Zunächst eines vorweg. Ich bin kein Fotograf und die nachfolgenden Bilder sind ausschließlich Handybilder. Da aber bisher bedauerlicherweise rein gar nichts zu diesem Thema hier veröffentlicht wurde, habe ich mich entschlossen, meine Sichtungsbilder zu zeigen.
Am 15.07. öffnete der Betriebshof Sanderau für interessierte Besucher seine Pforten, um das 125-jährige Bestehen der Würzburger Straßenbahn gebührend zu feiern. Für leibliches Wohl wurde sehr günstig gesorgt, es wurden Rundfahrten durch den Betriebshof mit einer Pferdebahn angeboten, beim Glücksrad konnte man z.B.Schienenstücke oder Straßenbahnfahren (Eine Runde mit 250 durch den Betriebshof) gewinnen, alte Fahscheinentwerter, -drucker und Funkgeräte wurden ausgestellt. Darüber hinaus waren einige Automobiloldtimer und ein Oldtimerbus ausgestellt. Das sehr freundliche Personal beanwortete überdies bereitwillig und ohne Umschweife auch kompliziertere Fragen. Rundgänge durch Leitzentrale und Werkstatt rundeten die Veranstaltung ab. Nachfolgend einige kommentierte Eindrücke.
Bild 1: Duewag GT-D 238: Aktuell in Hauptuntersuchung. Wie auch vor wenigen Tagen in der Lokalpresse verkündet, sollen gegen Ende des Jahres jetzt endlich 18 neue Fahrzeuge ausgeschrieben werden und damit die GT-E wegen Ersatzteilproblematik gleich mit ersetzt werden. 2 Fahrzeuge wird man sich einsparen. DIe HU von 238 dient aber wohl eher der Werkstattauslastung, wie mir mitgeteilt wurde, da er eigentlich nicht mehr unbedingt gebraucht wird. So kann es sein, das die HU noch "2 Jahre dauert, oder er nie mehr fertig wird". Perspektivisch sollen alle restlichen Duewags verschrottet werden. Evtl. kann einer als neuer Schoppenexpress weiter leben. 239 und 248 sind ja verkauft (sollten shcon längst abgeholt sein) und die Perspektive sei für 272 auch im wahrsten Sinne des Wortes schrottig, da er den Verbandstyp-Schoppenexpress nicht effektiv ersetzen könne.
Bild 2: Drehgestell eines GT-N (253) aufgebockt in Hauptuntersuchung. Für den Laien wurden hier recht interessant die Nachteile dieser Niederflurtechnik,insbesondere im Bezug auf Podeste und SItzanordnung erläutert. Angesprochen auf die Rissbildungen bei den GT-N im April wurde mir mitgeteilt, die Risse wären "harmlos, da nicht für die tragende Struktur gefährendend" gewesen. Man beobachte zwar weiter, aber erwarte keine Kompliaktionen mehr.
Bilder 3 und 4: Das "Highlight" des Tages: Der Pferdebahnwagen 125. Ein Mitarbeiter konnte mir aber schnell erklären, was daran historisch ist. Nichts! Netter Gag, aber auch nicht mehr. Es handelt sich um einen Aufbau, der für das Jubiläum anhand von Bildern rekonstruiert wurde und dreiteilig gelagert werden kann. Der Aufbau wird bei Bedarf auf den Generatorwagen 294 aufgesetzt.
Bilder 5 bis 7: 4 Einsatzfähige Duewags. Auffällig: Bei 243 fehlte infolge eines kleineren Frontschadens die Wagennummer, 245 war großflächiger nackt und offenbar frisch repariert. Ihn hatte es einige Tage zuvor doch etwas heftiger erwischt. In diesem Bereich fehlt nun auch die Sport Spohr Ganzreklame aus den 80ern, die sonst noch auf fast dem kompletten Wagen unterhalb der Folien vorhanden ist. 246 stand hinter 244.
Bild 8 und 9: Erfreuliches: Es wurde begonnen, am zukünftigen 296 zu arbeiten. (2015 Bild 8) waren noch keine Tätigkeiten angelaufen. Man hat die Kameras Vorne und Hinten entfernt, das Fahrzeug um 180 Grad gedreht und erste Lackausbesserungen vorgenommen.
Bild 9: Ein kurzer Blick in den Führerstand von 295
Bild 10: 269 war (auch mittels Rampe) begehbar
Bild 11: Historisches Weichenherzstück. In Würzburg gibt es auch noch mindestens am Oegg-Tor direkt an der Residenz einen mindestens 20 Meter langen Gleisrest des alten Netzes bis 1920 unter Asphalt begraben.
Bilder 12-17: Diverse Ausstellungsgegenstände
Bilder 18 -20: GT-N 251 aufgebockt. HU nahezu abgeschlossen!
Bild 21: Schoppenexpress, von hinten.
Bild 22: Interessant: Im gesamten Betriebshof liegen Einzungenweichen.
Das war's dann erstmal. Ich hoffe, der Beitrag gefällt trotz der Bildqualität einigermaßen.