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Güterstraßenbahn - zurück in die Zukunft?

geschrieben von: Kulle

Datum: 12.12.12 20:14

Logistik Baustein für ein Verkehrskonzept 2050
 
Nach dem Motto „Zurück in die Zukunft“ hier ein Vorschlag zu einem Baustein für ein Verkehrskonzept 2050: Güterstraßenbahn und Lastenrad
 
Literatur dazu:
Horst Moch: Deutschlands größter Straßenbahn-Güterverkehr. Hannover 1899–1953. üstra, Hannover 1986, ISBN 3-980278-32-8
Bernd Kortschak: Eine Güterstraßenbahn? Für Wien!, in: Gerhard Seicht (Hg):Jahrbuch für Controlling und Rechnungswesen 2010, LexisNexis Wien 2010, S 599ff

Ein aktuelles Beispiel für Straßenbahn-Güterverkehr ist die Volkswagen-CarGoTram der Dresdner Verkehrsbetriebe.

Die Vision:
Euronorm Cargoboxen in Palettengröße werden per Hydraulik von der Güter-Straßenbahn seitlich auf Gepäck-Hochplattformen verschoben und von dort auf E-Carrier oder HPV/ E-Carrier weiterverladen. So können kurze Stoppzeiten realisiert werden, die ein „Zwischenschalten“ von Güterstraßenbahnzügen in den ÖPNV erlauben.
Durch die bestehende Spurbreitenkompatibilität können auch Industriegebiete und Häfen mit dezentralen Cargoverladestationen ohne große Investitionen vernetzt werden.
 
Von den dezentralen Gepäck-Hochbahnplattformen (Cargoverladestationen) können dann vorkonfektionierte Palletten zeitlich entkoppelt zur Endverteilung abgeholt werden von E-Carriern oder HPV/ E-Carriern.  Da die Abholung auf der den Schienen gegenüberliegenden Seite erfolgt, kann die Verladehöhe für lokale Carrier einfach angepasst werden.

Der Paketdienst UPS  rüstet Zusteller in Dortmund derzeit testweise mit Elektrolastenrädern aus, die Palettenkompaktibel sind, sogenannten Cargo Cruisern. 
Auch die Deutsche Post und Mitbewerber TNT Post testen Fahrräder mit Hilfsmotor.   

[www.posttip.de]

Mehr zu Cargo Cruisern unter: 
[www.nationaler-radverkehrsplan.de]

Denkbar oder Spinnerei? 

Grüße,  Kulle

Re: Güterstraßenbahn - zurück in die Zukunft?

geschrieben von: tramhirsch

Datum: 12.12.12 23:36

Hallo,

ein hochinteressantes Thema, mit welchem ich mich auch schon gedanklich befaßt habe. Das Cargosprinterprinzig könnte da auch eine Anregung sein, da Zweirichter und leicht mit Supercap und Kleinstdiesel ausrüstbar, welcher dann auch kurze Anschlußgleise zu Anlieferungsrampen von Einkaufszentren u.ä. bedienen könnten, ohne das nach dort Fahrdraht nötig wäre, was viele Besonderheiten mit Ladetechnik (Arbeitsschutz) vermeidet.

Mit sowas würden Streckenkorridore wieder schienenrelevant, die heute leider glatt durch KNF-Rechnungen fallen würden.

Viele Grüße
tramhirsch
Ein wirklich sehr interessanter Vorschlag. Andere Güterdienste gibt es in Zürich, wo ein spezieller Zug zum Sperrguttransport eingesetzt wird. Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Straßenbahn-Gütertransporte gibt es viele. Leider werden solche Möglichkeiten heute kaum genutzt. Ein erster Schritt wäre es, auch für betriebsinterne Gütertransporte und Arbeitsfahrten wieder stärker auf schienengebundene Arbeitswagen zurückzugreifen.

Viele Grüße

Arbeitstriebwagen

Re: Güterstraßenbahn - zurück in die Zukunft?

geschrieben von: tramhirsch

Datum: 04.01.13 23:38

Hallo Arbeitstriebwagen,

das entscheidende ist aus meiner Sicht ja, daß Systeme eingesetzt werden, die nur minimalste Standzeite erfordern, vergleichbar mit einem Fahrgastwechsel, um klassische Personenverkehrs-Linienzüge nicht zu behindern.

Ein Ansatz wären kurze fahrleitungslose Anschlußgleise, in die solche Güterzüge kehren könnten. Ein anderer Ansatz könnten unmittelbar neben dem Liniengleis angelegte Stellplätze sein, an denen Transportgefäße angeliefert und abgeholt werden könnten. Sowas ist aber aus meiner sicht wohl nur auf Außenästen sinnvoll, wo der erforderliche Platz neben dem Gleis und die dünnere Taktfolge solches ermöglichen würden. An den Schienenfahrzeugen könnten ähnliche Ladehilfen, wie wir sie von Container befördernden Lkw kennen, Anwendung finden. Da wäre selbst ein 20-Fuß-Container in Betrieben, die 2,50m breite Fahrzeuge fahren können, ein mögliches Transportgut, da diese nur 2,44 breit und 6,06m lang sind udn damit also selbst auf einem klassischen Zweiachsfahrzeug durch die Stadt rollen könnten. die Höhe solcher Container ist allerdings 2,60m hoch. Wie hoch wäre also die effektive Höhe einer solchen Fuhre? An diesem Punkt fehlt mir jetzt die Detailkenntnis des Lichtraumprofils nach oben hin.

Es wird kaum ein 10min-Takt für solche Strecken mit Güterzügen geben. Damit braucht auch niemand wegen dicht belegter Innenstadtstrecken abzuwinken, denn dort müssen ja auch alle Sonderfahrten mit Arbeits- und Historischen Wagen mit durch und sowas ist ja auch überall als Gelegenheitsverkehr machbar, akzeptiert und gewollt. Aber eines bleibt ganz sicher anzunehmen: ohne einzurichtende Infrastruktur wie Anschlußgleise und Verladestellplätze mit anschließender eventueller Feinverteilung durch vorortdörfliche Mittelstandsfuhrunternehmer geht sowas nicht.

Aber vielleicht stürzen sich jetzt wieder die üblichen Verdächtigen (aus einer Stadt mit grünen und silbernen Zügen) auf diesen Thread und kommen uns genau so höflich und zuvorkommend, wie das im anderen gleichlautenden und doppelt angelegten Thread von Kulle geschehen war. Das geht mir dann aber auch am A... vorbei. Ich diskutiere nämlich viel lieber, wie etwas machbar wäre anstatt darüber, warum was angeblich nicht machbar wäre.

Viele Grüße
tramhirsch



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2013:01:04:23:41:52.

Re: Güterstraßenbahn - zurück in die Zukunft?

geschrieben von: Mathias85

Datum: 06.01.13 14:27

Hallo,

die Ruhr-Universität Bochum ist schon seit einigen Jahren dabei, dass "CargoCap"-System zu entwickeln und zu testen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine Güterstraßenbahn, sondern mehr um eine Güter-U-Bahn. Und auch die Kapazität fällt mit zwei Europaletten pro "Cap" etwas kleiner aus.
[www.cargocap.de]


Vor einigen Jahren war in der Lokalpresse mal ein Bericht darüber, dass im Bochumer Osten eine kleine Strecke zwischen zwei Gewerbegebieten gebaut werden soll, bis heute hat sich aber nichts getan.
Außerdem soll es auch die Möglichkeit geben, einzelne Häuser mit einem "Bahnhof" im Keller auszustatten, sodass man sich dann vom Supermarkt oder von einer Pizzeria beliefern lassen könnte.



Gruß
Mathias