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Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: Busfahrbaerchen

Datum: 12.11.17 13:38

Hallo liebe Gemeinde,

wie ihr ja sicher wisst, ist hier in Wiesbaden zur Zeit das Projekt "CityBahn" in aller Munde.
Soweit so gut.
Ich selbst bin hier Busfahrer bei der ESWE Verkehr und unterstütze das Projekt mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln und meinem Fach- und Insiderwissen.
Nun zu meinem eigentlichen Problem.
Es hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die unter dem Deckmantel eines Bürgerentscheides mit allen Mitteln und vor allem mit falschen Daten und Fakten dieses Projekt verhindern will.
Wenn man sich den Dunstkreis um diese BI anschaut, so handelt es sich zum Großteil um FDP Sympathisanten. Das wäre ja weiter nicht schlimm, hätte es die FDP nicht schon 2 mal geschafft, einen schienengebundenen ÖPNV in Wiesbaden zu verhindern. Das war in den Jahren 2001 und 2013.
Nun versuchen sie es eben wieder.
Allerdings ohne Alternativen die auch umsetzbar sind zu nennen.

Ich schreibe mir schon die Finger wund und versuche deren Argumentationen zu widerlegen, habe da auch einige Unterstützer, aber eben noch nicht genug.
Wir haben zwischenzeitlich auch eine eigene Facebookseite erstellt um über den aktuellen Sachstand rund um den ÖPNV in Wiesbaden zu informieren.
Wiesbaden hatte 2016 über 55 Millionen Fahrgäste, das war eine Steigerung von 3,7% zu 2015 und wenn man davon ausgeht, das die Fahrgastzahlen nur um 1% jährlich wachsen, sind wir 2026 schon bei 60,5 Mio. beförderten Menschen und das ist beim besten Willen mit Bussen alleine nicht zu stemmen, zumal Wiesbaden jetzt schon im täglichen Verkehrschaos versinkt.

Wie ich weiß seid ihr ja Fachleute was das Thema Straßenbahnen betrifft und nun meine Frage an Euch, könntet ihr mir evtl. dabei helfen, gegen diese Bürgerinitiative zu argumentieren und denen mit Fachwissen entgegenzutreten?
Es wäre echt klasse, wenn wir gemeinsam mithelfen könnten, das Wiesbaden wieder eine Bahn durch die Innenstadt bekommt.

Hier nun alle relevanten Links rund um das Thema CityBahn und BI.


Unsere Facebookseite:                PRO CITYBAHN WIESBADEN

Offizielle HP der CityBahn:          citybahn verbindet. 
Homepage der ESWE-Verkehr:    ESWE Verkehr

Homepage der BI:                      BI Mitbestimmung CityBahn Wiesbaden
Facebookseite der BI:                 BI Mitbestimmung CityBahn Wiesbaden Facebook


Es wäre echt klasse, wenn wir gemeinsam den Herrschaften der Verhinderungsbürgerinitiative mit richtigen Fakten, guten Argumenten und verlässlichen Zahlen den Wind aus den Segeln nehmen könnten.

Ich freue mich auf Eure Unterstützung

Bis die Tage 
Euer Busfahrbärchen Jürgen aus Rentners-Heaven Wiesbaden




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:11:12:13:39:22.

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 12.11.17 18:39

Die Seite auf facebook von der BI habe ich mir eben angeschaut und bin fassungslos. Ja, eine BI übertreibt immer zu ihrem Vorteil bei dem ein oder anderen Argument. Aber was diese Wiesbadener BI macht, ist unfassbar. Da wird tatsächlich gelogen!
Zum Beispiel die angeblichen Lärmschutzwände von Mainzer Anwohnern. Ich habe die Örtlichkeiten mit alten Luftbildern ohne Mainzelbahn verglichen und konnte feststellen, dass alle Wände bereits vorher gestanden haben.

Diese BI kann ich mit einem einzigen Wort beschreiben: Schwindler.


Ich wünsche viel Erfolg bei der Stadtbahn Wiesbaden.

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: Wimk

Datum: 13.11.17 14:09

Hallo Busfahrbaerchen,
ich bin sicherlich pro City-Bahn eingestellt, allerdings ist das was bisher an Varianten zur Streckenführung vorgestellt wurde, mehr als fragwürdig. Insofern ist es zu begrüßen, dass auch jemand kritische Fragen stellt. Respekt daher für die BI, eine solche Seite in dieser Qualität und mit diesem Datenumfang erstmal aufzubauen (ich beziehe mich ausschließlich auf die Webseite). Das stellt - eine weitgehende Richtigkeit der Aussagen vorausgesetzt - einen wesentlichen Beitrag zur Meinungsbildung dar und ist daher sinnvoll.

Ob man den Inhalten bzw. Interpretationen oder Zweifeln zustimmt, ist dann eine andere Frage. Da du den Thread eröffnet hast, würde mich allerdings interessieren, was die Top Falschmeldungen der BI sind? Das wäre dann eine Diskussionsgrundlage!
VG Wimk

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: ferdimh

Datum: 13.11.17 14:43

Ich finde die Argumente der BI jetzt nicht besonders dreist und gelogen, sondern im Wesentlichen dumm.
Insbesondere der Vergleich mit der S-Bahn Rhein-Main (Die als Vollbahn nach EBO im Tunnel ganz andere Größenordnungen von Problemen aufwirft) hinkt einfach heftigst.

Auch ist es etwas seltsam, sich zuerst gegen die Bahn zu stellen und dann zusagen, man ist gegen die Bahn, weil eine bestimmte Verknüpfung nicht machbar ist.

Unabhängig davon ist der immer wieder thematisierte Umweltaspekt im ÖPNV irrelevant, egal ob es hier um E-Busse, O-Busse, Wasserstoffbusse, Spurbusse mit Bügel oder Straßenbahnen geht. Der E-Antrieb mit Fahrleitung erhöht die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs, der Umweltaspekt ist in allen Fällen der Alternative "MIV" weit überlegen. Hier wird mal wieder die übliche Schlammschlacht ausgetragen, wo auch die Befürworter einen Haufen Argumente bringen, die keiner sinnvollen Prüfung standhalten.

Warum nicht einfach "Wir wollen die Kapaztität und den Komfort erhöhen, das geht am Besten mit einem spurgeführten Verkehrsmittel, das ohne gute Gründe dagegen generell in bewährter Technik, also Stahlräder in Meterspur mit 750V= von oben ausgeführt wird".
Dann nimmt sich ein Parlament der Sache an, stimmt ab und FERTIG.

Fast alle anderen Argumente BEIDER Seiten sind leider einfach reif für die Tonne, insbesondere die immer wieder geäußerte Kritik an der grundsätzlichen Kompetenz der planenden Institutionen (aber auch die ist prinzipiell berechtigt, wenn es Salamiprojekte wie S21 o.Ä. gibt).

BI pro CityBahn in Wiesbaden?

geschrieben von: 400mm

Datum: 13.11.17 15:58

13.11. 2017
Hallo Busbaerchen!

Die Mitbestimmungs-BI schreibt:
„Man muss auch in Wiesbaden das Für und Wider betrachten.“ [http://bi-citybahn.de/?page_id=41]
Tatsächlich betrachtet die BI nur das „wider“!

Beispiel 1: Zur Mainzelbahn wird das Transparent des Wutbürgers gegen die „Rumpelbahn“ gezeigt, aber es gibt kein Bild, das die (hoffentlich vielen) Menschen zeigt, die die Bahn benutzen und damit eine gute Mobilität er“fahren“ dürfen. [http://bi-citybahn.de/?page_id=196]
Beispiel 2: Die bisher gescheiterten Versuche, in mehreren deutschen Städten eine Straßenbahn wieder einzuführen werden genannt. Nicht genannt werden die französischen Städte, die wieder eine Straßenbahn haben. [http://bi-citybahn.de/?page_id=41]

Es scheint mir sinnvoll, in Wiesbaden eine Bürgerinitiative aufzustellen, die die Vorteile der Straßenbahn sieht und nach außen hin vertritt. Busbaerchen, Du hastden Anfang gemacht. Deine Mitstreiter müssten schon aus Wiesbaden und Umgebung kommen, somit kann Dir das Forum nur teilweise helfen.
Gibt es in Wiesbaden örtliche Gruppen von Pro Bahn, pro bahn und bus oder des VCD?
Gibt es in Wiesbaden Naturschutzverbände, die die Chancen des Projekts sehen?
Gibt es in Wiesbaden betroffene Ortsbeiräte, die dem Projekt offen gegenüber stehen?

Grüße aus Nordhessen
Peter

Re: BI pro CityBahn in Wiesbaden?

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 13.11.17 16:39

400mm schrieb:
Gibt es in Wiesbaden örtliche Gruppen von Pro Bahn, pro bahn und bus oder des VCD?
Gibt es in Wiesbaden Naturschutzverbände, die die Chancen des Projekts sehen?
Gibt es in Wiesbaden betroffene Ortsbeiräte, die dem Projekt offen gegenüber stehen?
Ich bin zwar kein Wiesbadener aber aus dem Kopf würde ich spontan aus meiner bisherigen Kenntnis heraus alle drei Punkte mit Ja beantworten.

Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: TramTrainer

Datum: 13.11.17 23:27

Hallo Busfahrbaerchen,

zunächst machen deine Ausführungen überdeutlich, wie wichtig die Citybahn für Wiesbaden wäre. Denn 55 Mio. Fahrgäste sind für eine Stadt dieser Größe wirklich mickrig. Zum Vergleich: Im etwa gleich großen Karlsruhe haben die VBK rund 100 Mio. Fahrgäste, und dann kommt ja noch die AVG hinzu....

Was die Diskussion angeht, konzentriert sich die Auseinandersetzung sicher vor allem

1. auf die Kosten und
2. auf die Integration der Bahntrasse in die Stadt.

zu 1.
Bei den Kosten kommt als Standardargument immer - auch im konkreten Fall -, dass man das Geld lieber für Kitas, Schulen usw. ausgeben soll. Dies ist insofern ein wichtiger Punkt, als dieses Argument auch bei vielen verfängt, so nach dem Motto: Statt notwendiger Schulsanierung ein überflüssiges Luxusbahnprojekt, wo doch der ÖV sowieso ein Fass ohne Boden ist!!! Hier kann ich nur dringend raten, mal einfach einen Blick in den Haushalt zu werfen. Mir stellt sich da grob Folgendes dar:

Für den Bereich "Kinder-, Jugend- und Familienhilfe" gibt Wiesbaden rund 170 Mio. € aus, für den Bereich "Schulträgeraufgaben" über 50 Mio. €. Von einer Unterfinanzierung dieser Bereiche kann also keine Rede sein! Für die lieben Kleinen wird jedenfalls deutlich mehr Geld ausgegeben als für den ÖV.

Interessant ist sicher auch, die Investitionen für Straßenbau und -unterhalt sich mal genauer anzusehen...

zu 2.
Ebenfalls ein ganz wichtiger Punkt, dem die BI ja auch breiten Raum einräumt. Hier ist allerdings vor allem die ESWE gefordert, die unbedingt ihre Planungen umfassend visualisieren muss. Die Leute müssen einfach sehen, was da auf sie zukommt, sonst kann man realistischerweise keine Akzeptanz erwarten. Das einzige, was ihr in dieser Hinsicht machen könnt, ist auf eurer Facebookseite auf positive Beispiele in anderen Städten hinzuweisen.

Und da Wiesbaden auch den Titel "Nizza des Nordens" trägt, bietet sich natürlich Nizza an, zumal beide Städte etwa gleich groß sind und als ausgesprochene "Rentners-Heaven" gelten...Also setzt einfach mal ein paar Links, z. B.

[www.youtube.com]
Dieses Video macht deutlich, dass Straßenbahnen nicht quietschen müssen und auch keine abgezäunten Gleise bzw. hässlichen Fahrleitungen benötigen. All das, was die BI befürchtet, widerlegt dieses Video!

[www.youtube.com]
[www.youtube.com]
Perfekte Visualisierungen der Ausbauplanungen. So etwas muss es auch von der Citybahn geben, und zwar möglichst bald, damit die Diskussion nicht völlig aus dem Ruder läuft!

Gruß
TT

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: Bernhard Martin

Datum: 14.11.17 05:21

TramTrainer schrieb:
Und da Wiesbaden auch den Titel "Nizza des Nordens" trägt, bietet sich natürlich Nizza an, zumal beide Städte etwa gleich groß sind und als ausgesprochene "Rentners-Heaven" gelten...
Tut mir leid, aber Nice/Nizza ist ein sehr unpassendes Beispiel. Dann hätten bestimmte Wiesbadener Kreise reichlich Material für fragwürdige Ideen:
- Querung von Innenstadtplätzen ohne Oberleitung
- Oder warum nicht gleich die ganze Bahn ohne Oberleitung wie die zweite Linie in Nice/Nizza?
- Innenstadttunnel (zweite Linie in Nice/Nizza)
All das braucht Wiesbaden auf gar keinen Fall!

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: TramTrainer

Datum: 15.11.17 23:25

Bernhard Martin schrieb:
Tut mir leid, aber Nice/Nizza ist ein sehr unpassendes Beispiel. Dann hätten bestimmte Wiesbadener Kreise reichlich Material für fragwürdige Ideen:
- Querung von Innenstadtplätzen ohne Oberleitung
- Oder warum nicht gleich die ganze Bahn ohne Oberleitung wie die zweite Linie in Nice/Nizza?
- Innenstadttunnel (zweite Linie in Nice/Nizza)
All das braucht Wiesbaden auf gar keinen Fall!

Also ich glaube nicht, dass man jemanden mit dem Beispiel Nizza auf "dumme Gedanken" bringt. Dass Straßenbahnen auch mal im Tunnel verschwinden können, ist der BI offensichtlich bekannt, sie streicht ja die gescheiterten Ausbauplanungen in Bielefeld heraus. In Wiesbaden dürfte aber darüber wohl kaum ernsthaft diskutiert werden. Auch ein komplettes Weglassen der Oberleitung ist kaum zu befürchten. Schließlich führt die Citybahn zwischen Kastel und Wiesbaden Hbf durch städtebauliche Wüstenei, wo der Branchenmix aus Autohäusern, Tankstellen, Solarien und Bordellen besteht. Da wird wohl kaum jemanden ernsthaft eine Oberleitung stören.

Gegen eine Querung von Innenstadtplätzen ohne Oberleitung hätte ich dagegen absolut nichts einzuwenden (das diesbezügliche "Gestänker" von Harry Hondius ist mir auch schon immer schleierhaft gewesen). Denn ich könnte mir gut vorstellen, dass nur so das Projekt durchzusetzen ist. Die Gegner versuchen doch, ganz bewußt die Angst vor dem Drahtverhau zu schüren, indem sie die Hochkettenabschnitte der Mainzelbahn regelrecht zelebrieren. Sie sprechen sogar von einer "Eisenbahn". Da wäre es sehr gut, diesen Bildern eben Bilder aus Nizza entgegenzusetzen. Statt die Möglichkeit eines Akkubetriebs also zu "verheimlichen", sollten die Befürworter m. E. ganz im Gegenteil gezielt darauf hinweisen.

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: National Rail

Datum: 16.11.17 00:17

Man darf halt nicht vergessen, dass solche Sondersysteme recht kostspielig sind und damit beim beliebten Gegenargument der Kosten Angriffsfläche schaffen. Die Ablehnung in Aachen z.B. funktionierte sehr stark über das Kostenargument und diese Planung hatte reichlich oberleitungsfreie Abschnitte in der Altstadt. Daher bin ich mir noch nicht sicher, ob es sich bei oberleitungsfreien Abschnitten um eine zielführende Strategie im Sinne der Mobilisierung Pro Straßenbahn handelt.

MFG
National Rail

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: Bernhard Martin

Datum: 16.11.17 02:08

TramTrainer schrieb:
Bernhard Martin schrieb:
Tut mir leid, aber Nice/Nizza ist ein sehr unpassendes Beispiel. Dann hätten bestimmte Wiesbadener Kreise reichlich Material für fragwürdige Ideen:
- Querung von Innenstadtplätzen ohne Oberleitung
- Oder warum nicht gleich die ganze Bahn ohne Oberleitung wie die zweite Linie in Nice/Nizza?
- Innenstadttunnel (zweite Linie in Nice/Nizza)
All das braucht Wiesbaden auf gar keinen Fall!
Gegen eine Querung von Innenstadtplätzen ohne Oberleitung hätte ich dagegen absolut nichts einzuwenden (das diesbezügliche "Gestänker" von Harry Hondius ist mir auch schon immer schleierhaft gewesen). Denn ich könnte mir gut vorstellen, dass nur so das Projekt durchzusetzen ist. Die Gegner versuchen doch, ganz bewußt die Angst vor dem Drahtverhau zu schüren, indem sie die Hochkettenabschnitte der Mainzelbahn regelrecht zelebrieren. Sie sprechen sogar von einer "Eisenbahn". Da wäre es sehr gut, diesen Bildern eben Bilder aus Nizza entgegenzusetzen. Statt die Möglichkeit eines Akkubetriebs also zu "verheimlichen", sollten die Befürworter m. E. ganz im Gegenteil gezielt darauf hinweisen.
Man muss nicht von einem Extrem ins andere springen. Genau so wie es sehr schlechte Beispiele für Streckenabschnitte mit Hochkettenfahrleitung gibt, gibt es auch sehr gute Beispiele für Streckenabschnitte mit einfacher Oberleitung. Das gilt natürlich für Frankreich, aber auch für Deutschland oder die Schweiz. Damit sollte man in Wiesbaden werben.

APS & Co. sind und bleiben m.A.n. völlig überflüssiger Luxus. Sie kosten in Bau und Betrieb ein Vielfaches (ich meine Faktor 4) mehr als eine konventionelle Oberleitung französischer Prägung. Im Zweifelsfall ist gerade APS immer noch weniger zuverlässig als die konventionelle Oberleitung.

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: Der Uhu

Datum: 16.11.17 12:39

Die FDP schreibt auf Ihrer Homepage:
[fdp-wiesbaden.de]
(etwa in der Mitte)

Googlt am nach den im Impressum genannten Stefan Wolter Wiesbaden, so erhält man folgende Einträge:
[www.google.de]

Re: Hilfe für das Projekt CityBahn in Wiesbaden

geschrieben von: TramTrainer

Datum: 17.11.17 23:31

Bernhard Martin schrieb:
Man muss nicht von einem Extrem ins andere springen. Genau so wie es sehr schlechte Beispiele für Streckenabschnitte mit Hochkettenfahrleitung gibt, gibt es auch sehr gute Beispiele für Streckenabschnitte mit einfacher Oberleitung. Das gilt natürlich für Frankreich, aber auch für Deutschland oder die Schweiz. Damit sollte man in Wiesbaden werben.

Ob die Wiesbadener Öffentlichkeit den feinen Unterschied zwischen Hoch- und Flachkette realisiert?

Zitat:
APS & Co. sind und bleiben m.A.n. völlig überflüssiger Luxus. Sie kosten in Bau und Betrieb ein Vielfaches (ich meine Faktor 4) mehr als eine konventionelle Oberleitung französischer Prägung. Im Zweifelsfall ist gerade APS immer noch weniger zuverlässig als die konventionelle Oberleitung.

Ich halte es einfach für ausgeschlossen, dass ein solches Projekt an den Mehrkosten für oberleitungsfreien Betrieb scheitert. Dagegen ist ein Scheitern auch aufgrund des Widerwillens gegen eine "Eisenbahn" leider sehr wahrscheinlich. Und überflüssiger Luxus ist APS schon deswegen nicht, weil es ohne dieses System in Bordeaux gar keine Straßenbahn gäbe.

Dass Kosten im Zweifelsfall gar keine Rolle spielen, zeigt doch die überall propagierte Beschaffung von Elektrobussen, obwohl die viel teurer als Dieselbusse sind...

Schwierig manche Kontra-Argumente zu entkräften...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 18.11.17 15:39

...wenn die Erfahrung lehrt, dass solche Projekte eben oft doch teurer werden, die Nachfrage ausbleibt, die Politik bereits von vornherein unseriös argumentiert (dass das Bussystem in Wiesbaden am Limit sei, stelle ich mal infrage).

Da können die Argumente der Gegner noch so blöd sein - natürlich ist eine Straßenbahn effizienter als ein Elektrobus, natürlich macht es einen Komfortunterschied ob Tram oder Bus, natürlich ist eine Stadtbahn schneller als ein Bus ohne Busspur (gibt es eine auf der Strecke von Mainz nach Wiesbaden?) - aber einer Politik, die Pläne aufstellt, die sogar ich, der durchaus Fantasie bei Verkehrsplanungen hat, grenzwertig finde, würde ich auch nicht zu 100 Prozent vertrauen.

Ich sehe keinen Grund, nicht heute schon Planungen aufzustellen, wie ein Stadtbahnsystem aussehen könnte, Flächen dementsprechend freizuhalten und den Leuten immer zu vermitteln, was auf sie zukommt, wenn der Verkehr weiter wächst (und unter dem Gesichtspunkt von Staus und drohender City-Maut und Fahrverboten sollte man den Leuten meiner Meinung nach insgesamt einfach mal sehr deutlich machen, wie viel davon abhängt, dass sie sich nicht für jeden Pups in ihr Auto setzen). Und gäbe es die Infrastruktur schon heute, dann hätte ich auch keine so großen Skrupel, für diese Stadtbahn zu argumentieren aber es fehlen dafür eben 40 Kilometer an Gleisen (nach Schwalbach kann man ja auf der bestehenden Infrastruktur auch nicht fahren).

Angemerkt sei aber auch dass die BI nur teilweise seriös argumentiert. Es geht, meiner Meinung nach, in vielen Abschnitten vor allem darum, unter dem Deckmantel der objektiven Information einfach mal alles Negative in den Raum zu werfen und entsprechend Panik bei den Betroffenen zu erzeugen.

Re: Schwierig manche Kontra-Argumente zu entkräften...

geschrieben von: Null2

Datum: 18.11.17 16:34

ALR997 schrieb:
...wenn die Erfahrung lehrt, dass solche Projekte eben oft doch teurer werden, die Nachfrage ausbleibt, die Politik bereits von vornherein unseriös argumentiert (dass das Bussystem in Wiesbaden am Limit sei, stelle ich mal infrage).

Da können die Argumente der Gegner noch so blöd sein - natürlich ist eine Straßenbahn effizienter als ein Elektrobus, natürlich macht es einen Komfortunterschied ob Tram oder Bus, natürlich ist eine Stadtbahn schneller als ein Bus ohne Busspur (gibt es eine auf der Strecke von Mainz nach Wiesbaden?) - aber einer Politik, die Pläne aufstellt, die sogar ich, der durchaus Fantasie bei Verkehrsplanungen hat, grenzwertig finde, würde ich auch nicht zu 100 Prozent vertrauen.

Ich sehe keinen Grund, nicht heute schon Planungen aufzustellen, wie ein Stadtbahnsystem aussehen könnte, Flächen dementsprechend freizuhalten und den Leuten immer zu vermitteln, was auf sie zukommt, wenn der Verkehr weiter wächst (und unter dem Gesichtspunkt von Staus und drohender City-Maut und Fahrverboten sollte man den Leuten meiner Meinung nach insgesamt einfach mal sehr deutlich machen, wie viel davon abhängt, dass sie sich nicht für jeden Pups in ihr Auto setzen). Und gäbe es die Infrastruktur schon heute, dann hätte ich auch keine so großen Skrupel, für diese Stadtbahn zu argumentieren aber es fehlen dafür eben 40 Kilometer an Gleisen (nach Schwalbach kann man ja auf der bestehenden Infrastruktur auch nicht fahren).

Angemerkt sei aber auch dass die BI nur teilweise seriös argumentiert. Es geht, meiner Meinung nach, in vielen Abschnitten vor allem darum, unter dem Deckmantel der objektiven Information einfach mal alles Negative in den Raum zu werfen und entsprechend Panik bei den Betroffenen zu erzeugen.
Anscheinend geht es dieser "BI" vor allem darum die Citybahn (wohl eher eine Sraßenbahn im Verbund mit Mainz?) zu verhindern weil man sonst nicht mehr Platz für die eigene Stinkkarre in der Innenstadt hat. Einiges googeln und nachlesen auf FB bringt zu Tage daß die Mitglieder der "BI" vor allem der FDP nahestehen oder auch angehören.

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
Carlo Schmid (SPD) 1948

„Si vis pacem para bellum“ Marcus Tullius Cicero




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:11:18:16:47:54.
Hallo zusammen,
erst einmal Danke für eure Kommentare, auf den einen oder anderen möchte ich mal eben kurz eingehen.

Ja es gibt nicht nur unsere kleine Gruppe mit der Facebookseite PRO CityBahn Wiesbaden, sondern auch andere Gruppen, inkl. VCD, Grüne Jugend, ADFC, etc.
Am Montag macht die Grüne Jugend eine Diskussionsrunde zum Thema CityBahn und da ich Urlaub hab, werde ich mich da mal dazu setzen.
Den Montag drauf schlagen dann die Neinsager der FDP mit einer Diskussionsrunde zurück und da ich da auch noch Urlaub habe, werden da sicher ein paar Leute dabei sein, die mich lieber nicht sehen würden.

Am 12.12.17 soll ja die NKU zur CityBahn vorgestellt werden, damit dann im Januar die Bürgerbeteiligung starten kann.

Zum Thema Limit des Wiesbadener Busverkehrs kann ich nur so viel sagen, ja, wir sind am Limit.
Ich erlebe es täglich wie rappelvoll meine Busse tagsüber sind. Es macht auch keinen Sinn Takte zu verdichten, denn das geben unsere Haltestellen nicht mehr her.
Als Beispiel habe ich es mal ausgerechnet, an einem unserer Zentralen Haltestellen in der Innenstadt, dem Luisenplatz, fährt Mo-Fr während der Schulzeit zwischen 07:00 und 19:00 Uhr durchschnittlich alle 45 Sekunden ein Bus ab.
Da ist kein Platz mehr um noch mehr Busse abzufertigen.
Auch die Option, die man in der BI immer wieder gerne hört, längere Busse anzuschaffen ist albern, da wir mit unseren beiden 18,75m MAN Lion´s City A40 G schon ´Schwierigkeiten haben verschiedene Linien zu bedienen.

Es ist ja auch immer wieder lustig, das fast alle Verkehrsbetriebe auf die von den Busherstellern gemachten Angaben zur Fahrgastkapazität hereinfallen.
Ich habe mir tatsächlich mal die Mühe gemacht und bin mit einem Meterstab durch einen Mercedes Benz Citaro LE gerobbt und habe vermessen.
Ich kam auf eine Stehplatzfläche von 8,5m² was dann bei der Angabe im Bus ca. 6,6 Personen pro m² bedeuten würde, wie das funktionieren soll, ist mir schleierhaft. So ist das aber wenn man das ganze auf das zulässige Gesamtgewicht umrechnet.
Und genau diesen Fahler macht auch die BI, die da solche Sachen in den Raum stellt.
Die MVG in München ist eines der wenigen Unternehmen die in ihren technischen Daten die Zahlen mit 4 Personen pro m² angeben.
Ist sehr spannend das.

Doppelgelenkbusse oder Capacity fallen auch weg, da diese in unserem Linien netz ohne komplett eigene Trasse nicht um die Kurven kämen, wurde alles schon getestet.

Was an dieser BI so schlimm ist, das die absolut keine Argumente die gegen ihre Angaben sprechen zulassen.
Die sind einfach nur voller Hass gegen dieses Projekt.

Ein paar von Euch haben ja bereits auf die FB Seite der BI geschrieben.
Danke auch dafür und gerne noch mehr.

In der Frankfurter Rundschau konnte man 15.11.17 folgenden Bericht zur CityBahn lesen, dies wurde zwar von der BI wieder als Gefälligkeitsgutachten bezeichnet, da es vom Dezernat für Umwelt und Verkehr in Auftrag gegeben wurde, aber ich denke nicht das die Gutachter sich so sehr vertan haben.

[www.fr.de]

In diesem Sinne freue ich mich auf weitere Kommentare von euch und halte euch auch weiterhin auf dem Laufenden.

Grüßle euer Busfahrbärchen Jürgen aus Rentners-Heaven Wiesbaden

Was ich noch vergessen hatte...

geschrieben von: Busfahrbaerchen

Datum: 18.11.17 20:25

Was ich noch vergessen hatte.

Die genaue Streckenführung steht ja noch gar nicht fest, weshalb sich ja auch die Veröffentlichung der NKU um 2 Monate verschiebt, da man auf Wunsch eines  Ortsbeirates eine zweite Streckenführung berechnet.

Da ja ein Teil der innerstädtischen Buslinien entlastet werden sollen, ist eine Trassierung der Bahn durch die Innenstadt unumgänglich.

Eine Bahn ohne Oberleitung kommt auf Grund des höheren Gewichtes und der Tragfähigkeit der Theodor-Heuss-Brücke nicht in Betracht.

Als zweiten Schritt möchte man ja die CityBahn über die alte Trasse der Aartalbahn bis nach Bad Schwalbach verlängern.
Zur Zeit liegt dort ja nur das völlig marode normalspurige Gleis, dieses soll evtl. durch ein 3 Schienengleis ersetzt werden, so das die Citybahn mit ihrer Meterspur, als auch die Nassauische Touristikbahn die Strecke nutzen kann.

So das soll´s erstmal gewesen sein.
Falls ich noch was vergessen hab und/oder ihr noch Fragen habt.
Ich versuche sie zu beantworten.

Grüßle Jürgen

Re: Was ich noch vergessen hatte...

geschrieben von: Bovist66

Datum: 19.11.17 15:51

Am 06.03.2016 fand in Erlangen ein Bürgerentscheid über den Bau der Stadt-Umland-Bahn (StUB) statt, den die Gegner
des Projekts mit Pauken und Trompeten verloren haben. Nach meinem Eindruck lag es vor allem daran, dass die
Opposition keine durchführbaren und überzeugenden Alternativen zur StUB präsentieren konnte. Das hat die Mehrheit der
abstimmenden Bürger*innen rechtzeitig durchschaut. Das Projekt StUB scheint den Menschen dort auch gut präsentiert
worden zu sein.

Meine Empfehlungen für das Projekt in Wiesbaden:
1. sich genau mit dem Erfolg der Abstimmung vom 06.03.2016 in Erlangen befassen;
2. die Opposition gegen die Citybahn Wiesebaden immerfort zu realisierbaren Alternativ-Lösungen auffordern;
3 soweit keine brauchbaren Alternativen eingebracht werden, die Gegner*innen darauf hinweisen und vor sich hertreiben;
jedes falsche Argument der Gegenseite sofort in größtmöglicher Öffentlichkeit widerlegen;
3. insbesondere auf widersprüchliche Argumente der Gegner achten und diese offenlegen;
4. dabei immer sachlich bleiben, den Gegner ernst nehmen, Empathie zeigen, nicht belehrend-beleidigend-dozierend auftreten,
sondern die praktischen Vorteile und Notwendigkeiten der Citybahn vor allem für Menschen ohne Vorkenntnisse herausarbeiten.

Was m.E. letztlich bei den Bürger*innen am besten ankommt, sind praktische Argumente und im weitesten Sinne positive
Energien. Sprich: Die Befürworter der Citybahn müssen auch selbst überzeugt sein und überzeugend auftreten können,
ohne manipulativ ´rüberzukommen.

Ebenso sehr halte ich es für wichtig, sich mit einstweilen gescheiterten Stadtbahn-Projekten wie z.B. in Aachen und
Hamburg zu befassen. Wie ich meine, wiesen die dortigen Vorhaben zu viele Unstimmigkeiten auf bzw. fehlte bei einem
Teil der Akteure eine glaubwürdige Überzeugung. Wie übrigens Hamburg die verkehrspolitischen Herausforderungen der
nächsten Jahre ohne Stadtbahn realistisch bewältigen will, erschließt sich mir auch nach langem Nachdenken nicht.

Insofern hat Wiesbaden jetzt alle Möglichkeiten, sich schlauer anzustellen - zumal ja die Nachbarstadt Mainz bereits
ein erfolgreiches Straßenbahnnetz hat, das im Grunde "nur" Richtung Wiesbaden verlängert werden muss.

Zum Schluss noch: Wäre auf der Theodor-Heuss-Brücke eine Lösung wie auf der Bösebrücke in Berlin denkbar? Dort wurde
die Straßenbahn eingleisig in der Straßenmitte angelegt, doch auf eigener Trasse. Vielleicht wäre dafür der Abschnitt
über den Rhein via Theodor-Heuss-Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden aber zu lang.

Theodor-Heuss-Brücke

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 19.11.17 18:17

Eine Lösung wie auf der Bösebrücke wird auf der Theodor-Heuss-Brücke nicht klappen, weil sie dafür nicht breit genug ist. Auch ein eingleisiger, abgetrennter Bahnkörper ließe sich nur durch Reduzierung der MIV-Fahrbahnen von 4 auf 2 realisieren, was kaum durchsetzbar und verkehrstechnisch auch nicht sinnvoll wäre. Jedenfalls nicht, solange sich der Modal-Split nicht entscheidend vom MIV weg entwickelt.

Re: Theodor-Heuss-Brücke

geschrieben von: Busfahrbaerchen

Datum: 22.11.17 11:07

Man hat da auf der Theodor-Heuss-Brücke etwas schlaues vor.
Es wird keinen eigenen Bahnkörper geben.
Aber, immer wenn eine Bahn kommt, bekommt der IV ein rotes LS und die Bahn fährt sozusagen dann vor dem IV über die Brücke und der IV folgt dann brav.
Find ich ne gute Lösung, die ich mir jetzt schon für uns Busfahrer wünschen würde.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -