzklinikum.

Insgesamt decken sich deine Überlegungen auch mit meinen. Die jetzige Praxis bedeutet (sowohl für die Fahrgäste als auch den Betrieb) die geringsten Änderungen. Ich halte es durchaus für wichtig, dass von solchen kurzfristigen Änderungen nicht mehr Fahrgäste als nötig negativ beeinflusst werden.

Re: Große und kleine Netze?

geschrieben von: Tw666

Datum: 25.08.20 00:19

Moin,

danke für deine Antwort. Natürlich ist nicht alles schlecht, man kann es auch so machen, ich finde es wie gesagt bei solch einem kleinen Betrieb nur recht bedenklich, so mit Geld um sich zu schleudern.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie kurzfristig eine Maßnahme erfolgt.
In Dresden fährt man generell 40er Linien, in Leipzig und München 30er Linien bei Baumaßnahmen, welche große Linienänderungen erfordern.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, würde eine Sperrung des Nordastes (Klinikum) und eine Kombilinie kostenneutral zum normalen Verkehr abgewickelt werden können.
Die Linie 1 hat 3 Kurse
Die Linie 2 hat 4 Kurse.
Eine Kombilinie xyz (Parkallee - Bahnhof - Ost) hat 5 Kurse -> 2 Kurse werden gespart, welche der SEV benötigt. Der große Kostenfresser (Personal bzw. Dienste) bleibt somit kostenneutral.
Die Linie 10 habe ich bewusst ausgeblendet und würde sie nach Ost umleiten, da die Wagen sonst nur im Weg stehen würden :)

Eine Kombination aus mehren Linien laut Bordinformationssystem ist natürlich viel zu komplex, es müssten neue Verbindungen hinterlegt werden (Beispielsweise für oben genannte Linie xyz die Linie 3 usw.).
Dienstpläne zu ändern ist nun wirklich kein Akt, da die Umlaufpläne und Dienste eh geändert werden müssen (Umleitung, SEV, andere angefahrene Endstellen etc.) und prinzipiell das Allermeiste vom Programm ausgeworfen wird.
Werden solche Betriebsprogramme öfter gefahren, werden sie auch von der Bevölkerung problemlos aufgenommen.

Beste Grüße

666

Re: Große und kleine Netze?

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 27.08.20 22:17

Tw666 schrieb:
danke für deine Antwort. Natürlich ist nicht alles schlecht, man kann es auch so machen, ich finde es wie gesagt bei solch einem kleinen Betrieb nur recht bedenklich, so mit Geld um sich zu schleudern.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, wie kurzfristig eine Maßnahme erfolgt.
In Dresden fährt man generell 40er Linien, in Leipzig und München 30er Linien bei Baumaßnahmen, welche große Linienänderungen erfordern.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, würde eine Sperrung des Nordastes (Klinikum) und eine Kombilinie kostenneutral zum normalen Verkehr abgewickelt werden können.
Die Linie 1 hat 3 Kurse
Die Linie 2 hat 4 Kurse.
Eine Kombilinie xyz (Parkallee - Bahnhof - Ost) hat 5 Kurse -> 2 Kurse werden gespart, welche der SEV benötigt. Der große Kostenfresser (Personal bzw. Dienste) bleibt somit kostenneutral.
Die Linie 10 habe ich bewusst ausgeblendet und würde sie nach Ost umleiten, da die Wagen sonst nur im Weg stehen würden :)

Eine Kombination aus mehren Linien laut Bordinformationssystem ist natürlich viel zu komplex, es müssten neue Verbindungen hinterlegt werden (Beispielsweise für oben genannte Linie xyz die Linie 3 usw.).
Dienstpläne zu ändern ist nun wirklich kein Akt, da die Umlaufpläne und Dienste eh geändert werden müssen (Umleitung, SEV, andere angefahrene Endstellen etc.) und prinzipiell das Allermeiste vom Programm ausgeworfen wird.
Werden solche Betriebsprogramme öfter gefahren, werden sie auch von der Bevölkerung problemlos aufgenommen.

Nein, werden sie nicht. Das Verständnis für Auswirkungen auf Linien, die gar nicht von Baustellen betroffen sind, ist erfahrungsgemäß sehr begrenzt. Aufgrund der Fahrzeitverlängerung hast Du zwangsläufig verschobene Abfahrtzeiten, was für nichtsahnende Fahrgäste zu Reisezeitverlängerungen von einem Takt führen kann. Daher gehört es zu den guten Sitten bei Bauarbeiten, nicht betroffene Abschnitt möglichst unberührt zu lassen.

Bauarbeiten sind nicht dazu, kostenoptimierte Fahrpläne zu realisieren (auch wenn für einen Straßenbahnbetrieb ähnlicher Dimension auf der anderen Seite des Harzes hier vor kurzem einige Leute lautstark eine gegenteilige Meinung kundgetan haben, die es ganz prima fanden, dass bei der Reststraßenbahnlinie das Angebot mal eben halbiert wurde), Mehrkosten häufig unvermeidbar und eigentlich auch in den Baukosten einzurechnen. Die einzige sowohl für den Betriebsaufwand als auch für den Fahrgast neutrale Alternative wäre ein Komplett-SEV der Linie 1 gewesen. Vermutlich scheiterte das an fehlenden Bussen oder an der Unmöglichkeit des flexiblen Einsatzes der Fahrer für Bus und Straßenbahn.