geschrieben von: Marienfelde
Datum: 15.10.19 19:41
geschrieben von: 127001
Datum: 15.10.19 20:12
geschrieben von: -nobody-
Datum: 16.10.19 09:20
Hallo,Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr
11. Leverkusen (163.838 Einwohner/ Tram bis 1963/ Stadtbahn Köln vorhanden)
Ein ähnlicher Hinweis findet sich auch bei anderen Städten, z.B. Offenbach oder Recklinghausen. Ich verstehe das so, dass in einer unmittelbar angrenzenden Stadt ein Stadt-, bzw. Straßenbahnbetrieb existiert. Damit wäre eine (Wieder)einführung der Straßenbahn in ersten Schritten mit reduzierter Infrastruktur (Betriebshof, Bauhof, Werkstatt etc.) möglich. Also zuerst mal eine Linie in die Stadt führen und daraus allmählich ein Netz aufbauen.Marienfelde schrieb:Hallo,Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr
11. Leverkusen (163.838 Einwohner/ Tram bis 1963/ Stadtbahn Köln vorhanden)
mit der Angabe „Stadtbahn Köln vorhanden“ habe ich so meine Schwierigkeiten. Zwar wird als Ziel der Kölner Linie 4 „Schlebusch“ angezeigt. Nach allen mir verfügbaren Plänen befindet sich die Endstation „Schlebusch“ aber noch auf Kölner Stadtgebiet. Allerdings gibt es Meldungen nach denen die Kölner Stadtbahn nach Opladen verlängert werden soll.
Ja, vollkommen richtig. Leverkusen hat zur Zeit keine Stadtbahn/Straßenbahn. Bis kurz vor die Leverkusener "Haustür" fährt aber die Stadtbahn der KVB. Sobald in Leverkusen, Köln und im Land der politische Wille dazu besteht, wäre eine Verlängerung der Linie 4 nach Leverkusen denkbar. Leverkusen hat also "objektiv" die Möglichkeit, den städtischen Schienenverkehr wiederaufzunehmen, ohne gleich einen eigenen Betriebshof bauen zu müssen.Marienfelde schrieb:Hallo,Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr
11. Leverkusen (163.838 Einwohner/ Tram bis 1963/ Stadtbahn Köln vorhanden)
mit der Angabe „Stadtbahn Köln vorhanden“ habe ich so meine Schwierigkeiten. Zwar wird als Ziel der Kölner Linie 4 „Schlebusch“ angezeigt. Nach allen mir verfügbaren Plänen befindet sich die Endstation „Schlebusch“ aber noch auf Kölner Stadtgebiet. Allerdings gibt es Meldungen nach denen die Kölner Stadtbahn nach Opladen verlängert werden soll.
Gruß
Solo-Tw
geschrieben von: blubb88
Datum: 16.10.19 11:11
geschrieben von: Solo-Tw
Datum: 16.10.19 11:15
geschrieben von: Gernot
Datum: 16.10.19 11:28
Da gab es noch viel mehr, weil hier ja nur die Städte ab 100.000 Einwohnern aufgelistet werden. Es gab auch viele deutlich kleinere Städte mit eigener Straßenbahn, z.B. Stralsund, Marburg, Bad Kreuznach, Völklingen usw.. Dazu kommen noch die früher ebenfalls weit verbreiteten Überlandstraßenbahnen, die nicht nur benachbarte Großstädte wie Hannover und Hildesheim oder Düsseldorf und Krefeld miteinander verbanden sondern auch Klein- und Mittelstädte wie Wesel und Rees oder Opladen mit Ohligs (damals noch selbständige Kommunen).Guten Abend,
recht herzlichen Dank für die doch sehr umfangreiche Aufstellung von Städten mit Straßenbahnen,
ich hätte nicht gedacht, dass es einst so viele gab.
Es gab mehrere Faktoren: Die Kriegsschäden waren es nur selten, fast alle der kriegszerstörten Betriebe wurden wieder aufgebaut und nur einzelne Streckenäste stillgelegt. Was jedoch nur sporadisch stattfanden waren Invesitionen in den Wagenpark oder die notwendige Erneuerung von Schienen, Signalanlagen usw.. Dazu fehlte in der Wiederaufbauzeit häufig das Geld. Dann waren zahlreiche Betriebe alles andere als rentabel. Du darfst nicht den Fehler machen, die heutigen Großstadtbahnen (über 40 m lange Züge im dichten Takt) mit dem damaligen Verkehr gleichzusetzen. Das gab es zwar auch, aber nur in den sehr großen Städten. Stell dir eher einen 30'- oder gar 60'-Takt mit einem 10 m langen Wägelchen und eventuell einem gleich langen Beiwagen vor! So sah der Betrieb vieler Straßenbahnen in den 1920er bis späten 1950er Jahre aus, vor allem in den kleineren Städten oder bei den Überlandstraßenbahnen. Das mag in der Vorkriegszeit noch attraktiv gewesen sein, aber ab den 1950ern war da der Bus oft die bessere Alternative, auch weil die Busse in der damaligen Zeit einen enormen Sprung nach vorn machten: Sie wurden größer, schneller und bequemer. Auch deshalb wurden in vielen Städten die Neubauviertel der Nachkriegszeit gar nicht mehr mit der Straßenbahn erschlossen; deren Netz war häufig noch auf dem Stand vor 1914.Erschreckend ist auch, wie viele in den 50iger und 60iger-Jahren eingestellt wurden,
So wie einst auch in Heilbronn, dort wurde der Betrieb 1955 eingestellt.
Vermutlich, so wie in Heilbronn, waren nicht nur kriegsbedingte Schäden, die nicht alle beseitigt wurden,
sondern auch der zunehmende Straßenverkehr dafür verantwortlich.
geschrieben von: Gernot
Datum: 16.10.19 11:34
Das sind zwei verschiedene Äste, die es im übrigen früher beide bereits gab. Die Mülheimer Kleinbahnen, welche später in die heutige KVB integriert wurden, betrieben sowohl einen Ast nach Schlebusch hinein (also nicht am Stadtrand endend) als auch die Strecke über den Clevischen Ring nach Wiesdorf (heute Lev.-Mitte) und weiter bis Opladen. Beide Strecken wurden Ende der 1950er Jahren aufgegeben, weil die Stadt Leverkusen sich nicht an den dringend notwendigen Investitionen zur Erneuerung der Infrasturktur beteiligen wollte. Gleiches gilt für die heute in Thielenbruch endende Strecke, die früher nach Bergisch Gladbach hinein führte.Hallo,
mit liegt aus einer Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der Stadtbahn nach Leverkusen-Opladen eine PDF-Datei vor. Darin wird der Anschluss an das Kölner Netz nicht an der jetzigen Endstelle Schlebusch, sondern bereits in Köln-Mülheim mit Führung über den Clevischen Ring (B8) vorgesehen.
geschrieben von: Ruhri
Datum: 16.10.19 12:17
Nun ja, es gibt ja noch Esslingen, früher in Württemberg-Baden, jetzt in Baden-Württemberg und Eberswalde, früher in der DDR, jetzt in Brandenburg.[...]
In recht vielen Städten wurde zunächst der O-Bus eingeführt, davon hat in Deutschland aber nur der Betrieb in Solingen überlebt, die meisten anderen wurden nach Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der 1. Fahrzeuggeneration (seltener der 2.) stillgelegt.
[...]
geschrieben von: Gernot
Datum: 16.10.19 12:43
Stimmt. Wobei beide Betriebe schon vor Kriegsende von Straßenbahn auf O-Bus umgestellt wurden. Was auf der anderen Seite bedeutet, dass die von mir skizzierte Entwicklung nicht erst in den 1950ern begann.Gernot schrieb:Nu ja, es gibt ja noch Esslingen, früher in Württemberg-Baden, jetzt in Baden-Württemberg und Eberswalde, früher in der DDR, jetzt in Brandenburg.[...]
In recht vielen Städten wurde zunächst der O-Bus eingeführt, davon hat in Deutschland aber nur der Betrieb in Solingen überlebt, die meisten anderen wurden nach Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer der 1. Fahrzeuggeneration (seltener der 2.) stillgelegt.
[...]
geschrieben von: homann5
Datum: 16.10.19 13:02
geschrieben von: See-Hund
Datum: 16.10.19 14:36
Vor einiger Zeit habe ich eine nach Einwohnerzahlen sortierte Liste westdeutscher Großstädte ohne städtisches Schienenverkehrsmittel (in Ostdeutschland gibt es keine Großstadt ohne Straßenbahn/Stadtbahn) erstellt: [www.drehscheibe-online.de]
Nunmehr habe ich mich zu einer Aktualisierung der Liste entschlossen. Mit dem Stand vom 31.12.2018 ergibt sich eine Zahl von 32 (bisher 31) Großstädten. Neu hinzugekommen ist Gütersloh - aber nicht wegen einer aktuellen Einstellung, sondern weil die Stadt zu einer Großstadt herangewachsen ist.
Nicht aufgenommen habe ich Hamburg ("Hochbahn" vorhanden), Wuppertal (Schwebebahn vorhanden), Fürth (U-Bahn Nürnberg fährt bis Fürth) und Bergisch Gladbach (Stadtbahn Köln fährt bis Bensberg); Herne und Neuss am Rhein natürlich auch nicht.
Das Abgrenzungsmerkmal "städtischer Schienenverkehr" ist meines Erachtens deswegen gut geeignet, weil die durchschnittlichen Haltestellenabstände von S-Bahnen deutlich größer sind als die von Stadtbahnen bzw. U-Bahnsystemen. Wenn man es im Rahmen einer "Verkehrswende" für erstrebenswert hält, auch die PKW-Besitzquoten zu vermindern, so sind dafür Stadtbahn- bzw. U-Bahnsysteme wegen des mit ihnen verbundenen guten Flächenaufschlusses geeignet; S-Bahnsysteme dagegen eher nicht (und wohl auch keine BRT-Systeme; jedenfalls ist mir insoweit keines bekannt).
Als Einwohnerzahl aller 32 Städte habe ich 4.949.290 Menschen ermittelt (Angaben zum 31.12.18). Die Einwohnerzahl von Trier ist nicht zurückgegangen. Die in der "alten" Liste höhere Einwohnerzahl zum 31.12.15 ergab sich aus der damaligen Zuordnung von Flüchtlingen im Land Rheinland-Pfalz.
Ist der Stadtname fettgedruckt, so halte ich die Wiederaufnahme des (kommunalen) Schienenverkehrs für wahrscheinlich, eine fettgedruckte Anmerkung deutet meist auf eine "objektiv" mögliche Wiederaufnahme des Schienenverkehrs hin (über einen vorhandenen Betrieb in einer Nachbarstadt). Die Zahl der "fettgedruckten" Städte liegt nunmehr bei 5, außerdem gibt es noch einige weitere Städte, in denen "Pro-Tram-Beschlüsse" in nächster Zeit nicht unwahrscheinlich sind - aus "Schienensicht" sieht es gar nicht so schlecht aus!
Für Anregungen, Ergänzungen und Korrekturen wäre ich dankbar.
Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr
1. Münster (314.319 Einwohner/ Tram bis 1954/ Stadtbahn Münster in Diskussion)
2. Wiesbaden (278.342 Einwohner/ Tram bis 1955/ Tram in Mainz, Citybahn in Planung)
3. Mönchengladbach (261.454 Einwohner/ Tram bis 1969/Tram in Krefeld vorhanden)
4. Kiel (247.548 Einwohner/ Tram bis 1985/ Stadtbahn Kiel wird angestrebt)
5. Aachen (247.380 Einwohner/ Tram bis 1974/ Negativer Ratsbürgerentscheid 2013, Euregio-Tram in Diskussion)
6. Lübeck (217.198 Einwohner/ Tram bis 1959)
7. Hagen (188.814 Einwohner/ Tram bis 1976)
8. Hamm (179.111 Einwohner/ Tram bis 1961)
9. Oldenburg (168.210 Einwohner/ Pferdebahn bis 1888)
10. Osnabrück (164.748 Einwohner/ Tram bis 1960)
11. Leverkusen (163.838 Einwohner/ Tram bis 1963/ Stadtbahn Köln vorhanden)
12. Solingen (159.360 Einwohner/ Tram bis 1959/ Obusnetz vorhanden)
13. Regensburg (152.610 Einwohner/ Tram bis 1964/ Stadtbahn Regensburg wird angestrebt)
14. Paderborn (150.580 Einwohner/ Tram bis 1963)
15. Ingolstadt (136.981 Einwohner/ Pferdebahn bis 1921, Umstellung gescheitert)
16. Offenbach (128.744 Einwohner/ Tram bis 1996/ Tram in Frankfurt (Main)/ Tram in Diskussion)
17. Pforzheim (125.542 Einwohner/ Tram bis 1964/68)
18. Wolfsburg (124.151 Einwohner/ bisher keine Tram)
19. Göttingen (119.801 Einwohner/ Tram scheiterte kriegsbedingt)
20. Bottrop (117.383 Einwohner/ Tram bis 1976/ Stadtbahn in Diskussion)
21. Reutlingen (115.966 Einwohner/ Tram bis 1974/ Regionalstadtbahn Neckar-Alb in Planung)
22. Koblenz (114.024 Einwohner/ Tram bis 1967)
23. Bremerhaven (113.634 Einwohner/ Tram bis 1982/ Stadtbahn wird geprüft)
24. Recklinghausen (112.267 Einwohner/ Tram bis 1982/ U 35 bis Herne, Schloß Strünkede)
25. Erlangen (111.962 Einwohner/ keine Tram/ positiver Bürgerentscheid für STUB in Erlangen selbst im Jahr 2016)
26. Remscheid (110.994 Einwohner/ Tram bis 1969)
27. Trier (110.636 Einwohner/ Tram bis 1951)
28. Salzgitter (104.948 Einwohner/ bisher keine Tram)
29. Moers (103.725 Einwohner/ Tram bis 1963)
30. Siegen (102.836 Einwohner/ Tram bis 1956)
31. Hildesheim (101.990 Einwohner/ Tram bis 1958/ ÜSTRA-Betrieb bis Sarstedt)
32. Gütersloh (100.194 Einwohner/ bisher keine Tram)
Nicht in der Liste enthalten/ Grund
Hamburg (1.841.179 Einwohner/ Tram bis 1978 / U-Bahnnetz vorhanden - Stadtbahn in Diskussion)
Wuppertal (354.382 Einwohner/ Tram bis 1987/ Schwebebahn vorhanden)
Fürth (127.748 Einwohner/ Tram bis 1981/ U-Bahn Nürnberg fährt bis Fürth)
Bergisch Gladbach (111.966 Einwohner/ Tram bis 1958/ Stadtbahn Köln fährt bis Bensberg - Verlängerung in Prüfung)
Nachtrag: Den Hinweis (bei Mönchengladbach) "Tram in Krefeld vorhanden" habe ich gestrichen. Das ist so ein Fehler, den man selbst nie findet.
Hallo User Marienfelde,
nur zur Info, es gab bis Anfang der 50er Jahre eine Gemeinschafts-Straßenbahnlinie Krefeld-München- Gladbach (so schrieb sich das damals), die führte über Willich und Schiefbahn. Ebenfalls konnte man von Krefeld per Straßenbahn nach Moers fahren. Vor dem zweiten Weltkrieg bestand auch eine Strab-Linie weiter von Moers nach Duisburg-Homberg und Duisburg-Ruhrort.
Viele Grüße vom See
geschrieben von: der weiße bim
Datum: 16.10.19 16:33
Nun, es waren nicht nur zwei.Im Osten war die Straßenbahn in vielen Städten unersetzlich, auch wenn der Investitionsstau ähnlich groß war wie im Westen. Deshalb wurden in der DDR nur zwei Betriebe stillgelegt ...
geschrieben von: AlexB2507
Datum: 16.10.19 19:32
geschrieben von: Marienfelde
Datum: 16.10.19 19:33
1. Ich habe den Eintrag in "Tram bis 1945 bzw. 1958" verändert und wegen des Einwands von @ homann5 den Hinweis auf den üstra-Betrieb bis Sarstedt "entschärft" (entfettet). Ich selbst kenne die Örtlichkeit nicht.Hallo,
Bei Hildesheim würde ich 1945 als Ende des städtischen Betriebes eintragen. Die Überlandstrecke, die 1958 stillgelegt wurde, hatte innerstädtisch kaum Bedeutung. Parallel dazu hatte die Stadtwerke Hildesheim zur Erschließung der Wohngebiete nördlich des Hauptbahnhofes die Buslinie 2 eingerichtet.
Mit besten Grüßen
- nobody -
geschrieben von: kaufhalle
Datum: 16.10.19 19:58
Stell dir eher einen 30'- oder gar 60'-Takt mit einem 10 m langen Wägelchen und eventuell einem gleich langen Beiwagen vor! So sah der Betrieb vieler Straßenbahnen in den 1920er bis späten 1950er Jahre aus, vor allem in den kleineren Städten oder bei den Überlandstraßenbahnen.
geschrieben von: Norbert-in-Sibirien
Datum: 16.10.19 22:58
1972 Freital. Dies war zwar nur ein Streckenast der Dresdner Straßenbahn, jedoch durchfuhr die Linie Freital in ganzer Länge. Und Freital war mit rund 40.000 Einwohnern beispielsweise deutlich größer als Staßfurt mit 26.000.Vier städtische DDR-Straßenbahnbetriebe vollzogen den "Verkehrsträgerwechsel" zum Omnibus:
- 1957 Staßfurt
- 1966 Stralsund
- 1969 Mühlhausen
- 1975 Eisenach
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