Letzten Sommer bin ich in Tours gewesen. Interessantes Vorbild für Deutsche Städten die noch nie Straßenbahnen haben oder die Städte die die Straßenbahnen unter Erd verstecken:

Gare.

Mit APS.

Terminus Lycée Jean Monnet.






Terminus Vaucanson.








Geschäftsstrasse Rue Nationale, natürlich ohne Autos.




Gare.

Pont Wilson über fluss Loire.


Rue Nationale.

Hôtel de Ville.


Gare.

Gare

Hallo carltram,

danke für die schöne und interessante Fotostrecke!

Es ist immer wieder bemerkenswert, wie man in Frankreich die Straßenbahn ins Stadtbild integriert und den Bau dazu nutzt, das Umfeld aufzuwerten.

Viele Grüße
Manuel

Vielen Dank!
Beim Betrachten der Fahrzeug-Stirnfront kommt mir der Eindruck, da fehlt irgend etwas. Ob das Design in ein paar Jahren noch Gefallen findet?

manuelberlin schrieb:
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> Es ist immer wieder bemerkenswert, wie man in
> Frankreich die Straßenbahn ins Stadtbild
> integriert und den Bau dazu nutzt, das Umfeld
> aufzuwerten.

+1

4076 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vielen Dank!
> Beim Betrachten der Fahrzeug-Stirnfront kommt mir
> der Eindruck, da fehlt irgend etwas. Ob das Design
> in ein paar Jahren noch Gefallen findet?

Man könnte auf die große schwarze Fläche die Fahrzeugnummer draufschreiben, das würde jedem Wagen eine gewisse Individualität verleihen und die Fläche nicht so leer wirken lassen.

Warum schreibt es eigentlich keiner offen und ehrlich?

Sehr schöne Bilder von grottenhässlichen Fahrzeugen! Ich gebe zu, dass ich mit dem allgemein so hochgelobten französischen Tram-Design generell meine Probleme habe, aber diese Kisten "toppen" wirklich alles ...

H2U schrieb:
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> Warum schreibt es eigentlich keiner offen und
> ehrlich?
>
> Sehr schöne Bilder von grottenhässlichen
> Fahrzeugen! Ich gebe zu, dass ich mit dem
> allgemein so hochgelobten französischen
> Tram-Design generell meine Probleme habe, aber
> diese Kisten "toppen" wirklich alles ...

Zustimmung! Tours zeigt darüber hinaus sehr deutlich die positiven und negativen Aspekte französischer Straßenbahnmoden. Mich nervt z.B. das unnötige APS und die aufdringliche Pseudokunst.

Bernhard Martin schrieb:
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> H2U schrieb:
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> > Warum schreibt es eigentlich keiner offen und
> > ehrlich?
> >
> > Sehr schöne Bilder von grottenhässlichen
> > Fahrzeugen! Ich gebe zu, dass ich mit dem
> > allgemein so hochgelobten französischen
> > Tram-Design generell meine Probleme habe, aber
> > diese Kisten "toppen" wirklich alles ...
>
> Zustimmung! Tours zeigt darüber hinaus sehr
> deutlich die positiven und negativen Aspekte
> französischer Straßenbahnmoden. Mich nervt z.B.
> das unnötige APS und die aufdringliche
> Pseudokunst.


Andere nervt es nicht und 99,9% der Fahrgäste ist das Design der Straßenbahn egal, das ist für den Transport auch nicht relevant.

Zumal der Geschmack, ob man das Fahrzeug schön findet oder nicht, sowieso total subjektiv ist. Ich finde z. B. da nichts negatives dran. Muss ja nicht immer 08/15-Standard sein.

Zitat H2U:

"Sehr schöne Bilder von grottenhässlichen Fahrzeugen! Ich gebe zu, dass ich mit dem allgemein so hochgelobten französischen Tram-Design generell meine Probleme habe, aber diese Kisten "toppen" wirklich alles ..."

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Ich habe mich mal vor Jahren mit einem der Designer lange unterhalten. Zwar gibt es in Frankreich auch Tramdesigns, die für sich wirken (sollen), wie in Nantes, Grenoble und Strasbourg. Doch die allermeisten Tramdesigns sind bewusst in die Stadt integriert, die sollen gar nicht für sich wirken. Und das empfinde ich als ausgesprochen angenehm. Ich weiß noch, wie mir eben dieser Designer vor Jahren erzählte, dass die Trams in Reims diese Markerfarben bekommen sollten. Da habe ich für mich gedacht, jetzt spinnen sie aber, die Franzosen.

Und was war? Diese furchtbaren Farben passen zur (Alt)-Stadt von Reims wie die Faust aufs Auge, eine fast grenzenlose Harmonie. Mir fällt keine deutsche Bahn ein, die dort passen könnte. Und jetzt Tours, man betrachte doch mal die verschiedenen Bilder: Die Bahn passt in jedes Bild hervorragend. Die Bilder sind so schön, weil die Bahnen nicht stören. Es fehlt bewusst etwas, damit die Stadt nicht durch die Bahn erdrückt wird.

Das sind doch genau die Ansätze, auf die bei uns keiner kommt. Dann die beiden Senkrechten in der Front als prägendes Stilmittel, noch durch die LED-Reihen betont. Das ist Minimalismus pur, eine schwierige Kunst, die nur wenige beherrschen. Oder anders herum gesagt, ein bequemes Verkehrsmittel, was sehr diskret wirkt. Klar die Deutschen vermissen Scheinwerfer und Rücklichter, weil das eben normalerweise zur Bahn gehört.

Tut mir leid, doch die Tram in der Stadt zu betrachten und nicht die Bahn an sich, ist genau der richtige Weg, wenn er uns auch gewöhnungsbedürftig erscheint. Und sind wir mal ehrlich, welche Bahn bei uns ist wirklich schön? Früher die Westwaggon bei der Köln-Frechener-Bahn, Die V6/7 in Hamburg oder die GT4 in Stuttgart und die GT8N2 und auch wieder die Avenios in München. Wobei München ein gutes Beispiel ist, wie toll und gleichzeitig dezent dieses komische Blau wirkt. Das passt in den Englischen Garten genauso gut wie in das Getümmel vor dem Hauptbahnhof ...

H2U schrieb:
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> Warum schreibt es eigentlich keiner offen und ehrlich?
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> Sehr schöne Bilder von grottenhässlichen Fahrzeugen! Ich gebe zu, dass ich mit dem allgemein so hochgelobten
> französischen Tram-Design generell meine Probleme habe, aber diese Kisten "toppen" wirklich alles ...

Vielleicht weil nicht jeder dieser Meinung ist?

Bei französischen Straßenbahnen habe ich mitlerweile eine gewisse Erwartungshaltung, was das Frontdesign der in gefühlt 99% der Städte fahrenden Alstom Citadis 302 / 402 anbelangt.
Obwohl es sich fast immer um das gleiche Modell handelt, ist es in fast jeder Stadt ein Unikat.

Da wirken dann Bahnen wie in Le Mans, als hätte man am Design gespart.

Ich verstehe ja durchaus, dass einige an "ihren" Düwags, Tatras oder was auch immer hängen - aber man kann doch nicht alles neue mit "früher war alles besser" abtun. Niederflurwagen sind im hier und jetzt alternativlos und werden nicht im Design von 1960/1970 angeboten, weil - auch wenn Retro ab und zu mal wieder "in" ist - niemand sowas für 30 Jahre oder länger sehen will.

So manche deutsche Straßenbahn sollte man designbedingt auch lieber unter der Erde belassen.

Das Design dieses Fahrzeugs ist Geschmackssache und zeigt bedauerlicherweise, dass Praktiker bei diesem Thema oftmals wenig Mitsprachemöglichkeiten haben. Ich vemisse hier in der farblichen Frontgestaltung notwendige Kontrastfelder und eine halbwegs charakteristische Gestaltung der Front, die es den anderen Verkehrsteilnehmern erlaubt, das Fahrzeug als Strassenbahnwagen zu erkennen. Mag sein, dass es in Frankreich mit seinem hohen Anteil eigener Bahnkörper und weitgehender LSA-Absicherung der Kreuzungen für die Autofahrer nicht ganz so wichtig ist, aber schon die Führung durch Fußgängerzonen birgt vermeidbare Risiken, besonders wenn die Tageslichtverhältnisse suboptimal sind. Man sollte nicht vergessen, dass es einen beträchtlichen Anteil in der älteren Bevölkerung mit Einschränkungen im Sehvermögen gibt. Da verschwindet eine solche schwarze Wand ganz schnell im Bildrauschen und jeder, der schon mal unaufmerksame Fußgänger unter dem Wagen hevorgeholt hat, hat danach seine eigene Meinung. Ein Beispiel, wie man eine ähnliche Tarnlackierung besser sichtbar gemacht hat, findet sich in Dublin. Glücklicherweise schiebt die BOStrab auch solch verspielten Designeraußenbeleuchtungen einen Riegel vor. Wir haben schon genug andere Probleme und über die Ersatzteilbeschaffung nach 25 Jahren macht sich der Designer berufsbedingt keine Gedanken.
Einen herzlichen Gruß aus der Kurpfalz
Helmut