Besten Dank für die detaillierte Beschreibung des Bauwerks! Notwendige Sanierung ggf. beschädigter Trogelemente, nachvollziebar, evtl. ja auch von Verfugungen zwischen den Elementen. Wie könnte allerdings der erneute bzw. - simsalabim - bei weiter ansteigendem Grundwasser zusätzliche Auftrieb verhindert werden? Woran können die im oben verlinkten KStA-Artikel erwähnten Stützen denn abstützen? Wären da nicht, sofern die Gesamtstatik der Trogelemente es hergibt, Bleiplatten zwischen und neben den Schienen sinnvoll (Späßle)?Der Stadtbahntunnel in Ehrenfeld besteht aus seitlichen Schlitzwänden, einem Deckel sowie einem innenliegenden Trog, der auf Unterwasserbeton errichtet wurde. Die Oberkante des Troges ist auf einen angenommenen höchsten Grundwasserstand ausgelegt. Nach Presseberichten sind einige Trogelemente unter dem Druck des Grundwassers um bis zu einem Zentimeter angehoben worden, dass heißt, sie sind offensichtlich nicht ausreichend gegen Auftrieb gesichert. Falls Trogelemente beschädigt sind, kann der Schaden nachhaltig nur im Rahmen einer längeren Streckensperrung behoben werden. Vor Ort hergestellter Beton ist z. B. erst nach 28 Tagen voll belastbar.
So funktioniert das:Wie könnte allerdings der erneute bzw. - simsalabim - bei weiter ansteigendem Grundwasser zusätzliche Auftrieb verhindert werden? Woran können die im oben verlinkten KStA-Artikel erwähnten Stützen denn abstützen?
Gibt es eine offizielle Antwort warum der Grundwasserspiegel angestiegen ist? Eigentlich spricht man überall von einem Abfall des Grundwasserspiegels nach dem trockenen Sommer 2018 und in den letzten Monaten hat es auch nicht extrem geregnet. Hat das in Köln vielleicht lokale Ursachen?Christoph L schrieb:Besten Dank für die detaillierte Beschreibung des Bauwerks! Notwendige Sanierung ggf. beschädigter Trogelemente, nachvollziebar, evtl. ja auch von Verfugungen zwischen den Elementen. Wie könnte allerdings der erneute bzw. - simsalabim - bei weiter ansteigendem Grundwasser zusätzliche Auftrieb verhindert werden? Woran können die im oben verlinkten KStA-Artikel erwähnten Stützen denn abstützen? Wären da nicht, sofern die Gesamtstatik der Trogelemente es hergibt, Bleiplatten zwischen und neben den Schienen sinnvoll (Späßle)?Der Stadtbahntunnel in Ehrenfeld besteht aus seitlichen Schlitzwänden, einem Deckel sowie einem innenliegenden Trog, der auf Unterwasserbeton errichtet wurde. Die Oberkante des Troges ist auf einen angenommenen höchsten Grundwasserstand ausgelegt. Nach Presseberichten sind einige Trogelemente unter dem Druck des Grundwassers um bis zu einem Zentimeter angehoben worden, dass heißt, sie sind offensichtlich nicht ausreichend gegen Auftrieb gesichert. Falls Trogelemente beschädigt sind, kann der Schaden nachhaltig nur im Rahmen einer längeren Streckensperrung behoben werden. Vor Ort hergestellter Beton ist z. B. erst nach 28 Tagen voll belastbar.
Immerhin wird die U-Bahn wohl nicht so weit wegschwimmen wie der legendäre Schürmann-Bau...
Grüße
ET 57
Die offizielle Antwort ist, dass die Industrie inzwischen weniger Grundwasser entnimmt. Diese Problem wird bei Einstellung des Braunkohletagebaus westlich von Köln in den nächsten Jahrzehnten noch erheblich zunehmen, wenn Rheinbraun Pumpen abschaltet. Oft besteht aber auch das Problem, dass alte Abwasserkanäle mit Inlinern abgedichtet wurden. Das hat man eigentlich gemacht, damit Abwasser durch Undichtigkeiten nicht ins Grundwasser gelangen kann. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, dass undichte Abwasserkanäle jahrzehntelang wie eine Drainage wirkten. In Folge der Abdichtung saufen dann viele Gebiete ab.Gibt es eine offizielle Antwort warum der Grundwasserspiegel angestiegen ist? Eigentlich spricht man überall von einem Abfall des Grundwasserspiegels nach dem trockenen Sommer 2018 und in den letzten Monaten hat es auch nicht extrem geregnet. Hat das in Köln vielleicht lokale Ursachen?
Die Wasserentnahme durch die Industrie könnte ein Grund sein, Undichtigkeiten auch. Das würde auch erklären, weshalb das Problem nur punktuell auftritt. Denn im Allgemeinen ist der Kölner Grundwasserspiegel sowieso ziemlich schwankend. Oder gibt es in der Nähe des betroffenen Abschnitts eine Baustelle mit etwas tieferer Ausschachtung?Jochen-1958 schrieb:Die offizielle Antwort ist, dass die Industrie inzwischen weniger Grundwasser entnimmt. Diese Problem wird bei Einstellung des Braunkohletagebaus westlich von Köln in den nächsten Jahrzehnten noch erheblich zunehmen, wenn Rheinbraun Pumpen abschaltet. Oft besteht aber auch das Problem, dass alte Abwasserkanäle mit Inlinern abgedichtet wurden. Das hat man eigentlich gemacht, damit Abwasser durch Undichtigkeiten nicht ins Grundwasser gelangen kann. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, dass undichte Abwasserkanäle jahrzehntelang wie eine Drainage wirkten. In Folge der Abdichtung saufen dann viele Gebiete ab.Gibt es eine offizielle Antwort warum der Grundwasserspiegel angestiegen ist? Eigentlich spricht man überall von einem Abfall des Grundwasserspiegels nach dem trockenen Sommer 2018 und in den letzten Monaten hat es auch nicht extrem geregnet. Hat das in Köln vielleicht lokale Ursachen?
Danke, sehr interessant! Ich habe eine Vision: Ich sehe zusätzlich zu den Stahlstützen aufwändige Abdichtungsarbeiten.So funktioniert das:
Vorab, die Baustellensituation in Ehrendfeld ist mir nicht bekannt, aber noch eine andere Vermutung:
Die Wasserentnahme durch die Industrie könnte ein Grund sein, Undichtigkeiten auch. Das würde auch erklären, weshalb das Problem nur punktuell auftritt. Denn im Allgemeinen ist der Kölner Grundwasserspiegel sowieso ziemlich schwankend. Oder gibt es in der Nähe des betroffenen Abschnitts eine Baustelle mit etwas tieferer Ausschachtung?
Laut den Hochwassergefahrenkarten (Fenster "Kartenthema" schließen, rechts unter "Karteneinstellungen" "extremes Ereignis" auswählen) taucht die Untere Dorfstraße auf bzw. ab, in Ehrenfeld nix. Der Altarm bei Meschenich / Rondorf wird schön erkennbar.Hat es vielleicht noch den ein oder anderen ehemaligen Rheinarm an dieser Stelle?
Ich hab nun keine entsprechenden Karten zur Hand, aber wenn ich bedenke, dass die Untere Dorfstraße in Bocklemünd ebenfalls ein Altarm ist, würdees mich nicht wundern.
Danke für die verlinkte Kartenübersicht. Da ist zumindest an dem Ort in Ehrenfeld, um den es hier geht, nichts zu sehen.Thomaner schrieb:Laut den Hochwassergefahrenkarten (Fenster "Kartenthema" schließen, rechts unter "Karteneinstellungen" "extremes Ereignis" auswählen) taucht die Untere Dorfstraße auf bzw. ab, in Ehrenfeld nix. Der Altarm bei Meschenich / Rondorf wird schön erkennbar.Hat es vielleicht noch den ein oder anderen ehemaligen Rheinarm an dieser Stelle?
Ich hab nun keine entsprechenden Karten zur Hand, aber wenn ich bedenke, dass die Untere Dorfstraße in Bocklemünd ebenfalls ein Altarm ist, würdees mich nicht wundern.
Grüße
ET 57
Danke für die total interessante Karte!Thomaner schrieb:Laut den Hochwassergefahrenkarten (Fenster "Kartenthema" schließen, rechts unter "Karteneinstellungen" "extremes Ereignis" auswählen) taucht die Untere Dorfstraße auf bzw. ab, in Ehrenfeld nix. Der Altarm bei Meschenich / Rondorf wird schön erkennbar.Hat es vielleicht noch den ein oder anderen ehemaligen Rheinarm an dieser Stelle?
Ich hab nun keine entsprechenden Karten zur Hand, aber wenn ich bedenke, dass die Untere Dorfstraße in Bocklemünd ebenfalls ein Altarm ist, würdees mich nicht wundern.
Grüße
ET 57
Das liess mir dann doch keine Ruhe. In einem mir vorliegenden Höhenprofil als Anaglyphenbild wird erkennbar, dass sich die Senke ziemlich exakt bis Venloer Str. / Äußere zu ziehen scheint. Das Nippeser Tälchen habe ich auch mal durchgezeichnet. Die Kante bei Müngersdorf (rot) riecht mir eher nach Rheinterrasse.Was den nächsten Altarm angeht, scheint er eher dort zu sein, wo der Tunnel ohnehin aufhört. Man kann sich ja von Esch aus an der Unteren Dorfstr. in Mengenich orientieren und dann vermute ich, dass es flussaufwärts quer durch Vogelsang (ist nur eine Vermutung wegen ehemaliger Kiesgruben) und mehr oder weniger über den Stadtwald und Äußeren Grüngürtel weiterginge. Eingezeichnet ist dies aber nicht und ich habe auch keine Ahnung davon. Jedenfalls sind Stadtteile wie Nippes deutlich eher betroffen.
Ich würde das Vorhandensein von Kiesabbau nicht so sehr mit erkennbaren ehemaligen Rheinarmen in Verbindung bringen. Kann sein (Meschenich / Rondorf), muss aber nicht (Porz / Troisdorf). Immerhin liegen Köln und Umgebung insgesamt auf ca. 200 m starken Kies- / Sandablagerungen, durchzogen von Bändern aus Ton und Braunkohlenflözen von wenigen Metern Stärke. Erst darunter findet sich das Rheinische Schiefergebirge. Eine hübsche Darstellung findet sich hier.Zumindest gibt es in Vogelsang am Wassermann (nördlich des Abzweigs der Strecke Köln - Mönchengladbach) und am Biesterfeld (südlich der Haltestelle Wolffsohnstr.) durchaus ehemalige Kiesgruben, die ebenfalls, wenn auch nicht zwangsläufig, auf weitere ehemalige Rheinarme hindeuten könnten. Aber immerhin hat man dort keinen Stadtbahntunnel gebaut.
Ganz Köln liegt auf ehemaligen Rheinarmen. Der Unterschied ist nur das Alter der Arme. Kriterium für den Kiesabbau war eher das Vorhandensein von freien Flächen.Plastikbomber schrieb:Ich würde das Vorhandensein von Kiesabbau nicht so sehr mit erkennbaren ehemaligen Rheinarmen in Verbindung bringen. Kann sein (Meschenich / Rondorf), muss aber nicht (Porz / Troisdorf). Immerhin liegen Köln und Umgebung insgesamt auf ca. 200 m starken Kies- / Sandablagerungen, durchzogen von Bändern aus Ton und Braunkohlenflözen von wenigen Metern Stärke. Erst darunter findet sich das Rheinische Schiefergebirge. Eine hübsche Darstellung findet sich hier.Zumindest gibt es in Vogelsang am Wassermann (nördlich des Abzweigs der Strecke Köln - Mönchengladbach) und am Biesterfeld (südlich der Haltestelle Wolffsohnstr.) durchaus ehemalige Kiesgruben, die ebenfalls, wenn auch nicht zwangsläufig, auf weitere ehemalige Rheinarme hindeuten könnten. Aber immerhin hat man dort keinen Stadtbahntunnel gebaut.
...auch als "rheinische Fruchtfolge" bekannt: Getreide - Zuckerrüben - Kies.Ganz Köln liegt auf ehemaligen Rheinarmen. Der Unterschied ist nur das Alter der Arme. Kriterium für den Kiesabbau war eher das Vorhandensein von freien Flächen.
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