Mit mehr als 150 zweiachsigen Fahrzeugen aus den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts könnte man das 1067mm-spurige Netz der Hongkong Tramways Limited fast als "lebendiges Museum" bezeichnen. Es ist aber mit fünf überlappenden Linien ein durchaus effektives Verkehrsmittel - wenn auch Niederflur oder Klimatisierung Fremdworte sind. Die Fahrzeuge sind alle vom gleichen Typ, Abwechslung bringt die bunte Reklamevielfalt. Es handelt sind um "Eineinhalb-Richtungswagen", planmäßig wird im Linksverkehr auf der linken Seite ein- und ausgestiegen, an den Endstellen und verschiedenen Zwischenkehrmöglichkeiten gibt es Kehrschleifen. Bei Störungen kann über Gleiswechsel gewendet werden, dann werden der Hilfsfahrschalter am Wagenende und die "Nottüren" auf der rechten Seite benutzt.

Tw 61, "Nottürseite", Des Voeux Road, 09.02.1997


Nur mit chinesischer Schrift, außer dem Zielschild, Des Voeux Road, 09.02.1997


Die "richtige" Einstiegsseite, Linksverkehr! Des Voeux Road, 09.02.1997


bis zu 90 Sekunden ist die theoretisch kürzeste Wagenfolge, in der Praxis folgen dann oft Wagen auf Wagen, Des Voeux Road, 09.02.1997





Western Market, einer der Linienenden, im Vergleich zum vorigen Bild sind die unterschiedlichen Wagenseiten deutlich zu erkennen


Einstiegstür, die Wagen haben "Fahrgastfluss"


links Richtung Shaukeiwan, rechts Kennedy Town


ein Wagen mit lateinischen, einer mit chinesischen Schriftzeichen


Des Voeux Road




Wagen 100, Richtung Happy Valley




















Causeway Bay, 12.02.1997


Wendeschleife Causeway Bay, 12.02.1997


Yee Woo Street


Einzungen-Weiche


Neben den "historischen" Planfahrzeugen gibt es auch zwei "heritage trams", (Museumswagen)


Hennessy Road, 12.02.1997


Alle bisher erschienenen Folgen 100 Straßenbahnbetriebe: [www.rothenhoefer-wiesloch.de]



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2014:05:12:13:54:11.

für hochauflösende version draufklicken
bild: Maximilian Dörrbecker, 1996 (inzwischen dürfte sich nicht so viel geändert haben).

Effektives verkehrsmittel? Leider nicht immer; die straßenbahnen haben keine eigene trasse und stehen oft im stau. Wer wirklich vorankommen will, fährt deshalb mit der u-bahn (MTR).

Der streckenverlauf folgt übrigens der früheren küstenlinie; alles davor wurde später ins meer gebaut.

Wieso Klimatisierung ein Fremdwort?

Es sind immer alle Fenster offen...

Jörg Schwabel schrieb:
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> Wieso Klimatisierung ein Fremdwort?
>
> Es sind immer alle Fenster offen...


...was aber im Sommer bei 35° und 95% Luftfeuchtigkeit nicht mehr wirklich hilft...

Ich bin schon das ganze Netz abgefahren und immer noch begeistert. Oben zu sitzen und raus zuschauen ist eine tolle Möglichkeit Hong Kong kennenzulernen.

Ein schöner Bericht von einem faszinierenden Betrieb, wo ich auch schon immer mal hin wollte. Die Wagen sind allerdings bei weitem nicht so alt wie sie aussehen, die auf den Fotos zu sehenden Wagen sind allesamt erst in den späten Achtzigern bis frühen Neunzigern entstanden, wobei allerdings Fahrgestelle und Teile der elektrischen Ausrüstung von den Vorgängern übernommen wurden. Auch die "historischen" Wagen sind Neubauten im Nostalgielook, sie haben keine wirklichen historischen Vorbilder. Einen kurzen geschichtlichen Abriss der Bahn auf Englisch findet man hier: [www.hktramways.com]

Gruß, Volker