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[DD] Tatra-Einsätze

geschrieben von: rtd

Datum: 29.06.20 20:33

Hallo,

in der letzten Woche wurden Tatra-Züge in Dresden planmäßig eingesetzt. Für diese Woche scheint es sich zu wiederholen.

Aus der letzten Woche stammen diese Zeiten für die Linie 3:
von Wilder Mann nach Coschütz: 8.56, 10.36, 12.16, 14.56, 15.36
von Coschütz nach Wilder Mann: 6.30, 8.10, 9.50, 11.30, 13.10, 14.50, 16.30

der zweite Zug folgte im Abstand von 20 Minuten

für die Kurse wurden folgende Fahrzeuge eingesetzt:
224 263 + 224 247 + 244 033
224 267 + 224 217 + 244 046

Weiterhin ist ein Zug auf der Linie 8 unterwegs gewesen.

Weiß jemand, warum diese Fahrzeuge eingesetzt werden?

Viel Erfolg beim Fotografieren!

Re: [DD] Tatra-Einsätze

geschrieben von: 143 828

Datum: 29.06.20 20:58

rtd schrieb:
Hallo,

in der letzten Woche wurden Tatra-Züge in Dresden planmäßig eingesetzt.
[..]
Weiß jemand, warum diese Fahrzeuge eingesetzt werden
In der Offline-DNN war zu lesen, dass die Fahrer kürzere Pausen (cononabdingte Kontaktreduktion) machen, dafür öfter, meist zusätzlich an den Endpunkten. Da braucht es dann "Taktstabilisatoren" in Form von zusätzlichen Umläufen.

Gruß!

Re: [DD] Tatra-Einsätze

geschrieben von: Bahnhof Mickten

Datum: 29.06.20 21:31

Die DNN schreibt "... rattern die Tatras..."
Habe heute mehrfach festgestellt. Sie rattern nicht, im Gegenteil zu den "Rüttelplatten" - NGT.

Helge

Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 29.06.20 22:10

Ahoj!

Die ganze Problematik hängt grundsätzlich mit der Pausenstrategie zusammen:

Bei Diensten mit Blockpausen (d.h. die gesetztliche Pausenzeit wird in einem Block abgegolten) gehen die Personale jeweils an einem zentralen Ort im Innenstadtbereich vom Fahrzeug runter und wieder drauf (z.B. L10 am HBF runter, L12 am POS wieder drauf). Die Pausenzeit kann dann in einem Pausenpunkt (=Sozialraum) verbracht werden. Aufgrund des Umstandes, dass Pausen pulkweise stattfinden, können da schon mal 6-10 Kollegen längere Zeit gleichzeitig aufeinander sitzen.

Als Faustregel gilt: Dienste mit Blockpausen maximieren die Anzahl des notwendigen Personals, dafür ist die Summe der im Einsatz befindlichen Fahrzeuge minimal.

Weil man Ansteckungsmöglichkeiten untereinander möglichst reduzieren will, hat man die Gewährung der Pausen umgestellt und arbeitet nun mit Diensten ohne Blockpause und der 1/6-Regelung. Das heißt, dass die
Wendezeiten an den Endpunkten soweit "aufgepustet" werden, dass sie in Summe ausreichend sind, um die Pausen mittels 3x15, 2x20 oder 1x30 Minuten abgelten zu können. Es gibt allerdings eine Reihe an Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen: die Wendezeiten selbst müssen mindestens 10 Minuten lang sein und in Summe mindestens 1/6 der Lenkzeit betragen.

Als Faustregel gilt: Dienste ohne Blockpause minimieren die Anzahl des benötigten Personals, dafür ist die Summe der im Einsatz befindlichen Fahrzeuge maximal.

(Übrigens gilt abweichend zur Fahrpersonalverordnung, dass Straßenbahnfahrer theoretisch "nur" unter das allgemeine Arbeitszeitgesetzt fallen. Das heißt, dass eigentlich erst nach 6 Stunden tatsächlich eine Pause stattfinden muss, während beim KOM bereits nach 4,5 eine Bepausung stattfinden muss. In vielen Betrieben wird aber nach den Gleichbehandlungsgrundsatz verfahren, so dass die Trambahner ähnlich bepaust werden, was aus verschiedenen betrieblichen Gründen auch sinnvoll ist.)

Durchgehende Dienste bedeuten also unterm Strich, dass im ungünstigsten Fall bei allen Linien mindestens ein Fahrzeug mehr in Umlauf gebracht werden muss, um die Wendezeiten an beiden Endpunkten entsprechend erhöhen zu können. Das macht im Dresdner Netz mindestens 12 Fahrzeuge aus, die man erstmal irgendwo übrig haben muss, denn der Fahrzeugbestand richtet sich ja nach dem Regelbedarf im Linienverkehr und alles was dann noch übrig ist sollte eigentlich die Reserve für Werkstatt, Sonderfahrten, Fahrschule und operative Fahrzeugtausche sein (Faustformel: Reserve sind 15% der Fahrzeugeinsatzes für den Regelfahrplan, d.h. bei theoretisch ca. 140 Fahrzeugen im Planverkehr wären das 21 Fahrzeuge als Reserve)...

Wahrscheinlich sind es aber weniger als 12, weil die Wendezeiten an den Endpunkten ja auch - theoretisch - nach Belieben hin- und hergeschoben werden können (L3 und L8) und durch die Baumaßnahme Leutewitz auch insgesamt weniger Kurse auf der Linienkombination 10/12 benötigt werden (etwa um die 5 Fahrzeuge). Wird der Regelverkehr überwiegend mit Blockpausen bestritten, dann verursacht die Umstellung auf durchgehende Dienste ein entsprechendes Loch in der Fahrzeugverfügbarkeit. So erklärt sich auch, warum momentan auf der L3 jeweils bis zu 2 TTT-Trakte und auf der L8 bis zu 3 TT-Trakte unterwegs sind - es fehlen also praktisch zwei 28er und drei 26er.

Man kann jetzt trefflich darüber streiten, was sinnvoller ist. Letztlich haben beide Strategien ihre Berechtigung. Ich persönlich bin kein Freund von durchgehenden Diensten, d.h. Pausen auf dem Fahrzeug statt Blockpausen, weil ich keine 9 Stunden durchgehend auf einem Fahrzeug verbringen möchte. Es gibt aber viele altgediente Fahrer, denen ihr durchgehender Dienst heilig ist - letztlich also alles eine Sache der Befindlichkeit.

Beste Grüße,
Der Baumstachler

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: hjholtz

Datum: 30.06.20 07:35

Hallo!

Vielen Dank für diese detaillierten Erläuterungen zu Fahrzeugbedarf und Pausenregelungen!

Ich würde mich gerne noch mit der Frage anschließen, ob es einen speziellen Grund gibt, dass die Tatras wenn sie denn mal auf "normalen" Kursen fahren, so oft auf der 8 und der 3 landen.

Bei der 8 könnte ich mir ja vorstellen, dass man den Parallelverkehr 7/3 als Argument heranzieht: Die Wartezeit auf ein barrierefreies Fahrzeug ist, außer auf dem End-Ast nach Hellerau (und zwischen Nürnberger Platz und Südvorstadt), kürzer als ein ganzer Takt. Aber für die 3 trifft das so ja nicht zu, die hat zwei lange und recht ordentlich nachgefragte End-Äste ohne Parallelverkehr. Spielt der an der Strecke gelegene Betriebshof Trachenberge da eine Rolle, oder fahren in der 3 überwiegend junge, mobile Fahrgäste ohne Kinderwagen/Gepäck mit, oder ...?

Oder ist das gar selektive Wahrnehmung meinerseits, und die Tatras waren in den letzten paar Jahren (aber natürlich erst nachdem das erste Mal alle Linien planmäßig komplett Niederflur waren) genauso oft auf anderen Linien im Regeleinsatz (nicht als Verstärker)?

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: snookerfan

Datum: 30.06.20 07:41

hjholtz schrieb:
Hallo!

Vielen Dank für diese detaillierten Erläuterungen zu Fahrzeugbedarf und Pausenregelungen!

Ich würde mich gerne noch mit der Frage anschließen, ob es einen speziellen Grund gibt, dass die Tatras wenn sie denn mal auf "normalen" Kursen fahren, so oft auf der 8 und der 3 landen.

Bei der 8 könnte ich mir ja vorstellen, dass man den Parallelverkehr 7/3 als Argument heranzieht: Die Wartezeit auf ein barrierefreies Fahrzeug ist, außer auf dem End-Ast nach Hellerau (und zwischen Nürnberger Platz und Südvorstadt), kürzer als ein ganzer Takt. Aber für die 3 trifft das so ja nicht zu, die hat zwei lange und recht ordentlich nachgefragte End-Äste ohne Parallelverkehr. Spielt der an der Strecke gelegene Betriebshof Trachenberge da eine Rolle, oder fahren in der 3 überwiegend junge, mobile Fahrgäste ohne Kinderwagen/Gepäck mit, oder ...?

Oder ist das gar selektive Wahrnehmung meinerseits, und die Tatras waren in den letzten paar Jahren (aber natürlich erst nachdem das erste Mal alle Linien planmäßig komplett Niederflur waren) genauso oft auf anderen Linien im Regeleinsatz (nicht als Verstärker)?
Die 3 wird deswegen gewählt, weil diese sortenrein von Fahrzeugen und Personal aus Trachenberge bedient wird.
Bei der 7 sind immer Übergänge von/nach Gorbitz drin, auch vom Personal. Und ob Gorbitzer Personal noch ausreichend die Tatra-Berechtigung hat... da muss dann eher geguckt werden wie in Trachenbegere, wo man noch regelmäßig Tatra-Einsätze hat.
Ich glaube es gibt überhaupt keine 7, die TRA-TRA fährt. Einmal Gorbitz ist immer dabei.

Re: [DD] Tatra-Einsätze

geschrieben von: Pendler24

Datum: 30.06.20 11:34

Hallo,

es sind täglich bis zu drei Zweiergespanne auf der 8 unterwegs.
Davon fährt rückt ein Kurs (Kurs 19) in Trachenberge aus (06:19) und ein (19:01 ab Hellerau). Ein anderer (Kurs 17) rückt in Trachenberge aus (04:44) und in Gorbitz ein (19:23 ab Südvorstadt), der dritte (Kurs 14) umgekehrt (04:45 aus Gorbitz, 18:53 ab Südvorstadt Einrücker Trachenberge).

Die Linie 3 wird mit bis zu zwei Dreiergespannen "verstärkt".
Diese rücken beide in Trachenberge aus (05:21 und 05:41) und ein (19:42 ab Coschütz, 19:12 ab Wilder Mann).

Das Prozedere soll noch bis zum 17.07.2020 so gehen, danach sind erstmal Sommerferien.

Viel Erfolg beim Fotografieren wünscht der
Pendler24

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: Norbert-in-Sibirien

Datum: 30.06.20 13:21

Leicht Off-topic:

Baumstachler schrieb:
... und durch die Baumaßnahme Leutewitz auch insgesamt weniger Kurse auf der Linienkombination 10/12 benötigt werden (etwa um die 5 Fahrzeuge).
Dass die 12 nur alle 15 Minuten fährt ist soweit nachvollziehbar, weil es nicht genug Zweirichtungsfahrzeuge für die Strecke Leutewitz-Tolkewitz gibt. Aber warum muss dann auch die 10 so selten fahren? Gerade auf dem südlichen Ring ist das in der Praxis etwas nervig, mangels durchgehender Alternativen.

Re: 15-Minuten-Takt und 10-Minuten-Takt

geschrieben von: Allberto

Datum: 30.06.20 14:19

Norbert-in-Sibirien schrieb:
Dass die 12 nur alle 15 Minuten fährt ist soweit nachvollziehbar, weil es nicht genug Zweirichtungsfahrzeuge für die Strecke Leutewitz-Tolkewitz gibt. Aber warum muss dann auch die 10 so selten fahren? Gerade auf dem südlichen Ring ist das in der Praxis etwas nervig, mangels durchgehender Alternativen.
Die beiden Linien nutzen in Tolkewitz die selbe eingleisige Wendeschleife. Versuche mal, einen Fahrplan für die Endstelle zu schreiben, an dem ein 10-Minuten-Takt und ein 15-Minuten-Takt übereinanderliegen und bei dem Fahrzeuge auch bei leichten Verspätungen noch nicht den Folgekurs blockieren. Das geht eigentlich nur mit sehr kurzen Wendezeiten. Dadurch, dass das Kehrgleis in Leutewitz ebenfalls eingleisig ist, kann die andere Endstelle der Linie 12 ebenfalls nur durch maximal ein Fahrzeug belegt sein. Die Wendezeit muss in Leutewitz also kleiner als der Takt sein. Nun noch die Umlaufzeit von einem bis zum anderen Ende hinzuaddiert – denn Wendezeit + Fahrzeit hin + Wendezeit + Fahrzeit rück muss ein ganzzahliges Vielfaches des Taktes ergeben – wirst du feststellen, dass eine minimale Wendezeit (0-2 Minuten) in Tolkewitz nicht machbar ist.

Ich vermute, dass hier der Grund für den 15-Minuten-Takt auf den beiden Linien liegt. Alternativ wäre natürlich die im Februar praktizierte Trennung der 12 (Webergasse– Tolkewitz – 10 einerseits und Leutewitz– Fetscherplatz andererseits) denkbar, dafür braucht es halt deutlich mehr Fahrzeuge.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:30:14:20:20.

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: strab44

Datum: 30.06.20 14:29

Hallo,

Zitat
Aber warum muss dann auch die 10 so selten fahren?
Das wiederum liegt an der zu gering bemessenen Schleife in Tolkewitz, welche zwar erst neu gebaut ist, aber nie 2 Linien mit 1/6-Pausen in Aussicht hatte.
Diese wäre für 10 und 12 nicht ausreichend, außer man würde Bahnen auf die Schlömilchstraße stellen (was früher Tag&Nacht üblich war!) und den MIV behindern (MIV behindern geht in DD nicht!).
So sieht man, was passiert, wenn man ein Infrastrukturnetz durchoptimiert, die Leidtragenden sind die Fahrgäste, die eigentlich die Soße bezahlen sollen.

strab44

Danke, und Fragen zur 1/6-Regelung

geschrieben von: E 44 051

Datum: 30.06.20 19:40

Hallo Baumstachler,

vielen Dank für Deinen sehr informativen Beitrag.

Die 1/6-Regelung habe ich noch nicht ganz verstanden. Um mein bisheriges Verständnis zu illustrieren, mache ich mal ein Beispiel.

- Eine Schicht dauert insgesamt 9 Stunden (540 Minuten).
- Gemäß ArbZG sind insgesamt 30 Minuten Ruhepause zu gewähren, die auch in 2x15 Minuten aufgeteilt werden können (Pausen unter 15 Minuten sind lediglich Arbeitsunterbrechungen und keine Ruhepausen).
- Nach der 1/6-Regelung (Wo steht die eigentlich?) müssen die Wendezeiten in Summe mindestens 90 Minuten betragen, wobei zwei Wenden mindestens 15 Minuten lang sein müssen (zur Durchführung der Ruhepausen), die restlichen Wenden mindestens 10 Minuten.
- Das gilt analog bei Schichten von mehr als 9 Stunden, dann natürlich mit Ruhepausen von insgesamt 45 Minuten (20+25 Minuten oder 3x15 Minuten).
- Das gilt dann wahrscheinlich auch so für Schichten unter 6 Stunden, dann ohne Ruhepause von mindestens 15 Minuten.

Habe ich das so richtig verstanden?

Freundliche Grüße aus Leipzig von
Ralf


Meine Reiseberichte: [www.drehscheibe-online.de]

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: Andreas M

Datum: 30.06.20 20:03

Zitat
So sieht man, was passiert, wenn man ein Infrastrukturnetz durchoptimiert, die Leidtragenden sind die Fahrgäste, die eigentlich die Soße bezahlen sollen.
Das verstehe ich an dieser Stelle nun nicht ganz.
Bis vor kurzer Zeit war dort ein Gleisdreieck. Laut Plan wechseln die 10/12 eine Hstl. vorher Ludwig-Hartmann Straße (Gleisdreieck) die Linienschilder und fahren einfach weiter. Also ohne Pause. Richtige Endpunkte für Pausen wären dann nur Leutewitz und Messe. Durch den Linienwechsel mitten auf der Straße ist keine Pause möglich und wenn eine Linie im 15er Takt fahren muss muss es die andere auch tun. Sonst würde das mit dem Linienwechsel lustig werden.
Nun fahren die Bahnen wohl eine Haltestelle weiter "Johannisfriedhof" und können in der Schleife eine Pause machen. Obwohl der DVB-Plan zeigt dies noch nicht so an.
Die Fahrgäste können eine Hstl. weiter fahren. Wieso sind die denn dann die Leidtragenden?

Fragt sich Andreas M

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: 1418

Datum: 30.06.20 20:16

Moin,
Zitat:
Das verstehe ich an dieser Stelle nun nicht ganz. (...)
Baustelle am Außenast der 12, daher Zweirichtungswagen auf der Linienkombi 10/12, die reichen von der puren Wagenanzahl aber nicht für einen 10'-Takt, daher 15'-Takt. Aus gleichem Grund (ZR-Bau-Endstelle) keine Pause (zumindest keine, die lang genug wäre) am Außenast der 12 machbar, daher (kurze) Pause beim Linienwechsel 10/12 in der Schleife. Leidtragend sind die Fahrgäste der 10, die nun dadurch den 15er Takt verdonnert bekam.
Hätte man in der (neuen) Schleife in Tolkewitz ein 2. Gleis, könnte man die Linienkombi 10/12 auftrennen und auch die 10 mit ER-Wagen im 10'-Takt fahren, die 12 dann wohl auch mit ZR im 10'-Takt. Durch das fehlende Ü-Gleis in Tolkewitz können verspätete Wagen aber nicht überholen, daher der "Durchlauf" und längere Pause am Außenast der 10.
Zumindest hab ich das so verstanden. Stimmt das soweit?
MfG 1418



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:30:20:20:01.

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: smt-dd

Datum: 30.06.20 21:53

Für einen 10Minuten Takt auf der 12 benötigt man 12 Züge. Da Dresden aber nur 13 hat, ist das einfach zu knapp.

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: hjholtz

Datum: 01.07.20 05:42

1418 schrieb:
Zumindest hab ich das so verstanden. Stimmt das soweit?
Fast richtig, bis auf folgendes:

1418 schrieb:
(kurze) Pause beim Linienwechsel 10/12 in der Schleife.
Die Linien verkehren getrennt (12 mit ZR, 10 mit ER) aber teilen sich die eingleisige Schleife.

1418 schrieb:
die [Zweirichtungswagen] reichen von der puren Wagenanzahl aber nicht für einen 10'-Takt
Sie würden gerade so reichen (siehe Beitrag von smt-dd), wobei ein einziger Wagen als Reserve schon ein wenig gewagt wäre. Aber ich würde soweit gehen und behaupten dass es auch ganz abgesehen von der Fahrzeugverfügbarkeit ein sehr ambitioniertes Vorhaben wäre, beide Linien im 10-Minuten-Takt durch die eingleisige Schleife fahren zu lassen. Wie Allberto erklärt hat, muss die 12 mehrere Minuten in der Schleife Tolkewitz abstehen, denn sie hat nur dort, weder unterwegs noch am Bau-Stumpf-Endpunkt Leutewitz, die Möglichkeit, die Differenz zum nächsten Vielfachen der Taktzeit "abzubummeln" ohne anderen Linien, dem MIV oder dem Folge- oder Vorgänger-Kurs im Weg zu stehen. Bei 10'-Takt ist der Puffer für Verspätungen dann einfach zu klein. Wenn die 10 nur wenige Minuten zu spät an der Ludwig-Hartmann-Straße ankommt, hängt sie hinter der 12 fest und kriegt gleich noch ein paar Minuten obendrauf. Bei 15'-Takt auf beiden Linien verlängert sich der Verspätungspuffer um 5 Minuten und man ist, zumindest was den üblichen Berufsverkehr angeht, auf der sicheren Seite.

---

Andreas M schrieb:
Nun fahren die Bahnen wohl eine Haltestelle weiter "Johannisfriedhof" und können in der Schleife eine Pause machen. Obwohl der DVB-Plan zeigt dies noch nicht so an.
Die Fahrgäste können eine Hstl. weiter fahren. Wieso sind die denn dann die Leidtragenden?
Sobald der Um-/Neubau der Schleife Leutewitz fertig ist, werden die 10+12 wieder wie bisher an der Ludwig-Hartmann-Straße mit Linienwechsel "wenden", darum wird die Verlängerung zur Schleife "Schulcampus Tolkewitz" in den Plänen nicht dargestellt.

Die Kritik von strab44 bezog sich darauf, dass nur das für den Planbetrieb (hier: Endpunkt für Schülerverstärker) allernotwendigste Minimum geplant und gebaut wurde. Eine zweigleisige Schleife hätte bei Bauzuständen und spontanen Störungen mehr (ggf. kundenfreundlichere) Optionen ermöglicht, z.B. aktuell eben die von den eigentlichen Bauarbeiten ja gar nicht betroffene 10 wie gewohnt im 10'-Takt fahren zu lassen. Dass es vor dem Bau der Schleife auch nicht viel besser war ist ist ja kein Grund die Schleife "zu klein" auszulegen. Andererseits gibts das zweite Gleis in der Schleife ja nicht geschenkt (Bau- aber auch Unterhaltskosten). Ich persönlich möchte schon hoffen, dass man diese Kosten gegen den Nutzen (insbesondere die erwartete Häufigkeit und Dauer von Situationen in denen es was nützen würde) abgewägt hat und es sich halt leider nicht gerechnet hätte.

---

hjholtz schrieb:
... oder fahren in der 3 überwiegend junge, mobile Fahrgäste ohne Kinderwagen/Gepäck mit, oder ...?
Zitat:
(DVBAG auf Twitter:)
Wenn die Stadtbahnwagen nicht ausreichen, um unser Angebot abzudecken, holen wir die Tatras aus der Garage. Auf der 3 fahren sie u.a. wegen der relativ jungen Nutzergruppe, welche mit den Treppen weniger Probleme hat, als ältere Personen. /jw
;-)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:01:10:29:55.

Re: Danke, und Fragen zur 1/6-Regelung

geschrieben von: sepruecom

Datum: 01.07.20 15:24

bei 9 Stunden braucht man aber 2 Pausen je 30 Minuten.

"Pausiert" wird ggf. nach Busfahrer/LKW-Fahrer-Regeln. Diese besagen, dass man alle 4,5 h 45 Minuten Pause machen muss (neben einigen anderen Dingen wie maximaler Arbeitszeit pro Tag, Woche und Doppelwoche). Diese Pause kann auch unterteilt werden, unter der Voraussetzung, dass die "Unterteilungen" nicht kürzer als 15 Minuten werden (also 3x15, oder 1x20 und 1x25, usw). Ebenso muss nach Schichtende eine gewisse "Mindestpause" gelten, bevor man die nächste Schicht antreten kann...

Gruss, sepruecom

Aus einem sozialistischen System ein kapitalistisches zu machen, ist, wie aus einem Omelett ein intaktes Ei zu machen (Unbekannter Verfasser)

Der gescheiterte US-Präsidentschaftskandidat John McCain zu seiner Nachtruhe: Seit seiner Niederlage schlafe er wie ein Baby: "Zwei Stunden schlafen, aufwachen und heulen, zwei Stunden schlafen". Quelle

Re: Danke, und Fragen zur 1/6-Regelung

geschrieben von: pedd381

Datum: 01.07.20 21:19

sepruecom schrieb:
bei 9 Stunden braucht man aber 2 Pausen je 30 Minuten.

"Pausiert" wird ggf. nach Busfahrer/LKW-Fahrer-Regeln. Diese besagen, dass man alle 4,5 h 45 Minuten Pause machen muss (neben einigen anderen Dingen wie maximaler Arbeitszeit pro Tag, Woche und Doppelwoche). Diese Pause kann auch unterteilt werden, unter der Voraussetzung, dass die "Unterteilungen" nicht kürzer als 15 Minuten werden (also 3x15, oder 1x20 und 1x25, usw). Ebenso muss nach Schichtende eine gewisse "Mindestpause" gelten, bevor man die nächste Schicht antreten kann...
Das ist so nicht ganz korrekt. Das Arbeitszeitgesetz verlangt bei einer Dienstlänge von mehr als 9 Stunden lediglich eine Pause von 45 Minuten (die wie schon richtig erwähnt auf 3 mal 15 Minuten aufgeteilt werden können). Allerdings gibt es da noch die Ausnahme im ArbZG §7, dass die Ruhepausen in Schichtbetrieben und Verkehrsbetrieben auf Kurzpausen von angemessener Dauer aufgeteilt werden können. Im Verkehrsbereich wird das dann genauer durch die Fahrpersonalverordnung bzw. die EG Nr. 561/2006 zur Harmonisierung bestimmter Sozialvorschriften im Straßenverkehr geregelt.

Dort kann man, wie auch bereits erwähnt, nachlesen, dass der Fahrer nach einer Lenkdauer von viereinhalb Stunden eine ununterbrochene Fahrtunterbrechung von wenigstens 45 Minuten einzulegen hat, sofern er keine Ruhezeit einlegt. Das kann aufgeweicht werden durch die Aufteilung auf einmal 15 Minuten und einmal 30 Minuten, wobei die 30 Minuten-Pause immer nach den 15 Minuten kommen muss. Dies gilt aber hauptsächlich im Fern- und Überlandverkehr.

Im Linienverkehr bis 50 Kilometer Linienlänge und einem durchschnittlichen Haltestellenabstand von weniger als 3 Kilometer gibt es die Ausnahme, dass man die Wendezeiten mit mindestens 10 Minuten Länge als Pausenzeit anrechnet. Das ist dann die schon beschriebene 1/6-Regelung. Dabei muss aber keine der Wendezeiten 15 Minuten Länge überschreiten. Theoretisch sind also bei einem Dienst mit einer Länge von 9 Stunden nur 9 Lenkzeitunterbrechungen/Pausen/Wendezeiten mit einer Länge von nur 10 Minuten notwendig. Dass das praktisch keinen Sinn macht, da man so keine Verspätungen ausgleichen kann, ist natürlich klar.

Als weitere Möglichkeit sei noch erwähnt, dass durch einen Tarifvertrag auch festgelegt werden kann, Wendezeiten mit einer Länge von mindestens 8 Minuten als Pause anzurechnen. Dann muss allerdings 1/5 der Dienstzeit aus entsprechenden Pausen bestehen.

Einen Dienst mit einer Länge von 9 Stunden (bei einer Linienlänge unter 50 Kilometern) kann man also theoretisch mit folgenden Pausen fahren:

1 mal 30 Minuten
2 mal 20 Minuten
3 mal 15 Minuten
9 mal 10 Minuten
14 mal 8 Minuten

Längere Pausen sind natürlich immer möglich (und zur Umlaufstabilisierung auch nötig). Im Bezug auf Zwischenzeiten zwischen Diensten gibt es auch unzählige Varianten, wann diese wie lang sein müssen. Geregelt ist das ganze wie bereits erwähnt in der EG Nr. 561/2006 und dann in der Fahrpersonalverordnung präzisiert.

Im Straßenbahnbereich gilt zwar das Arbeitszeitgesetz, aber meistens werden durch den Tarifvertrag die Straßenbahnfahrer den Busfahrern gleichgestellt, sodass in der Dienstplanung die gleichen Parameter gelten. Während des Dienstes kann es dann natürlich zu Abweichungen kommen (z.B. wenn der Busfahrer durch Stau keine Pause hat, muss er nach 4,5 Stunden eine Lenkzeitunterbrechung machen, der Straßenbahnfahrer erst nach 6 Stunden).

Re: Veränderte Pausengewährung dank Corona

geschrieben von: AAW

Datum: 02.07.20 19:21

Baumstachler schrieb:
Als Faustregel gilt: Dienste mit Blockpausen maximieren die Anzahl des notwendigen Personals, dafür ist die Summe der im Einsatz befindlichen Fahrzeuge minimal.
...

Als Faustregel gilt: Dienste ohne Blockpause minimieren die Anzahl des benötigten Personals, dafür ist die Summe der im Einsatz befindlichen Fahrzeuge maximal.
Der Unterschied bei der Fahrerzahl hört sich in deinen Ausführungen gravierend an. Ist das so?
Bei Blockpausen sind doch für die bspw. bis zu 10 gleichzeitig pausierenden Fahrer "Springer" erforderlich, welche ohne Blockpausen die Zusatzkurse führen.

Gruß

.

Re: [DD] Tatra-Einsätze

geschrieben von: tatra-dd

Datum: 05.07.20 10:19

Hallo,

vielen Dank für die Aus- und Einrückzeiten. Für die Linie 3 bekomme ich die Abfahrtszeiten ab Wilder Mann und Coschütz für den ganzen Tag relativ einfach gerechnet.

Die 8 bereitet mir da etwas mehr Kopfzerbrechen. Kann mir jemand für die Kurse 14, 17 und 19 sagen, wann diese am Tag ab 08:00 Uhr in Südvorstadt und Hellerau starten? Beträgt die Standzeit/Pausenzeit in Hellerau 5 oder 15 Minuten? In Südvorstadt beträgt die Standzeit/Pausenzeit 7 Minuten, ist das richtig?

Re: [DD] Tatra-Einsätze

geschrieben von: Pendler24

Datum: 05.07.20 13:29

Moin,

in Südvorstadt sind es aktuell 7 Minuten Wendezeit, das ist richtig.
In Hellerau wird 15 Minuten gewendet.

Somit ergeben sich folgende Umläufe ab 08:00 Uhr:

Kurs 14:⠀⠀
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀08:25
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀09:14
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀09:55
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀10:44
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀11:25
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀usw.

Kurs 17:
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀08:14
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀08:55
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀09:44
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀10:25
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀11:14
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀usw.

Kurs 19:
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀08:34
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀09:15
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀10:04
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Südvorstadt ab:⠀⠀10:45
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀Hellerau ab:⠀⠀11:34
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀usw.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Ein schönes Restwochenende wünscht
Pendler24
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -