geschrieben von: Christoph L
Datum: 01.08.25 07:50
Baukastensysteme der Industrie gibt es allenfalls für Niederflurfahrzeuge bzw. klassische Straßenbahnnetze. Die darauf aufbauenden aufgebockten Hochflurfahrzeuge haben sich nicht bewährt, weil deren Laufeigenschaften auf eisenbahnähnlichen Oberbau und hohen Geschwindigkeiten nicht überzeugen und viele Kompromisse wie kleine Räder, hoher Schwerpunkt durch viel Technik auf dem Dach und kompakte Drehgestelle im HF-Beteich gar nicht zwingend sind. Beispiel: Entwicklung des K5000 aus dem K4000 in Köln.PharaosStraßenbahn schrieb:So etwas ist heute einfach nicht mehr nötig, weil die Industrie bereits Baukastensysteme anbietet. Mit Ausnahme dieses neuen Kölner Zuges hier, der eine Neuentwicklung sein soll, entstammen die anderen B-Wagen-Nachfolger doch diesen Baukastensystemen.Hallo!
Aber das ist ja gerade die Chance, die man bei den Betrieben an Rhein und Ruhr vertan hat: Alle sieben Betriebe haben im Hochflurbereich die gleiche Fahrzeughistorie, nämlich (hauptsächlich) die B-Wagen.
Darauf aufbauend hätte man sicher ein gemeinsames, modulares Fahrzeug entwickeln können, das auch Raum für moderate Sonderwünsche gelassen hätte. Bei der Entwicklung der M-/N-Wagen konnten sich Betriebe einst auch für eine gemeinsame Fahrzeugentwicklung zusammentun.
Mir scheint [Stammtisch-Modus] vor allem ein Mangel an Hirn bei den Betrieben, Kommunalpolitikern und vielleicht auch der Industrie die Ursache dafür zu sein, dass so etwas heute nicht mehr stattfindet. [/Stammtisch-Modus]
Viele Grüße!
geschrieben von: Kappes-Buure-Express
Datum: 01.08.25 08:22
Ich schrieb expressis verbis von einem Zeitpunkt ab 1983 und das sind immerhin 42 Jahre, in denen die Bevölkerungszahl in Köln stetig gestiegen ist.Kappes-Buure-Express schrieb:Das trifft so nicht zu. Die Bevölkerungszahl Kölns war von Ende der 1960er bis Anfang der 2000er ziemlich gleichbleibend, von der großen Eingemeindung 1975 abgesehen. Teilweise nahm sie sogar ab. So ähnlich war es bei vielen Städten. Und dann gab es ab ca. 2005 einen plötzlichen Großstadt-Boom, den niemand vorhergesehen hat.Aber es sind seit Jahrzehnten Trends erkennbar und es ist wiederum kein Trend erkennbar, dass die Urbanisierung gestoppt wird. Weltweit leben fast 60% der Menschen in Städten (bis 2060 sollen es fast 70% sein können) und in Deutschland hat der Trend auch zugenommen, von 1983 bis heute war eine stetig wachsende Zahl der Bevölkerung Kölns zu verzeichnen - auch im Umland.
Es weiß auch keiner so genau, wie es denn mit der Bevölkerungsentwicklung hierzulande weitergeht. Aktuell scheint der Großstadt-Hype etwas gestoppt zu sein. Doch liegt das nur an den unbezahlbaren Mieten? Und dann gibt es so viele Unwägbarkeiten, dass ich jede Prognose, die über zehn Jahre hinausgeht für schwierig halte.
geschrieben von: Kalle Grabowski
Datum: 01.08.25 15:46
Im Grunde gibt es von diesen Baukästen doch gerade 2-4 Stück auf dem Markt:Pyling schrieb:Baukastensysteme der Industrie gibt es allenfalls für Niederflurfahrzeuge bzw. klassische Straßenbahnnetze. Die darauf aufbauenden aufgebockten Hochflurfahrzeuge haben sich nicht bewährt, weil deren Laufeigenschaften auf eisenbahnähnlichen Oberbau und hohen Geschwindigkeiten nicht überzeugen und viele Kompromisse wie kleine Räder, hoher Schwerpunkt durch viel Technik auf dem Dach und kompakte Drehgestelle im HF-Beteich gar nicht zwingend sind. Beispiel: Entwicklung des K5000 aus dem K4000 in Köln.PharaosStraßenbahn schrieb:So etwas ist heute einfach nicht mehr nötig, weil die Industrie bereits Baukastensysteme anbietet. Mit Ausnahme dieses neuen Kölner Zuges hier, der eine Neuentwicklung sein soll, entstammen die anderen B-Wagen-Nachfolger doch diesen Baukastensystemen.Hallo!
Aber das ist ja gerade die Chance, die man bei den Betrieben an Rhein und Ruhr vertan hat: Alle sieben Betriebe haben im Hochflurbereich die gleiche Fahrzeughistorie, nämlich (hauptsächlich) die B-Wagen.
Darauf aufbauend hätte man sicher ein gemeinsames, modulares Fahrzeug entwickeln können, das auch Raum für moderate Sonderwünsche gelassen hätte. Bei der Entwicklung der M-/N-Wagen konnten sich Betriebe einst auch für eine gemeinsame Fahrzeugentwicklung zusammentun.
Mir scheint [Stammtisch-Modus] vor allem ein Mangel an Hirn bei den Betrieben, Kommunalpolitikern und vielleicht auch der Industrie die Ursache dafür zu sein, dass so etwas heute nicht mehr stattfindet. [/Stammtisch-Modus]
Viele Grüße!
Bei den aktuellen Projekten der ehemaligen B-Wagen-Betreiber stehen jetzt wieder die Holzmodelle. Man erfindet wirklich das Rad wieder neu. Die elektrische Ausrüstung entwickelt sich so rasant, dass es bereits Unterschiede bei großen Fahrzeugserien gibt. In Köln unterscheiden sich bereits die Serien 5100 und 5200 von 2002 bzw. 2010 technisch erheblich voneinander.
Ich sehe derzeit keine fertigen Baukastensysteme, wie das mal beim Stadtbahnwagen B lange Zeit der Fall war. Allerdings war da zumindest im wagenbaulichen Teil ein Hersteller dominant, wenn man mal von den 10 für Köln in Berlin bzw. 20 für Bonn in Bauzen gebauten Wagenkästen absieht
geschrieben von: Luhafeneroepnvspotting
Datum: 01.08.25 19:09
geschrieben von: Gernot
Datum: 01.08.25 20:03
Eben nicht.Ich schrieb expressis verbis von einem Zeitpunkt ab 1983 und das sind immerhin 42 Jahre, in denen die Bevölkerungszahl in Köln stetig gestiegen ist.
Die Studie mit dem Namen "World Urbanization Prospects" wird von der UN-Bevölkerungsabteilung (UN-DESA) regelmäßig veröffentlicht. Sie liefert umfassende Daten und Prognosen zur Entwicklung der städtischen und ländlichen Bevölkerung weltweit.
Kernergebnisse dieser Studie, die die Relevanz des Themas Urbanisierung belegen, sind:
- Bis zum Jahr 2050 wird voraussichtlich mehr als zwei Drittel (ca. 68%) der Weltbevölkerung in Städten leben.
- Das Wachstum der städtischen Bevölkerung wird hauptsächlich in Asien und Afrika stattfinden.
- In Deutschland und anderen hoch entwickelten Ländern ist der Grad der Urbanisierung bereits sehr hoch (in Deutschland über 75%), aber auch hier wird das Thema weiterhin relevant sein, wenn auch mit Fokus auf eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung.
Neben den Vereinten Nationen beschäftigen sich zahlreiche weitere Institutionen mit diesem Thema. Das Zukunftsinstitut spricht beispielsweise vom "Megatrend Urbanisierung" und verschiedene Universitäten wie die TU Dresden oder die TU Braunschweig führen unter dem Stichwort "Urban Studies" oder "Stadt der Zukunft" eigene Forschungen und Konferenzen durch, die die Bedeutung der Urbanisierung für die Zukunft der Menschheit unterstreichen.
Welche Anhaltspunkte lieferst du, dass die Urbanisierung seit 2005 angeblich unterbrochen wurde?
geschrieben von: Turner
Datum: 01.08.25 20:21
Was für Module, was soll das sein?Das mit den Modulen und den Verlängern der Fahrzeuge erinnert mich stark an die U5 Stadtbahnen in Frankfurt am Main, welche dank zusätzlichen Modulen über 100 Meter lang sein können (Die längste Stadtbahn der Welt ?).
geschrieben von: Kappes-Buure-Express
Datum: 02.08.25 10:50
Stetig bedeutet nicht zwangsläufig, dass zu jeder selbst definierten Periode ein mehr an Bevölkerung da sein muss (ich habe auch monateweise Auswertungen gefunden, die sind aber nicht wirklich hilfreich bei einem Betrachtungszeitraum von 42 Jahren). Ich habe ab 1983 dann 1985 und jeweils im 10-Jahres-Rhythmus nachgeschaut und da wuchs die Bevölkerungszahl, wie auch die Zahlen belegen.Kappes-Buure-Express schrieb:Eben nicht.Ich schrieb expressis verbis von einem Zeitpunkt ab 1983 und das sind immerhin 42 Jahre, in denen die Bevölkerungszahl in Köln stetig gestiegen ist.
1983: 940.600; 1988: 937.500; 1993: 962.500; 1998: 962.300; 2003: 965.900. Und etwa ab 2003 geht das Wachstum los. 2008: 995.400; 2013: 1.034.100. Bis 2020 der Höchststand mit 1.083.500 Einwohnern erreicht wurde. Seitdem werden es wieder weniger. Mag sein, dass sich ein Teil der Wegzüge - wie in den Jahren vorher auch - im Speckgürtel ansiedelt. Aber auch der erweitert sich räumlich. Mittlerweile geht er bis in die Eifel und tief ins Bergische Land hinein
Letzte These mag stimmen, wenn es um die Landbevölkerung geht. Man sieht es in vielen Teilen Deutschlands, dass jene Bevölkerung lieber stadtnah wohnt oder in der Stadt selbst und daher gibt es auch auf dem Land Mangel an Ärzten und anderen Berufen. Ich sehe eher, dass die Grenzen zwischen dem Ruhrgebiet, Köln und Bonn so weit schwinden werden, dass dort ein schlagkräftiger ÖPNV dringend nötig ist und man jetzt die Chance hat, den Grundstein dafür zu legen. Wenn immer mehr Zuzug in die Metropolregion geschieht, hat man nachher keinen Platz mehr für Eisenbahnen, Straßenbahnen, Autobahnen, Bundesstraßen usw.Ich bestreite ja gar nicht, dass weltweit der Prozess der Urbanisierung noch nicht abgeschlossen ist. Doch Deutschland ist nicht die Welt. Und hierzulande war dieser Prozess sicher ein paar Jahrzehnte früher in Gang gekommen - eigentlich schon ab etwa 1870 - und er läuft ao allmählich aus. Viele Menschen zieht es wieder in die kleineresn Städte oder aufs Land und das dürfte sich mit denen, die in die Städte wollen, in etwa die Waage halten. Dazu kommt, dass wir mittelfristig mit einer abnehmenden Bevölkerungszahl rechnen müssen.
geschrieben von: Rolf Hafke
Datum: 02.08.25 15:49
geschrieben von: Rolf Hafke
Datum: 02.08.25 17:30
Beides absolut inadäquat für Linien wie 1, 3, 4, 7, 16, 18 und bald 17, die als "echte" Stadtbahnen für durchschnittliche Mitfahrzeiten von 40+ Minuten und Fahrtgeschwindigkeiten von etwa 80km/h ausgelegt sind.Polster halte ich für völlig überbewertet, denn sie erzeugen in Bezug auf Reinigung und Instandhaltung nur unnötige Mehrkosten gegenüber den Sitzen aus Hartplastik, die in Köln seit Jahrzehnten gewohnter Standard sind.
Auch Längsbänke können durchaus zum Komfort beitragen, auch wenn dadurch das Sitzplatzangebot verringert wird, z.B. durch bequemeres Ein- und Aussteigen und weniger Gedrängel.
Hüstel. Schon mal in Berlin gewesen? Oder gar in Moskau?Hallo,
Beides absolut inadäquat für Linien wie 1, 3, 4, 7, 16, 18 und bald 17, die als "echte" Stadtbahnen für durchschnittliche Mitfahrzeiten von 40+ Minuten und Fahrtgeschwindigkeiten von etwa 80km/h ausgelegt sind.
Längsbänke lohnen sich bei echten U-Bahnen, wo im Schnitt die Leute maximal eine Viertelstunde drin verbringen sollen, und die effektiv nur als überdimensionales Fließband fungieren.
Der Kleinbahnfreund
wenn du mich schon zitierst, wäre es doch hilfreich das, was du zitierst, auch zu lesen. Ich war mal so frei und habe die entsprechenden Passagen fett markiert.Kleinbahnfreund schrieb:Hüstel. Schon mal in Berlin gewesen? Oder gar in Moskau?Hallo,
Beides absolut inadäquat für Linien wie 1, 3, 4, 7, 16, 18 und bald 17, die als "echte" Stadtbahnen für durchschnittliche Mitfahrzeiten von 40+ Minuten und Fahrtgeschwindigkeiten von etwa 80km/h ausgelegt sind.
Längsbänke lohnen sich bei echten U-Bahnen, wo im Schnitt die Leute maximal eine Viertelstunde drin verbringen sollen, und die effektiv nur als überdimensionales Fließband fungieren.
Der Kleinbahnfreund
geschrieben von: Novoma
Datum: 02.08.25 23:43
geschrieben von: Kölnbahner
Datum: 03.08.25 00:33
Ich habe mich geräuspert, wegen der 40 Minuten und der Viertelstundenaussage. In Berlin ist es vollkommen normal, länger als eine Viertelstunde in der U-Bahn zu verweilen in Moskau dito. Auch 40 Minuten sind keine Seltenheit, von daher ist Deine Aussage nicht nachvollziehbar.Hallo,
wenn du mich schon zitierst, wäre es doch hilfreich das, was du zitierst, auch zu lesen. Ich war mal so frei und habe die entsprechenden Passagen fett markiert.
Berlin und Moskau haben echte U-Bahnen, da diese in einem klaren mehrstufigen Netz untergebracht sind. Da sind Längsbänke immerhin einigermaßen sinnvoll, wobei auch Berlin bei den Großprofilern bis zur Baureihe H Querbänke hatte.
Eine Stadtbahn, wo man in einer Mischform aus Binnenverkehr, Groberschließung und Feinerschließung im Schnitt damit plant, wirklich längere Zeit mangels sinnvoller Alternative in demselben Zug zu verbringen, hat keine der beiden Städte. Genausowenig wie den Anspruch mit Straßenbahnkonformen Fahrzeugen 80km/h Überland zu rattern.
Ich könnte genausogut sagen: "Hüstel: Schon mal in Edinburgh gewesen?"
Der Kleinbahnfreund
geschrieben von: Pyling
Datum: 03.08.25 02:22
Geruckel, Kurven ohne Gleisüberhöhung und oberirdische Verläufe kenne ich von der Berliner U-Bahn auch, ist also ebenfalls nicht überzeugend.Bänke in Längsrichtung. Wie gesagt:
Bei U-Bahnen ohne Aussicht, mit hoher Laufruhe, eisenbahn- oder metromäßigem Fahrweg und auch bei unterirdischen S-Bahnen: OK, aber der Mehrwert ist sehr überschaubar.
Bei KVB-mäßigem Geruckel und Gezuckel, bei mehrheitlich oberirdischem Verlauf und bei plötzlichen Kurven ohne Gleisüberhöhung: Nein, das will keiner.
geschrieben von: Pyling
Datum: 03.08.25 02:26
Sagen wir mal so: Normalerweise setzt sich in einem Auto auch kein Penner auf die Rückbank, der die Sitze vollpinkelt.Drücken wir es mal so aus, mir ist kein Autohersteller bekannt, der ungepolsterte Sitze oder Längssitze im Fond verbauen würde. Wer Wahlfreie aus dem Auto locken will, muss schon mehr bieten als unbequeme Sardinenbüchsen, in die man möglichst viele Fahrgäste hineinquetschen kann. Aber vielleicht sind in den Millionenstädten inzwischen so viele "Captive Customers", dass man sich um die Wahlfreien gar nicht mehr kümmern muss/will/kann
Nochmal langsam und in Farbe:Ich habe mich geräuspert, wegen der 40 Minuten und der Viertelstundenaussage. In Berlin ist es vollkommen normal, länger als eine Viertelstunde in der U-Bahn zu verweilen in Moskau dito. Auch 40 Minuten sind keine Seltenheit, von daher ist Deine Aussage nicht nachvollziehbar.
Ach so: Ja, ich war schon in Edinburgh, ist aber schon länger her.
geschrieben von: Kölnbahner
Datum: 06.08.25 08:36
Ja, aber nicht gerade flächendeckend. Das ist dort schon ein anderes Niveau als in Köln.Kölnbahner schrieb:Geruckel, Kurven ohne Gleisüberhöhung und oberirdische Verläufe kenne ich von der Berliner U-Bahn auch, ist also ebenfalls nicht überzeugend.Bänke in Längsrichtung. Wie gesagt:
Bei U-Bahnen ohne Aussicht, mit hoher Laufruhe, eisenbahn- oder metromäßigem Fahrweg und auch bei unterirdischen S-Bahnen: OK, aber der Mehrwert ist sehr überschaubar.
Bei KVB-mäßigem Geruckel und Gezuckel, bei mehrheitlich oberirdischem Verlauf und bei plötzlichen Kurven ohne Gleisüberhöhung: Nein, das will keiner.
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