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[WÜ] DÜWAG (2 SiBi + ?)

geschrieben von: Buran

Datum: 26.05.23 20:33

Hallo zusammen,

da bekommt man zwei dienstliche Übernachtungen im Hotel im Congress-Centrum und dann fahren einem gestern beim Frühstück mehrere Nicht-Niederflurwagen am Fenster vorbei…
…also wurde nach einem Fahrplanstudium der heutige Dienstbeginn etwas nach hinten verlegt, um zwischen Aufstehen und Frühstück eine komplette Runde in einem „DÜWAG“ auf der Linie 4 mitfahren zu können und gesättigt zumindest den schönsten (weil in „Hausfarben“) der Klassiker knipsen zu können.

Hier kommt also Wagen 244 als letzter der hochflurigen Morgenverstärkerumläufe für heute auf Einrückefahrt an der Haltestelle Congress-Centrum vorbei und fährt mangels Fahrgastwunsch ohne Halt pünktlich 9:11 Richtung Betriebshof Sanderau weiter.

IMG_0393.jpeg

IMG_0398.jpeg

Der zweitschönste fuhr auf der Linie 1 und macht Werbung für die WSB, wie ich im Vorbeifahren sehen konnte.
Eine Frage stellte sich mir noch: Immer kurz nach dem Anfahren war ein- oder zweimal eine Klingel/Schnarre im hinteren Wagenteil zu hören. Was ist das?

Viele Grüße
Matthias



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2023:05:27:10:22:44.

Re: [WÜ] DÜWAG (2 SiBi + ?)

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 26.05.23 21:06

Wurden die linksseitigen Türen im Betrieb jemals benutzt, oder war das nur „für den Fall der Fälle“, der dann doch nie eintrat? In Duisburg gab‘s das ja auch, da wurden Türen zumindest teilweise später verschlossen. Interessanterweise wurden in Würzburg zwar einige ehemalige Zweirichtungs-Düwags ex-Hagen aufwendig zu reinen Einrichtungswagen umgebaut, während man die eigenen, wesentlich jüngeren „Anderthalbrichtungswagen“ immer als solche belassen hat.

Re: [WÜ] DÜWAG (2 SiBi + ?)

geschrieben von: Elektrix

Datum: 27.05.23 09:39

Hallo,

eine Frage: Wie findet man raus, wann und wo die DUEWAGs fahren?

Viele Grüße

Elektrix

Re: [WÜ] DÜWAG (2 SiBi + ?)

geschrieben von: Christopher N8S-NF 363

Datum: 27.05.23 09:44

Einfach die Fahrpläne anschauen. Linie 1 und 4.

Grüße aus Nürnberg

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: Kar.Go

Datum: 27.05.23 14:06

Früherwarallesbesser schrieb:
Wurden die linksseitigen Türen im Betrieb jemals benutzt, oder war das nur „für den Fall der Fälle“, der dann doch nie eintrat? In Duisburg gab‘s das ja auch, da wurden Türen zumindest teilweise später verschlossen. Interessanterweise wurden in Würzburg zwar einige ehemalige Zweirichtungs-Düwags ex-Hagen aufwendig zu reinen Einrichtungswagen umgebaut, während man die eigenen, wesentlich jüngeren „Anderthalbrichtungswagen“ immer als solche belassen hat.
In Würzburg wurden die Linkstüren benutzt, wenn auch selten, vor allem bei Teilstreckensperrungen wegen Faschingsumzugs. Ich habe auf DSO auch schon mal ein Beweisfoto für die planmäßige "Falschfahrt" gesehen. Aus demselben Grund hat man übrigens vier (?) Hagener bei der Modernisierung als ZR-Tw erhalten. In Duisburg, wo die immerhin 87 ER-GTw mit Linkstüren die überzogene Bezeichnung "Zweirichtungswagen mit bevorzugter Hauptfahrtrichtung" trugen, wurde die Rückwärtsfahrt mit Fahrgästen dagegen m. W. von der TAB untersagt. Übrigens wurde meist nur die Tür vorne links später wieder ausgebaut, nämlich bei der Umrüstung auf Einmannbetrieb. Danach war ja kein Schaffner mehr an Bord, der diese bei Falschfahrt hinten befindliche Tür hätte überwachen können.

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 27.05.23 18:45

Kar.Go schrieb:
Aus demselben Grund hat man übrigens vier (?) Hagener bei der Modernisierung als ZR-Tw erhalten.

Ich meine, es wären nur drei gewesen. Zwei davon sind dann noch nach Grudziądz gekommen und nachfolgend zu den TP nach Łódź, sind an letzterem Ort aber kaum noch zum Einsatz gekommen, trotzdem aber auch noch zum kommunalen Verkehrsbetrieb gewechselt. Schon in Grudziądz waren die Wagen wegen teilweise von innen zugebauten Türen nicht mehr als ZR einsetzbar. Ich kann nicht restlos ausschließen, dass dieser Zustand bereits in Würzburg herbeigeführt wurde.

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: Kar.Go

Datum: 28.05.23 00:37

Genauer weiß ich das auch nicht, aber drei (statt vier) Wagen könnte hinkommen.

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: PL

Datum: 29.05.23 01:55

Es waren vier Wagen denen die ZR-Ausstattung belassen wurde: 275, 279, 280, 281. Davon blieb 280 als Denkmal in Würzburg und 279 ging nach Arad. Die beiden Anderen kamen über Grudziaz nach Lodz und von dort auf die letzte Reise.

Die Fahrtrichtung "rückwärts" kam wie berichtet höchstens zu Faschingszügen o.Ä. zum Einsatz. Denn die Leit- und Sicherungstechnik vergleichbar mit Zugbahnfunk die auch Weichensteuerung enthielt war nur am Führerstand 1 vorhanden. Den Einbau hat man nicht mehr unternommen. Sparbrenner!!

Die anderen DueWags also 231 bis 248 fuhren solche Einsätze nur in der Zeit vor den Hagenern. Die Einfachtür ist mittlerweile verschlossen. Da steht ein Schaltkasten mit Ablagefach für die persönlichen Sachen des Personals davor. Dieser wurde erst nach 1990 eingebaut. Die Tür gegen ein Fenster zu tauschen wie in Duisburg oder Heidelberg war nicht notwendig. Die Roststellen an den Übergangskanten waren nicht so gravierend als daß es sich gelohnt hätte. Heutzutage würde die TAB für diese Änderung sicher 250 Seiten Gutachten verlangen.

Grüße aus Wü

TW 239

Danke für eure Erläuterungen!

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 29.05.23 17:11

Sie wurden also benutzt, aber nur in absoluten Ausnahmefällen. Im Mainz gab es ähnliche Betriebsverfahren, bevor die M8C beschafft wurden, herrschte an Fasnacht ein Mangel an ZR-Wagen. Daher wurden im Fasnachtsverkehr die ER-Düwags in Lastrichtung vorwärts zwischen Bismarckplatz, wo über das Gleisdreieck gewendet werden konnte und Hbf, wo stumpf über einen Gleiswechsel nur umgesetzte werden konnte, mit dem Führerstand voraus gefahren, während zurück (ohne Passagiere) mit dem Rangierfahrschalter zurückgesetzt wurde. Solche Manöver konnte man sich mit „Anderthalbrichtungswagen“ natürlich sparen.

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: Kar.Go

Datum: 29.05.23 17:42

PL schrieb:
Die Tür gegen ein Fenster zu tauschen wie in Duisburg oder Heidelberg war nicht notwendig.
Zunächst vielen Dank für Deine Ergänzungen.
Kleine Korrektur: In Heidelberg wurden bei den ER-Tw 209 - 213 für die Linie 11 nach Schwetzingen die Linkstüren nicht ausgebaut. Das passierte erst in Mainz, wohin die Wagen 1974 verkauft worden waren. Und in Duisburg hat man bis auf wenige Ausnahmen nur die Einzeltüren links neben dem Fahrerplatz entfernt. Die Doppeltüren links hinten blieben dagegen bei den meisten Wagen erhalten. Mir bekannte Ausnahmen sind die DVG-Tw 1230, 1246 (ex 1019) und 1247 (ex 1020).

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: kaufhalle

Datum: 29.05.23 19:13

Kar.Go schrieb:
Die Doppeltüren links hinten blieben dagegen bei den meisten Wagen erhalten. Mir bekannte Ausnahmen sind die DVG-Tw 1230, 1246 (ex 1019) und 1247 (ex 1020).

Zumindest der 1230 hatte doch wohl auch nie welche, das ist ja ein ehemaliger Großraumwagen (das dürfte in gleicher Weise auch die drei anderen betroffen haben, der 1230 hat ja nur viel länger gelebt.

1019 und 1020 waren ja ehemalige Speisewagen, hatten die überhaupt linksseitige Türen?

Re: @Früherwarallesbesser: Nutzung der Linkstüren

geschrieben von: Kar.Go

Datum: 30.05.23 01:04

kaufhalle schrieb:
Kar.Go schrieb:
Die Doppeltüren links hinten blieben dagegen bei den meisten Wagen erhalten. Mir bekannte Ausnahmen sind die DVG-Tw 1230, 1246 (ex 1019) und 1247 (ex 1020).
Zumindest der 1230 hatte doch wohl auch nie welche, das ist ja ein ehemaliger Großraumwagen (das dürfte in gleicher Weise auch die drei anderen betroffen haben, der 1230 hat ja nur viel länger gelebt.

1019 und 1020 waren ja ehemalige Speisewagen, hatten die überhaupt linksseitige Türen?
Die ehemaligen Großraumwagen in ursprünglich echter ER-Bauweise bekamen beim Umbau zu Sechsachsern die beiden für DU typischen Linkstüren (vorne einfach, hinten doppelt). Alle vier wurden beim Umbau auf Einmannbetrieb die Einzeltür vorne links wieder los, aber nur 1230 verlor auch die Doppeltür hinten links.

Tw 1019 war ab Indienststellung Reservewagen für Linie D, erhielt sein Speiseabteil aber erst später. Er wurde mit den beiden Linkstüren geliefert, büßte sie aber bei einer späteren HU wieder ein. 1020 war Testfahrzeug für den Einsatz von Achtachsern auf Stadtlinien, ebenfalls anfangs mit Linkstüren, die später wieder entfernt wurden. Als versteckter "Mitautor" des Buches "Die Gelenk-Straßenbahnen in Duisburg" verbürge ich mich für diese Aussagen ;-) Unterstützende Typenzeichnungen habe ich im Archiv. Weil diese auf DSO null Interesse generieren, werde ich sie aber hier nicht zeigen.

Re: Ergänzung zu DVG (10)19 und (10)20

geschrieben von: Kar.Go

Datum: 30.05.23 18:14

Die beiden o. g. Duisburger Achtachser hatten nicht nur Linkstüren, sondern über dem hinteren Drehgestell sogar noch einen zweiten Stromabnehmer für Rückwärtsfahrten, wie übrigens auch die beiden großen "echten" D-Bahn-Wagen (10)17 und (10)18. Grund war der in Düsseldorf viel geringere Abstand zwischen Weichen und den damals üblichen Fahrdrahtkontakten zur Weichenumschaltung. Bei "Falschfahrten" im Rheinbahn-Netz wäre also eine Weichensteuerung mit dem Haupt-Stromabnehmer nicht möglich gewesen.