Zum Umbau der P-Wagen kann ich Folgendes berichten:
1972/3 wurden die ersten beiden Serien P-Wagen (1. Serie 651 - 683, 2. Serie 684 -716) geliefert. Davon waren nur die Wagen 651 - 680 mit Klappstufen ausgerüstet was ab
1974 mit Inbetriebnahme der Linie B1 nötig war.
Bild 1:
Hier steht der zweitgebaute Wagen 652 am 05.07.1982 an der damaligen Haltestelle Platz der Republik. Zwischenzeitlich wurden die Türaußen-
taster in 2 Höhen angebracht bzw. am Fahrzeugkopf entfernt, wie man an den Blindkappen noch erkennen kann.
1984 bis 1986 wurde dann im Vorgriff auf die Inbetriebnahme der Stadtbahnstrecke C die 1977/78 gelieferte 3. Serie von P in Pt-Wagen umgebaut.
Bild 2:
Interessant war hier der Wagen 717. Um den Arbeitsaufwand für den Umbau zu ermitteln wurde bei ihm erst einmal nur die Tür 1a umgebaut,
die anderen 7 Türen wurden noch original belassen. Auch die Türtaster waren nur auf einer Höhe bei den P-Wagen vorhanden. Der Wagen wurde
eine Zeitlang so im Linienverkehr eingesetzt, hier am 26.07.1984 auf der umgeleiteten Linie 18 an der Saalburg-/Wittelsbacherallee.
Kurz danach erfolgte dann der Umbau der kompletten dritten Serie. Als Unterschied zu den ersten 30 Klappstufenwagen wurden die Türen innen
orange bzw. später svb (vorher grau) lackiert. Der Spalt zwischen Tür und Klappstufe war breiter und mit einer schmalen Gummiwulst versehen.
An beiden Köpfen in Fahrtrichtung rechts wurde ein Schlüsselschalter eingebaut mit dem das Fahrpersonal die Tür öffnen konnte. Während bei
der ersten Serie bereits angefahren werden konnte wenn alle Türen geschlossen waren, die Stufen aber noch am Hochlaufen waren, mussten bei
den umgebauten Wagen beide Vorgänge abgeschlossen sein. Die ersten 30 Wagen wurden später bei Hauptuntersuchungen angeglichen.
Von 1990 bis 1993 wurden dann die verbleibenden P-Wagen 681 bis 716 ebenfalls zu Pt-Wagen umgebaut. Letzte P-Wagen waren die (Offenbacher)
Wagen 681 bis 691 welche mit Entwertern ausgerüstet waren und überwiegend auf der Linie 16 eingesetzt wurden.
Bild 3:
Letzter "P"-Wagen war der 687. Am 03.01.1993 wurde mit ihm noch einmal eine Sonderfahrt durchgeführt bei der er hier in der Schleife Louisa
als Linie 22 beschildert zu sehen ist. Am folgenden Tag fuhr er morgens noch einmal als Personalwagen und ging dann zum Pt-Umbau in die Stzw.
Da die Linie U5 wieder bis zum Hauptbahnhof verlängert werden sollte und hier gemeinsam mit den 2,65 breiten U3-Wagen verkehren musste
wurde 1997 der Typ Ptb ins Leben gerufen. Problem hier war nur das die Wagen im laufenden Betrieb umgebaut werden mussten. Also kam es hier
zu einer sehr interessanten Lösung.
Bild 4:
Man baute bei den vorgesehenen Wagen 724 bis 750 vorerst nur eine Seite um. Beim Einsatz
musste immer darauf geachtet werden, das die breite Seite in Fahrtrichtung Konstablerwache
auf der rechten Seite ist, da hier die Bahnsteigvorschuhung noch vorhanden war. 734 steht
hier einseitig umgebaut am 16.11.1997 an der Konstablerwache.
Bild 5:
Und nachdem dann genug Wagen für den Betrieb auf der U5 umgebaut waren wurde in der
Nacht 18./19.11.1997 die Vorschuhung am Bahnsteig abgebaut und die Wagen "gedreht".
Die restlichen Wagen konnten dann beidseitig umgebaut werden bzw. bei den einseitig umgebauten
wurde die 2. Wagenseite verbreitert. Das war mehr als interessant.
1998 wurden dann auch die Wagen 698 bis 723 zu Ptb umgebaut, da die Stadtbahnstrecke C
in diesem Jahr auf breite Wagen umgestellt wurde. Für die U7 wurden U2e Wagen hergerichtet
auf der U6 waren wegen der noch nicht erhöhten Bahnsteige auf dem Ast zur Heerstraße weiter-
hin Ptb-Wagen notwendig.
1999 wurden dann die Wagen 692 - 697 ebenfalls von Pt in Ptb umgebaut.
2013 wurden dann die Wagen 728, 738 und 748 wieder in Pt zurückgebaut um bei Engpässen
im Straßenbahnnetz auszuhelfen.
Und wie allen bekannt ist haben 738 (als 138) und 748 (als 148) wieder die schöne orange/creme/
graue Lackierung nebst Stadtwerke-Beschriftung erhalten.
Jens