Hallo Jan, wie von anderen Schreibern schon ausgeführt, galt die Vereinheitlichung des Einzelfahrscheins BVB und der S-Bahnfahrkarten Preisstufe 1 erst zur DDR-"Endzeit".Die Einzelfahrscheine für 20 Pf, die in Berlin in S- und U-Bahn-Stationen verkauft wurden, galten zwar nur für jeweils eine Fahrt, konnten aber meines Wissens nach Belieben auch in einem der anderen Verkehrsmittel genutzt werden, waren also kompatibel zwischen DR und BVB.
Das kann gut sein. Meine Erinnerung hieran bezieht sich wahrscheinlich auf 1982 oder 1983.Hallo Jan, wie von anderen Schreibern schon ausgeführt, galt die Vereinheitlichung des Einzelfahrscheins BVB und der S-Bahnfahrkarten Preisstufe 1 erst zur DDR-"Endzeit".
Das ist eigentlich eher andersherum entstanden: Ursprünglich hatte wohl jedes Verkehrsunternehmen seine eigenen Tarife und Regelungen.Seit Jahrzehnten stoße ich immer wieder auf Diskussionen über die nur schwer nachvollziehbaren Tarifbedingungen in Verkehrsverbünden, bei der "Großen Bahn" und erst recht beim Überschreiten der Verbundgrenzen. Jetzt weiß ich, dass es das nicht nur im (ehemaligen) Westen gab.
Die Fähigkeit, solche Sachen kompliziert zu machen, steckt wohl tief in uns Deutschen drin - egal in welchem System wir aufgewachsen sind.
Gruß
Jörn.
Die proklamierte Preisstabilität gab es doch aber schon länger, meines Erachtens sind die Preise für bestehende Produkte (VEP/EVP) seit der Abschaffung der Lebensmittelmarken/Vereinheitlichung der HO- und Konsumpreise 1958 nicht mehr erhöht worden. Umso erstaunlicher fand ich es in der Rückschau, dass in Karl-Marx-Stadt am 01.08.1962 die Straßenbahn- und Buspreise erhöht worden sind.In ihrer zweiten Hälfte (Honecker/Mittag) bestand er stur darauf, keine Preise für Grundbedarfsmittel zu erhöhen, und dazu zählte der ÖPNV. Man hätte also nur die Tarife allgemein senken können, aber das konnte man sich nicht leisten.
Richtig, teilweise waren die Tarife und Preise sogar schon ab 1945/46 nicht mehr erhöht worden (Normalfahrpreise DR waren ja bis Ende 1990 gleich geblieben).
Preiserhöhungen gab es tatsächlich nur eine bedeutende (neben den Luxuswaren, die z. T. übertrieben teuer waren). Im Juli 1982 wurde die Zeitschrift "Der Modelleisenbahner" neu mit 1,80 DDR-Mark festgesetzt. Allerdings muss gesagt werden, dass das Heft durch Farbdruck aufgewertet wurde und faktisch ein neues Produkt entstanden war (obwohl der Themenschwerpunkt natürlich gleich blieb).
Das Umsteigen war auch nur auf der Straßenbahn möglich. Beim Bus oder Bus/Straßenbahn ging das nicht. Nach dem Umstieg konnte man in jeden Wagen steigen und der Fahrschein musst erneut auf der Rückseite gestempelt werden. Auch wenn der Preis von 20 Pfennig gleich war, man musste einen Einzelfahrschein oder eine Sammelkarte rot kaufen (zumindest Mitte der 80er) mit Einzelfahrschein braun oder Sammelkarte orange ging das nicht...Zum Umsteigen: Eine besondere Regelung galt in Brandenburg: Zum Umsteigen berechtigten die Fahrscheine nur, wenn sie im Triebwagen (bzw. im ersten Triebwagen im Fall einer KT4D-Doppwltraktion) entwertet wurden. Man ging wohl davon aus, dass nur dort die Einstellungen zuverlässig gepflegt wurden und damit prüfbar waren.
Hier das Preiskarteiblatt aus dem TVA Nr.26 vom 12.09.1989:Die Regelung wurde offiziell am 1. Oktober 1989 eingeführt. Eine entsprechende Textpassage befindet sich hierzu im Heft "Die DR vor 25 Jahren - 1989" auf der S. 19 (mittlere Spalte).
geschrieben von: ikarus28003eic
Datum: 13.04.19 21:29
geschrieben von: ikarus28003eic
Datum: 14.04.19 05:32
geschrieben von: ex-Magdeburger
Datum: 14.04.19 11:18
In Karl-Marx-Stadt eben doch, musste ich seinerzeit zu meiner Verwunderung auch erst lernen. Ob man die teureren Buskarten offiziell auch in der Straßenbahn nutzen konnte, weiß ich nicht auf Anhieb, geduldet worden wäre es vermutlich, ob Oktober 1989 dann sowieso.Es gabe auch vor 1989 keine spezielle Straßenbahnfahrkarte, die anders aussah oder anders zu benutzen war als eine Busfahrkarte des entsprechenden Unternehmens (Verkehrsbetriebes) .
In der Diskussion hier hat sich doch gezeigt, dass das wohl eher eine seltene Ausnahme war.Das Umsteigen war in den meisten Betrieben durch Umdrehen des Fahrscheines und wiederholtes Entwerten möglich.
geschrieben von: Thomas Wedekind
Datum: 14.04.19 12:55
Es kam hinzu, dass gerade in Städten solch Quatsch wie heute mit vorne rein und hinten raus nicht üblich war, jede geöffnete Tür wurde genutzt
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