Guten Abend...
heute habe ich eine Frage, die mir schon seit Wochen beschäftigt.
Besonders nachdem ich die Werbung auf den neuen Schwebebahnen Wuppertals gesehen habe.

Bei den älteren Modelle der Wagen wird eine Werbung meist als Vollwerbung geklebt.
Fangen wir mal mit dem Beispiel der Werbung "Spee" an.
Essener NF 1, Krefelder M8C, Wuppertaler B72(Schwebebahn), Duisburger GT8NC-DU, Kölner K4000 und auch Dresden.
Fahrzeuge, die noch vor dem 21.Jahrhundert angeliefert worden sind.
Diese Fahrzeuge besitzen zumindest bei der Werbung "Spee" eine Vollwerbung.
Auch andere Werbungen wurden als Vollwerbung beklebt.
Nun kommen wir zu den gleichen Städten zu den neueren Fahrzeuge(außer bei Duisburg und Köln, dafür Düsseldorf)
Die Essener NF2, Krefelder FOC, Wuppertaler BR14 und Düsseldorf ab NF8 besitzen gar keine Vollwerbungen. Wenn dann nur Teilwerbungen.
In Essen kenne ich mich nicht so gut aus,
in Krefeld werden nur die mittleren drei Wagenteile beklebt,
in Wuppertal nur der mittlere Wagenteil,
und in Düsseldorf nur die mittleren 3(bei NF8) bzw. 5(bei NF10).
Warum ist das so?
Die Wuppertaler und die Düsseldorfer Neuen sind gar nicht mal rund vorne!!
Und ich denke nicht, dass es daran liegt, dass die neuen Fahrzeuge "niederflurig" sind, die Essener NF1 sind auch niederflurig und man hat es geschafft, genauso die Dresdener.
Bei Wuppertal waren selbst die B72er in dem Sinne niederflurig, können aber auch nur niederflurig sein!

Liebe Grüße
Ryokan





2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:06:14:23:06:25.

Bei uns in Augsburg haben viele Bahnen Vollwerbung, hier ein Beispiel: [www.wolter82.de]





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:06:15:00:12:18.

Die meisten deutschen Verkehrsbetriebe unterscheiden bei ihren Werbebeklebungen nicht nach dem Alter der Fahrzeuge oder dem Fahrzeugtyp oder der Fahrzeugbauart (Hochflur/Niederflur). Meistens werden alle Fahrzeugseiten mit Werbefolien beklebt. Auf die Beklebung der Fronten (und häufig auch Teilen des ersten und/oder letzten Fahrzeugteils) verzichten bei allen Werbebahnen zum Beispiel Berlin, Bremen, Nordhausen, Potsdam und Stuttgart.

Ausschlaggebend dafür, ob die Straßenbahnen eines Betriebs auf allen Seiten beklebt werden oder ob Fahrzeugteile frei bleiben, ist die Werbestrategie des jeweiligen Betriebs. Die sagt, welche Werbevarianten möglich sind.

Auch wenn es in einem Betrieb beide Beklebungsvarianten gibt, steckt dahinter eine bestimmte Strategie: Wenn zum Beispiel in Düsseldorf die meisten Felzinos (NF10, NF8, NF8U) oder in Krefeld die FOC nur teilweise beklebt, dürfte dies vor allem daran liegen, dass man das Fahrzeugdesign oder das neue Farbschema betonen will.

Bei neuen Fahrzeugtypen verzichten einige Verkehrsbetriebe eine Zeit lang bewusst auf Werbebeklebungen. In Braunschweig wurden die Traminos zwei Jahre lang nicht beklebt, relativ lange waren auch die Tw 2000 in Hannover und die Leipziger NGT12 ganzreklamefrei. In Bielefeld verkehren die Vamos werbefrei, weil (angeblich?) der Designer dem Verkehrsbetrieb Werbebeklebungen untersagt hat.

Einzelne Betriebe ändern im Laufe der Zeit ihre Werbestrategie. Ein aktuelles Beispiel ist Duisburg. Dort bleiben bei neuen Ganzreklamen die Fahrzeugfronten rot-weiß. Bei älteren Ganzreklamen wurden die Fahrzeugfronten hingegen beklebt. Der Grund für den Strategiewechsel dürften wohl Launen des Vorstands sein.

In Berlin wurde die Werbestrategie dagegen vor einigen Jahren auf öffentlichen Druck geändert. Daher bleiben nun die Fahrzeugfronten gelb. (Das Heck wird allerdings interessanterweise weiterhin beklebt.)




Noch zwei Anmerkungen zu Deinen Beispielen:
- In Düsseldorf gibt es auch einzelne NF8 (2207, 2208, 2211) und NF8U (3307, 3328, 3330, 3331, 3332, 3339, 3340, 3342, 3344, 3346, 3363, 3373, 3374) mit beklebten Fronten. Fotos kannst Du Dir unter [www.d-linie.de] (dann Tram - Wagenpark) ansehen.
- In Essen gibt es M8C und NF1 mit Ganzreklame. Dabei werden alle Fahrzeugteile beklebt. Alle NF2, B-Wagen und P86/89 sind derzeit ganzreklamefrei.

Bei neuen Fahrzeugen wird teilweise auch wegen der Gewährleistungsfrist für den Lack auf geklebte Vollwerbungen verzichtet,
das es beim Entfernen der Werbung zu Lackschäden (abhängig vom Kleber) kommen kann.
Dies ist in Bremen bei einigen 3000ern schon vorgekommen, was dann eine Neulackierung erfordert.
Gruß aus Kiel, Alexander

Hallole,

in Stuttgart werden Ganz- oder Pop-Werbung, wie geschrieben nur ab dem Fahrgastbereich beklebt. (Führerstand bleibt komplett Werbefrei). - Ebenfalls werden die Fester bei der Stadtbahn gar nicht beklebt.
Solange die GT4 noch gefahren sind, gabs keine Stadtbahn mit Vollwerbung. - Und aktuell sind das nur die DT8.4, die Vollreklame haben. - Die neuste Generation DT8.12 und .14 ist nach meiner Beobachtung noch werbefrei.

Die ersten Fahrzeuge, die eine Vollwerbung hatten, waren die DoT4. Der erste war hier einer mit einer Werbung von Iglo Tiefkühlkost.

Grüßle
AFu

Bernhard Martin schrieb:

[...].
- In Essen gibt es M8C und NF1 mit Ganzreklame. Dabei werden alle Fahrzeugteile beklebt. Alle NF2, B-Wagen und P86/89 sind derzeit ganzreklamefrei.

Nicht ganz, eine kleine Korrektur: 5236 und 5240 werben für die Messe Essen / EVAG.

Als die NF1 neu waren, war zunächst auch keine Werbung zugelassen (die erste Werbung dürften kleine Traffic Boards gewesen sein, ab 2001).

Zitat:

Die meisten deutschen Verkehrsbetriebe unterscheiden bei ihren Werbebeklebungen nicht nach dem Alter der Fahrzeuge oder dem Fahrzeugtyp oder der Fahrzeugbauart (Hochflur/Niederflur). Meistens werden alle Fahrzeugseiten mit Werbefolien beklebt. Auf die Beklebung der Fronten (und häufig auch Teilen des ersten und/oder letzten Fahrzeugteils) verzichten bei allen Werbebahnen zum Beispiel Berlin, Bremen, Nordhausen, Potsdam und Stuttgart.

für Berlin trift das nicht zu
da waren die Tatras auch an den Fronten beklebt
z.b Wagen 6086
Wagen 6150

und einige GT6 ebenfalls
hier z.b Wagen 1066

Hallo,

Seidi schrieb:

Zitat:

Die meisten deutschen Verkehrsbetriebe unterscheiden bei ihren Werbebeklebungen nicht nach dem Alter der Fahrzeuge oder dem Fahrzeugtyp oder der Fahrzeugbauart (Hochflur/Niederflur). Meistens werden alle Fahrzeugseiten mit Werbefolien beklebt. Auf die Beklebung der Fronten (und häufig auch Teilen des ersten und/oder letzten Fahrzeugteils) verzichten bei allen Werbebahnen zum Beispiel Berlin, Bremen, Nordhausen, Potsdam und Stuttgart.

für Berlin trift das nicht zu

Du hast den letzten Absatz nicht zitiert:
Bernhard Martin schrieb:

In Berlin wurde die Werbestrategie dagegen vor einigen Jahren auf öffentlichen Druck geändert. Daher bleiben nun die Fahrzeugfronten gelb. (Das Heck wird allerdings interessanterweise weiterhin beklebt.)

Die von dir eingebundenen Bilder sind alles ältere.

Hier der erste lange Flexity Berlin, 8001, mit einer Vollwerbung:


Gruß,
Michael

Es ist für den Verkehrsbetrieb attraktiver, alte Wagen zu bekleben.
Je nach Qualität des Lacks sehen 25 jahre alte Fahrzeuge ziemlich traurig aus, auch wenn der Lack noch einwandfrei deckt und auch Rostschutz gegeben ist. Jetzt könnte man neu lackieren...
Oder halt Folie draufknallen. Wenn die Ausmusterung des Wagens abzusehen ist, kann man möglicherweise auch noch die Entklebung (mit möglicherweise ernsthaften Lackschäden) sparen.
Das bekleben von Rundungen stellt ebenso wie die "Niederflurigkeit" kein grundsätzliches problem dar, man hat auch Düwags in Massen beklebt, die ja auch mit (schönen ;-) ) Rundungen nicht geizen. Insbesondere das Bekleben um die geneigte Frontscheibe rum stelle ich mir nicht ganz einfach vor, wenn es auch noch halbwegs gescheit aussehen soll.

Angeblich wurden auch schon Wagen im "Hausdesign" foliert, um einen Neulack zu sparen. Ich würde vom Gefühl den mir so vorgestellten Wagen aber für lackiert halten (Die müssen mich für bekloppt gehalten haben, steht da son Typ an der Haltestelle und statt einzusteigen, fingert er an der Bahn rum).

ferdimh schrieb:

Angeblich wurden auch schon Wagen im "Hausdesign" foliert, um einen Neulack zu sparen.

Hallo,

in Leipzig wurden alle NGT8 zu ihrer 1. HU auch nur "foliert", entweder im jeweils aktuellen Fahrzeugdesign (blau-gelb bzw. später silbergrau) oder direkt mit Vollwerbung. Lief der Werbevertrag aus und war kein passender Folgeauftrag verfügbar, blieb vielfach auch nur eine Neubeklebung in Hausfarben übrig (drunter war ja nichts mehr). Schon bei der 2. und auch bei der jetzt laufenden 3. HU-Periode ging man aber bereits wieder zum Lackieren über, da die Kleberei nicht wirklich befriedigte.