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Die lettische Stadt Daugavpils hat kürzlich beim Konsortium PK Transport Systeme/Transmashholding 8 neue City Star-Trams bestellt. Dabei handelt es sich um die kleinste einteilige Version mit 16,4 m Länge, 100 % Niederfluranteil und für max 150 Passagiere. Gebaut werden diese Trams (noch) vom TVZ Tver. Demnächst soll die Fertigung jedoch zum OEVRZ Sankt Petersburg verlagert werden. Dort hat man eine moderne Fertigungsanlage eingerichtet, wo zukünftig die gesamte Tram-Fertigung von Transmashholding konzentriert wird. Seit der Einführung 2014 haben sich die City Star-Trams bereits zu einem echten Verkaufsschlager entwickelt.

https://www.railwaypro.com/wp/wp-content/uploads/2017/08/Rostov-pe-Don-tramvai_tn_2014_09_05_4855-copy.jpg

https://i.ibb.co/fM6Zwzj/20210626-161808-1.jpg
Nur echt mit Hang zu sarkastischen und zynischen Kommentaren!





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:04:16:04:58:35.

Re: (LV) Russische City Star-Trams für Daugavpils (1 Bild)

geschrieben von: tbk

Datum: 16.04.18 17:15

150 passagiere in ein 16 m kurzes tramwagerl? Mit wievielen personen/m² rechnen die?

(Sollten regelmäßig 150 mitfahren, wären längere gelenktrams vielleicht doch eine bessere idee)

mit den allerbesten grüßen aus der Obersteiermark, tobias

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Bei der fülle des zu verarbeitenden materials sind trotz sorgfältiger bearbeitung vereinzelte tippfehler oder kleinere unstimmigkeiten nicht immer vermeidbar. Eine rechtliche gewähr für die richtigkeit des inhalts dieses beitrages kann daher nicht übernommen werden.
tbk schrieb:
150 passagiere in ein 16 m kurzes tramwagerl? Mit wievielen personen/m² rechnen die?

(Sollten regelmäßig 150 mitfahren, wären längere gelenktrams vielleicht doch eine bessere idee)
Roundabout 4, also so wie wir in der BOStrab auch. Und vermutlich auch mit dem gleichen Hintergrund, nämlich der maximal zulässigen Belastbarkeit und nicht der Kapazität für den öffentlichen Linienverkehr. Guck Dir mal die Schweiz an, die rechnen mit 8...:)

Gruß Tss
Türen schließen selbsttätig schrieb:
tbk schrieb:
150 passagiere in ein 16 m kurzes tramwagerl? Mit wievielen personen/m² rechnen die?

(Sollten regelmäßig 150 mitfahren, wären längere gelenktrams vielleicht doch eine bessere idee)
Roundabout 4, also so wie wir in der BOStrab auch. Und vermutlich auch mit dem gleichen Hintergrund, nämlich der maximal zulässigen Belastbarkeit und nicht der Kapazität für den öffentlichen Linienverkehr. Guck Dir mal die Schweiz an, die rechnen mit 8...:)

In die Kalkulation der Stehplätze kann aber nur die Stehplatzfläche eingehen, nicht die Gesamtfläche. Die Belegungsdichte, mit der da gerechnet wird, dürfte wohl dem einer Überlandmarschrutka entsprechen. In einen Mercedes-Sprinter passen auch 65 Leute rein, wenn es sein muss und Geld bringt.
kaufhalle schrieb:
Türen schließen selbsttätig schrieb:
tbk schrieb:
150 passagiere in ein 16 m kurzes tramwagerl? Mit wievielen personen/m² rechnen die?

(Sollten regelmäßig 150 mitfahren, wären längere gelenktrams vielleicht doch eine bessere idee)
Roundabout 4, also so wie wir in der BOStrab auch. Und vermutlich auch mit dem gleichen Hintergrund, nämlich der maximal zulässigen Belastbarkeit und nicht der Kapazität für den öffentlichen Linienverkehr. Guck Dir mal die Schweiz an, die rechnen mit 8...:)
In die Kalkulation der Stehplätze kann aber nur die Stehplatzfläche eingehen, nicht die Gesamtfläche. Die Belegungsdichte, mit der da gerechnet wird, dürfte wohl dem einer Überlandmarschrutka entsprechen. In einen Mercedes-Sprinter passen auch 65 Leute rein, wenn es sein muss und Geld bringt.
Da hast Du natürlich Recht, Fehler meinerseits. Dann orientieren sie sich also eher an der Schweiz, wie gesagt, in Form eines theoretischen Ansatzes; EU-Recht würde mit Sicherheit keine indischen oder zentralafrikanischen Fahrzeugbesetzungen zulassen. Und die Schweiz hat ja bekanntlich den besten ÖPNV der Welt...:)

Aber in diesem Zusammenhang (das Fahrzeug) mal ne andere Frage in die Menge geworfen: mich würde mal interessieren, wie der Fahrzeughersteller die Hürden EU-konformer Anforderungen genommen hat? Entweder die zuständige Aufsichtsbehörde -keine Ahnung, wer das in Lettland ist- schaut nicht so genau hin oder es würde sich da eine Möglichkeit öffnen, preisgünstig Straßenbahnen für den EU-Raum beziehen zu können. Was in Daugavspils funktioniert, kann anderswo nicht grundsätzlich unmöglich sein.

Gruß Tss
Sind die Anforderungen an Straßenbahnen überhaupt in der EU harmonisiert? Ich weiß es wirklich nicht. Daugavpils dürfte bisher der einzige Kunde russischer Straßenbahnen in der EU sein. Allerdings taugen Vierachser auch nur für postsowjetische Einsatzbedingungen wie in Daugavpils.

Bei Obussen gibt es noch Präzedenzfälle in Bulgarien, wo Pasardschik russische Ausstellungsstücke von der Messe in Plowdiw übernommen hat, die Trolza nicht mehr mit nach Hause nehmen wollte, später aber in der Ukraine eingekauft hat.
tbk schrieb:
150 passagiere in ein 16 m kurzes tramwagerl? Mit wievielen personen/m² rechnen die
In den T4D waren es rund 130 Passagiere im Triebwagen. Man rechnete damals bei den Stehplätzen mit 8 Personen/m². Scheint hier die gleiche Größenordnung zu sein.
kaufhalle schrieb:
Sind die Anforderungen an Straßenbahnen überhaupt in der EU harmonisiert? Ich weiß es wirklich nicht. Daugavpils dürfte bisher der einzige Kunde russischer Straßenbahnen in der EU sein.
Direkt harmonisiert nicht. Es gilt nationales Recht, bei uns in Sachen Technik und Sicherheit die BOstrab, in Österreich ein ziemlich ähnliches Regelwerk, das sowohl von der BOStrab als auch den schweizerischen Gegebenheiten inspiriert ist. Dänemark hat die BOStrab 1:1 übernommen. Zuletzt hat man es bei der Realisierung durchgehender Straßenbahnverbindungen zwischen der Schweiz (nicht EU), Frankreich und Deutschland gesehen. Die Signalisierung ist in Kehl ein bisschen anders als in Straßburg, es gab kleinere Anpassungen an den Fahrzeugen, aber eher im "gefühlt kosmetischen" Bereich. Andere Sachen wie die Forderung nach Barrierefreiheit beruhen auf EU-Recht, das die Mitgliedsstaaten umsetzen müssen. Wobei es da auch wieder im Detail zu unterschiedlichen Regelungen kommen kann.

Es beginnt aber schon bei den Fertigungsstätten, die sich Zertifizierungen unterziehen müssen - was aber nicht unmöglich ist für einen russischen Betrieb. Interessant wäre, wenn hier jemand mitliest, der dazu mehr als Mutmassungen berichten könnte...

Beste Grüße Tss
Daugavpils hat ja bereits 8 ähnliche KTM-23 (Ust-Katav) und 4 entsprechende Gelenkwagen (KTM-31).

Im Januar 2017 wurde bekannt, dass man bei Belkommunmash acht Vierachser bestellt hat - ist das immer noch aktuell, oder gab es einen erneuten Rückzieher zugunsten Russischer Trams, so wie im Jahr 2011?
Türen schließen selbsttätig schrieb:
Es gilt nationales Recht, bei uns in Sachen Technik und Sicherheit die BOstrab, in Österreich ein ziemlich ähnliches Regelwerk, das sowohl von der BOStrab als auch den schweizerischen Gegebenheiten inspiriert ist.
Hallo,

das nationales Recht gilt, dürfte der große Vorteil Lettlands als ehemalige Sowjetrepublik für russische Hersteller sein. Nach dem Ende der Sowjetunion galten in den Nachfolgerepubliken zunächst einmal sowjetische Gesetze und Regelungen weiter. Nach und nach wurden Teile abgeändert oder durch neue Normen ersetzt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass in diesem Bereich noch viele Regelungen bis jetzt Bestand haben, da es keinen Anlass gab, diese in den letzten 25 Jahren zu ändern. Somit dürfte es für russische Hersteller deutlich einfacher sein Fahrzeuge nach Lettland zu liefern statt beispielsweise nach Deutschland.

Gruß
westring
Patrick Rudin schrieb:
Daugavpils hat ja bereits 8 ähnliche KTM-23 (Ust-Katav) und 4 entsprechende Gelenkwagen (KTM-31).

Im Januar 2017 wurde bekannt, dass man bei Belkommunmash acht Vierachser bestellt hat - ist das immer noch aktuell, oder gab es einen erneuten Rückzieher zugunsten Russischer Trams, so wie im Jahr 2011?
Servus,

letztere Annahme ist korrekt, die Bestellung wurde erneut storniert. War meines Wissens in diesem Forum kurz Thema. Damit dürfte den KTM-5 das letzte Stündlein schlagen.

Gruß
Daniel
Guten Abend,
eine "EU Norm" zur Zulassung von Straßenbahnen gibt es nicht. Die ist weiterhin Sache der Nationalstaaten und deren Gesetzgebung. Es ist in der Tat davon auszugehen, dass in Lettland noch "altes UdSSR Recht", ggf. in Teilen/ Anhängen der dortigen Vorschrift vorhanden ist, was den Zulassungsprozess ermöglicht.
Grüße Ronny

Beitrag in der russischen Wikipedia...

geschrieben von: Thomas Wedekind

Datum: 17.04.18 22:04

...hier: [ru.wikipedia.org]

Bei 5 Personen je qm: 119 Fahrgäste, bei 8 Pers./qm: 170 Fahrgäste. Nun ja, mit 16,4 m Länge ein Stück länger als ein Tatra, und 2,5 m breit. Teilweise Längssitze. Sozusagen Neuaufguss des Socimi-Ur-Niederflurwagens von 1989.

Gruß Thomas
Ronny Quaß schrieb:
Guten Abend,
eine "EU Norm" zur Zulassung von Straßenbahnen gibt es nicht. Die ist weiterhin Sache der Nationalstaaten und deren Gesetzgebung. Es ist in der Tat davon auszugehen, dass in Lettland noch "altes UdSSR Recht", ggf. in Teilen/ Anhängen der dortigen Vorschrift vorhanden ist, was den Zulassungsprozess ermöglicht.
Grüße Ronny
Das erscheint mir auch eine plausible Vermutung zu sein. Vielleicht gibt es auch im Falle Daugavspiis alte persönliche Kontakte - Netzwerke sind immer ein Teil der Erklärung.

Lettland ist ja in Sachen Technik etc. ansonsten kein Außenseiter, siehe Riga, wo gerade die ersten langen Skodas in Betrieb genommen werden:

[infotram.pl]

(deutsche Übersetzung rechts oben)

Gruß Tss



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2018:04:18:11:37:08.