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Darina Shi hat versucht drehgestelle aus Skoda 15T, stehende Drehgestelle aus ULF unter Tours Citadis design einzumieschen.

Von außen gefällt mir aber technisch? na ja

[www.behance.net]

[vimeo.com]



http://s61.radikal.ru/i174/1703/91/5705461cddbd.jpg

Re: Königsburg CIty Tram Design Projekt Zukunftskonzept 2020

geschrieben von: PL

Datum: 17.03.17 18:37

Sein oder De-Sign!! Das sind die Leute, vor denen unsere Ing.-Profs uns im Studium immer gewarnt haben!!


Grüße aus Wü

TW 239
Zu Recht, die Sitzbänke sind ja wohl ein Witz.

Re: Königsburg CIty Tram Design Projekt Zukunftskonzept 2020

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.03.17 18:45

Es ist eine Katastrophe, wie sogenannte Designer im Rahmen ihrer egoistischen, prinzipienlosen Selbstverwirklichung die Form dermaßen über Inhalt und Funktionalität stellen, als könnten sie mindestens das Rad neu erfinden. Es gibt keinen Respekt mehr für zeitlose und klassische Ästhetik - nur noch Arroganz, Selbstherrlichkeit und Selbstverliebtheit, die Wissen und Liebe zum Detail lediglich vortäuscht. Traurig!

Die ursprüngliche Signatur entspricht nicht unseren Vorgaben und wurde daher entfernt! Grafische Banner in Signaturen sollten maximal 120 Pixel hoch sein mit eventuell einer Textzeile darunter oder darüber. Textsignaturen sollten eine Höhe von 7 Zeilen nicht überschreiten. Banner und Links zu kommerziellen Webangeboten dürfen keine konkreten Produkte oder Dienstleitungen in Wort oder Bild bewerben. In Einzelfällen behalten wir uns das Recht vor Signaturen zu untersagen, die durch ihre Gestaltung oder ihren Inhalt nicht akzeptabel sind. Weitere Einzelheiten finden sich in den Foren-Tipps.
MrEnglish schrieb:

Zu Recht, die Sitzbänke sind ja wohl ein Witz.

Auf denen sollten die Designer zur Strafe mal eine längere Zeit sitzen müssen. Oder sollen die Sitze die stehenden Fahrgäste darüber hinwegtrösten, dass der Sitzplatzanteil so gering ist? Thema verfehlt, setzen, Sechs!
Hallo,

die gute Darina wird sicher auch noch merken, dass gerade im Industriedesign auch andere Aspekte wichtig sind...

Trotzdem finde ich es gut, dass auch mal andere Ideen im Entwurf ausprobiert werden. Die geschwungene Sitzlandschaft ist auf jeden Fall ein Hingucker. Wenn man das noch in Richtung Bequemlichkeit, Instandhaltungs- und Wartungsfreundlichkeit (Stichwort: Reinigung) weiter entwickelt, könnte das schon was werden.

Allerdings hat die Gute meines Erachtens zwei schwer wiegende Fehler eingebaut:

1. Wieso hat ein Einrichtungsfahrzeug an beiden Enden einen Führerstand?
2. Wie kommt der Fahrer in seinen Führerstand? Ich habe da keinerlei Tür entdeckt, weder außen noch innen.

Viel Spaß beim weiter diskutieren und zerreißen ;-) und freundliche Grüße aus Leipzig von
Ralf
Sehe ich anders, dieser Entwurf ist so weit on der Realität entfernt, da bleibt nicht viel übrig wenn man das realisiert.
"Design ist das was übrigbleibt, wenn ein Gegenstand den letzten Nutzwert verloren hat!"
(Hat mir mal ein Architekt gesagt.)
Deswegen bin und bliebe ich Anhänger der "Form follws Function" Regel.

[fingers-welt.de] <--- BITTE BEACHTEN! Bilder vom FingerTreffen 2023 sind jetzt anschnur!

An Röhren kann man sehen, wenn sie gehen. Und auch riechen, wenn sie siechen.

Nicht praxistauglich - aber eine gelungene Studie.

geschrieben von: nozomi07

Datum: 17.03.17 21:43

PL schrieb:
Sein oder De-Sign!! Das sind die Leute, vor denen unsere Ing.-Profs uns im Studium immer gewarnt haben!!
Jene Ing.-Profs also, die eine Welt aus Plattenbauten und grauen Funktionskisten bauen würden? Als lebte der Mensch vom Brot allein?


Schaut euch mal im Automobilbau um: Da werden irre Studien präsentiert, die so nie den Weg auf die Straße finden. Aber sie liefern Idee, die in die Serie einfließen, manchmal erst zu ganz neuen Modellen motivieren. Und wie wichtig emotionales Design ist, kann jeder Automobil-Ing.-Prof erklären.

Ich finde den Entwurf genial. Weil er es schafft, eine Straßenbahn mal wie aus einem Guss wirken zu lassen, außen wie innen. Gerade die oft furchtbar brachial ungestalteten Wagenübergänge werden hier elegant gelöst. Nein, praxistauglich ist das so nicht. Aber lernen kann man sehr viel davon, wenn man kein Elfenbeinturm-Ing.-Prof ist - sondern einer mit der Begabung zum Blick über den Tellerrand.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:17:21:44:10.
Der 1bügler schrieb:

"Design ist das was übrigbleibt, wenn ein Gegenstand den letzten Nutzwert verloren hat!"
(Hat mir mal ein Architekt gesagt.)
Deswegen bin und bliebe ich Anhänger der "Form follws Function" Regel.

War das der Architekt der die Gropiusstadt verbrochen hat?
Quadratisch - praktisch - gut?
Wenn ein Architekt über Design schwadroniert kommt garantiert ein Kubus bei raus... ;-)

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
Carlo Schmid (SPD) 1948

„Si vis pacem para bellum“ Marcus Tullius Cicero

Re: Nicht praxistauglich - aber eine gelungene Studie.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.03.17 22:48

nozomi07 schrieb:
Ich finde den Entwurf genial. Weil er es schafft, eine Straßenbahn mal wie aus einem Guss wirken zu lassen, außen wie innen. Gerade die oft furchtbar brachial ungestalteten Wagenübergänge werden hier elegant gelöst. Nein, praxistauglich ist das so nicht. Aber lernen kann man sehr viel davon, wenn man kein Elfenbeinturm-Ing.-Prof ist - sondern einer mit der Begabung zum Blick über den Tellerrand.

Abstraktes Herumfantasieren macht noch lange keinen gelungenen "Blick über den Tellerrand" aus. Wenn sich jemand von Dünen und gotischen Bögen inspirieren lässt, ist das vor allem völlig losgelöst von jeglicher Funktionalität, als würde jemand nicht begreifen, worauf es bei dem, was er da gestalten soll, hauptsächlich ankommt.

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Re: Nicht praxistauglich - aber eine gelungene Studie.

geschrieben von: nozomi07

Datum: 18.03.17 00:52

Plastikbomber schrieb:
Abstraktes Herumfantasieren macht noch lange keinen gelungenen "Blick über den Tellerrand" aus. Wenn sich jemand von Dünen und gotischen Bögen inspirieren lässt, ist das vor allem völlig losgelöst von jeglicher Funktionalität, als würde jemand nicht begreifen, worauf es bei dem, was er da gestalten soll, hauptsächlich ankommt.
Wie gesagt, schaus dir im Automobilbereich an: Von den spektakulären Konzeptstudienschaffen es nur wenige Ideen ins Serienauto. Das sind aber genau die entscheidenden Ideen, die am Ende gutes, funktionelles Design ausmachen.


Design ist ein Weg, und man sollte diesen Entwurf als einen Teil des Weges betrachten.
Guten Morgen, der Spruch vom Architekten gefällt mir insbesondere vor dem Hintergrund, dass Strassenbahnfahrzeuge langlebige Wirtschaftsgüter sind und für die Gestaltung andere Voraussetzungen gelten, als viele Designer annehmen. Ein Handy wird nach einem Jahr abgelöst, ein Auto spätestens nach 6 Jahren, aber Schienenfahrzeuge fahren 30 bis 40 Jahre durch die Stadt und werden wahrgenommen. Deswegen sollte man behutsam mit Designtrends umgehen. Gute Ansätze eines Industriedesigners finden sich beispielsweise in der Innenraumgestaltung des Translohrs, wobei wir, wie auch bei diesem Konzept, die Technik komplett ausklammern sollten. Das wäre dann ein anderes und sicher abendfüllendes Thema. Nicht ausklammern sollte man allerdings Themen wie passive Sicherheit (z.B. Frongestaltung), Fahrgastinformation, Einstiege und Gestaltung der Fahrerkabine. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Gruss Radrueckenmass
Dann sollte man aber auch den Fahrkomfort nicht ausklammern. Über die Längsbänke kann man ja nachdenken, sie sorgen eben für eine höhere Kapazität zu Lasten des Sitzplatzanteils. Die hier gezeigten Bänke sind aber in allen Belangen unpraktisch. Selbst wenn man die komplett bescheuerte Zusammensetzung aus Scheiben ignoriert, dann ist noch immer die wechselnde Sitztiefe und Höhe der Rückenlehne sehr unbequem. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass auch die Wagenübergänge so nicht machbar sind, zumindest nicht wenn man noch die für Straßenbahnen üblichen Knickwinkel erreichen will, was bleibt denn dann vom Innendesign noch übrig?
Leider hat die Designerin bei ihrer Gestaltung über wichtige Funktionen sich keinerlei Gedanken gemacht

- Längssitze im Fahrzeug werden von vielen Fahrgästen als nicht besonders ansprechend bewertet. Die Fliehkraft verläuft ja dann quer zur Sitzhaltung.

- Was hat eine Wüste mit einer Straßenbahn und einer Stadt wo sie verkehren soll zu tun? Die Inspiration daher passt nicht zu einer europäischen Straßenbahn.

- Die Technik des ULF darin zu integrieren zeugt davon dass sich die Designerin mehr auf irgendwelche oberflächlich nachzulesenen Designawards beruft statt auf die Tatsache, dass der ULF auch in Wien nicht gerade in seiner Funktion beliebt ist und sich abgesehen von Oradea in keinem weiteren Betrieb durchgesetzt hat.


Natürlich sollte eine Straßenbahn auch kein Schuhkarton auf der anderen Seite sein. Erst sollte man bei einer Konstruktion die Funktionalitätskriterien abarbeiten, dann wird der Koloss mit einem einladenden Gesicht, einer attraktiveren Fassade zu sehen. Ich kann diese Denke der Designerin mir nur so erklären, dass dieser Entwurf das sozialistische Bild einer zweckmäßigen Straßenbahn a`la KTM5 überwerfen soll.
Der Entwurf, bis auf die grosse Höhe (mir erschliessen sich die 3,4 m Dachhöhe ohne Aufbauten nicht), könnte auch gut zu dem Thread hier passen:
[www.drehscheibe-online.de]

Mein "Senf":
Der Fahrzeug-Vorschlag wirkt konzeptionell wie eine moderne Neuauflage der Socimi/Breda/AEG-Wagen in Lille (nicht Tours!). Mir gefällt das zunächst mal. Die dunklen Farben weniger, aber die Begründungen lesen sich überzeugend.

Der (bereits auf 1,6MB verkleinerte 29,7 x 238cm²- 97dpi) Leporello erinnert mich entfernt an die Broschüre von Herbert Lindinger und dem Design-Zentrum im Landesgewerbeamt Stuttgart anno 1983 zum SSB-DT8; irgendwie entspricht das Herangehen anscheinend der "Ulmer Schule" (HfG). Das lässt m.E. methodisch keine Wünsche offen. Man kann von dem Mädel doch nicht verlangen, dass es die gesamte globale Strassenbahnentwicklung vor- und rückwärts kennt. M.E. ist das Ganze immer noch wesentlich pragmatischer und von mehr Sachkunde geprägt als jenes schwärzliche "Darth Vader" - 2-Zimmer-mit-Bad - Konstrukt von Transvagonmash vor 2 oder 3 Jahren. Auch wenn das damalige Teil etwas zu viel Einfluss auf die farbliche Gestaltung genommen haben mag (Schwarz / Dunkelviolett? - Nicht so ganz mein Fall, aber Geschmäcker sind halt verschieden).

Also ein m.E. interessanter Ansatz. Die Darstellung, wie man es sich in das Lebensumfeld einer Hafenstadt eingebettet vorstellt, ohne gleich Bombardier- Trams für Marseille zu imitieren, ist schon beachtlich. Die Annahme, grosse Strassenbahnstädte hätten "Hafenstadtcharakter", ist dennoch etwas gewagt, aber auf Königsberg trifft das zu. Warum nicht - Sitze liessen sich auch in einer Quersitzgruppe bauen; diese Alternative hätte die Designerin m.E. aufzeiugen sollen. Die Materialien der "Scheibensitz-Landschaften" werden sicherlich elastisch sein, die Zwischenräume nicht allzu tief; Brandschutz dürfte wg. der grossen Oberfläche beachtet werden müssen.

Andererseits ist der Vorschlag die unbedingt notwendige radikale Abkehr von der lokalen Nomenklatura-Vorstellung, die "Kaliningradskij Tramwaj" als lahmes, vorgestriges Monstrum mit abgelutschten, über 40-jährigen Oldtimern und Schiffbruch erleidenden deutschen Schrott-Tram-Importen zu betrachten.

Fahrwerke:
Die Portalfahrwerke, in dem Leporello "vertical bogies" genannt, sollte man dann eher auf das TALGO-IV-ff- Prinzip zurechtrücken; sie könnten ohne Antriebe etwas breitere Gelenkdurchgänge ermöglichen. Es scheint dennoch verschenkter Platz zu sein, wenn man diese Portalfahrwerke, die in jedem Falle winkelhalbierend zwischen den benachbarten Kastensegmenten geführt werden, als nach aussen hin breiteste Baugruppen des Fahrzeuges definiert. An der Stelle ist mir noch "zu viel ULF drin". Dabei könnte man den Kasten ca. 40 cm vom Gelenk entfernt auf die Breite der Portale aufweiten (EDIT: Orig. Grundriss modifiziert):
Y2_Kaliningrad_Rendering_5705461cddbd.jpg
Dann würde der Innenraum auch nicht so beengt wirken und ggfs. die eine oder andere Querbank-Gruppe Platz finden. Man kann andererseits das TALGO-Laufwerk auch mit kleinen, leichten Permanentmagnet-Synchronmaschinen in Radnähe motorisieren, statt dem Vertikalmotor des ULF (s.u.)

Solche Enddrehgestelle wie in dem Vorschlag sind, wenn man es genau nimmt, von Alstom allein für die Version "Strasbourg" eingesetzt worden (nicht jedoch in Montpellier). Sie erinnern mich mehr an die Kleinrad-Enddrehgestelle in den Düsseldorfer Combino-Verschnitten. Da der Wagenkasten in der Konzeptstudie optisch diese Drehgestelle umschliesst, geht m.E. auch die Analogie zum Skoda-15T fehl. Anscheinend ist die Designerin hier von dem geringen Überhang der Skoda-Wagen in Riga inspiriert worden.
Wenn schon 15T, dann richtig: Daher würde ich vorschlagen, die TALGO- Portal-Laufwerke in den Gelenken zunächst antriebslos zu lassen, wenn es denn die Neigungsverhältnisse zulassen, und die Enddrehgestelle anzutreiben. Deren PSM-Fahrmotoren an den Rädern könnte man ebenso platzsparend in Portalfahrwerken so unterbringen, so dass in dieser Fahrzeugfamilie eine anwendungsgerechte Motorisierung realisiert werden kann:
- Keine Steigungen - nur Enddrehgestelle mit 50 kW/Rad
- Moderate Steigungen - das mittlere Portalfahrwerk mit 2 mal 50 kW zusätzlich
- Steilstreckennetz - alle Fahrwerke mit je 50 kW/Rad angetrieben.

Die vertikalen Motoren des ULF sind inzwischen halt eine Lösung von gestern. Meine neulich vorgeschlagene Lösung des Antriebes von Kasten-Längsmotoren war auch abwegig.

Und natürlich hat das Gerät Führerstandstüren, man sieht sie hier nur nicht ;-) Ob man nun deren Umrisse in die Führerstands-Rückwände des Renderings reinmalt oder nicht, macht erstemal keinen Unterschied. Ausstieg direkt nach draussen muss nicht sein. Und natürlich sind die Kasten-Endsegmente wie bei den Bredas in Lille voller Elektronik, so dass man bei den gezeigten Perspektiven nicht exakt zwischen vollem und Rangierfahrschalter unterscheiden kann. Darauf kommt es hier auch nicht an.

Im Übrigen stimme ich den usern "Nozomi07" und "E44051" zu: Wer einmal die Handskizzen prominenter Kfz-Designer mit dem Auftrag, irgendeinen hippen Proll-Sportwagen zu kreieren, sehen musste, wird wie die Kfz-Konstrukteure über diese vor allem viel zu grossrädrigen Liegesitze mit Übermotorisierung und ulkigen Barockhauben darüber aufgestöhnt haben.

Da waren die Studien von H.Lindinger zum DT8 schon wesentlich pragmatischer, auch, wenn sie noch nix mit der Realität zu tun hatten. Und H.Lindinger redet in Stuttgart mit den DT8 immer noch aktuell mit. Auch in der vorliegenden Studie sind eine Vielzahl vermutlich brauchbarer Ideen kombiniert - ob alles so gebaut werden kann oder darf, hängt von vielen weiteren Faktoren ab.

Im Grossen und Ganzen ist der Vorschlag m.E. ein hervorragender Beitrag, die darniederliegende und politisch auf Nostalgieniveau kurz gehaltene Strassenbahn in Kaliningrad / Königsberg wieder ordentlich auf die Reihe zu bekommen. Dass im Detail noch viel Arbeit vor den Aktiven liegt, sei unbestritten. Ein hartes Winterumfeld in die Renderings einzuarbeiten, dürfte nicht die schlechteste Idee gewesen sein.

Der Unglaeubige Thomas




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2017:03:19:22:19:31.
Samba Tw 303 schrieb:
"- Was hat eine Wüste mit einer Straßenbahn und einer Stadt wo sie verkehren soll zu tun? Die Inspiration daher passt nicht zu einer europäischen Straßenbahn. "

Das was du als Wüste erkennst (unter dem Fensterband) soll wohl eher den Ostseestrand darstellen, darüber sind an den unteren Fensterrändern die Wellen der Ostsee stilisiert. Meine Meinung.

"Es gehört nicht zum Begriff der Demokratie, dass sie selbst die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft. Man muss auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen"
Carlo Schmid (SPD) 1948

„Si vis pacem para bellum“ Marcus Tullius Cicero
Der Ungläubige Thomas schrieb:
Und natürlich hat das Gerät Führerstandstüren, man sieht sie hier nur nicht ;-) Ob man nun deren Umrisse in die Führerstands-Rückwände des Renderings reinmalt oder nicht, macht erstemal keinen Unterschied. Ausstieg direkt nach draussen muss nicht sein. Und natürlich sind die Kasten-Endsegmente wie bei den Bredas in Lille voller Elektronik, so dass man bei den gezeigten Perspektiven nicht exakt zwischen vollem und Rangierfahrschalter unterscheiden kann. Darauf kommt es hier auch nicht an.

Dir ist wohl entgangen, dass an den Führerstandsrückseiten von der anderen Seite Sitzbänke angeordnet sind, oder zumindest das, was die Designerin dafür hält.
Ja, vermutlich. Ich hatte den über den Enddrehgestellen höher liegenden Boden des Geräte- und Fahrerraumes als über diesen Sitzen liegend angenommen. Damit würde die Tür - entweder der "dunkle Rucksack" (Schaukasten?) oder rechts daneben das bissle - über diese "Lattenroste" hinwegstreichen.
Aber dass das nicht besonders praktikabel ausschaut, ist mir schon klar.
X1_Kaliningrad_Rendering_5705461cddbd.jpg
Offenbar hatte man die Grundauslegung des Renderings mittig gespiegelt, und die Unterschiede an den Enden im Endstadium der Fertigstellung vernachlässigt. Für einen ER-Tw aus unserer detailverliebten Sichtweise ärgerlich, aber für einen Vorentwurf vertretbar. Die Türen liessen sich recht einfach einpflegen; meine MS-Paint-Dilettiererei wäre nur als Hinweis(e) zu verstehen.
Ich hatte eher den "Rucksack" auch für die Fahrertür gehalten. Sofern diese Tür nicht nach dem Fahrer / Geräteraum hin aufgeht; Platz wäre immerhin: Dann bekäme diese Tür bei Schichtwechsel oder im Fluchtfall jemand von den Fahrgästen mit der Unterkante ins Kreuz, oder Gepäckstücke versperren den Fluchtweg wie im ET420 oder S-DT8 - Tja, das findet leider Entsprechung in der Praxis.
Nevermind: Wie das ausschaun KÖNNTE, habe ich in dem Ausschnitt angerissen. Als rein subjektive Ausrede, weil es hier eigentlich um andere Dinge gehen muss.
Ferner verdeckt das m.E. zu dunkle (düstere?) Rendering, dass auch eine seitliche Einstiegstür zum Führerstand möglich wäre. Also hab' ich den Ausschnitt aufgehellt und diese Möglichkeit auch noch 'reinskizziert. Schlösse der Entwurf jedenfalls m.M.n. nicht aus. Wie überhaupt die ergonomische Auslegung des Fahrerraumes und die Crashfestigkeit etc. separate Aufgaben sein werden. Vermutlich am selben Institut längst in Arbeit. Und ein guter Konstrukteur führt das dann mit den Regelwerken zu einem ansprechenden Gesamtfahrzeug zusammen. Erst dann kann man sich evtl. drüber aufregen.
Mir fällt auch erst jetzt auf, dass die angeführten Formen- und Farbenzitate etwas zu viel "Gothic" betonen ;-).
Na, meinetwegen.
In den Farben der Kaliningrader Strassenbahn (klar, in neuem Arrangement) wäre wenigstens ein Teil der Arbeit vielleicht besser angekommen. Da hat dieses merkwürdige "Darth Vader-2-Zimmer-mit-Bad"- Design von damals offenbar auch nachgewirkt. Dessen Fahrzielanzeige aber immerhin bestens lesbar gewesen wäre ... auch dazu sieht man im vorliegenden Entwurf leider nur im letzten Bild - was Kleines, nach hinten Geneigtes, d.h. an der Haltestelle ist das nichts, also wieder der Klassiker-Fehler im Design moderner Strassenbahnen. Platz darüber wäre massig verfügbar gewesen, ist aber komplett schwarz.
OK, man ist in der ENTWURFSphase. Da kann man das alles anbringen und korrigieren.
"Farben"sprache High-Tech / Carbonfaser-Verbundwerkstoffe / Titanblech / (einwertig oxidiertes) Kupferblech war offenbar Vorgabe, aber das Ganze sollte schon noch einen ansprechenden Farbausdruck bekommen. "Schwarz" und "Grau" sind bekanntlich keine Farben, eher Gemütszustände.

Der Unglaeubige Thomas
Bezüglich hölzerner Sitzbänke in Querausrichtung fallen mir spontan Praxisberichte von Münchner Freunden ein, wo man ja bekanntlich in die U-Bahn Fahrzeuge vom Typ C eben hölzerne Querbänke einbegaut hat. Das führt bei starker Beschleunigung unweigerlich zu einem nicht unwesentlichen Rutscheffekt, da das lakierte Holz nur eine geringe Haftung aufweist. Neben einem gewissen Spaßfaktor, wenn man sich mit Freunden zusammen auf eine Bank setzt und der vieleicht unterschwelligen Aufforderung an die Fahrgäste, doch ein wenig Platz auf der Bank für weitere Fahrgäste zu schaffen, kann das kaum so erwünscht sein ;)

In der neueren Baureihe C2 hat man dann die Querbänke entsprechend komplett gepolstert ausgeführt.

Grüße
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