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Das hört sich wieder einmal nach ideologisch motiviertem Aktionismus an. Reine ÖPNV-Nutzer können doch die Pendlerpauschale ebenso gut in Anspruch nehmen wie reine PKW-Pendler.
Ruhri schrieb:
Das hört sich wieder einmal nach ideologisch motiviertem Aktionismus an. Reine ÖPNV-Nutzer können doch die Pendlerpauschale ebenso gut in Anspruch nehmen wie reine PKW-Pendler.
Erlaubt mir eine sinngemäße Wiederholung meines Beitrags vom 1.12.2018 (im Thread des "Berliner Nahverkehrsforums": "rbb-Berlintrend zum Thema Nahverkehr", S. 7) zur Entfernungspauschale:

"Ein Verbot des Abzugs der Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte als Werbungskosten oder Betriebsausgaben dürfte im deutschen Einkommensteuerrecht kaum möglich sein.

Der letzte diesbezügliche Versuch des Gesetzgebers, für Veranlagungszeiträume ab dem Jahr 2007 den Abzug einer Entfernungspauschale erst ab dem 21. Entfernungskilometer (!) "wie Werbungskosten" zuzulassen, endete, wie zu erwarten war, mit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, mit dem diese Neuregelung im Einkommensteuergesetz 2007 für verfassungswidrig erklärt wurde.

Der Gesetzgeber hat daraufhin die bis 2006 gültige Rechtslage wiederhergestellt. Hier noch ein "Einstiegslink" für diejenigen, die sich für solche Niederungen des Einkommensteuerrechts interessieren: [de.wikipedia.org]

Außerdem noch ein "Direktlink" zur Erklärung des o.g. Urteils des BVG aus dem Jahr 2008: [de.wikipedia.org]

Einen schönen Freitag wünscht Euch
Marienfelde
Ruhri schrieb:
Das hört sich wieder einmal nach ideologisch motiviertem Aktionismus an. Reine ÖPNV-Nutzer können doch die Pendlerpauschale ebenso gut in Anspruch nehmen wie reine PKW-Pendler.
Ja, schon schlimm, diese Klima-Ideologie.
Dann noch dieser ideologisch gewählte Name
"UMWELTbundesamt". Klingt ja so, als ob die sich
irgendwie um Umwelt kümmern sollen.

Und dann fordern die Erhöhung der Kraftstoffpreise,
Wegfall der Dieselsubvention, Ende des "Dienstwagenprivilegs" ( kann ja jede Putzfrau mit ihren
Steuern mitzahlen) und eben Kürzung/ Abschaffung der Pendlerpauschale.

Wozu? Wollen die nicht nur die Umwelt schützen,
sondern am Ende auch noch die krasse Bevorteilung
des Autoverkehrs abschaffen?
Dafür ist doch der Industrie- äh Verkehrsminister
zuständig.

Nicht ganz ernst gemeinte Grüße Torsten ;-)
ec paganini schrieb:
Ja, schon schlimm, diese Klima-Ideologie.
Dann noch dieser ideologisch gewählte Name
"UMWELTbundesamt". Klingt ja so, als ob die sich
irgendwie um Umwelt kümmern sollen.

Und dann fordern die Erhöhung der Kraftstoffpreise,
Wegfall der Dieselsubvention, Ende des "Dienstwagenprivilegs" ( kann ja jede Putzfrau mit ihren
Steuern mitzahlen) und eben Kürzung/ Abschaffung der Pendlerpauschale.

Wozu? Wollen die nicht nur die Umwelt schützen,
sondern am Ende auch noch die krasse Bevorteilung
des Autoverkehrs abschaffen?
Dafür ist doch der Industrie- äh Verkehrsminister
zuständig.

Nicht ganz ernst gemeinte Grüße Torsten ;-)

Mein lieber nicht ganz ernst zu nehmender Torsten,

du hast schon verstanden, dass ein Pendler ohne eigenes Auto, der ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel nutzt, ebenfalls von der Pendlerpauschale profitiert, ja? Auch wenn viele das so verstehen wollen, dass damit nur Autofahrer subventioniert werden, so steht sie eben doch allen zu.

Und was das "Dieselprivileg" angeht, so beinhaltet das ja auch, erheblich höhere Kraftfahrzeugsteuern zahlen zu dürfen. Wird auch gerne vergessen. Und übrigens: Wenn das "Dieselprivileg" fällt, gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Viele Dinge werden teurer, weil die Kosten für den Transport von Menschen und Gütern mittels Bus, LKW oder dieselgetriebenem Zug steigen werden.

2. Der Diesel für Bus, LKW und Zug bleibt steuerreduziert, und nur für Privat-PKW wird der volle Satz gezahlt.

Da es ja aber sowieso gerade um die "Umwelt" und das zu deren Schutz gegründete "Umweltbundesamt" geht, an dich noch einmal die ernst gemeinte Frage: Worin liegt deiner Meinung nach der Vorteil für die Umwelt begründet, wenn man den Privatbesitz von Diesel-PKWs unattraktiver macht und damit die Autofahrer dazu drängt, sich benzingetriebene Fahrzeuge zu kaufen? Ich kann da nämlich keinen wirklichen Gewinn erkennen.
Hallo Ruhri,
gegen die Pendlerpauschale an sich spricht nichts,
ich finde es aber nur richtig, wenn man alle Forderungen aufführt, die das Umweltbundesamt zur
Erreichung der Klimaziele Deutschlands angesprochen hat.
Ein allgemeines Tempolimit war ja auch dabei, aber
eher geben die Amis ihre Waffen ab, als das sich die
Deutschen nicht mehr zu Tode rasen wollen.

Die Mär von der Verteuerung von allem, wenn die
Dieselsubventionierung entfällt, wird uns ja schon
lange eingeredet.
Wie machen es dann die Österreicher? Die sind als
Nachbarn absolut konkurrenzfähig und dort gibts
diese Art der Subvention nicht.
Dieselkraftstoff kostet ähnlich viel wie Benzin,
und an (*Pkw-) Steuern liegen die Diesel den Benzinern auch
ähnlich. Dort ist nicht alles viel teurer, zumindest habe
ich nicht dieses Gefühl.

Der Diesel im Pkw wird heute nur gebraucht, weil meist
unsinnig große, deutlich über den notwendigen Bedarf
angeschaffte Fahrzeuge nur sinnvoll damit betrieben
werden können.
Nach einem Softwareupdate kann bsp ein Golf Sportsvan TSI (Benzin-Direkteinspritzer) mit einem
TDI (Diesel-Direkteinspritzer) durchaus mithalten.
Es gibt sehr sparsame Pkw auf dem Markt, nur sind
das halt dann keine 2 Tonnen-Monster.

Der Kohlenstoffgehalt im Diesel ist höher als im Benzin
gleicher Menge, aber durch vorwiegende Verwendung
in o.g. Fahrzeugen ist der Verbrauchs-und Abgasvorteil
hinfällig. Warum sonst sinkt seit Jahren der reale
Kraftstoffverbrauch quasi nicht, obwohl man immer
effizientere Motoren entwickelt?

Die E-Autos dürfen es jetzt richten. Unsere Automobilbauer fahren plötzlich total darauf ab,
weil das E-Auto ja mit NULL in die CO2 Bilanz eingeht.
Also weiter Protzkisten verkaufen...

LG Torsten

Edit*



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:06:11:33:05.
Dazu zwei Anmerkungen:

1. Manche Menschen haben einen Bedarf, etwa die Nutzung des Autos als Zugmaschine. Mit vielen Autos ziehst du keine Boots- oder Pferdeanhänger vom Hof. SUVs sind da freilich gar nicht das Auto der Wahl, aber ob der Sicherheit der Fahrzeuginsassen sind SUVs ja das moderne "Mädchenauto". Klein und niedlich war gestern, heute wollen viele Damen Straßenpanzer fahren.

2. Die Steuergesetzgebung ist nun einmal so, dass Menschen mit höheren Kilometerzahlen besser mit dem Dieselmotor auskommen. Bei steuerlich hohen Fixkosten, aber niedrigen kilometerabhängigen Steuern greift jeder gerne zum Diesel.

Aber noch einmal: Was bringt uns der Verzicht auf Diesel beim Erreichen bzw. Verfehlen unserer Klimaziele? Genau! Absolut gar nichts! Das ist blinder Aktionismus, und außerdem das Vermengen unterschiedlicher Zielsetzungen.
Ruhri schrieb:
Dazu zwei Anmerkungen:

1. Manche Menschen haben einen Bedarf, etwa die Nutzung des Autos als Zugmaschine. Mit vielen Autos ziehst du keine Boots- oder Pferdeanhänger vom Hof. SUVs sind da freilich gar nicht das Auto der Wahl, aber ob der Sicherheit der Fahrzeuginsassen sind SUVs ja das moderne "Mädchenauto". Klein und niedlich war gestern, heute wollen viele Damen Straßenpanzer fahren.

2. Die Steuergesetzgebung ist nun einmal so, dass Menschen mit höheren Kilometerzahlen besser mit dem Dieselmotor auskommen. Bei steuerlich hohen Fixkosten, aber niedrigen kilometerabhängigen Steuern greift jeder gerne zum Diesel.

Aber noch einmal: Was bringt uns der Verzicht auf Diesel beim Erreichen bzw. Verfehlen unserer Klimaziele? Genau! Absolut gar nichts! Das ist blinder Aktionismus, und außerdem das Vermengen unterschiedlicher Zielsetzungen.
Hallo Ruhri,
zu 1.
es grenzt aber schon an Aktionismus deinerseits,
nun die zahlreichen SUV als Zugfahrzeuge deklarieren
zu wollen. Oder gar als Jäger-Gefährt?
Der tatsächliche Bedarf in dieser Richtung dürfte winzig sein.

Deine Antwort dient mir zur Argumentation,
denn wenn solch überbordende SUV nicht
mehr unter dem Deckmantel der Diesel-Subventionierung fallen würden, wie groß wäre
dann die Ablehnung, sich überhaupt so ein Ding
anzuschaffen?
Ja, die Aurpindustrie hat es dem Kunden leicht gemacht: "kaufst du Auto mit RIESIGEM Prestige
und brauchst nur 8 Liter (Diesel)".
Nach Sparsamkeit fragt ja keiner mehr,
welche Instrumentarien soll es also geben,
damit wird nicht in 50 Jahren mit sprichwörtlichen Panzern umher fahren?

2.
klingt so, wie "Marihuana ist illegal, weil es verboten ist"
Ich sehe da langfristig keine Tendenz, auf die Stärkung
des ÖPNV hinzuwirken und die übermächtige Pkw-
Position zu schwächen.
Übrigens würden wir auch mit einem E-Auto hoffnungslos im Stau stehen, auch wenn wir damit örtlich begrenzt keine Abgase ausstoßen.

Der Verzicht auf den Diesel schont die Unwelt!
Er ist einfach nicht gut dafür.


LG Torsten
Da die Pendlerpauschale tendenziell weite Arbeitswege subventioniert, würde ihre Abschaffung alle Verkehrsträger entlasten. Allerdings könnten einige betroffene Personen Anpassungsschwierigkeiten bekommen...
Volkswirtschaftlich bedeutet es, dass es unattraktiver wird sich durch weite Fahrten ein höheres Einkommen zu verschaffen. Die Gesamtleistung der Wirtschaft wird also belastet.
Der Spritpreis wirkt in dieselbe Richtung, allerdings nicht nur bezogen auf Fahrten zur Arbeit. Im Gegensatz zu oben wird die ÖPNV Nutzung tendenziell attraktiver - wegen zahlreicher weiterer Faktoren aber möglicherweise kaum messbar, während die Wirtschaftsleistung deutlich stärker sinken dürfte.
Der Boom der letzten 10 Jahre wurde nicht zuletzt auch (mal wieder) durch billiges Öl geschmiert.

@ ec paganini, Österreich ist übrigens ein schlechtes Beispiel, sowohl Diesel als auch Benzin sind dort günstiger als in D.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:06:13:03:55.
Ruhri schrieb:
1. Manche Menschen haben einen Bedarf, etwa die Nutzung des Autos als Zugmaschine. Mit vielen Autos ziehst du keine Boots- oder Pferdeanhänger vom Hof. SUVs sind da freilich gar nicht das Auto der Wahl,
Moin Ruhri,

Wie viele Privat-PKW haben überhaupt eine Anhängerkupplung? Jeder 100ste? Das Argument ist sehr weit hergeholt.
Ruhri schrieb:
aber ob der Sicherheit der Fahrzeuginsassen sind SUVs ja das moderne "Mädchenauto". Klein und niedlich war gestern, heute wollen viele Damen Straßenpanzer fahren.
Die gefühlte (!) Sicherheit, nicht die reale. Ein SUV ist nicht pauschal sicherer als ein vergleichbares Auto.

Was den Verbrauch angeht, kann man mit einem Diesel schon sparen, wenn man es denn möchte. Meine C-Klasse (200 CDI) kann man mit 5 Litern im Mix bewegen, das ist weniger als jedes Auto, das ich davor hatte (waren alles Ottomotoren) - und trotzdem kostet die Autofahrt zur Arbeit immer noch mehr als die Bahnfahrt mit Ticket2000, weswegen ich dieses auch behalte.

Gruß,
Till

"Das ist unerhört! Das ist ein Skandal! Wenn man sich nicht mal mehr auf den Fahrplan der Staatsbahn verlassen kann, worauf dann?"

(Egon Olsen, Die Olsenbande stellt die Weichen)
ec paganini schrieb:
Hallo Ruhri,
zu 1.
es grenzt aber schon an Aktionismus deinerseits,
nun die zahlreichen SUV als Zugfahrzeuge deklarieren
zu wollen. Oder gar als Jäger-Gefährt?
Der tatsächliche Bedarf in dieser Richtung dürfte winzig sein.
Oh, keineswegs, denn ich hatte ja explizit geschrieben, dass SUVs nicht das Mittel der Wahl sind, wenn man eine vernünftige Zugmaschine in Form eines PKWs braucht. Mit anderen Worten: Du legst mir gerade eine Aussage in den Mund, die ich nicht getan habe.

Zitat:
Deine Antwort dient mir zur Argumentation,
denn wenn solch überbordende SUV nicht
mehr unter dem Deckmantel der Diesel-Subventionierung fallen würden, wie groß wäre
dann die Ablehnung, sich überhaupt so ein Ding
anzuschaffen?

Ich bezweifle, dass sich daran viel ändern würde, denn vermutlich werden die meisten SUVs doch nur im Stadtverkehr für einige wenige Kilometer genutzt. Rein steuerlich gesehen, gibt es in solchen Fällen also überhaupt keinen Anreiz, so einen Straßenpanzer zu erwerben. Die Fixkosten "Kraftfahrzeugsteuer" sind da hoch. SUV-Langstreckenpendler könnten sich natürlich Gedanken machen.

Zitat:
Ja, die Aurpindustrie hat es dem Kunden leicht gemacht: "kaufst du Auto mit RIESIGEM Prestige
und brauchst nur 8 Liter (Diesel)".
Nach Sparsamkeit fragt ja keiner mehr,
welche Instrumentarien soll es also geben,
damit wird nicht in 50 Jahren mit sprichwörtlichen Panzern umher fahren?

Was für ein "Prestige" denn? Wer SUV fährt, muss sich heute darüber im Klaren sein, dass er von Nicht-SUV-Fahrern als Vollhorst angesehen wird. Aber SUV ist heute nun einmal das "Mädchenauto". Viele Fahrerinnen werfen ihre Anforderungen, als da wären Platz für Einkäufe, Kinder und sonstiges, Sicherheit und Bequemlichkeit, zusammen und kaufen zielsicher einen SUV. "Prestige" ist da eher etwas für die Herrn der Schöpfung, und mit SUVs sammelt man keines mehr. Für selbst ernannte "Könige der Straße" mag es etwas zählen, aber das ist ein anderer Aspekt.

Etwas könnte helfen! Verbot für überbreite Fahrzeuge (=SUVs), in normale Parkhäuser einzufahren. Die Parkbuchten sind ja sowieso viel zu schmal, aber der Trend geht leider dahin, diese zu verbreitern.

Leider finden sich breite Fahrzeuge aber auch schon in der Golfklasse...

Zitat:
2.
klingt so, wie "Marihuana ist illegal, weil es verboten ist"
Ich sehe da langfristig keine Tendenz, auf die Stärkung
des ÖPNV hinzuwirken und die übermächtige Pkw-
Position zu schwächen.
Übrigens würden wir auch mit einem E-Auto hoffnungslos im Stau stehen, auch wenn wir damit örtlich begrenzt keine Abgase ausstoßen.

Wohl wahr! Mit anderen Worten: Die Eingriffsmöglichkeiten mittels Steuergesetzgebung sind arg beschränkt.

Zitat:
Der Verzicht auf den Diesel schont die Unwelt!
Er ist einfach nicht gut dafür.


LG Torsten

Tut er das? Und wieso soll dem gleich so sein? Nur weil die schweren SUVs mit ihrem höheren Verbrauch tendenziell eher mit Diesel fahren? Ich fürchte nur, wenn du den Dieselkraftsoff teuer genug machst, steigen die SUV-Fahrer auf Benzin um. Hilft das dann dem Klima?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:06:13:20:45.
Ich will mal so sagen: Wenn die Mitarbeiter und Beamten des Bundesumweltamtes nur noch elektrisch fahren, ihre Bahncard 100 für Dienstreisen nutzen, jeder Dienstflug ausfällt, die Dienstgebäude energetisch neutral ist und keiner mehr raucht - dann werde ich dieser Vorbildfunktion folgen.

Sollte hier jemand Ironie vermuten - das ist mein voller Ernst.

Gruß Holger

Markus sang 1982 in seinem Lied "Ich will Spaß" - "Und kost' Benzin auch drei Mark zehn - Scheiß egal, es wird schon geh'n", dann meldet mir sofort die Tankstelle, wo ich für 1,55 Euro tanken kann.
E-Oldtimer schrieb:
Moin Ruhri,

Wie viele Privat-PKW haben überhaupt eine Anhängerkupplung? Jeder 100ste? Das Argument ist sehr weit hergeholt.
Ist es nicht! Ein Quasi-Kreuzzug gegen die SUVs trifft dann auch Boots- und Pferdebesitzer, selbst wenn die womöglich nicht einmal SUV fahren! Der Dieselmotor gilt doch nach wie vor als der zugstärkere. Kleinere Hänger schafft man auch ganz gut mit einem "normalen" Auto.

Zitat:
Die gefühlte (!) Sicherheit, nicht die reale. Ein SUV ist nicht pauschal sicherer als ein vergleichbares Auto.

Wohl wahr, wobei die Insassen eines SUVs insgesamt sicherer sind als alle anderen - abgesehen natürlich von Unfällen, wo SUVs aufeinander treffen.

Gefühlt aber auch im Sinne von "Ich muss meine Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, da der Straßenverkehr dermaßen gefährlich ist!", wo doch hinlänglich bekannt ist, dass die größte Gefahr für die Kinder die hochmotorisierten Eltern sind - womöglich noch im SUV.

Zitat:
Was den Verbrauch angeht, kann man mit einem Diesel schon sparen, wenn man es denn möchte. Meine C-Klasse (200 CDI) kann man mit 5 Litern im Mix bewegen, das ist weniger als jedes Auto, das ich davor hatte (waren alles Ottomotoren) - und trotzdem kostet die Autofahrt zur Arbeit immer noch mehr als die Bahnfahrt mit Ticket2000, weswegen ich dieses auch behalte.

Gruß,
Till

Eben! Nicht jeder Dieselfahrer fährt im SuffUV.
Nethobl schrieb:
Ich will mal so sagen: Wenn die Mitarbeiter und Beamten des Bundesumweltamtes nur noch elektrisch fahren, ihre Bahncard 100 für Dienstreisen nutzen, jeder Dienstflug ausfällt, die Dienstgebäude energetisch neutral ist und keiner mehr raucht - dann werde ich dieser Vorbildfunktion folgen.

Sollte hier jemand Ironie vermuten - das ist mein voller Ernst.

Gruß Holger
Und bevor (Elektro-) Autopapst Professor Dudenhöffer sich kein E-Auto kauft, muss das auch niemand anderer tun, oder? (Und der hat vor einige Wochen öffentlich gemacht, dass er seinen Euro-5-Diesel ohne Sinn und Verstand hat verschrotten lassen, um ihn danach durch einen Benziner zu ersetzen.)
Ich dachte eigentlich, dies sei ein Straßenbahnforum. Aber plötzlich entpuppen sich hier einige als Freunde des großen PKW, ob Diesel oder Benziner. Sind das eventuell die gleichen, die die Verschrottung jedes 40 Jahre alten Düwag- oder Tatra-Triebwagens beklagen, weil die sich auf den Fotos immer so gut machen und das allerwichtigste an Straßenbahnen sowieso die Motivauswahl ist, wobei man zum Fotoshooting gerne mit dem eigenen Wagen anreist?
Wie dem auch sei: Das Umweltbundesamt hat einige Vorschläge gemacht, wie man den Schadstoffausstoß im Verkehrsbereich eindämmen kann. Denn im Gegensatz zu Industrie, Eneergieerzeugung oder Haushalten gibt es in diesem Bereich keinen Rückgang. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Autos immer größer und schwerer werden, immer leistungsstärkere Motoren bekommen und die Pendelei zum Arbeitsort immer mehr zunimmt.
Was die unterschiedliche Besteuerung betrifft, plädiere ich dafür alle Treibstoffarten geich zu besteuern. Das betrifft Ottokraftstoff und Diesel genauso wie das derzeit noch steuerbefreite Flugbenzin. Der Dieselvorteil ist m.E. nicht mehr zeitgemäß. Genauso wie das unbegrenzte Rasen auf den Autobahnen. Ein Tempolimit könnte den Schadstoffausstoß und die Zahl der Unfälle verringern.
Die Zahl der Pendler ist ein Problem, das man aber nicht mit der gestrichenen Pendlerpauschale lösen kann. Wer sitzt denn gerne jeden morgen in rappelvollen Bahnen oder steht mit dem Wagen im Stau? Was nötig wäre ist eine deutliche Förderung der Heimarbeit und die Verlagerung von Arbeitsplätzen weg von den Ballungsräumen. Damit könnte man gleich auch das Sterben der ländlichen Regionen verhindern. Was wäre denn, wenn jeder, der oder die einen Büroarbeitsplatz hat, nur noch drei statt fünf Tage in der Woche ins Büro kommt und an den beiden anderen Tagen seinen Arbeitsplatz zu Hause hat? Ist bei der Chefsekretärin vielleicht schwierig, aber in vielen Bereichen von Wirtschaft und Verwaltung machbar. Und wenn man nahe am Arbeitsplatz keinen bezahlbaren Wohnraum mehr bekommt, wäre es vielleicht auch sinnvoll, wenn der Arbeitgeber sich nach auswärts orientiert. Es kann doch auch nicht im Interesse der Arbeitgeber sein, wenn die Hälfte der Beschäftigten einen Anreiseweg von einer guten Stunde oder mehr hat. Dann sind die unausgeschlafen, schlecht gelaunt usw.. Und ob die üblichen Argumente wie Kundenkontakt, bessere Anbindung an den Fernverkehr usw. wirklich immer so zwingend sind? Oder ist es eventuell so, dass man über die Möglichkeit eines Umzugs raus aus der City bisher gar nicht nachgedacht hat?
Damit wieder mal ein Thema eröffnet, das zwar gegenwärtig aktuell ist, im Straßenbahn-Forum aber so nichts zu suchen hat.
Die Straßenbahn kommt im Austausch der bekannten Positionen höchstens mal mit "ÖPNV" vor.
Auf solche Diskussionen kann ich in diesem Forum wahrlich verzichten!
Ich bin zwar kein Experte, aber bei der Herstellung von Benzin fällt doch ohnehin Diesel an.

Das politische Ziel, möglichst wenig Pendlerverkehre anzustreben, ist ja in Ordnung - nur ist das Steuerrecht für das Erreichen dieses Ziels nicht sonderlich geeignet. Solche Ziele sollte man sinnvollerweise mit einer entsprechenden Raumordnungspolitik anstreben.

Ein Ansatz wäre, die funktionale Trennung bebauter Quartiere nach Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätzen zu überwinden. Theoretisch wäre dann für einen Teil der Berufstätigen ein sehr kurzer Arbeitsweg denkbar. Eine stärkere Durchmischung der Funktionen würde auch eine paarigere Entwicklung der Verkehrsströme begünstigen, was auch für die Gesamtauslastung des ÖV sehr vorteilhaft wäre.

Ein weiterer Ansatz wäre eine vorsichtige Verdichtung von Stadtquartieren mit bezahlbaren städtischen und vor allem auch genossenschaftlichen Wohnungen - und möglichst wenig Förderung abseits gelegener Einfamilienhausquartiere.

Im Umland sollte eine Konzentration des Wohnungsbaus im Umfeld vorhandener Bahnachsen angestrebt werden - wenn die Pendlerverkehre schon wachsen, sollte wenigstens ein großer Bahnanteil an den Pendlerströmen das Ziel sein.

Läßt man den Neubau von Einfamilienhäusern in Ortsteilen ohne eigene Versorgung zu, muß man sich über wachsenden Verkehrsbedarf nicht wundern - schließlich muß jeder Liter Milch "von außen" herangefahren (oder meinetwegen "herangelaufen") werden.

Baut man dagegen Wohnungen im Umfeld von Bahnhöfen, ergibt sich immerhin ein größerer Pendleranteil der Bahn.

Wunder sind durch solche Ideen sicher nicht zu erwarten - aber auf lange Sicht würden sie doch eine gewisse Wirkung entfalten.

Nochmals der Hinweis: Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte sind im deutschen Einkommensteuerrecht Betriebsausgaben oder Werbungskosten. Ein (völliges) Abzugsverbot kommt daher nicht in Betracht; sh. auch die von mir weiter oben verlinkte Wikipedia-Seite.
Nethobl schrieb:
Ich will mal so sagen: Wenn die Mitarbeiter und Beamten des Bundesumweltamtes nur noch elektrisch fahren, ihre Bahncard 100 für Dienstreisen nutzen, jeder Dienstflug ausfällt, die Dienstgebäude energetisch neutral ist und keiner mehr raucht - dann werde ich dieser Vorbildfunktion folgen.

Sollte hier jemand Ironie vermuten - das ist mein voller Ernst.

Gruß Holger
Dankeschön Holger,
damit sind wir bei der sinnbefreiten Diskussion angelangt. Die Verbotskultur scheint dir wesentlich näher zu liegen, als dem Bundesumweltamt.

GenauSO kommen wir ans Ziel, genau mit dieser
trotzig-kindisch destruktiven Reaktion.
So kommen wir dem Ziel näher, die Erde für
nachfolgende Generationen lebenswert zu machen!

LG Torsten
E-Oldtimer schrieb:
Wie viele Privat-PKW haben überhaupt eine Anhängerkupplung? Jeder 100ste? Das Argument ist sehr weit hergeholt.
Hausbesitzer doch zu einem großen Teil, wenn sie selbst am Haus oder im Garten werkeln. Die Nachbarn, mein Schwiegervater, die Großeltern, ich selbst (klappbar und deshalb normalerweise nicht sichtbar) … am Samstag sieht man auf der Deponie praktisch nur PKW mit Anhänger oder Transporter.

2015 waren es nach einer Umfrage übrigens 30% der Bestandsfahrzeuge und immerhin 13% der Neufahrzeuge. Ich würde allerdings nicht beschwören, dass die Umfrage repräsentativ war. Quelle

Alternative Kandidaten für Anhänger (-Kupplungen) sind Pferdehalter, Bootsbesitzer, Motorradfahrer, Autobastler, unter Umständen auch Hundehalter, und die nicht gerade kleine Gruppe der Wohnwagenfahrer. Ich kenne einen Verein, der sich einen Verkaufsanhänger gekauft hatte, um ihn bei Veranstaltungen als Infostand zu nutzen. Und das ist auch der einzige thematische Bezug zu diesem Forum ;-)

Ehrlich gesagt bin ich beim Zugfahrzeug auch der Meinung "je größer, desto besser, mit Dieselmotor und Allradantrieb". Den ungebremsten "Klaufix" kann man noch an einen normalen PKW hängen, aber oberhalb einer Tonne, womöglich noch windanfällig, sollte man tunlichst Respekt haben. Als Mit- oder Selbstfahrer kenne ich diverse Zugfahrzeuge vom Citroen DS, Audi 80 B2 über VW T3 und folgende Modelle bis hin zu Ford Transit und Sprinter.

Gruß
Sven
Die Anhängrerkupplung am Porsche Cayenne läßt sich elektrisch unter dem Blech verstecken. Das zu Thema "sehen".

Die Pendlerpauschale ist auch ein Anreiz weiter außerhalb sich ein vermeintlich preiswerteres Haus zu kaufen.

Die weiten Arbeitspendler sollten nach 10 Jahren auch über einen Wohnortwechsel nachdenken. Je mehr den ÖPNV benutzen wollen, desto eher kann auch eine zumindest attraktive Busverbindung eingerichtet werden. Sparsameres Kfz hilft auch manchmal enorm. An der Tanke mit SUV stehen und dem Journalisten einen ins Mikro über hohe Spritpreise stöhnen, ja ja.

Solange die ÖPNV-Finanzierung weiter auf den schmalen Schultern der Kommunen lastet, wird es eine radikal klimaorientierte Angebotsplanung mit Faktor 2 bis 4 nicht geben können. Da muß der Bund zum D-Takt auch einen Klimatakt in der Fläche und den Städten samt Infrastruktur und Fahrzeugen finanzieren.
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