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Re: Wozu?

geschrieben von: Dorander

Datum: 03.04.17 09:25

Angesichts des schlechten Zustands der Strecken, Tunnel und Fahrzeuge überall in der Ruhrstadt und in Düsseldorf wäre doch jeder Euro, der für eine Umspurung vorhandener Strecken ausgegeben werden würde, rausgeschmissenes Geld.

Re: Wozu?

geschrieben von: Gernot

Datum: 03.04.17 11:20

Dorander schrieb:

Angesichts des schlechten Zustands der Strecken, Tunnel und Fahrzeuge überall in der Ruhrstadt und in Düsseldorf wäre doch jeder Euro, der für eine Umspurung vorhandener Strecken ausgegeben werden würde, rausgeschmissenes Geld.

Warum? Erstens ist nicht jede Strecke, jeder Tunnel und jedes Fahrzeug in schlechtem Zustand. Auch wenn das hierzuforen manchmal etwas vollmundig geschrieben wird. Vor allem die Fraktion "Tunnel böse, Normalspur im Ruhrgebiet auch böse, meterspurige Niederflur gut, alte meterspurige Düwags noch besser (mögen leider aber die Fahrgäste nicht)" behauptet so etwas ja immer sehr pauschal. Und zweitens bringt eine Umspurung automatisch auch eine Modernisierung mit sich: Neue Gleise, meist auch neue Bahnsteige, neue Fahrzeuge, eventuell auch neue Oberleitung und Signalanlagen. So gesehen ist eine Umspurung vergleichbar mit einer Komplettsanierung der Strecke, um den bemängelten schlechten Zustand zu beenden. Ob die Umspurung mit Verlängerung der U18 und entsprechender Verkürzung der 901 in diesem konkreten Fall wirklich sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Re: Wozu?

geschrieben von: Schwarz-Fahrer

Datum: 03.04.17 12:09

Richtig, wenn alles im Eimer ist, ist es der richtige Zeitpunkt für einen Ausstieg...

Re: Wozu?

geschrieben von: Dorander

Datum: 03.04.17 12:40

Zitat:
Ob die Umspurung mit Verlängerung der U18 und entsprechender Verkürzung der 901 in diesem konkreten Fall wirklich sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Ich sehe jetzt nicht, dass der Austausch hochfluriger Stadtbahnwagen gegen - in naher Zukunft - niederflurige Stadt-/Straßenbahnen einen Vorteil bringen würde. Eher doch andersherum. Und dann stellt sich doch die Frage, ob nicht die 901er Strecke verlängert werden könnte. Etwa bis zum Rhein-Ruhr-Zentrum. Dahinter muss die Trasse irgendwann doch weg - wegen der Verbreiterung der A40.

Re: Wozu?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.04.17 13:12

Dorander schrieb:
Und dann stellt sich doch die Frage, ob nicht die 901er Strecke verlängert werden könnte. Etwa bis zum Rhein-Ruhr-Zentrum. Dahinter muss die Trasse irgendwann doch weg - wegen der Verbreiterung der A40.

Wer erzählt denn solche Märchen?

Re: Wozu?

geschrieben von: Ruhri

Datum: 03.04.17 16:48

cinéma schrieb:

Dorander schrieb:
Und dann stellt sich doch die Frage, ob nicht die 901er Strecke verlängert werden könnte. Etwa bis zum Rhein-Ruhr-Zentrum. Dahinter muss die Trasse irgendwann doch weg - wegen der Verbreiterung der A40.

Wer erzählt denn solche Märchen?

Jeder, der dermaßen gerne eine breitere A40 hätte, dass er an dieses Märchen glauben will.

Re: Wozu?

geschrieben von: Ruhri

Datum: 03.04.17 16:54

cinéma schrieb:

Eben, „wozu?” frage ich mich auch. Wenn man sich das in Mülheim anschaut, dann könnte man ja glatt meinen, dass der Untergang des Abendlandes bevorstünde, wenn man nicht die Stadtbahn mit der Straßenbahn der DVG kompatibel bekäme. Vollkommen skurril. Ich stelle mir das gerade in München vor, wenn jemand so vehement und penetrant für die Kompatibilität der U-Bahn mit der Tram einträte, den würde man gar nicht mehr ernst nehmen, das würde als Komödiantenstadl durchgehen.

Und das ist ja nicht nur in Mülheim so, sondern wird in der Presse oder hier im Forum kolportiert, und Karola Geiß-Netthöfel vom RVR will sogar Verbandsgeld flüssig machen, um die Inkompatibilitäten im Ruhrgebiet zu beseitigen.

Re: Wozu?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 03.04.17 17:32

Klar, dann bin ich mal gespannt, woher alle diese Millionen und Abermillionen kommen sollen, das würde richtig viel Geld kosten. Von daher braucht sich niemand zu sorgen, der solche Maßnahmen für Unsinn hält, das Geld, das dafür nötig wäre, ist sowieso nicht da.

Re: Wozu?

geschrieben von: Dorander

Datum: 04.04.17 11:26

cinéma schrieb:
Dorander schrieb:
Und dann stellt sich doch die Frage, ob nicht die 901er Strecke verlängert werden könnte. Etwa bis zum Rhein-Ruhr-Zentrum. Dahinter muss die Trasse irgendwann doch weg - wegen der Verbreiterung der A40.
Wer erzählt denn solche Märchen?

Mir stellte sich nur die Frage, warum irgendwer die U18 mit einem Riesenaufwand bis zur Fachhochschule verlängern will, wo man doch auch die U901 durch simples Hochschottern der Gleise in den Bahnhöfen bis zum RRZ verlängern könnte? Beides dient dem Zweck, ein Umsteigen am Mülheimer Bahnhof zu vermeiden. Dazu gehört die Frage: Aber warum und wo ist der größere Bedarf? Aus den östlichen Bezirken Mülheims zur Fachhochschule (eher weniger) oder aus MH-Speldorf zum RRZ (etwas mehr)? Oder vielleicht doch nur vom Bahnhof zur FHS einerseits und zum RRZ andererseits??
Wenn ich zur dritten Alternative neige - und das tue ich - dann ist die jetzige Lösung genau richtig.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:04:11:27:31.

Re: Wozu?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 04.04.17 12:19

Das würde allein schon daran scheitern, dass man Gleise im Tunnel nicht so einfach hochschottern kann, wenn dieser nicht dafür vorgesehen ist. Im Übrigen ist die Straßenbahn 901 schon allein von der Leistungsfähigkeit her nicht geeignet, abschnittsweise die Stadtbahn U18 zu ersetzen.

Vorsicht

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 05.04.17 01:12

...mit Aussagen wie "das kommt nie". Es ist nämlich gut möglich, dass es nur in völlig anderer Form kommt, als viele jetzt denken. An ein paar Stellen wird umgespurt oder das Profil angeglichen, und ansosten - was gibt es, was besser kompatibel wäre als Gummi auf Asphalt?

Re: Wozu?

geschrieben von: Gernot

Datum: 05.04.17 11:06

Dorander schrieb:

Mir stellte sich nur die Frage, warum irgendwer die U18 mit einem Riesenaufwand bis zur Fachhochschule verlängern will, wo man doch auch die U901 durch simples Hochschottern der Gleise in den Bahnhöfen bis zum RRZ verlängern könnte? Beides dient dem Zweck, ein Umsteigen am Mülheimer Bahnhof zu vermeiden. Dazu gehört die Frage: Aber warum und wo ist der größere Bedarf? Aus den östlichen Bezirken Mülheims zur Fachhochschule (eher weniger) oder aus MH-Speldorf zum RRZ (etwas mehr)? Oder vielleicht doch nur vom Bahnhof zur FHS einerseits und zum RRZ andererseits??
Wenn ich zur dritten Alternative neige - und das tue ich - dann ist die jetzige Lösung genau richtig.

Wenn das denn so einfach wäre: Etwas mehr Schotter unter die Schienen und alles ist gut.
Ich würde es eher so sagen: Das einzig Kompatible bei 901 und U18 ist derzeit die Spurweite von 1435 mm und das Stromsystem. Alles andere (Einstiegshöhe, Fahrzeugbreite, maximale Zuglänge, Zugsicherung, Schienenprofil) passt nicht zusammen.
Das alles hängt mit der Enstehungsgeschichte zusammen: Die U18 gehört bekanntlich zu dem einst geplanten aber nur fragmentarisch verwirklichten Schnellbahnsystem "Stadtbahn Rhein-Ruhr". Geplant waren weitestgehend vom MIV unabhängige Strecken, auf denen etwa 90 m lange und 2,65 m breite Züge im 5'-Takt die wichtigsten Stadtteile und Knotenpunkte des Ruhrgebiets, einschließlich dem Großraum Düsseldorf, mit seinen etwa 7 Millionen Einwohnern verbinden sollten. Also faktisch nichts anderes als eine U-Bahn. Die 901 hingegen ist die seit über 100 Jahren bestehende Duisburger Straßenbahnlinie in die Nachbarstadt Mülheim, die an ihrem östlichen Ende den für den Weiterbau der Stadtbahn bereits fertiggestellten Tunnel nutzt (im Duisburger Zentrum ebenfalls). In anderen Städten (z.B. Berlin, München, Nürnberg) sind U-Bahn und Straßenbahn auch nicht kompatibel und haben ebenfalls nur die Spurweite gemein. Da kommt aber auch keiner auf die Idee, die zusammenzufügen. Solange man weder die Stadtbahnlinie weiter nach Duisburg verlängert (wozu das Geld fehlt) noch die Stadtbahnstrecke Essen - Mülheim zugunsten einer Straßenbahn abreißt (das wäre ziemlicher Schwachsinn, weil es die Leistungsfähigkeit der Strecke drastisch verringern würde), muss man mit dem derzeitigen Provisorium leben. Alles andere sind zweit- oder drittbeste Lösungen.

Re: Vorsicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 05.04.17 12:18

Früherwarallesbesser schrieb:

...mit Aussagen wie "das kommt nie". Es ist nämlich gut möglich, dass es nur in völlig anderer Form kommt, als viele jetzt denken. An ein paar Stellen wird umgespurt oder das Profil angeglichen, und ansosten - was gibt es, was besser kompatibel wäre als Gummi auf Asphalt?

Diesen Zugzwang gibt es überhaupt nicht. Es ist genausowenig unbedingt erforderlich Straßenbahn und Stadtbahn gleich zu machen, wie es anderswo unbedingt erforderlich wäre, Straßenbahn und U-Bahn gleich zu machen. Jedenfalls habe ich von solchen Ansinnen aus München, Nürnberg oder Berlin noch nichts gehört.

Re: Vorsicht

geschrieben von: Dorander

Datum: 05.04.17 19:04

Ich halte ja auch nichts von Umspurungen, u.s.w. in Mülheim, sondern habe geschrieben, dass ich den jetzigen Zustand völlig ok finde, weil es nach meiner Beobachtung keinen nennenswerten Personen-Querverkehr vom Mülheimer Osten nach Speldorf oder umgekehrt gibt - es also unwirtschaftlich wäre, an den Linien U18 oder U901 in absehbarer Zeit etwas zu ändern. Ich hielte es allerdings für wünschenswert, die gesamte Normalspurstrecke bzw. deren Weichen so zu ertüchtigen, dass sie von Fahrzeugen beider Radsysteme befahren werden kann, falls Bedarf besteht (Überführungen, Wartungsfahrten, Ausleihe, u.s.w.). Und die Idee, die U1(8) irgendwann bis nach Mörs weiterzubauen, sollte aber keineswegs endgültig aufgegeben werden.

Re: Vorsicht

geschrieben von: Hauptmann Mumm

Datum: 05.04.17 23:56

Dorander schrieb:
Und die Idee, die U1(8) irgendwann bis nach Mörs weiterzubauen, sollte aber keineswegs endgültig aufgegeben werden.
Ich würde präferieren, einen Abzweig von der 901 über die Friedrich-Ebert-Brücke nach Moers anzulegen. Im Gegensatz zur alten Stadtbahn-Rheintunnelplanung ist das IMHO in den nächsten 30 Jahren zumindest nicht von vorneherein völlig abwegig. Und es würde dem Duisburger Netz einen sehr großen Schub nach vorne geben. Im Gegensatz zur ebenfalls wünschenswerten rheinquerenden Anbindung Rheinhausen ist auf der Achse Ruhrort-Moers eine deutlich bessere Bündelung der Verkehre - und damit Schienenwürdigkeit - gegeben.

Re: Vorsicht

geschrieben von: Hauptmann Mumm

Datum: 05.04.17 23:58

Dorander schrieb:
Ich hielte es allerdings für wünschenswert, die gesamte Normalspurstrecke bzw. deren Weichen so zu ertüchtigen, dass sie von Fahrzeugen beider Radsysteme befahren werden kann, falls Bedarf besteht (Überführungen, Wartungsfahrten, Ausleihe, u.s.w.).
Was soll ein Duisburger 2,20m-Niederflurwägelchen im komplett B-Wagen-gerecht ausgebauten Essener Netz?

Re: Vorsicht

geschrieben von: Hauptmann Mumm

Datum: 05.04.17 23:58

Früherwarallesbesser schrieb:
was gibt es, was besser kompatibel wäre als Gummi auf Asphalt?
Stahl auf Stahl natürlich ;-)

Re: Wozu?

geschrieben von: Hauptmann Mumm

Datum: 06.04.17 00:00

Dorander schrieb:
Beides dient dem Zweck, ein Umsteigen am Mülheimer Bahnhof zu vermeiden.
Und genau das verstehe ich nicht. Der Bruch ist an einem zukünftigen RRX-Systemhalt und schafft damit maximal gute SPNV-Verknüpfungen in allen Richtungen. Wäre er heute dagegen in Speldorf oder am RRZ, müsste man auf die Idee kommen, ihn genau dahin zu verlegen, wo er heute ist.

Re: Wozu?

geschrieben von: Hauptmann Mumm

Datum: 06.04.17 00:03

Gernot schrieb:
Und zweitens bringt eine Umspurung automatisch auch eine Modernisierung mit sich: Neue Gleise, meist auch neue Bahnsteige, neue Fahrzeuge, eventuell auch neue Oberleitung und Signalanlagen. So gesehen ist eine Umspurung vergleichbar mit einer Komplettsanierung der Strecke, um den bemängelten schlechten Zustand zu beenden.
Ja, aber gerade die Mülheimer Meterspurstrecken der 102 und 112 sind vergleichsweise gut in Schuss und wurden inkl. barrierefreien Haltestellen in den 90ern mustergültig saniert (leider danach nicht unbedingt gut gepflegt), aber hier zieht das Argument also gerade nicht.

Re: verschiedene Systeme im Tunnel

geschrieben von: Hauptmann Mumm

Datum: 06.04.17 00:17

cinéma schrieb:
Nicht ganz richtig, er macht auch bei T-Schienen Probleme, dort gibt es aber Abhilfe. Auch bei Rillenschienen im A-Bereich und T-Schienen in den Bereichen A und C gibt es eine Lösung in Form des Radreifens à la Karlsruhe, auch wenn sie teuer ist.
Was genau ist daran jetzt teuer? Das Radprofil für den Mischverkehr ist in der Herstellung nicht aufwändiger als Regelprofile. Und an der Infrastruktur muss nichts verändert werden.

cinéma schrieb:
Im Falle Duisburg/Mülheim geht es allerdings um die Kompatibilität zu Rillenschienen in den Bereichen A und C, sowie T-Schienen in A und C. Das ist problematisch.
Nein. Rillenschienen würden von einer bis Stadtmitte verlängerten U18 nicht befahren werden. Und umgekehrt gedacht würde eine hypothetische Duisburger Linie weiter in Richtung Essen auch auf keine Rillenschienen mehr treffen.

Es wurde hier doch schon öfter geschrieben: der Hinderungsgrund für eine Verlängerung der U18 bis Stadtmitte war und ist nicht die Spurführung, sondern ganz allein die fehlende Bahnsteiglänge (+die betrieblichen Mehrkosten in Form zusätzlicher Zugkilometer im Parallelverkehr). Die ursprünglich ausreichend langen Hochbahnsteige wurden beim Bau des Ruhrtunnels gekürzt, um längere Niederflurfahrzeuge einsetzen zu können (insb. Doppeltraktion M6+M6, die man ursprünglich analog zur Essener Südstrecke mit Klapptrittstufen ausstatten wollte, das dann aber verwarf).



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:04:06:00:19:05.
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