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[KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Dietrich Meier

Datum: 01.12.19 08:18

Am 27.11.2019 war ich zu einem kurzen Abstecher in Kassel. Dabei hatte ich die Gelegenheit, mir den Beiwagenbetrieb anzuschauen. Am Rathaus geben sich die Beiwagenzüge hin und wieder ein Stell-dich-ein, denn dort treffen zur Normal-Verkehrszeit jede viertel Stunde die Linien 1 und 6 aus beiden Richtungen zeitnah zwischen den Minuten 11 bis 14 zusammen. Es klappt nicht immer, aber man hat doch recht gute Chancen, dort zwei oder mehr Beiwagenzüge gleichzeitig auf ein Foto zu bekommen.

https://file1.hpage.com/009668/21/bilder/2019-11-27_kvg_bw503-.jpg
/
Zum Bild: Vorne ist deutlich Beiwagen 503 auf der Linie 6 zu sehen. Im Hintergrund ist auch der vorausfahrende Beiwagenzug der Linie 1 noch zu erkennen. Nicht so gut zu erkennen ist, dass im Hintergrund ein weiterer Beiwagenzug der Linie 6 kommt. Außerdem steht links am Bildrand eine Doppeltraktion der Linie 1, die im Mischbetrieb mit Beiwagenzügen fährt, so dass auch hier ein Beiwagenzug hätte eintreffen können.


https://file1.hpage.com/009668/21/bilder/2019-11-27_kvg_bw510-.jpg
/
Zum Bild: Etwas später am regnerischen Nachmittag. Es ist dunkel geworden. Soeben setzt Beiwagen 510 auf Linie 6 seine Fahrt zum Brückenhof fort. Links am Bildrand ist ein weiterer Beiwagenzug zu erkennen, da die Beiwagenzüge am Rathaus zusammentreffen können. Es ist seltsam, dass gerade an einer stark frequentierten Haltestelle wie dem Rathaus nur ein Kurz-Bahnsteig verwendet wird, so dass Zwei-Wagen-Züge nur mit dem vorderen Wagen am Kasseler Sonderbord zu stehen kommen.

.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: 8ENGTW

Datum: 01.12.19 10:31

Danke für die Bilder.

Die KVG hätte bestimmt gerne etwas längere Haltestellen am Rathaus gebaut, aber es ist von der Stadt nicht gewollt.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb - zu kurze Bahnsteige

geschrieben von: Bernd Kittendorf

Datum: 01.12.19 15:30

Hallo zusammen,

schön, daß nicht barrierefreie Bahnsteige inzwischen von deutlich mehr Menschen überhaupt bemerkt werden. In der Politik trifft man nach meiner Erfahrung immer wieder auf Personen, bei denen nicht wirklich angekommen ist, was es mit Barrierefreiheit oder gar Inklusion auf sich hat. Wirklich auf die Ein- und Ausstiegssituation optimierte Bahnsteige sind ein Qualitätsmerkmal, das allen Nutzern des ÖPNV Vorteile bringt. Und wenn dieser Vorteil nur darin besteht, daß es insgesamt schneller weiter gehen kann, weil weder Rampen für Rollstuhlfahrer*innen auslegen noch Einkaufsroller rein wuchten und dergleichen den Betrieb aufhält. Oder genauer gesagt: weil falsch aufgebaute Bahnsteige den Betrieb aufhalten, indem sie diese Verzögerungen erst bedingen. Wenn dann auch noch durch den Fahrgastraum Restriktionen gesetzt werden, dann ist man in der Realität 2019 angekommen.

Jeder abweichend lange "kurze" Bahnsteig wirkt sich auf die Mobilitätseingeschränkten so aus, daß diese über kurz oder lang konzentriert an den Türen einsteigen, die sich auch verläßlich an einer geeigneten Stelle am Bahnsteig für den Ausstieg befinden werden.

Gruß aus Lu-Oggersheim
Bernd

Re: [KS] Beiwagenbetrieb - zu kurze Bahnsteige

geschrieben von: Dietrich Meier

Datum: 01.12.19 18:10

Obwohl die Kasseler Verkehrsgesellschaft KVG Jahr für Jahr einen der besten Kostendeckungsgrade im ÖPNV abliefert (über 80%!) hat das Rathaus ständig neue Sparvorgaben gemacht. Dadurch wird absichtlich den Eindruck erweckt, dass die KVG zu viele Fördermittel erhalte. Das Gegenteil ist der Fall: Kaum ein Verkehrsbetrieb hat besser gewirtschaftet als die KVG.

Es ist höchste Zeit, den ÖPNV besser auszustatten - und selbstverständlich auch die Bahnsteige für Zwei-Wagen-Züge lang genug herzurichten.

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:02:06:44:08.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb - zu kurze Bahnsteige

geschrieben von: Henni

Datum: 01.12.19 19:21

Soweit mir bekannt ist, wurden vor vielen Jahren unter Einbeziehung des Behindertenbeirats Kassel die Haltestellen Rathaus in beide Richtungen sowie die Haltestelle Am Stern in Fahrtrichtung Nord bewusst als "Einzel-Haltestellen" ausgeführt. Der Grund liegt darin, um innerhalb der Königsstraße Punkte zu schaffen, an denen stark mobilitätseingeschränkte Fahrgäste (z. B. im Rollstuhl sitzend) unproblematisch zu- bzw. aussteigen können. Diese Fahrgäste warten i. R. weit vorn in Höhe der 2. Tür mit Klapprampe. Die anderen Haltestellen in der Fußgängerzone sind "Doppelhaltestellen". Hier bestünde das Risiko, dass ein zweiter haltender Wagen oder Zug vor seiner Abfahrt nicht mehr rechtzeitig erreicht werden könnte.

Anfangs verlief die höhere Bordsteinkante ("Sonderbord KS") auch bei der Doppelhaltestellen Königsplatz nur in Höhe des 1. Fahrzeugplatzes. Seit Einsatz der Doppeltraktionen hat man dies inzwischen auf ganzer Länge angepasst. Die Klapprampe (bzw. die mobile Rampe der Regiotram) kann nur zwischen Fahrzeug und hohem Bordstein ausgeklappt werden, da sonst der Winkel bis auf das Straßenniveau zu groß wäre.

Diese gut gemeinte Lösung schränkt jedoch am Rathaus in Fahrtrichtung Königsplatz mittlerweile durch immer länger werdende Zugverbände und sehr enge Taktung betrieblich erheblich ein. Beim Einbiegen in die obere Königsstraße ist es nicht ersichtlich, wie viele Fahrzeuge dort an und noch vor der Haltestelle stehen. Nicht selten wird dadurch die vielbefahrene Rathauskreuzung durch Bahnen dann im Bogen versehentlich zugestellt.

Aber selbst die Haltestellen Rathaus in Richtung West bzw. Am Stern in Richtung Nord wären als "Doppelhaltestelle" betrieblich kaum nutzbar. Nicht nur die (nicht immer ÖPNV-freundlichen...) LSA-Schaltungen, sondern auch der zu beachtende Weichensperrkreis der jeweils einzelnen Weiche vor den Kreuzungen ließen ein zügiges Durchfahren als 2. Fahrzeug hier gar nicht erst zu. Der damalige Abschied vom 3-Schienengleis mit "Vorsortierweichen" aus Kosten- und Unterhaltungsgründen war mit Sicherheit ein Rückschritt für einen zügigen Fahrzeug-Abfluss an dermaßen stark frequentierten Haltestellen.


Einen schönen 1. Advent aus Kassel.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:01:19:30:53.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb - zu kurze Bahnsteige

geschrieben von: timme

Datum: 01.12.19 19:30

Henni
(...) Der damalige Abschied vom 3-Schienengleis mit "Vorsortierweichen" aus Kosten- und Unterhaltungsgründen war mit Sicherheit ein Rückschritt für einen zügigen Fahrzeug-Abfluss an dermaßen stark frequentierten Haltestellen.
Du meinst sicher 4-Schienengleis. :-)
Die Probleme mit Vorsortierweichen und Vierschienengleisen an Bahnsteigen sind doch dann wieder die unterschiedlichen Spaltmaße. Bei der einen Linie paßt es und bei der Anderen dann eben nicht mehr so richtig, weil sie weiter weg vom Bahnsteig steht. Das ist also auch keine ideale Lösung.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb - zu kurze Bahnsteige

geschrieben von: Tw666

Datum: 01.12.19 22:53

Er meint wenn ein Sechsschienengleis :) früher hatte jede Richtung schon vor der Haltestelle die Weiche, so dass in der Tat drei Gleisstränge an der Haltestelle lagen :)

Heute sind es Vierschienengleise.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb - zu kurze Bahnsteige

geschrieben von: Tw666

Datum: 01.12.19 23:07

Henni schrieb:
Soweit mir bekannt ist, wurden vor vielen Jahren unter Einbeziehung des Behindertenbeirats Kassel die Haltestellen Rathaus in beide Richtungen sowie die Haltestelle Am Stern in Fahrtrichtung Nord bewusst als "Einzel-Haltestellen" ausgeführt. Der Grund liegt darin, um innerhalb der Königsstraße Punkte zu schaffen, an denen stark mobilitätseingeschränkte Fahrgäste (z. B. im Rollstuhl sitzend) unproblematisch zu- bzw. aussteigen können. Diese Fahrgäste warten i. R. weit vorn in Höhe der 2. Tür mit Klapprampe. Die anderen Haltestellen in der Fußgängerzone sind "Doppelhaltestellen". Hier bestünde das Risiko, dass ein zweiter haltender Wagen oder Zug vor seiner Abfahrt nicht mehr rechtzeitig erreicht werden könnte.

Anfangs verlief die höhere Bordsteinkante ("Sonderbord KS") auch bei der Doppelhaltestellen Königsplatz nur in Höhe des 1. Fahrzeugplatzes. Seit Einsatz der Doppeltraktionen hat man dies inzwischen auf ganzer Länge angepasst. Die Klapprampe (bzw. die mobile Rampe der Regiotram) kann nur zwischen Fahrzeug und hohem Bordstein ausgeklappt werden, da sonst der Winkel bis auf das Straßenniveau zu groß wäre.

Diese gut gemeinte Lösung schränkt jedoch am Rathaus in Fahrtrichtung Königsplatz mittlerweile durch immer länger werdende Zugverbände und sehr enge Taktung betrieblich erheblich ein. Beim Einbiegen in die obere Königsstraße ist es nicht ersichtlich, wie viele Fahrzeuge dort an und noch vor der Haltestelle stehen. Nicht selten wird dadurch die vielbefahrene Rathauskreuzung durch Bahnen dann im Bogen versehentlich zugestellt.

Aber selbst die Haltestellen Rathaus in Richtung West bzw. Am Stern in Richtung Nord wären als "Doppelhaltestelle" betrieblich kaum nutzbar. Nicht nur die (nicht immer ÖPNV-freundlichen...) LSA-Schaltungen, sondern auch der zu beachtende Weichensperrkreis der jeweils einzelnen Weiche vor den Kreuzungen ließen ein zügiges Durchfahren als 2. Fahrzeug hier gar nicht erst zu. Der damalige Abschied vom 3-Schienengleis mit "Vorsortierweichen" aus Kosten- und Unterhaltungsgründen war mit Sicherheit ein Rückschritt für einen zügigen Fahrzeug-Abfluss an dermaßen stark frequentierten Haltestellen.


Einen schönen 1. Advent aus Kassel.
Ja, die Haltestellen in der Königsstraße waren mit die letzten, welche Umgebaut wurden (Mitte der 2000er, wenn mich nicht alles täuscht), allerdings sind alle nicht mit Sonderbord sondern zwecks einfacher Querbarkeit der Königsstraße mit wesentlich niedrigeren Borden ausgestattet.
Die Querbarkeit ist auch das Problem für die Kürze der Haltestellen. Rathaus (Richtung Königsplatz), Friedrichtsplatz (Richtung Rathaus) und Am Stern (Richtung Holländischer Platz) sind so kurz, weil sie schlicht nicht länger sein können, da sie dann nicht mehr zwischen die Straßen passen. Allerdings sind sie nicht nur für ein Fahrzeug sondern für 1,3 Fahrzeuge ausgelegt, die erste Doppeltür des zweiten Fahrzeuges sollte ebenfalls barrierefrei erreichbar sein. Dort ist bekanntlich auch ein Mehrzweckabteil. Es liegen somit 2/3 der Mehrzweckabteile bei Doppeltraktionen am Hochbord. Dafür sind die Haltelinien für Traktionen weiter nach vorne geschoben. Die klappt natürlich bei den Haltestellen Rathaus (Richtung Wilhelmshöhe) und Am Stern (Richtung Holländischer Platz) nicht, da dort die Haltepositionen für alle Fahrzeuge gleich sind und dort die Bahnsteige 5-10 Meter zu kurz sind.

An anderen Haltestellen, wie Hessischer Runfunk, Kundoldstraße, Kirchgasse wird ähnlich verfahren. Es liegen auch nicht alle Türen am Hochbord, teils werden für den Haltevorgang Querstraßen (und sogar die Betriebshofausfahrt) blockiert. Jedoch liegen wie gesagt die meisten (und alle wirklich wichtigen) Türen am Hochbord.

Übrigens: Wenn alle Weichen vor der Haltestelle liegen würden, wäre der Spalt zwischen Bahnsteig und Fahrzeug exorbitant hoch und würde die weitestgehende barrierefreiheit der Bahnsteig-Fahrzeugkombination ad absurdum führen.
Sogar bei den Zwillingsgleisen heute ist der Spalt eigentlich viel zu hoch, genauso wie die Bahnsteige (außer im Lossetal) viel zu niedrig und nicht barrierefrei sondern nur barrierearm, keine Vorsortierweichen und höhere Bahnsteige (möglich erst nach Abschaffung der 6-Achser) würden der Barrierefreiheit gut tun.

Beste Grüße ebenfalls aus Kassel

666

PS: Bei den RTs ist in der Königsstraße fast eine Treppenstufe zu überwinden...

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Ryba82

Datum: 02.12.19 00:36

Hallo,

wenn ich richtig informiert bin, verkehren auf der Linie 6 alle Kurse mit Beiwagen, während auf der Linie 1 einige Kurse ebenfalls mit Beiwagen und die anderen mit Doppeltraktionen verkehren. Ist das der Zielzustand? Wenn ja, worin begründen sich die unterschiedlichen Kapazitäten auf der Linie 1?

Danke.

Christoph

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Dietrich Meier

Datum: 02.12.19 07:15

Im Hinblick auf die Sitzplätze ist der Unterschied zwischen einer NGT8-Doppeltraktion und einem Beiwagenzug nicht sehr groß. Beide Züge haben etwa 120 Sitzplätze. Die NGT8-Doppeltraktion hat darüber hinaus deutlich mehr Stehplätze, was in der HVZ günstiger ist. Außerhalb der HVZ ist eine Doppeltraktion jedoch mitunter überdimensioniert.

Für die Linie 1 werden zur NVZ sieben Kurse benötigt, fünf davon können mit Beiwagenzügen laufen. Auf der Linie 6 sollten zur NVZ nach Möglichkeit sechs Beiwagenzüge im Einsatz sein. Somit könnten auf den Linien 1 und 6 insgesamt bis zu 11 Beiwagenzüge zum Einsatz kommen. Die KVG hat bisher 10 Beiwagen saniert. Es würde also Sinn machen, noch ein paar weitere Beiwagen aufzuarbeiten, um eine Reserve zu haben. Ohne Reserve fällt die laufende Zugbildung bei Störungen am Zug fast immer auf Solo-Wagen zurück - und das ist zumindest bei der Linie 1 eindeutig zu klein.

.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:02:07:18:22.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Donut

Datum: 02.12.19 08:37

Meinen Beobachtungen und Informationen nach gibt gibt es vor allem auf der SL 6 ständig Störungen und Ausfälle von Beiwagenzügen. In den Ferien werden dort gar keine Beiwagen mehr eingesetzt, samstags von vornherein nicht. Das scheint daran zu liegen, das es außerhalb der HVZ nicht ausreichend frequentiert wird.

Ich bezweifle ehrlich gesagt auch nach wie vor die Sinnhaftigkeit der Beiwagen auf der jetzigen SL 6. Warum die KVG diese Linie nicht zur Holländischen Straße fahren lässt und die SL 5 stattdessen zur Ihringshäuser Straße, erschließt sich mir nicht ganz. Ich weiß auch nicht, inwieweit man noch das Ziel verfolgt, die Beiwagen irgendwann mal nach Baunatal-Großenritte zu schicken. Davon hat man schon Jahre nichts mehr gehört. Auf einer SL 5 oder 6 von Baunatal zur Holländischen Straße wären die Beiwagen sicherlich besser aufgehoben.

Viele Grüße
Donut

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Christoph Heuer

Datum: 02.12.19 22:02

Moin,

Donut schrieb:
(....)
Ich bezweifle ehrlich gesagt auch nach wie vor die Sinnhaftigkeit der Beiwagen auf der jetzigen SL 6. Warum die KVG diese Linie nicht zur Holländischen Straße fahren lässt und die SL 5 stattdessen zur Ihringshäuser Straße, erschließt sich mir nicht ganz. Ich weiß auch nicht, inwieweit man noch das Ziel verfolgt, die Beiwagen irgendwann mal nach Baunatal-Großenritte zu schicken. Davon hat man schon Jahre nichts mehr gehört. Auf einer SL 5 oder 6 von Baunatal zur Holländischen Straße wären die Beiwagen sicherlich besser aufgehoben. (...)
Die Sinnhaftigkeit der Beiwagen auf der SL 6 ergibt sich aus dem Verlust der SL 5E nachmittags. Nur mit dem Beiwagen wurde die nötige Kapazität halbwegs bereitgestellt.

Meine Theorie zum Beiwageneinsatz ist die, dass aktuell auf der SL 1 Beiwagen laufen, die dort aber nicht in der Menge hätten laufen sollen. Stattdessen waren Doppeltraktionen vorgesehen. Da aber aktuell fünf Triebwagen durch Retrofit (453, 472), Abstellung wegen Korrosion (452, 463) und größeren Unfall (672) ausfallen, sind nicht ausreichend Triebwagen vorhanden, um in der geplanten Menge Doppeltraktionen bilden zu können. Wie nun die endgültige Lösung aussehen wird, weiß ich auch nicht. Rein rechnerisch könnte die KVG nach der Ausarbeitung von vier weiteren Beiwagen fünf von sieben Kursen der SL 1 und alle sieben Kurse einer zukünftigen SL 6 Baunatal - Ihringshäuser Str. mit einer ausreichenden Reserve bestücken. In die Köpfe der Verantwortlichen kann auch ich aber nicht schauen, ob das wirklich so geplant ist.

Viele Grüße

Christoph

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Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Donut

Datum: 02.12.19 23:09

Christoph Heuer schrieb:
Moin,

Donut schrieb:
(....)
Ich bezweifle ehrlich gesagt auch nach wie vor die Sinnhaftigkeit der Beiwagen auf der jetzigen SL 6. Warum die KVG diese Linie nicht zur Holländischen Straße fahren lässt und die SL 5 stattdessen zur Ihringshäuser Straße, erschließt sich mir nicht ganz. Ich weiß auch nicht, inwieweit man noch das Ziel verfolgt, die Beiwagen irgendwann mal nach Baunatal-Großenritte zu schicken. Davon hat man schon Jahre nichts mehr gehört. Auf einer SL 5 oder 6 von Baunatal zur Holländischen Straße wären die Beiwagen sicherlich besser aufgehoben. (...)
Die Sinnhaftigkeit der Beiwagen auf der SL 6 ergibt sich aus dem Verlust der SL 5E nachmittags. Nur mit dem Beiwagen wurde die nötige Kapazität halbwegs bereitgestellt.

Meine Theorie zum Beiwageneinsatz ist die, dass aktuell auf der SL 1 Beiwagen laufen, die dort aber nicht in der Menge hätten laufen sollen. Stattdessen waren Doppeltraktionen vorgesehen. Da aber aktuell fünf Triebwagen durch Retrofit (453, 472), Abstellung wegen Korrosion (452, 463) und größeren Unfall (672) ausfallen, sind nicht ausreichend Triebwagen vorhanden, um in der geplanten Menge Doppeltraktionen bilden zu können. Wie nun die endgültige Lösung aussehen wird, weiß ich auch nicht. Rein rechnerisch könnte die KVG nach der Ausarbeitung von vier weiteren Beiwagen fünf von sieben Kursen der SL 1 und alle sieben Kurse einer zukünftigen SL 6 Baunatal - Ihringshäuser Str. mit einer ausreichenden Reserve bestücken. In die Köpfe der Verantwortlichen kann auch ich aber nicht schauen, ob das wirklich so geplant ist.

Viele Grüße

Christoph
Hallo,

es würde meines Erachtens fürs Erste schon reichen, die aktuelle SL 6 zur Holländischen Straße laufen zu lassen und dementsprechend mit der SL 5 zu tauschen. Das würde bspw. auch die Beschränkungen für den Wageneinsatz auf der SL 5 (derzeit abends Wechsel am Kö bzw. Übergang auf SL 7 nach Wolfsanger) deutlich entspannen, da man keine Zweirichtungswagen mehr bräuchte.

Ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, die Beiwagen zur Ihringshäuser Straße zu führen. Das Fahrgastpotential ist auf der Holländischen Straße gerade wegen der Universität am HoPla sicherlich höher. So laufen beispielsweise derzeit - den Umlaufplänen nach - an den Adventssamstagen auch auf allen Umläufen der SL 1 Beiwagen oder Doppeltraktion, auf der SL 6 aber wohl nur vier.

MfG
Donut



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:12:02:23:11:57.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Weichenhebel

Datum: 03.12.19 00:25

Donut schrieb:
Das Fahrgastpotential ist auf der Holländischen Straße gerade wegen der Universität am HoPla sicherlich höher.
Dem höheren Fahrgastpotential auf der Holländischen Straße wird ja bereits durch die beiden Regiotram-Linien dort Rechnung getragen. Außerdem gibt es von der Holländischen Straße mehr Fahrgäste, die zum VW-Werk wollen als von der Ihringshäuser.
Die Beiwagen können auf der Weserstraße auch gut gebraucht werden. Die Schulen an der Weserspitze und am Katzensprung bringen auch viele Fahrgäste mit sich. Die SL 6 wirkt nur etwas dünner besetzt, weil z.B. stadtauswärts der 10/5-Minuten-Takt die Fahrgäste in die "kleine" 3 lenkt.

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Bimsalabim

Datum: 03.12.19 07:34

Derzeit kann man Beiwagenzüge in der Wendeschleife Holländische Straße nur in Ausnahmefällen wenden, weil die äußere Schleife von den RT-Wagen benutzt wird. Die innere Schleife wird überwiegend von den blauen Straßenbahnen der KVG angefahren. Allerdings passt in den Innenkreis jeweils nur ein Solowagen. Würde man dort regelmäßig mit Beiwagen fahren, so stünden die angehängten Beiwagen zumindest zeitweise quer auf der Busspur.

@ Donut: Wie dachtest Du hier?

Re: [KS] Beiwagenbetrieb

geschrieben von: Donut

Datum: 03.12.19 08:24

@ Bimsalabim: Ja, das stimmt schon, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Könnte man notfalls lösen indem man die Pause einfach am Ausstiegsbahnsteig vor Beginn der Pausengleise verbringt. Aber wirklich schön ist das ja auch nicht.

Ist also auch alles nicht so einfach zu machen, das gebe ich zu. :/