DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 05 - Straßenbahn-Forum 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
Aktuelle Bilder, Berichte, News, Fragen und Antworten zum Thema Straßenbahn - Sonstiger ÖPNV ist gestattet.
Historische Aufnahmen sind im Historischen Forum willkommen. Hier befindet sich das Bus-Forum (auch für O-Busse).
Seiten: 1 2 3 4 All Angemeldet: -

[D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Junior

Datum: 13.08.20 19:02

Zitat
Die Rheinbahn hat die Annahme der neuen Hochflurbahnen HF6 vom Hersteller
Bombardier Transportation mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres
gestoppt.

Weiterlesen hier:

[www.rheinbahn.de]



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:13:19:03:53.

dann werden wir rheinaufwärts

geschrieben von: TBOAR (bt)

Datum: 13.08.20 19:20

uns demnächst wohl auch zu

walking trams

zusammenfinden dürfen

Analog zu

walking busses oder dem "Pedi-Bus"

Un die Fööss singe nit mih von dr Achtzehn un Istandbul, sondern von Fünf un "... ich möht ze Fooss no Cölle jonn."

Und Jürgen F. zählt ein Lied an, damit wir alle gemeinsam tappeln ... - künne mir och us dem Leederschätzchen von dr Fööss nemme, darf äver he nitt in die Tastatur gekloppt wette

Wir hier in Köln verzichten nicht auf den Fasteleer wegen Corona, bei uns ist datt janze Jahr Fasteleer ...

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: derasselner

Datum: 13.08.20 19:32

Naja, immerhin gut dass die Betriebe sehr kritisch sind und sich nichts unterjubeln lassen. Dortmund musste bei Bombardier lautstark reklamieren, es wurde bei den NGT8 nachgebessert, hoffentlich dauerhaft erfolgreich.
Alles besser als in Wuppertal.

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: CHB

Datum: 13.08.20 19:33

Junior schrieb:
Zitat
Die Rheinbahn hat die Annahme der neuen Hochflurbahnen HF6 vom Hersteller
Bombardier Transportation mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres
gestoppt.

Ob Bombardier mal irgendeinen Auftrag ordentlich und mangelfrei abgewickelt bekommt? Anders zu bauen als in den Verträgen vereinbart deutet auf einen ziemlichen Saftladen hin, wo keine wirksamen Kontrollen etabliert sind.

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Tramfreak

Datum: 13.08.20 21:23

CHB schrieb:
Ob Bombardier mal irgendeinen Auftrag ordentlich und mangelfrei abgewickelt bekommt?

Unsere Flexity Berlin konnten bislang stets rasch und ohne ernst zu nehmende Verzögerungen in Betrieb genommen werden, sie scheinen zudem sehr zuverlässig zu sein. Gut, dafür sind sie unverhältnismäßig laut und bei 'ner ganzen Menge Wagen muss fehlerhafte Verklebung im Dachbereich ausgewechselt werden, aber irgendwelche Tode muss man wohl immer sterben...

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: CHB

Datum: 13.08.20 22:27

Tramfreak schrieb:
CHB schrieb:
Ob Bombardier mal irgendeinen Auftrag ordentlich und mangelfrei abgewickelt bekommt?
... und bei 'ner ganzen Menge Wagen muss fehlerhafte Verklebung im Dachbereich ausgewechselt werden, aber irgendwelche Tode muss man wohl immer sterben...
Wenn man nicht "Mangelfreiheit" als Grundvoraussetzung definiert, dann wird man sich wohl damit arrangieren könndn. Anscheinend liefert Bombardier ja aber nach Berlin den gleichen Schrott wie nach Düsseldorf, nur dass es in Berlin mehr so "dit is mir scheissejaal" abzulaufen scheint.
Tramfreak schrieb:
CHB schrieb:
Ob Bombardier mal irgendeinen Auftrag ordentlich und mangelfrei abgewickelt bekommt?
Unsere Flexity Berlin konnten bislang stets rasch und ohne ernst zu nehmende Verzögerungen in Betrieb genommen werden, sie scheinen zudem sehr zuverlässig zu sein. Gut, dafür sind sie unverhältnismäßig laut und bei 'ner ganzen Menge Wagen muss fehlerhafte Verklebung im Dachbereich ausgewechselt werden, aber irgendwelche Tode muss man wohl immer sterben...
Die GT6 erscheinen mit zumindest innen deutlich lauter und neigen vor allem zu üblen Flachstellen... Aus Fahrgastsicht ist der Flexity ein sehr angenehmes Fahrzeug.

Gruß
Thrax

Re: dann werden wir rheinaufwärts

geschrieben von: Kölnbahner

Datum: 13.08.20 23:53

TBOAR (bt) schrieb:Zitat:
uns demnächst wohl auch zu

walking trams

zusammenfinden dürfen

Analog zu

walking busses oder dem "Pedi-Bus"

Un die Fööss singe nit mih von dr Achtzehn un Istandbul, sondern von Fünf un "... ich möht ze Fooss no Cölle jonn."

Und Jürgen F. zählt ein Lied an, damit wir alle gemeinsam tappeln ... - künne mir och us dem Leederschätzchen von dr Fööss nemme, darf äver he nitt in die Tastatur gekloppt wette

Wir hier in Köln verzichten nicht auf den Fasteleer wegen Corona, bei uns ist datt janze Jahr Fasteleer ...
Leeven Tboar, do meins dat he, ner?
[www.youtube.com]
Ich glöüv ävver dat dat King Size Dick wor, dä he aanzällt...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:13:23:55:38.

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Bernhard Martin

Datum: 13.08.20 23:56

derasselner schrieb:Zitat:
Naja, immerhin gut dass die Betriebe sehr kritisch sind und sich nichts unterjubeln lassen.
Ich würde gerade die Rheinbahn hier nicht allzu laut loben. Bis jetzt hatte die Rheinbahn kein kritisches Wort zu den HF6 und dem Verhalten von Bombardier geäußert. (Den "Vorfall im Duisburger Tunnel" nehme ich hier bewusst aus, da zu den Gründen der Bahnsteigkollision auch die Version kursierte, die Rheinbahn habe Bombardier falsche Daten mitgeteilt.) Dabei hätte es sicherlich Grund zur Kritik gegeben. Zum einen den sehr schleppenden Zulassungsprozess, der mich sehr stark an den der Essener NF2 erinnert hat, und Anlass zu allerlei Spekulationen liefert. Zum anderen ist Bombardier - wie inzwischen leider immer - nicht in der Lage, vereinbarte Lieferfristen auch nur annähernd einzuhalten. Die Rheinbahn hat zu beiden Fragen nicht nur geschwiegen, sondern angedeutet, dass sie nachdem sich die Alu-B-Wagen nicht als so standfest und modernisierungswürdig erwiesen haben wie gehofft, eine Ersatzbeschaffung in Gestalt weiterer HF6 bevorzuge. Zu diesem Zeitpunkt war kein einziger HF6 im Linieneinsatz und es war somit unklar, ob dieser Fahrzeug die in gesetzten Erwartungen erfüllen kann.

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Christoph L

Datum: 14.08.20 06:01

Inzwischen ist hoffentlich auch den Entscheidungsträgern der Rheinbahn klar, dass die 11 Stahl-B80D die robustesten Fahrzeuge ihrer Stadtbahnflotte sind. Daher sollte man diese aus meiner Sicht trotz ihrer Nachteile (Dreistufiger Einstieg, Gewicht über 40 t) und ihres Alters weiter als Reserve vorhalten.

Auch die Alu-Fahrzeuge sollte man besser nur schrittweise in zwei bis drei Teilserien ersetzen. Von den Rissproblemen war bisher ja nur ein Teil der Fahrzeuge (28 Stück) betroffen. Ob diese Probleme weiter auftreten und ob inzwischen weitere Fahrzeuge betroffen sind, dazu hat man allerdings lange nichts mehr gehört.

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Oepeenvau1971

Datum: 14.08.20 07:30

Tramfreak schrieb:
CHB schrieb:
Ob Bombardier mal irgendeinen Auftrag ordentlich und mangelfrei abgewickelt bekommt?
Unsere Flexity Berlin konnten bislang stets rasch und ohne ernst zu nehmende Verzögerungen in Betrieb genommen werden, sie scheinen zudem sehr zuverlässig zu sein. Gut, dafür sind sie unverhältnismäßig laut und bei 'ner ganzen Menge Wagen muss fehlerhafte Verklebung im Dachbereich ausgewechselt werden, aber irgendwelche Tode muss man wohl immer sterben...
Man scheint in Berlin alles am neuen Flughafen BER zu messen. Dann sind die Wagen vielleicht gar nicht mal schlecht. ;-)

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Volmerswerther

Datum: 14.08.20 10:16

Christoph L schrieb:
Inzwischen ist hoffentlich auch den Entscheidungsträgern der Rheinbahn klar, dass die 11 Stahl-B80D die robustesten Fahrzeuge ihrer Stadtbahnflotte sind. Daher sollte man diese aus meiner Sicht trotz ihrer Nachteile (Dreistufiger Einstieg, Gewicht über 40 t) und ihres Alters weiter als Reserve vorhalten.

Auch die Alu-Fahrzeuge sollte man besser nur schrittweise in zwei bis drei Teilserien ersetzen. Von den Rissproblemen war bisher ja nur ein Teil der Fahrzeuge (28 Stück) betroffen. Ob diese Probleme weiter auftreten und ob inzwischen weitere Fahrzeuge betroffen sind, dazu hat man allerdings lange nichts mehr gehört.
Den verantwortlichen bei der Rheinbahn muss dies schon lange klar gewesen sein, dass ohne die Stahlwagen nicht viel geht. Wagen 4010 soll schon letzten Herbst von LZB auf ZUB umgerüstet worden sein, um die Typenzulassung für die 11 Wagen zu erhalten. Dies Geld wollte man sich durch die HF6 sparen. Wenn diese 11 Wagen alle auf ZUB umgerüstet werden, wird der letzte B80 in Düsseldorf sicher einer aus Stahl sein. Die Wagen haben allerdings auch ihre Herausforderung bei der elektrotechnischen Wartung, da sie bei der Rheinbahn eine Splittergattung sind. Da könnte irgendwann ein Mangel bei Reserveteilen entstehen.

Die Rheinbahn wird als Unternehmen nicht viel zu der weiteren Rissbildung bei den Alu-B80 verlauten lassen. Ein Verkehrsunternehmen wird solche Mitteilungen nur an die Öffentlichkeiten geben, wenn es zu ungewöhnlich vielen Fahrzeugausfällen kommt oder die Presse gezielt nachfragt. Möglicherweise gibt es Risse an allen 91 Wagen die im Rahmen der genehmigten Schweissarbeiten fortlaufend beseitigt wurden. Da die Rheinbahn von der geplanten Generalüberholung der Serie abgesehen hat, und gleich die ganze Serie mit Neuwagen ersetzen will, deutet dies ja darauf hin, dass die Rissbildung ein umfassendes Problem ist. Es gab ja mittlerweile auch Rissbildung an mindestens einem Wagen an nicht tragenden Teilen, wo der Wagen aus dem Verkehr gezogen wurde. Wenn erst ein Wagen zu solcher Rissbildung neigt, dann werden andere Wagen sicher folgen.

Mfg Volmerswerther

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Volmerswerther

Datum: 14.08.20 11:19

Bernhard Martin schrieb:
derasselner schrieb:Zitat:
Naja, immerhin gut dass die Betriebe sehr kritisch sind und sich nichts unterjubeln lassen.
Ich würde gerade die Rheinbahn hier nicht allzu laut loben. Bis jetzt hatte die Rheinbahn kein kritisches Wort zu den HF6 und dem Verhalten von Bombardier geäußert. (Den "Vorfall im Duisburger Tunnel" nehme ich hier bewusst aus, da zu den Gründen der Bahnsteigkollision auch die Version kursierte, die Rheinbahn habe Bombardier falsche Daten mitgeteilt.) Dabei hätte es sicherlich Grund zur Kritik gegeben. Zum einen den sehr schleppenden Zulassungsprozess, der mich sehr stark an den der Essener NF2 erinnert hat, und Anlass zu allerlei Spekulationen liefert. Zum anderen ist Bombardier - wie inzwischen leider immer - nicht in der Lage, vereinbarte Lieferfristen auch nur annähernd einzuhalten. Die Rheinbahn hat zu beiden Fragen nicht nur geschwiegen, sondern angedeutet, dass sie nachdem sich die Alu-B-Wagen nicht als so standfest und modernisierungswürdig erwiesen haben wie gehofft, eine Ersatzbeschaffung in Gestalt weiterer HF6 bevorzuge. Zu diesem Zeitpunkt war kein einziger HF6 im Linieneinsatz und es war somit unklar, ob dieser Fahrzeug die in gesetzten Erwartungen erfüllen kann.
Ich würde die Rheinbahn aber auch nicht kritisieren. Es ist ja im Interesse der Rheinbahn einen gepflegten Dialog mit Bombardier zu führen, damit der HF6 zu einem Fahrzeug reift, an den man lange Freude hat. Solch einen Dialog führt man nicht in der Presse, zumindest so lange es einen Dialog gibt. Das die Verantwortlichen der Rheinbahn fühzeitig signalisieren, dass sie sich den HF6 als Nachfolger der Alu-B80 wünschen, ist verständlich. Man hätte dann einen einheitlichen Fahrzeugpark mit grossen Vorteilen bei Wartung und Ersatzteilbeschaffung. Man würde ein ausgereiftes Fahrzeug erhalten, ohne nochmal einen neuen Prototyp durch die ganzen Prüfungen und Zulassungen zu bringen. Eine Nachbestellung von 91 HF6 mit einer recht grossen Option auf weitere Wagen, dürfte sich auch vorteilhaft auf den Neupreis auswirken. Das der HF6 aber derart mangelhaft gefertigt wurde, wie es jetzt in der Zeitung steht, da konnten die Verantwortlichen bei der Rheinbahn auch nicht mit rechnen. Als ob Bombardier keine grundlegenden Waggonbaukompetanze mehr besitzt. Sind denen die Fachkräfte davongelaufen?

Das Bombardier nicht das Gelbe vom Ei ist, hat man sicher bei der Rheinbahn gewusst. Die Rheinbahn hatte aber 2015 nach der Ausschreibung nicht die grosse Auswahl: Bombardier oder Siemens/Kiepe. Weder HeiterBlick, Stadler oder andere Waggonbauer meldeten ihr Interesse an dem nicht gerade kleinen Auftrag. Siemens hatte sich bei der Rheinbahn auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert (NF8/NF10-Konstruktion und NF6-Achsen). Immerhin hat man sich einigen können, und 2015 hielten die Fahrzeuge wohl was vereinbart war. Von daher wäre es wirklich interessant zu wissen, warum damals Bombardier das Rennen gemacht hat. Kiepe wollte gegen die Wahl von Bombardier klagen, Siemens winkte dann letzendlich ab. Bei der Rheinbahn war zu diesem Zeitpunkt ein ehemaliger Chef von Bombardier Vorstandsvorsitzender. Die KVB schon erfahrener Bombardierkunde, hatte ja bei diesem Auftrag auch ein Mitspracherecht. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass die Medien da nachgehakt haben. Nach dem Siemens nicht klagen wollte, war die Auftragsvergabe kein Thema mehr in den Medien.

MfG Volmerswerther

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 14.08.20 12:23

Volmerswerther schrieb:Zitat:
Die Rheinbahn hatte aber 2015 nach der Ausschreibung nicht die grosse Auswahl: Bombardier oder Siemens/Kiepe. Weder HeiterBlick, Stadler oder andere Waggonbauer meldeten ihr Interesse an dem nicht gerade kleinen Auftrag. (...) Bei der Rheinbahn war zu diesem Zeitpunkt ein ehemaliger Chef von Bombardier Vorstandsvorsitzender. Die KVB schon erfahrener Bombardierkunde, hatte ja bei diesem Auftrag auch ein Mitspracherecht. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass die Medien da nachgehakt haben. Nach dem Siemens nicht klagen wollte, war die Auftragsvergabe kein Thema mehr in den Medien.
Vorsichtig mit solchen Aussagen. Diese lassen den Anschein erwecken, dass ein Auftragnehmer eine Auswahl des Angebots einer Ausschreibung hat. Das ist aber nicht der Fall. Er muss das wirtschaftlichste (nicht zwangsläufig billigste!) Angebot annehmen, auch wenn ihm ein anderes Angebot mehr zusagt, bspw. weil mit mit den Anbieter bislang gute Erfahrungen hat oder lokale Arbeitsplätze betroffen sind.

Wirtschaftlich ist ein Angebot, dass formal korrekt ist, alle Zwangspunkte erfüllt, bei den optionalen Punkten und der Preisbewertung die meisten Punkte enthält. Und natürlich müssen die Kalkulationen auch nachvollziehbar sein.

Würde man willkürlich entscheiden, dann hätte der "unterlegene" Bieter beste Chancen bei einer Klage gegen die Vergabe - einfach weil dann eine fehlerhafte Bewertung vorliegen würde.

Nehmen wir mal an, Bombardier hätte ein unseriös kalkuliertes Angebot abgegeben und die Rheinbahn/KVB sich nicht dagegen entschieden. Dann hätte nur die Klage dagegen die Vergabe zum Fall gemacht. Insofern würde dann gelten: Wo kein Kläger, da kein Richter.

Ich gehe aber stark davon aus, dass beide Unternehmen die Vergabentscheidung juristisch im Haus oder extern intensiv geprüft haben, bevor die Vergabeentscheidung erfolgte. Das war bislang der Weg, mit dem die Vergaben erfolgten, an denen ich beteiligt war. Ohne OK gab es keine Kommunikation.

Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: 4076

Datum: 14.08.20 18:00

Es ist üblich, dass der Auftraggeber jedes Fahrzeug in festgelegten Bauschritten beim Hersteller abnimmt. Folglich ist es unerklärlich, weshalb die Rheinbahn im Nachhinein, noch dazu nach monatelangen Testfahrten und Erlangung der Zulassung die Meldung verbreitet: " Die Mängel waren bei der Kontrolle eines Fahrzeuges durch ein von der Rheinbahn beauftragtes Unternehmen aufgefallen. Es habe Abweichungen von den Bauunterlagen im Bereich der Schweißnähte, beim verwendeten Grundmaterial, bei der Herstellung des Wagenkastenuntergestells sowie bei der Tür- und Trittstufensteuerung gegeben."
Das stellt man sich schon die Frage, sind denn in Düsseldorf lauter unfähige Leute am Werk?

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Christoph L

Datum: 14.08.20 18:08

Es scheint nicht mehr allgemein üblich zu sein, das Fachleute der Verkehrsbetriebe Rohbauten im Herstellerwerk abnehmen.

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: 4076

Datum: 14.08.20 18:31

Christoph L schrieb:
Es scheint nicht mehr allgemein üblich zu sein, das Fachleute der Verkehrsbetriebe Rohbauten im Herstellerwerk abnehmen.
Ich kenne kein Verkehrsunternehmen, welches keine mehrfache Kontrolle an jedem Fahrzeug (vom Rohbau über die Endmontage bis hin zur Testreihe) durchführt und dessen Abnahme (bei entsprechender Arbeit) durchführt!

Verstehe die Bahnbranche irgendwie nicht...

geschrieben von: Der Pendler

Datum: 14.08.20 19:26

Tach zusammen!

Also irgendwie verstehe ich die Bahnbranche nicht - gerade auch was in den letzten Jahren - oder bald 1-2 Jahrzehnten immer wieder hier an Vorfällen beim Bau / bei der Zulassung / nach kurzer Zeit im Betrieb diskutiert wurde.

Das hier ist kein lokaler Schreiner, der einen in Hochglanzschwarz lackiert georderten Schlafzimmerschrank mit Eichenholz statt Eschenholz ausliefert - wir reden hier doch nicht über ein kleines Unternehmen.

Wie kann sowas sein? Haben die beim Hersteller kein Qualitätsmanagement?

Ich kenne mittlerweile aus eigener Erfahrung mehrere Branchen, bei denen automatisch bei irgendwelchen Abweichungen eine ganze Maschinerie startet von der Doku über (im Zweifel dann Gefahrenpotential-)Neubeurteilungen bis am Ende hin zu festgelegten Abläufen wie und wann der Kunde / die regulierenden Zulassungsbehörden (können für international agierende Firmen 1-2, oder blöderweise auch ein paar mehr sein...) zu informieren sind - das Ganze aber bitteschön von sich aus und bevor überhaupt irgendwelche Zwischen-, Teil- oder Endabnahmen gemacht wurden.

Das nimmt zeitweise manchmal durchaus diskussionswürdige (im Sinne von bei ohnehin schon höchster Sicherheit dann wirklich teils wegen einem Pups kilometerweit über das Sicherheitsziel hinausschießen) Züge an und bedeutet oft für alle Seiten (inkl. der Zulassungsbehörden) dann Mehrarbeit bei der manchmal alle Seiten - selbst die ohnehin schon strengste und penibelste Prüftruppe - die Augen verdrehen, aber die Nummer hier in diesem Fall hört sich doch verdammt gravierend an, Zitat:
"Abweichungen von den Bauunterlagen ... beim verwendeten Grundmaterial bei der Herstellung des Wagenkastenuntergestells..."

Also nun bitte, wie kann es sein, dass das nun hochkocht, wo die Dinger teils schon in der Auslieferung sind? Sowas Grundsätzliches müsste schon längst zwischen allen Seiten (inkl. Behörden) diskutiert worden sein, dem scheint aber gemäß dieses Zitates
"... die Bahnen aufgrund der aktuellen Erkenntnisse keine Freigabe
von der Technischen Aufsichtsbehörde erhalten werden" wohl nicht so zu sein.

Entweder haben da direkt mehrere am ganzen Prozess Beteiligte eine gewaltige Fehleinschätzung begangen nach dem Motto, u.a. das veränderte Material würde nix ausmachen - die Rheinbahnerklärung spricht ja auch über die Langzeitfolgen - wenn die Bewertung betreffend des Wagenkastenuntergestells jetzt erst startet isses ein wenig spät oder man hat wirklich fett danebengelangt.

Oder aber der Hersteller hat das tatsächlich im Prozess (nochmal, wie ist sowas bei einem großen Unternehmen heutzutage möglich?) verschleiert, dann müsste aber erst Recht der Hammer kreisen.

Unglaublich. Aber irgendwie (subjektiv wahrgenommen) nicht neu. Nun gut, aber auf der anderen Seite, wenn ich das mit den Vorgängen vergleiche, die sich da jenseits des Atlantiks bei einem gewissen Luftfahrthersteller und auch dort bei den Behörden das Zulassungsverfahren betreffend ereignet haben, dann ist es auf der anderen Seite doch nicht nur bahnbranchenspezifisch...

Bis denne,
Markus.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:08:14:19:36:14.

Re: Verstehe die Bahnbranche irgendwie nicht...

geschrieben von: Zugsicherer

Datum: 15.08.20 08:41

Der Pendler schrieb:
Ich kenne mittlerweile aus eigener Erfahrung mehrere Branchen, bei denen automatisch bei irgendwelchen Abweichungen eine ganze Maschinerie startet von der Doku über (im Zweifel dann Gefahrenpotential-)Neubeurteilungen bis am Ende hin zu festgelegten Abläufen wie und wann der Kunde / die regulierenden Zulassungsbehörden (können für international agierende Firmen 1-2, oder blöderweise auch ein paar mehr sein...) zu informieren sind - das Ganze aber bitteschön von sich aus und bevor überhaupt irgendwelche Zwischen-, Teil- oder Endabnahmen gemacht wurden.
Das ist in der Bahnbranche eigentlich auch so üblich. Ich kann nicht einmal einen Rechtschreibfehler in einem internen Dokument ändern, ohne dass das dokumentiert und geprüft wird, und im Laufe der Zeit habe ich mehr als einen Fehler gefunden, der zu einer Meldung an den Kunden führte.

Man bekommt aber auch mit, dass die Mitbewerber sich ebenfalls gelegentlich mit mehr oder weniger schwerwiegenden Problemchen melden. Bei einer zulässigen Gefährdungsrate irgendwo unter 10-9 h-1 wäre sogar eine Abhängigkeit von der Jupiter-Saturn-Konjunktion und der Blutgruppe des Bedieners noch nicht zu esoterisch, um den Fall berücksichtigen zu müssen.

Gruß
Sven

Re: [D] Rheinbahn stoppt Annahme der HF6-Bahnen

geschrieben von: Oepeenvau1971

Datum: 15.08.20 09:49

Material und Konstruktion im Bauzustand zu "begutachten" ist doch wohl etwas ganz anderes, als ein Fahrzeug nach Bewegungs- und Witterungseinflüssen erneut unter die Lupe zu nehmen.
Wenn ich ein Material erwerbe und bekomme ein oder mehrere Muster zwecks Analyse - die dann in Ordnung sind -, habe ich u.U. die Freigabe zu erteilen. Wenn der Gegenstand anschließend vor Ort unter Nutzungsbedingungen Mängel erkennen läßt und eine erneute Analys möglicherweise daraufhindeutet, daß das Probematerial und das verbaute Material von einander abweichen, was ist denn dann?

Leider ist das heutzutage in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens nicht mehr zu leugnen.
Kommentar: Meines Erachtens haben wir mittlerweile zu viele "Papiertiger der Theoretikerfraktion".




4076 schrieb:
Es ist üblich, dass der Auftraggeber jedes Fahrzeug in festgelegten Bauschritten beim Hersteller abnimmt. Folglich ist es unerklärlich, weshalb die Rheinbahn im Nachhinein, noch dazu nach monatelangen Testfahrten und Erlangung der Zulassung die Meldung verbreitet: " Die Mängel waren bei der Kontrolle eines Fahrzeuges durch ein von der Rheinbahn beauftragtes Unternehmen aufgefallen. Es habe Abweichungen von den Bauunterlagen im Bereich der Schweißnähte, beim verwendeten Grundmaterial, bei der Herstellung des Wagenkastenuntergestells sowie bei der Tür- und Trittstufensteuerung gegeben."
Das stellt man sich schon die Frage, sind denn in Düsseldorf lauter unfähige Leute am Werk?
Seiten: 1 2 3 4 All Angemeldet: -