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Straßenbahn in Salzgitter

geschrieben von: Zugsicherer

Datum: 07.06.18 09:15

Marienfelde schrieb:
Vor einiger Zeit habe ich eine nach Einwohnerzahlen sortierte Liste westdeutscher Großstädte ohne städtisches Schienenverkehrsmittel (in Ostdeutschland gibt es keine Großstadt ohne Straßenbahn/Stadtbahn) erstellt. Ich bin auf die Zahl von 31 Großstädten gekommen.

29. Salzgitter (103.668 Einwohner/ bisher keine Tram)
Ich kenne nicht alle anderen Städte genau, denke aber bei den meisten, dass sie tatsächlich einen nennenswerten Stadtkern haben, wenn auch teilweise rundum eingemeindete Dörfer.

Salzgitter hingegen hat gar keinen Stadtkern, sondern mit Lebenstedt (45.000 EW) und Bad (21.000 EW) eher zwei. Wikipedia ist anderer Meinung, und tatsächlich hat Lebenstedt die dreifache Bevölkerungsdichte, aber auch Bad hat ein Rathaus, eine nennenswerte Fußgängerzone mit Einkaufsmöglichkeiten, ein Polizeikommissariat und eine Wache der Berufsfeuerwehr. Außerdem ist Bad das historische Salzgitter. In letzter Zeit hat sich auch Thiede mit 11.000 EW erheblich entwickelt, aber mit nochmals geringerer Bevölkerungsdichte. Jedenfalls gab es zu Gründungszeiten der meisten Straßenbahnen die heutige Stadt noch nicht, Salzgitter (heute Bad) hatte damals unter 3000 EW, das Dorf Lebenstedt knapp über 500. Celle beispielsweise hatte bei Gründung der Straßenbahn gut 21.000 EW.

Heute wird der Schienenpersonenverkehr mit Regionalbahnen abgewickelt, wobei man innerhalb der Stadt nur Lebenstedt-Watenstedt-Immendorf-Thiede und Ringelheim-Bad fahren kann. Es müsste aber allein im Personenverkehr noch rund zehn weitere Bahnhöfe und Haltepunkte gegeben haben, von den Güterverkehrsanlagen und Anschlüssen diverser Bergwerke mal ganz abgesehen.

Straßenbahn? In Lebenstedt unter Einbeziehung der angrenzenden Ortsteile einschließlich Broistedt vielleicht mit Nordhausen vergleichbar. Darüber hinaus bis Bad über Salder und Gebhardshagen würde ich auch nehmen. Dass man auf einen geeigneten Kosten-Nutzen-Faktor kommt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Salzgitter ist auch nicht gerade eine Stadt mit übersprudelndem Geldtopf.

Gruß
Sven

Moers

geschrieben von: westring

Datum: 07.06.18 09:27

Marienfelde schrieb:
28. Moers (103.881 Einwohner/ Tram bis 1963)
Hallo,

in den Plänen für die Stadtbahn Rhein-Ruhr war Moers als ein westlicher Endpunkt mit Anbindung aus Duisburg vorgesehen. Mittlerweile ist diese Planung allerdings ziemlich mausetot. Es gibt zwar immer mal wieder Äußerungen, dass Duisburger Straßenbahnnetz in die linksrheinischen Stadtteile Homberg und Rheinhausen zu erweitern, aber in die Umsetzung wird davon in absehbarer Zeit nichts kommen. Nur mit einer Straßenbahn in Homberg wäre eine Verlängerung nach Moers realistisch.

Gruß
westring
M.E. ist es absolut zutreffend, Bergisch Gladbach als Stadt MIT kommunalem Bahnbetrieb einzuordnen.
BGL ist ein Kunstgebilde aus drei Zentren, von denen zwei an der Stadtbahnlinie 1 liegen (Refrath, Bensberg). Die Linie 1 hat neben der Verbindung nach Köln auch erhebliche Bedeutung für den Binnenverkehr.

Was Leverkusen angeht: Stadtbahn Köln ist nicht vorhanden. Es gibt zwar die Endhaltestelle Schlebusch, aber diese liegt noch auf Kölner Gebiet.
Hauptmann Mumm schrieb:
Was Leverkusen angeht: Stadtbahn Köln ist nicht vorhanden. Es gibt zwar die Endhaltestelle Schlebusch, aber diese liegt noch auf Kölner Gebiet.
Hallo,

ich denke, genau so hat es Marienfelde gemeint. Wie Leverkusen sind ja auch entsprechend Offenbach und Recklinghausen mit Straßen- bzw. Stadtbahn fast direkt an der Stadtgrenze gekennzeichnet.

Gruß
westring

Wozu das Vollzitat?

geschrieben von: Hansawagen

Datum: 07.06.18 14:32

cinéma schrieb:

Bergisch Gladbach fehlt. Ok, die Kölner Stadtbahn fährt nach Bergisch Gladbach-Bensberg, ist also jetzt die Frage, wie man das einordnen will.
...und für diese kurze Anmerkung musstest du den gesamten Ursprungsbeitrag zitieren?

Weißt du, wie man Leute nennt, die so etwas machen?
Vollquottel!

Re: Offenbach

geschrieben von: Marienfelde

Datum: 07.06.18 15:41

Bernhard Martin schrieb:
Marienfelde schrieb:Zitat:
Ich vermute, der Wiederaufbau der 1996 eingestellten Straßenbahnstrecke nach Offenbach wäre trotz S-Bahn sinnvoll. Evtl. marginalen Fahrgastverlusten bei der S-Bahn stünden hohe Fahrgastzuwächse bei der Straßenbahn gegenüber - diese Frage müßte natürlich im Vorfeld geklärt werden.
Nein, ich denke, da hast Du die rosarote Straßenbahnbrille auf. Ein isolierter Wiederaufbau der Strecke Stadtgrenze - Marktplatz wäre mit Sicherheit nicht förderfähig. Das Fahrgastpotential für eine Straßenbahn auf dieser Strecke wäre begrenzt und käme v.a. auf Oberrad und Sachsenhausen.

Dennoch wäre die Wiedereinführung der Straßenbahn in Offenbach durchaus überlegenswert - aber eben primär auf der Nord-Süd-Achse. Da ein Offenbacher Netz sinnvollerweise mit dem Frankfurter Netz verknüpft werden sollte, wäre die Strecke Stadtgrenze - Marktplatz als Bestandteil einer Paketlösung automatisch mit dabei.
Oder so!

@ Differdinger Mast: Die Remscheider Straßenbahn gab es bis 1969 (nicht nur bis 1959) - hier hat offenbar der gefährliche Druckfehlerteufel zugeschlagen! Ich habe es berichtigt, danke für den Hinweis.

@ dt8.de: Stimmt, für Reutlingen gibt es mit der Regionalstadtbahn Neckar-Alb Hoffnung, ich habe es ergänzt!

Re: Pforzheim

geschrieben von: Marienfelde

Datum: 07.06.18 16:12

Bernhard Martin schrieb:
Marienfelde schrieb:Zitat:
2. @ Tramubus: Über die Aufnahme von Pforzheim in diese Liste habe ich lange nachgedacht, mich dann aber dafür entschieden. Die S 5 sehe ich (im Raum Pforzheim!) klar als "normale S-Bahn". Bei der S 6 nach Wildbad ist das nicht so eindeutig: Eher Stadtbahn oder eher S-Bahn? Der Stationsabstand erscheint mir für eine Einordnung als Stadtbahn zu groß, die Bedienungshäufigkeit etwas zu niedrig. Ich selbst kenne die Strecke und die Stadt nicht - keine Ahnung, ob meine Einordnung nun richtig ist oder nicht.
Teilweise. Das Problem der RSB in Pforzheim ist die fehlende Anbindung der Innenstadt. Deshalb gab es mehrmals Pläne für eine Ausschleifung, die aber politisch nicht mehrheitsfähig waren. Weitergehende Pläne sahen eine Neubaustrecke nach Südwesten vor - als Bestandteil einer Wiederauflage der Lokalbahn nach Ittersbach. Diese Idee war aber nicht förderfähig.
Unter einer Stadtbahn (Straßenbahn) würde ich mir vielleicht zwei, drei Kilometer Innenstadtstrecke mit dichten Haltestellenabständen (500 - maximal 1.000 Meter) vorstellen, und der dichteste Takt sollte eher unter 30 Minuten liegen. Beides fehlt hier, also meines Erachtens keine Stadtbahn.

Aus Fahrgastsicht ist die Einordnung eines vernünftigen Schienenangebots als S-Bahn oder Stadtbahn wohl eher nachrangig. Der geplante Bau eines Haltepunkts an der Durlacher Straße wäre sicher ein Gewinn.
westring schrieb:
Hauptmann Mumm schrieb:
Was Leverkusen angeht: Stadtbahn Köln ist nicht vorhanden. Es gibt zwar die Endhaltestelle Schlebusch, aber diese liegt noch auf Kölner Gebiet.
Hallo,

ich denke, genau so hat es Marienfelde gemeint. Wie Leverkusen sind ja auch entsprechend Offenbach und Recklinghausen mit Straßen- bzw. Stadtbahn fast direkt an der Stadtgrenze gekennzeichnet.

Gruß
westring
Ja, Leverkusen hat die KVB "vor der Haustür". Sobald der politische Wille vorhanden ist, könnten die KVB nach Leverkusen fahren, man muß nicht bei 0 (mit eigenem Betriebshof) anfangen. Auch ist der Druck, sofort ein eigenständiges, wirtschaftlich tragfähiges "Zielnetz" zu entwickeln, durch das vorhandene Kölner Netz weniger groß.
Hauptmann Mumm schrieb:Zitat:
...
BGL...
GL bitte für den Rheinisch-Bergischen Kreis,und nicht BGL, dass ist enes der Kennzeichen des Landkreises Berchtesgadener Land.

Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Betreiber von US-Modellbahn.net
bigboy4015 schrieb:
Hauptmann Mumm schrieb:Zitat:
...
BGL...
GL bitte für den Rheinisch-Bergischen Kreis,und nicht BGL, dass ist enes der Kennzeichen des Landkreises Berchtesgadener Land.
Hallo,

es gibt ja nicht nur KFZ-Kennzeichen und DS100-Abkürzungen im Leben. BGL ist eine recht gebräuchliche Abkürzung für Bergisch Gladbach, die auch bei vielen Veranstaltungen und von Unternehmen in der Stadt genutzt wird. Selbst einen Eintrag auf der entsprechenden Wikipedia-Seite gibt es. Es ist halt nicht immer alles eindeutig.

Gruß
westring

Re: Pforzheim

geschrieben von: 146 227

Datum: 07.06.18 18:34

Bernhard Martin schrieb:
Marienfelde schrieb:Zitat:
2. @ Tramubus: Über die Aufnahme von Pforzheim in diese Liste habe ich lange nachgedacht, mich dann aber dafür entschieden. Die S 5 sehe ich (im Raum Pforzheim!) klar als "normale S-Bahn". Bei der S 6 nach Wildbad ist das nicht so eindeutig: Eher Stadtbahn oder eher S-Bahn? Der Stationsabstand erscheint mir für eine Einordnung als Stadtbahn zu groß, die Bedienungshäufigkeit etwas zu niedrig. Ich selbst kenne die Strecke und die Stadt nicht - keine Ahnung, ob meine Einordnung nun richtig ist oder nicht.
Teilweise. Das Problem der RSB in Pforzheim ist die fehlende Anbindung der Innenstadt. Deshalb gab es mehrmals Pläne für eine Ausschleifung, die aber politisch nicht mehrheitsfähig waren. Weitergehende Pläne sahen eine Neubaustrecke nach Südwesten vor - als Bestandteil einer Wiederauflage der Lokalbahn nach Ittersbach. Diese Idee war aber nicht förderfähig.
Wenn wir gerade das Beispiel Pforzheim nehmen, kann ich mir mal die Gegenfrage stellen wie sähe es aus wenn es keine Stadt-Schienenverkehre gibt aber man mit dem normalen Schienenverkehr bereits ein sehr gutes Netz hat und auch die Haltestellen bedient werden? Rein theoretisch könntest du in Pforzheim noch ca. 3 zusätzliche Stationen einrichten die von RB/S bedient werden und hast dann auch ein dichteres Haltstellennetz im Schienenverkehr.

Weil wenn wir die Einwohnerzahl runterfahren kommt man zwangsläufig auf noch mehr Städte die deutlich dichter besiedelt sind als einige die hier aufgeführt wurden wenn ich da allein in BaWü mir Konstanz oder Tübingen (RSB*) anschaue.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Deutsche Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.06.18 19:43

Marienfelde schrieb:



Ja, Leverkusen hat die KVB "vor der Haustür". Sobald der politische Wille vorhanden ist, könnten die KVB nach Leverkusen fahren, man muß nicht bei 0 (mit eigenem Betriebshof) anfangen. Auch ist der Druck, sofort ein eigenständiges, wirtschaftlich tragfähiges "Zielnetz" zu entwickeln, durch das vorhandene Kölner Netz weniger groß.
Die Frage ist, ob die KVB überhaupt nach Leverkusen fahren wollen; den Busverkehr hat man jedenfalls eingestellt.
Hallo Marienfelde,

von mir ein Dankeschön für Deine Fleisarbeit. War 'ne gute Idee.

Schöne Grüsse, Thomas
Zitat:
Die Frage ist, ob die KVB überhaupt nach Leverkusen fahren wollen; den Busverkehr hat man jedenfalls eingestellt.

Op d´r schääl Sick, nää do fahre mer nit ... :-)
Marienfelde schrieb:
Ich versuche mal, auf Eure Äußerungen einzugehen:

5. @ andreas +: Wenn der Zug aus Berlin nach rechts über den Main fährt, und der schöne Hauptbahnhof in Sicht kommt - bereits die Ankunft hat was. Deine Affinität zu Frankfurt am Main kann ich also durchaus nachvollziehen, aber dennoch: Wiesbaden hat über 100.000 Einwohner,

Danke für die schönen Worte. Als "Großstadtkind" finde ich, zu einer (wirklichen) Großstadt gehört mehr als nur über 100 000 Einwohner; z.B. Toleranz, Liberalität ("Stadtluft mach frei"), Kultur, Museen, Nachtleben, ... und auch eine Straßenbahn oder Stadt-/Hoch-/U-Bahn.

Grüße
Andreas +

P.S.: Mir ist schon klar, was seitens des TO gemeint ist, und nach der schlichten Zahlenregel (> 100 000) gehört Wiesbaden dazu.

P.S.2: Da fiele mir noch ein: Kreisstädte bzw. Städte mit Sitz der Kreisverwaltung ohne Anschluß an den Schienenpersonenverkehr?

- Bad Schwalbach
cinéma schrieb:Zitat:
Wenn man S-Bahnen zuließe, könnte man auch Solingen und Remscheid herausnehmen.
Lübeck hat immerhin auch eine Bahnstrecke, bei der Start- und Endbahnhof beide in Lübeck liegen, und die das Stadtgebiet nicht oder höchstens um wenige Meter verlässt. Also auch eine Art "Stadtbahn".

Gruß
X73900



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:06:07:22:56:40.
cinéma schrieb:Zitat:
Wenn man S-Bahnen zuließe, könnte man auch Solingen und Remscheid herausnehmen.
Und wenn wir darüber sprechen, geht der Streit los, WAS überhaupt eine S-Bahn ist und was nicht.

Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]
Wenn man mag, kann man auch die 1979 aufgelöste hessische Großstadt Lahn mit etwa 156.000 Einwohnern in die Liste aufnehmen.
[de.wikipedia.org]

Re: Deutsche Großstädte ohne städtischen Schienenverkehr

geschrieben von: HKR

Datum: 08.06.18 01:31

3. Mönchengladbach (260.925 Einwohner/ Tram bis 1969/ Tram in Krefeld vorhanden)

zu "in Krefeld vorhanden" :
- Tatsächlich gab es mal eine Strab-Verbindung zwischen den beiden Städten.
- Allerdings beträgt die Entfernung rund 20 km - weitestgehend durch die Pampa.
--> Für eine Wiederaufnahme schon sehr fraglich, als Argument für eine Strab in MG irrelevant.
- Warum die Strab in KR überlebte und in MG nicht, hat nachvollziehbare Gründe.
--> Welchen Informationsgehalt hat der Hinweis?
HKR schrieb:
3. Mönchengladbach (260.925 Einwohner/ Tram bis 1969/ Tram in Krefeld vorhanden)

zu "in Krefeld vorhanden" :
- Tatsächlich gab es mal eine Strab-Verbindung zwischen den beiden Städten.
- Allerdings beträgt die Entfernung rund 20 km - weitestgehend durch die Pampa.
--> Für eine Wiederaufnahme schon sehr fraglich, als Argument für eine Strab in MG irrelevant.
- Warum die Strab in KR überlebte und in MG nicht, hat nachvollziehbare Gründe.
--> Welchen Informationsgehalt hat der Hinweis?
Der Hinweis war eher eine Frage meinerseits an Leute wie Dich, die sich dort mehr auskennen. Es gab mal eine - recht lange - Straßenbahnverbindung zwischen Mönchengladbach und Krefeld, mehr steckte nicht hinter der Anmerkung. Oder doch: Die Hoffnung auf Meinungen zu so einer "Überlandstrecke" - insofern also einen Dank für Deine Sicht.
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