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"rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: pasch

Datum: 19.01.04 11:58

Hallo!
Mir ging's eigentlich schon seit vielen Jahren durch den Kopf; jetzt hab' ich ja die Möglichkeit, mal kundige Leute zu befragen:
Bei vielen Straßenbahnbetrieben gibt es Wendeschleifen, die im Uhrzeigersinn befahren werden; d.h. die Züge/ Wagen, die in diese Anlagen einfahren, müssen das Gleis/ die Gleise kreuzen, über die sie später wieder aus ihr herausfahren.

Anhand welcher Merkmale wird festgelegt, wo die Wendeschlefen "verkehrtrum" befahren werden müssen? zum teil ergeben sich ja dadurch Behinderungen (wofür man z.B. im Norden Nürnbergs [Thon] sogar eine gute Zugläne vor der WS in die Falschfahrt wechselt).

Verschiedene mögliche Antworten sind mir schon gekommen:
1. die Fahrzeuge werden gleichmäßiger "abgenutzt" (bei allen Schleifen im Uhrzeigersinn werden ja z.B. die Spurkränze der in Fahrtrichtung rechten Räder sehr viel stärker beansprucht...) - gilt eigentlich nur für reine ER-Betriebe
2. örtliche Gegebenheiten (sinnvollere Anlage von Bahnsteigen)

Aber gerade zu 2. gibt es bspw. bei meinem heimatlichen Betrieb (Erfurt) ein Negativbeispiel (Endstelle Windischholzhausen: hier verlängern sich die Umsteigewege zu den OL durch die abweichnede Anlage). Auch die nächstes Jahr zu eröffnende neue Endstelle Bindersleben (Kirschweg) ist schon "andersrum" angelegt; eine bessere Lage zum Ort ist nicht feststellbar...

Beispiel Berlin: hier hat man scheinbar eine besonder Vorliebe für solche Anlagen (spontan fällt mir ein: Allee der Kosmonauten/ Elisabethstraße, Landsberger Allee/ Ringbahn)

Vielen Dank für Antworten!

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Dieter Römhild

Datum: 19.01.04 12:15

z.B. in Chemnitz Schönau - Endstation der Linie 1 gibts eine solche Wendeschleife.

In dieser Straßenbahnwendeschleife befindet sich gleichzeitig die Buswendeschleife, die entgegen dem Uhrzeigersinn befahren wird. Somit können die Fahrgäste direkt am selben Bahnsteig von der Bahn in den Bus, bzw. umgekehrt umsteigen.



Dieter und Die V 100 der Deutschen Reichsbahn

http://www.v100-online.de/Werbung.jpg

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: T.Ha

Datum: 19.01.04 13:18

Ich denke auch,dass der Hauptgrund Umsteigeanlagen in der WS sind, die ein Tür zu Tür Umsteigen ermöglichen.Fast alle mir bekannten Anlagen sind so aufgebaut.

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Steffen Kuß

Datum: 19.01.04 13:44

Dieter Römhild hat geschrieben:

> z.B. in Chemnitz Schönau - Endstation der Linie 1 gibts
> eine solche Wendeschleife.
>
> In dieser Straßenbahnwendeschleife befindet sich gleichzeitig
> die Buswendeschleife, die entgegen dem Uhrzeigersinn befahren
> wird. Somit können die Fahrgäste direkt am selben Bahnsteig von
> der Bahn in den Bus, bzw. umgekehrt umsteigen.

Und die Schleife in Altchemnitz wurde sogar von "linksrum" auf "rechtsrum" umgebaut, erstens aus genanntem Grund und zweitens, damit die dort beginnenden Züge den gleichen Abfahrtsbahnsteig wie die Citybahn von Stollberg haben.

Andres Beispiel: Kassel, Ihringshäuser Straße - auch mit Übergang zum Bus. Davor wird etliche Meter im Linksverkehr gefahren.

Steffen



Eintrag editiert (19.01.04 13:47)

Mannheim: Neckarau West

geschrieben von: Frank Wenzel

Datum: 19.01.04 14:00

Hier ist auch so eine Wendeschleife (Linie 7 zeitweise, Linie 9 in HVZ), und wie in Chemnitz ist ein Bussteig so integriert, dass man aus der einen Tür heraus- und fast schon in die nächste Tür hineinfällt.

Ich finde diese Sache für den Fahrgast sehr elegant gelöst, wenn auch betrieblich/gleistechnisch aufwendiger, da mehr Signalisierung wegen der kreuzenden Gleise und Fahrbahnen nötig ist und entsprechende Gleiskreuzungen eingebaut werden müssen.



Grüsse ins Forum, Frank

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: 420 489

Datum: 19.01.04 14:32

Moin!

Hannover:
- Sarstedt

Dresden:
- Kleinzschachwitz
- Weinböhla
- Weixdorf
- Zschertnitz

Mehr fällt mir grad nicht ein...

Gruß, 420 489



Schöne Grüße,
420 489

Bremen: Hauptsächlich linksdrehend

geschrieben von: Marcus

Datum: 19.01.04 14:41

Moin!

Wenn ich mal virtuell durchs Bremer Straßenbahnnetz fahre, dann sind dort hauptsächlich linksdrehende Schleifen angelegt.

Ausnahmen sind Gröpelingen und Sebaldsbrück. Warum? Dort enden zum einen jeweils ein paar Buslinien, die dann eine Gegenschleife im Innenraum haben (Tür-an-Tür-Umsteigen). Zum anderen liegen an beiden Schleifen Betriebshöfe. Evtl. hat es auch damit was zu tun?!?

Gruß,
Marcus

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Steffen Kuß

Datum: 19.01.04 14:49

420 489 hat geschrieben:

> Dresden:

> - Weinböhla
> - Weixdorf
> - Zschertnitz

Hmm, Weixdorf wird gegen den Uhrzeigersinn befahren, ansonsten ist es aber betrieblich fast egal, denn die Zufahrtsstrecken sind bei allen drei Schleifen eingleisig... ;-)

Steffen

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: 420 489

Datum: 19.01.04 15:09

Moin!

Mist, du hast recht, bei Weixdorf war ich mir auch nicht zu 100% sicher. Allerdings ists aufgrund der Eingleisigkeit egal, aber der Vollständigkeit halber sollte man die anderen Wendeschleifen auch erwähnen.

Gruß, 420 489



Schöne Grüße,
420 489

in Düsseldorf....

geschrieben von: Autofahrer

Datum: 19.01.04 15:10

....gibt es auch welche:

- D-Gerresheim S
- D-Unterrath S
- D-Volmerswerth, Hellriegelstraße
- D-Lörick
- D-Eller, Vennhauser Allee
- D-Gerresheim, Krankenhaus


mehr fällt mir auf die schnelle nicht ein.

INFOS DAZU AUCH AUF MEINER HOMEPAGE -> [www.RheinbahnFan.de] unter Liniennetz

Re: Dresden und Begründung

geschrieben von: Jan Bochmann

Datum: 19.01.04 15:29

Moin,

> > Dresden:
>
> > - Weinböhla

Ja, wurde Ende der 1980er Jahre so "umgedreht".

> > - Zschertnitz

dazu käme noch Johannstadt (z.Zt. nicht planmäßig bedient).

In Kleinzschachwitz und Laubegast wurde die Drehrichtung erst in den 1980er Jahren so "umgedreht", wohl jeweils beim Einbau des 2.Gleises. Der Grund ist hauptsächlich, daß der Tatra-Fahrer bei Abfahrt alle Türen im Rückspiegel sehen können muß. Da die geraden Gleise für einen Großzug zu kurz sind, liegen die Hst. z.T. in der Kurve. In einer Rechtskurve macht das nichts, die Sicht auf den 3.Wagen wird sogar noch besser. In einer Linkskurve geht es nur mit stationärem Spiegel (DD-Wilder Mann) oder mit einer Kamera-Überwachung (DD-Postplatz SL 4) oder gar nicht (DD-Südvorstadt und ehemalige Schleife DD-Bf.Neustadt). Da braucht man dann einen extra Abfertiger oder eine extra langsame Technologie (Türen zu - aussteigen - hinter laufen und gucken - wieder vor laufen - abfahren). Das kann heute noch in DD-Südvorstadt bewundert werden, und wohl auch in Leipzig-Plagwitz (?).

Jan B.

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Holger Koetting

Datum: 19.01.04 15:35

Ein bereits genannter Grund ist die bessere Anlage von Umsteigemoeglichkeiten. Eine weiterer Grund besteht auch darin, dass man das Fahrzeug besser im Blick hat, was das Schliessen von Tueren und Noch-Ein/Aussteigen von Fahrgaesten angeht, gesetzt die Haltestelle liegt durchgaengig in der Kurve. Bei einem Aussenbahnsteig sind die hinteren Tueren meist nicht mehr per Aussenspiegel einsehbar. Gut, fuer die reine Sicherheit ist es wegen Trittstufen/Lichtschranken egal, aber wenn dann mal wieder die Bahn abgefahren ist, Kinderwagen drin, Eltern draussen, natuerlich der Fahrer schuld ist, und die Tagespresse nix besseres abzudrucken weiss...

Ortsergaenzungen:
Darmstadt: Boellenfalltor, Lichtenbergschule, Griesheim (rechtsdrehend, aber wegen Eingleisigkeit keine Kreuzung).
Gotha: Waltershausen und Tabarz (ebenfalls keine Kreuzung, wegen Eingleisig)

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Tw15

Datum: 19.01.04 15:43

Aus Sicht eines Einrichtungstriebwagens und zweigleisiger Strecke:
Schleife gegen den Uhrzeigersinn spart eine "Eigenkreuzung", wo manchmal eine Signalisierung notwendig ist.
Steht der Wagen im Gleisbogen, sieht man im Ausßenspiegel nicht was an den hinteren Türen passiert.
Bei Türen ganz am Wagenkopf oder -heck (bei eingezogenen "Schnauzen") ist der Abstand von der Bordsteinkante zur Trittstufe manchmal zu groß. Da fällt schon mal ein Fahrgast zwischen Wagen und Bord.
Tür-zu-Tür zum Bus klappt bei beiden Varianten.
ABER: Bus hat meistens einen engeren Wendekreis.
Also ist die Schleife im Uhrzeigersinn günstiger, weil sie weniger Platz beansprucht. Man sieht auch die hinteren Türen im Ausßenspiegel. Aber man muss einmal das "eigene" Gleis kreuzen und aufpassen bei Gegenverkehr.

Re: Bremen: Hauptsächlich linksdrehend

geschrieben von: Straphan

Datum: 19.01.04 16:47

Hallo!

Dasselbe geht fuer Weserwehr und OL40/41.

Andere Schleifen haben entweder keine Busanschluesse (Arsten, Uni, Riensberg, Flughafen), oder haben nur 1 Warteposition mit Busanschluss (d.h. keine separaten "Ankunft-" und "Abfahrtspositionen") - wie z.B. Huchting oder Borgfeld.

Osterholz ist hier noch was anderes :)

MfG



Karol Tyszka
Mitglied im Posener Schienenfahrzeugklub
(Wohnhaft zu Manchester)

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen [Rostock]

geschrieben von: BR 146

Datum: 19.01.04 16:52

In Rostock ist es bei der Haltestelle Südblick so (wird von Linie 5 und 6 angefahren), dort ist die weiche aber eine kreuzungsweiche, die dort sowieso liegen würde um bei bedarf, das gleis zu wechseln wenn zum beispiel auf dem eigentlichen Gleis ein Zug kaputt gegangen ist.

Außerdem noch bei der Mecklenburger Allee so befahren (Linie 4 und im Abend und HVZ-Verkehr auch linie 5), doch dort ist es alles ein bisschen komplizierter. Dort ist die einfahrt nämlich einspurig. Sprich dann so: http://www.just-english.de/zuegederwelt/zeugs/dso-19-1-04.JPG

Der Grund ist einfach der, das in der Mitte dann die Busse halten und man somit direkt umsteigen kann, ohne erst lange laufen zu müssen


Grüßle
BR 146



~~ Wer schläft sündigt nicht. Wer vorher sündigt schläft besser ~~

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Straphan

Datum: 19.01.04 16:58

Hallo!

Du hast Recht, dass wenn es eine Buswendeschleife gibt, ist die Umsteigehaltestelle kleiner. Aber der Kreis einer WS im Uhrzeigesinn ist doch groesser als der der "linksgedrehten".

MfG



Karol Tyszka
Mitglied im Posener Schienenfahrzeugklub
(Wohnhaft zu Manchester)

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: UK

Datum: 19.01.04 17:19

Bei Türen ganz am Wagenkopf oder -heck (bei eingezogenen "Schnauzen") ist der Abstand von der Bordsteinkante zur Trittstufe manchmal zu groß. Da fällt schon mal ein Fahrgast zwischen Wagen und Bord.

Genau dies ist ein Vorteil der Schleife gegen den Uhrzeigersinn. Denn hier liegen die Türen am Lichtraumprofil während bei Rechts-Schleifen der Abstand Tür-Bahnsteig größer wird. (Bei ER-Wagen)

Bei den Türen zwischen den Türen ist es genau umgekehrt. ;-)

Ulrich

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Holger Koetting

Datum: 19.01.04 17:25

> Aber der Kreis einer WS im Uhrzeigesinn ist doch groesser als der der "linksgedrehten".

Wieso? Einer Wendeschleife mit Radius 20 Meter (z.B.) ist es egal, ob sie links oder rechtsrum geht.

Da faellt mir ein: Gibt es in Deutschland (oder irgendwo) einen Strassenbahnwagen mit unterschiedlichen Mindestradien bei Kurvenfahrt links bzw. rechts?

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: Bowser

Datum: 19.01.04 18:31

In Chemnitz gibt es sogar noch eine dritte, auch wenn die nicht mehr planmäßig befahren wird. Auf der Bernsdorfer Straße Kurz vo dem Gynasium
müßte Wohl bei der Haltestelle Wartburstr. sein.



"Schatz, wir streiten nicht, es gibt nur eine Art Mangel bei der Bestätigung meiner Forderungen durch Dich."

Re: "rechtsgedrehte" Wendeschleifen

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 19.01.04 19:07

Das mit der gleichmäßigen Abnutzung dürfte wohl kein ernsthaftes Argument sein. Das würde man sowieso nicht hinkriegen.

Schwerwiegender wird da schon die gegenseitige Behinderung der Züge sein. In Hannover wurden solche Schleifen daher überwiegend als Zwischenschleifen gebaut, wo ja entweder bei der Einfahrt oder bei der Ausfahrt sowieso das Gegengleis gekreuzt werden muss. Beispiele (sind wohl fast alle inzwischen abgebaut):

Kirchrode (zum Zeitpunkt des Schleifenbaus fuhr noch SL 15 nach Sehnde)
Nackenberg
Klagesmarkt
Rethen (liegt noch)
Mittelfeld

Außerdem meine ich mich im Ruhrgebiet noch an einige zu erinnern:
Mülheim: Landwehr
Essen: Zeche Ludwig
Essen: Helenenstraße

Ist aus der Erinnerung nicht immer ganz einfach, ich hoffe, dass mir da keine Irrtümer durchgerutscht sind.
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