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[Rhein-Ruhr] Dudenhöffer nimmt sich den ÖPNV vor

geschrieben von: derasselner

Datum: 27.12.18 09:44

Zwar fährt er mit dem RE1, aber im Grundsatz ist es auch ein Straßen- und U-Bahn-Thema.
Nur, die Strukturen dieser Verkehrsträger sind wohl zu komplex für plakative Verallgemeinerungen. Der Autoprofessor hat zwar nicht immer Recht, aber immer eine deutliche Meinung. Immerhin, es mischt den Pott mal ein bisschen auf, ich denke auch an die unsägliche Mülheim-Diskussion.
Heute in der IKZ und anderen Funke-Zeitungen

Edit, ach schade heute morgen war der Beitrag noch vollständig zugänglich.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:27:11:23:49.
Achso, der. Ich dachte erst an Heinz Becker...
:-P
Zitat
Edit, ach schade heute morgen war der Beitrag noch vollständig zugänglich.
Du musst nur früh genug den Ladevorgang abbrechen.

Re: [Rhein-Ruhr] Dudenhöffer nimmt sich den ÖPNV vor

geschrieben von: UK

Datum: 27.12.18 13:18

Oder über Google.

Schön auch dieses:

Normalerweise sei der Zug überfüllt. Weil mal wieder ein Wagen fehlt oder Türen kaputt sind.
Also fahren mehr Fahrgäste mit dem Zug wenn eine Tür kaputt ist?

Was trotzdem besser wäre, da er dann wenigstens im trockenen, warmen Wagen sitze.
War der RE an dem Tag undicht und es hat reingeregnet?

Dafür zahlt er deutlich mehr: 44,40 Euro kostet ein Viererticket für die Strecke Bochum-Duisburg – macht 11,10 Euro für eine Strecke von rund 40 Kilometern. Ein Einzelticket würde 12,50 Euro kosten.
Wenn man mit den realistischen 0,30€ pro km statt dem reinen Spritverbrauch rechnet stimmt das nicht! 40km mal 0,30€ macht 12€.


So sehen es auch die Kommentare zum Artikel.
Solange, bis der neue Benziner vor seiner Tür steht und er wieder über die A 40 von Bochum nach Duisburg fährt. Oder langsam rollt. Dann habe er im Notfall mit der A 42 immerhin noch eine Ausweichmöglichkeit. Diese Alternative sucht der Automobil-Experte bei der Bahn vergeblich.
Mit der Bahn kann er genauso gut von Bochum nach Gelsenkirchen fahren oder mit der Stadtbahn nach Herne fahren und ab dort entlang der A 42 nach Duisburg fahren. Genauso gut kann er die S 1 nehmen.

Re: [Rhein-Ruhr] Dudenhöffer nimmt sich den ÖPNV vor

geschrieben von: ICE11

Datum: 27.12.18 14:51

....hat seinen Euro-5-Diesel verschrotten lassen... Andere wären froh, wenn sie überhaupt ein so junges Auto hätten!

Autolobbyist Dudenhöffer ist nicht ernst zu nehmen oder?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 27.12.18 15:52

ICE11 schrieb:
....hat seinen Euro-5-Diesel verschrotten lassen... Andere wären froh, wenn sie überhaupt ein so junges Auto hätten!

Moin,

in der Tat, manchen Leuten geht es eben zu gut, vor allem der Autolobby.
Und der ganze Artikel strotz vor Dummheiten und Voreingenommenheit. In der HVZ ist der Zug zwischen Bochum und Duisburg immer schneller als das Auto, letzteres steht nämlich dumm im Stau rum, egal ob A40 oder A42.
Daß Hr. Dudenhöffer nicht unbedingt interessiert ist am SPNV ist deutlich rauszuhören.
Außerdem stimmen die Berechnungen nicht. Denn ein Abo-Kunde nutzt das Ticket in der Regel auch zu weiteren Fahrten außerhalb der Pendlerfahrten! Und damit wird es pro Fahrt mit jeder Fahrt günstiger.
Daß Hr. D. für die wenigen Wochen nicht in der Lage ist mit der VRR-App oder dem Navigator u.a. ein 10er-Ticket zu erwerben, ist ein Armutszeugnis. Gleichzeitig zeigt es aber die Ignoranz auf, wenn er auf den VRR schimpft da der nicht reagieren würde.
Würde der VRR ein spezielles Angebot für Dieselfahrer machen (was vielen aber nix nutzen würde, da es einfach nicht mit ÖPNV passt), würden andere Gruppen wieder auf die Barrikaden gehen und das zu Recht!

Auch die Aussage, so sie wirklich so getätigt wurde, er habe seinen Euro5-Diesel verschrottet, zeigt die Lobbyarbeit der Autoindustrie. Neues Auto ist ja besser, vor allem als "Auto-Papst". Wenn der an einem Institut an der Uni Duisburg-Essen arbeitet, hat er nicht auch Anspruch auf das Semesterticket? Zumindest kenne ich es von vielen Hochschulen, wo die Mitarbeiter eben selbiges auch bekommen (können?).

Unter Strich scheint der ganze Bericht nur wieder einer derer zu sein, mit dem das Blatt zwischen den Jahren
gefüllt werden muss.

Gruß

Eric
Zitat
Wenn der an einem Institut an der Uni Duisburg-Essen arbeitet, hat er nicht auch Anspruch auf das Semesterticket? Zumindest kenne ich es von vielen Hochschulen, wo die Mitarbeiter eben selbiges auch bekommen (können?).
Nur wenn die Mitarbeiter als Studenten eingeschrieben sind. Ich glaube nicht, dass sich so ein C2-4 Professor die Blöße geben wird, sich als Student einzuschreiben, nur weil er das Semesterticket möchte.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:27:16:09:50.
So idiotisch die Kommentare dieses Autolobbyisten auch sind, der ÖPNV muss vor allem für Autofahrer und für die die dahin abrutschen könnten.

Dazu zählen nun mal gerechtere Fahrpreise, Fahrzeuge mit guten Fahreigenschaften ohne nervige hochfrequenzige Piepsfahrgeräusche, bequeme Sitze, und geräumige Durchgänge. Das ist bei vielen Neufahrzeugen leider nicht gegeben (obwohl es gar nicht so schwierig wäre auch diese Themen mit zu berücksichtigen)

Re: [Rhein-Ruhr] Dudenhöffer nimmt sich den ÖPNV vor

geschrieben von: Mathias85

Datum: 27.12.18 16:29

Signalschruber schrieb:
Zitat
Edit, ach schade heute morgen war der Beitrag noch vollständig zugänglich.
Du musst nur früh genug den Ladevorgang abbrechen.
Oder über eine Suchmaschine den Bericht aufrufen.
Ruhrpottfahrer schrieb:
ICE11 schrieb:
....hat seinen Euro-5-Diesel verschrotten lassen... Andere wären froh, wenn sie überhaupt ein so junges Auto hätten!
Moin,

in der Tat, manchen Leuten geht es eben zu gut, vor allem der Autolobby.
Und der ganze Artikel strotz vor Dummheiten und Voreingenommenheit. In der HVZ ist der Zug zwischen Bochum und Duisburg immer schneller als das Auto, letzteres steht nämlich dumm im Stau rum, egal ob A40 oder A42.
Daß Hr. Dudenhöffer nicht unbedingt interessiert ist am SPNV ist deutlich rauszuhören.
(...)
Daß Hr. D. für die wenigen Wochen nicht in der Lage ist mit der VRR-App oder dem Navigator u.a. ein 10er-Ticket zu erwerben, ist ein Armutszeugnis. Gleichzeitig zeigt es aber die Ignoranz auf, wenn er auf den VRR schimpft da der nicht reagieren würde.
(...)
Auch die Aussage, so sie wirklich so getätigt wurde, er habe seinen Euro5-Diesel verschrottet, zeigt die Lobbyarbeit der Autoindustrie. Neues Auto ist ja besser, vor allem als "Auto-Papst".
(...)

Gruß

Eric
Ich selbst höre Herrn Dudenhöffer ganz gerne mal (meist auf ntv) zu, weil seine Meinung von den Stellungnahmen der Automobilbauer durchaus unterscheidbar ist.

Vielleicht sind die Aussagen von Ferdinand Dudenhöffer ja einfach nur symptomatisch für den begrenzten Wissensstand vieler "Autler" über den ÖV - wer (zu) wenig über den ÖV weiß, hat beste Aussichten auf eine schlechte Beförderungsqualität.

Außerdem sind überfüllte und verspätete Züge, in denen der normale Fahrgast der Klimaanlage (so oder so) ausgeliefert ist, ja keine Erfindung von Herrn Dudenhöffer, sondern tägliche Erfahrung sehr vieler Fahrgäste.

Beschimpfungen oder gar Abqualifizierungen von "Autlern" helfen nicht weiter, sondern man muß den Leuten, die den ÖV zur Zeit nicht nutzen, das vorhandene Angebot näherbringen - und es verbessern, gerade auch im Ruhrgebiet,

meint Marienfelde.
Lieber Marienfelde,

in 36 leidvollen Pendlerjahren ist die DB (ob Behörde oder AG - völlig egal) einfach immer nur schlechter geworden - und jedesmal waren „die Anderen“ schuld. Dass das Hauptproblem dieses Saftladens daran liegt, dass da keiner mit keinem redet (was ja sogar der Chef, Herr Lutz, noch jüngst öffentlich beklagt hat),
interessiert bahnintern wirklich niemanden... Motto: Ich bin’s ja nicht!
Also wird das so weiter gehen, bis irgendjemand - die Grünen? - auf die Idee kommen wird, der DBAG die Eisenbahn wegzunehmen.

Grüße
Matthias
Hallo Matthias,

der „unterirdische Service“ ist kein Alleinstellungsmerkmal der Deutschen Bahn. Wenn du, hier auf DSO, die Beiträge der letzten Monate mal durchforstest, wirst du ein Bild davon bekommen, wo die Qualität des Bahnverkehrs deutschlandweit angekommen ist, egal bei welchem Eisenbahnverkehrsunternehmen. Entweder fallen Züge massenweise aus, für bestimmte Relationen werden dauerhafte Schienenersatzverkehr eingerichtet oder es gibt Trödel mit den eingesetzten Fahrzeugen. Frag mal Pendler, die nun auf der RE 7 oder RE RB 48 unterwegs sind, wie toll denn nun die angekündigte Qualitätssteigerung ausgefallen ist, seit National Express dieses Linien vor zwei Jahren von DB Regio übernahm.

Wo ich Herrn Dudenhöffer ausnahmslos recht geben muss, ist seine Kritik am VRR. Ich bin oft bei meiner Familie in Solingen und bekomme regelmäßig Anfälle, wenn ich das Preis-/Leistungsverhältnis des VRR am eigenen Leib erleben darf. Ein Einzelfahrschein von Solingen in die Nachbarstadt Remscheid kostet inzwischen 6 Euro. Züge fahren ab 20 Uhr meistens nur noch alle 30 Minuten und selbst in Großstädten wie Essen oder Duisburg werden die innerstädtische Verkehrsmittel Abends oder Sonn- und Feiertags auf diesen attraktiven Takt ausgedünnt. Im Vergleich zu Berlin, Hamburg oder München ist die Nutzbarkeit des Nahverkehrs im VRR-Land ein absoluter Witz!

Die Hoffnung stirbt zuletzt, vielleicht merken die Verantwortlichen im Revier ja irgendwann einmal, dass sie das Verkehrsproblem nur durch einen attraktiven Nahverkehr lindern können.


Viele Grüße aus Berlin

Patrick


Edit: Tausche E gegen B.

https://live.staticflickr.com/65535/27921841298_13fa3bd0e4_c.jpg




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:28:00:09:58.
Matthias.Vollstedt schrieb:
Lieber Marienfelde,

in 36 leidvollen Pendlerjahren ist die DB (ob Behörde oder AG - völlig egal) einfach immer nur schlechter geworden - und jedesmal waren „die Anderen“ schuld. Dass das Hauptproblem dieses Saftladens daran liegt, dass da keiner mit keinem redet (was ja sogar der Chef, Herr Lutz, noch jüngst öffentlich beklagt hat),
interessiert bahnintern wirklich niemanden... Motto: Ich bin’s ja nicht!
Also wird das so weiter gehen, bis irgendjemand - die Grünen? - auf die Idee kommen wird, der DBAG die Eisenbahn wegzunehmen.

Grüße
Matthias
Lieber Matthias Vollstedt,

meine ("Westberliner") Perspektive ist natürlich ganz anders: 1982/83 (also nach dem Westberliner S-Bahnstreik im Herbst 1980) betrieb die Deutsche Reichsbahn in "WB" nur noch etwas mehr als 70 km S-Bahnstrecken (die "Nordsüdbahnstrecken" Heiligensee/Frohnau - Lichterfelde Süd/Lichtenrade und Wannsee - Westkreuz - Friedrichstraße), die ich mangels Tarifverbund mit der BVG kaum genutzt habe.

Für mich wurde es ab dem 9. Januar 1984 (Übernahme des Westberliner S-Bahnbetriebs durch die BVG, Tarifverbund, ab 1. Mai 1984 alle 10 Minuten nach Marienfelde, Verschweißung der Schienen usw.) besser. An den zuverlässigen Betrieb der S-Bahn im damaligen Berlin (West) durch die BVG-West erinnere ich mich gern zurück.

Den Zug-"Dichten" im Fernverkehr der 1980er Jahre sowie den damaligen Fahrzeiten (Berlin-Wannsee* - Hannover etwa 4, Berlin Wannsee* - Frankfurt (Main) etwa 7 Stunden) trauere ich auch nicht unbedingt nach.

Einer der erfreulichsten Fahrplanwechsel war für mich der vom 2.06.1991: An diesem Tag erfolgte die fast flächendeckende Vertaktung des Nahverkehrs in Westdeutschland - durch die damalige Deutsche Bundesbahn.

Seit 2006 geht es zweimal stündlich in etwa 20 Minuten z.B. nach Ludwigsfelde. Im Jahr 1982 wäre so etwas unvorstellbar gewesen, wie auch eine Bahnfahrt von Berlin Südkreuz in die schöne Stadt Halle (Saale) in einer Fahrzeit von etwa 65 Minuten.

Ansonsten bleibe ich natürlich bei der Grundposition, die man als Sozialdemokrat in solchen Fragen einnehmen sollte: Leitungen und Netze gehören in die öffentliche Hand.

Allseits einen schönen Freitag wünscht Euch
Marienfelde

*: Ich habe mich je einmal für die Schreibweise mit und ohne Bindestrich entschieden, so, wie es die Bahn auf diesem Bahnhof selbst auch macht.
Matthias.Vollstedt schrieb:
Lieber Marienfelde,

in 36 leidvollen Pendlerjahren ist die DB (ob Behörde oder AG - völlig egal) einfach immer nur schlechter geworden - und jedesmal waren „die Anderen“ schuld. Dass das Hauptproblem dieses Saftladens daran liegt, dass da keiner mit keinem redet (was ja sogar der Chef, Herr Lutz, noch jüngst öffentlich beklagt hat),
interessiert bahnintern wirklich niemanden... Motto: Ich bin’s ja nicht!
Also wird das so weiter gehen, bis irgendjemand - die Grünen? - auf die Idee kommen wird, der DBAG die Eisenbahn wegzunehmen.

Grüße
Matthias
Wie toll das gerade bei den Privatbahnen funktioniert, kann man gerade bei der Nordwestbahn erleben. Heute war es Dauerthema im Radio. Züge fallen zahlreich aus. Betroffen so gut wie alle Linien im VRR. Grund Krankmeldungen. Super! So funktioniert das System Bahn. Und jeder, wirklich jeder, der die Schiene im Ruhrgebiet kennt, weiß das diese hoffnungslos überlastet ist. Steht irgendwo ein RE/RB/IC/ICE nur 5 min länger, fahren viele nachfolgende Züge nicht mehr pünktlich weiter. Die S-Bahn hingegen kommt da besser weg, da sie meistens alleine auf ihren Trassen unterwegs ist.

Re: Das Problem: Die Bahn bietet unterirdischen Service

geschrieben von: Kiwi

Datum: 29.12.18 23:21

Matthias.Vollstedt schrieb:
...in 36 leidvollen Pendlerjahren ist die DB (ob Behörde oder AG - völlig egal) einfach immer nur schlechter geworden - und jedesmal waren „die Anderen“ schuld. Dass das Hauptproblem dieses Saftladens daran liegt, dass da keiner mit keinem redet (was ja sogar der Chef, Herr Lutz, noch jüngst öffentlich beklagt hat),
interessiert bahnintern wirklich niemanden... Motto: Ich bin’s ja nicht!

Moment! Wer hat denn 36 Jahre lang der DB die Vorgaben gemacht? Wem war und ist die DB unterstellt? Wer ist Eigentümer der DB? Und wer bestimmt das Spitzenpersonal der DB, respektive den Bahnchef? Wer hat einen Mehdorn inthronisiert? Auf wessen Vorgaben hin hat Mehdorn die Bahninfrastruktur fast kaputtgeschrumpft? Wer ist auf die völlig unsinnige Idee gekommen, die Bahn an die Börse zu bringen? Politiker! Oft auch von der SPD. Eigentümer der Bahn ist bis heute der Bund, letztendlich bestimmt also das Bundesverkehrsministerium die Vorgaben für die DB. Die DB hat in den letzten Jahrzehnten lediglich die Vorgaben der Politik umgesetzt! Vorgaben, welche die Bahn immer weiter ruiniert haben!
Warum wird bis heute Güterbahninfrastruktur abgebaut, obwohl die Autobahnen an den vielen LKW fast ersticken? Weil DB-Manager das so bestimmen?! Wohl kaum, die machen auch nur was die Politik will. Die Politik ist hier in der Verantwortung die Güterbahn zu stärken. Nichts passiert, selbst wichtigste Projekte kommen nicht von der Stelle, Beispiel 2-gleisiger Ausbau DO-MS, weil die Politik auf der Bremse steht.
Die Politik müsste dafür sorgen, dass der Leistungsgedanke im Sinne des Kunden bei der Bahn wieder im Vordergrund steht, und dass mangelhafte Leistung Konsequenzen nach sich zieht. Was ja offensichtlich derzeit nicht der Fall ist. Genau deswegen können die Bahnbediensteten nach Belieben den schwarzen Peter auf andere Kollegen schieben. Ich sehe bei der Politik ein Totalversagen hinsichtlich der Verkehrspolitik. Man sieht es auch an den drohenden Dieselfahrverboten. Oder die Vergabepraxis an Privatbahnen funktioniert ebenfalls nicht.

Re: Das Problem: Die Bahn bietet unterirdischen Service

geschrieben von: Gernot

Datum: 30.12.18 11:49

Kiwi schrieb:
Matthias.Vollstedt schrieb:
...in 36 leidvollen Pendlerjahren ist die DB (ob Behörde oder AG - völlig egal) einfach immer nur schlechter geworden - und jedesmal waren „die Anderen“ schuld. Dass das Hauptproblem dieses Saftladens daran liegt, dass da keiner mit keinem redet (was ja sogar der Chef, Herr Lutz, noch jüngst öffentlich beklagt hat),
interessiert bahnintern wirklich niemanden... Motto: Ich bin’s ja nicht!

Moment! Wer hat denn 36 Jahre lang der DB die Vorgaben gemacht? Wem war und ist die DB unterstellt? Wer ist Eigentümer der DB? Und wer bestimmt das Spitzenpersonal der DB, respektive den Bahnchef? Wer hat einen Mehdorn inthronisiert? Auf wessen Vorgaben hin hat Mehdorn die Bahninfrastruktur fast kaputtgeschrumpft? Wer ist auf die völlig unsinnige Idee gekommen, die Bahn an die Börse zu bringen? Politiker! Oft auch von der SPD. Eigentümer der Bahn ist bis heute der Bund, letztendlich bestimmt also das Bundesverkehrsministerium die Vorgaben für die DB. Die DB hat in den letzten Jahrzehnten lediglich die Vorgaben der Politik umgesetzt! Vorgaben, welche die Bahn immer weiter ruiniert haben!
Warum wird bis heute Güterbahninfrastruktur abgebaut, obwohl die Autobahnen an den vielen LKW fast ersticken? Weil DB-Manager das so bestimmen?! Wohl kaum, die machen auch nur was die Politik will. Die Politik ist hier in der Verantwortung die Güterbahn zu stärken. Nichts passiert, selbst wichtigste Projekte kommen nicht von der Stelle, Beispiel 2-gleisiger Ausbau DO-MS, weil die Politik auf der Bremse steht.
Die Politik müsste dafür sorgen, dass der Leistungsgedanke im Sinne des Kunden bei der Bahn wieder im Vordergrund steht, und dass mangelhafte Leistung Konsequenzen nach sich zieht. Was ja offensichtlich derzeit nicht der Fall ist. Genau deswegen können die Bahnbediensteten nach Belieben den schwarzen Peter auf andere Kollegen schieben. Ich sehe bei der Politik ein Totalversagen hinsichtlich der Verkehrspolitik. Man sieht es auch an den drohenden Dieselfahrverboten. Oder die Vergabepraxis an Privatbahnen funktioniert ebenfalls nicht.
Volle Zustimmung! Das Problem ist doch, dass alle Parteien in Deutschland mit Ausnahme der Grünen den Schienenverkehr und den ÖPNV als lästiges, teures Übel sehen. Seit Mitte der 1930er Jahre ist die komplette Individualmotorisierung der Wunschtraum vieler Politiker. Wie sehr dabei die Autolobby ihre Hände im Spiel hatte und hat, sei dahingestellt. Jedenfalls merkt man am Verhalten der Bundespolitik gegenüber den Autokonzernen bei der Dieselkrise sehr genau, dass in der Verkehrspolitik die Politiker ausführendes Organ der Autobranche sind. Und auch vorher schon war Deutshcland in der EU immer wieder das Land, welches für möglichst hohe Abgasgrenzwerte eintrat, weil die hiesige Autoindustrie ihr Geld überwiegend mit den großen, dicken und abgasintensiven Wagen verdient. Auch die jahrelang gehandelte Zahl, dass jeder siebte deutsche Arbeitsplatz am Auto hängt, was jeden deutschen Politiker sofort zum Einknicken bringt, wurde vor wenigen Jahren von einem unabhängigen Institut nachgeprüft: Es ist nur jeder 13. Arbeitsplatz - von der Lobby verarscht! Und bei vielen davon ist es völlig egal, ob das Auto in Deutschland oder Korea gebaut wird, weil sie in Tankstellen, Werkstätten oder Straßenunterhalt tätig sind.
Wer Verkehrshalte von Fernverkehr und konventionellen Doppelstöckern an den Drehscheiben im Ballungsraum mit zwei Minuten ansetzt, baut die Verzögerung im Betriebsablauf (Dezemberrekord beim DB-Ausredemanagement: 110 Minuten) vorsätzlich in denselben ein.
Wer es dann noch weder schafft, den Zug in richtiger Reihung verkehren zu lassen, noch über die geänderte Wagenreihung zu informieren, packt nochmals reichlich Minuten obendrauf.
Da nützen auch keine Fahrgastbeschimpfungen wie „40 Minuten plus wegen Fahrgastwechsel“.
Hat alles nichts mit Geld zu tun, aber viel mit Organisation (Ich verweise nochmals auf den öffentlichen Brandbrief von Herrn Lutz).

Viele Grüße und
einen guten Rutsch (der mangels Zuständigkeit der DB AG vermutlich pünktlich kommen dürfte)
Matthias



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:12:30:17:18:31.
Marienfelde schrieb:
Vielleicht sind die Aussagen von Ferdinand Dudenhöffer ja einfach nur symptomatisch für den begrenzten Wissensstand vieler "Autler" über den ÖV - wer (zu) wenig über den ÖV weiß, hat beste Aussichten auf eine schlechte Beförderungsqualität.
Ja, das ist umgekehrt aber auch so! Ich fahre viel mit Öffis und bin daher sicher preiswerter und bequemer unterwegs als gelegentliche Fahrgäste.

Und wenn ich doch mal eine weitere Strecke mit dem Auto fahre (z. B. beim Streik im Mai 2015) brauche ich dafür länger und mache nervigere Erfahrungen als routinierte Autofahrer!